Grundlagen der Pädagogik- Grundbegriffe und Konzepte PDF

Title Grundlagen der Pädagogik- Grundbegriffe und Konzepte
Course Einführung in das Studium der Erziehungswissenschaft (STEOP)
Institution Universität Salzburg
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Summary

Zusammenfassung:
A Grundbegriffe und Konzepte
Seite 7-89...


Description

Einführung in das Studium der Erziehungswissenschaften

Kapitel 1

Allgemeines 



Grundbegriffe der Pädagogik sind uns geläufig o z.B. Erziehung und Bildung o In Alltagssprache verankert genaue Beschreibung geben-> schwer o unterschiedliche Vorstellungen, was sie meinen können und wie sie anzuwenden sind.

Plädoyer für Erziehung  Erziehung = das eine und ganze Thema der Pädagogik o Erziehung ist nicht gleichzusetzen mit  z.B. Sozialisation, Entwicklung, Lernen, Therapie oder Sozialarbeit  Import auswärtiger Themen und Begriffe durch Erhebung der Pädagogik zur Erziehungswissenschaft o haben nur entfernt etwas mit Erziehung zu tun  Ist Erziehungswissenschaft eine Wissenschaft von der Erziehung? o Fraglich ist, ob es Wissenschaft von der Erziehung geben kann, da umstritten ist, was Erziehung ist o Unklarheit über Gegenstand dieser Wissenschaft  Pädagogen verzichten oft auf Erziehungsbegriff  z.B. Schule „erzieht“ nicht, sondern „bildet“,  Sozialpädagogen helfen o „Erziehung“ hat autoritärer Beigeschmack o Unterdrückung, Entmündigung, Gängelung oder Engstirnigkeit  Begriff Erziehung kann trotzdem nur schwer weggelassen werden o Beispiel nach Prange: Alleinerziehende Mütter vs. alleinversorgenden Lebensbegleiter

Grundfunktionen der Pädagogik in historischer Sicht 



PESTALOZZI o Grundfunktion= Herausführung aus dem natürlichen über den gesellschaftlichen zum sittlichen Zustand IMMANUEL KANT o Grundfunktion= Entwicklung von Disziplinierung, Kultivierung, Zivilisierung, Moralisierung. o höchstes „Erziehungsziel“->Sittlichkeit/Moralität (Bildung zur moralisch reflektierenden Individualität bzw. zur universalen Menschlichkeit)  führt zur gesellschaftlichen Erneuerung

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Kants Erziehungslehre= Weg der „Menschwerdung“ von Natur ausgehend, die Disziplinierung benötigt, bis zur Freiheit dar. AB. Pädagogische Anthropologie nach KANT

Pädagogie, Pädagogik, Erziehungswissenschaft  







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Differenzierung von DÖPP-VORWALD bei Münsteraner Antrittsvorlesung (1964) Pädagogie o erziehende Praxis, pädagogische Praxis, das pädagogische Handeln o Grundgerüst und Ursprungsort der Erziehungstheorie o gemeinsamen Ursprung für Pädagogik und Erziehungswissenschaft Pädagogik o Erziehungskunst o bezieht sich auf geisteswissenschaftliche Strömung o hermeneutisch-geschichtliches Wissenschaftsverständnis o Wesenselement der Pädagogik-> utopischer Überschuss und ein permanenter Reformgedanke Erziehungswissenschaft o empirisch geprägt o durch Analyse der „Erziehungswirklichkeit“ gekennzeichnet Frage: Zwei verschiedene Wissenschaften oder die gleiche Wissenschaft mit Unterschiedenen im Grade der Rationalisierung, der Methodisierung und Systematisierung dessen, was sich der pädagogischen Sicht erschließt. In beiden Fällen kommen Theorien zum Tragen drei Stufen pädagogischer Theoriebildung nach WENIGER o Theorie ersten Grades  (verinnerlichte Erziehungsvorstellungen, -meinungen und -regeln)-> unbewusst o eine Theorie zweiten Grades  Handlungswissen des Praktikers  in den Begründungen und Programmen von pädagogischen Institutionen steckende Erfahrungssätze o Theorie dritten Grades  Theorie des Theoretikers zum Verhältnis von Theorie und Praxis in analytischer und praxisbezogener Funktionsweise). Differenzierung neuer Untersuchungen o Laien-, o Objekt-, o Metatheorie o







Differenzierung nach BENNER o pädagogische Praxis (Handlungswissen, Erfahrungen von Praktikern), o pädagogische Handlungstheorie (handlungstheoretisches Wissen) o pädagogische Forschung (wissenschaftliches Wissen) Verhältnis von Erziehungspraxis und -theorie muss in komplexer Weise betrachtet werden. o Praxis = nicht von Theorien bestimmt o Theorie= nicht durch Praxisformen bestimmt verschiedene Theorietypen o Partialtheorien  (wie Erziehertätigkeit, Edukand, Subdisziplinen der Pädagogik) o Perspektivtheorien  (wie Erziehungsgehalte, -techniken, Edukand als Ausgangspunkt für eine pädagogische Theorie) o thematische Theorien  pädagogische Probleme o Metatheorien,  verfolgen Theorien über Theorien



Theorien treffen Aussagen über verschiedene Dinge o Erziehungswirklichkeit mit Rücksicht auf  sprachliches Vorverständnis,  hypothetische Leitdefinitionen,  entsprechende Hauptprobleme  Standortbewusstsein. o Theorien erörtern pädagogische Theoriebildung  d.h. methodisch-theoretische Ansätze der pädagogischen Forschung  explizieren Standortbewusstsein  thematische Theorien  beziehen sich auf pädagogischen Hauptprobleme  wissenschaftstheoretische Grundfragen.

Wissenschaftstheorien  wissenschaftstheoretische Streitpunkte der Theoriebildung  wissenschaftstheoretische Ansätze  ermöglichen die thematischen Theorien  behandeln die Frage der „Wissenschaftlichkeit“  historisch offen und weiter entwickelbar Im Ergebnis laut BOKELMANNs (1970) wie Spirale vorstellen o in ihr sind praxisnahe und -ferne Reflexionsfiguren verbunden o durchdringen sich von oben nach unten und umgekehrt 



Praxeologisches Modell nach BENNER 

=Verknüpfung der Theorie der Erziehung, Bildung und pädagogischer Institutionen mit Weiterentwicklung der von DÖPP-VORWALDs konstitutiven und regulativen Prinzipien o Konstitutive Prinzipien  Bildsamkeit  statt Anlagen und Begabung ->vielseitige und offene Identität  Aufforderung zur Selbsttätigkeit. o Regulative Prinzipien  Transformationen gesellschaftlicher in pädagogische Determination und ein nicht-hierarchisierter Ordnungszusammenhang menschlicher Gesamtpraxis.



Unterteilung der Praxis nach Benner o engerer Begriff  freies Handeln gemäß der Sitte (Platon),  Freundschaft zwischen Menschen und gemeinsames politisches Tun  (ohne Arbeit und Kunst; poetische Tätigkeit, Umgang der Arbeitenden miteinander spielt keine besondere Rolle o weiterer Begriff  alle Formen menschlicher Tätigkeit  Verhältnis der Arbeitenden zueinander  z.B. (individuelle Sittlichkeit, öffentliche Politik, Kunst, Ökonomie, pädagogische und religiöse Praxis). Praxis = o „Möglichkeit“ tätig und handelnd, willentlich etwas hervorzubringen o „Notwendigkeit“, auf welche die Praxis antwortet, indem sie eine erfahrene Not zu wenden sucht. Natur ist Praxis nicht fähig da: keine willentliche Praxis vorliegt.











pädagogisches Handeln im Spannungsverhältnis von o Unfertigkeit (Imperfektheit) o Vollendung („perfectibilité“) Tätigkeit =Praxis, wenn o sie Ursprung in Imperfektheit oder Not des Menschen hat,  diese Not wendet,  die Imperfektheit selbst aber nicht aufhebt o der Mensch durch sie eine Bestimmung erlangt, welche nicht unmittelbar aus der Imperfektheit folgt, sondern durch seine Tätigkeit allererst hervorgebracht wird Pädagogik in Verbindung mit unterschiedlichsten Praxisformen des menschlichen Lebens



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Bsp. o o

Pädagogik mit ethischen und politischen Themen konfrontiert. Ist betroffen von Anforderungen der Arbeit bzw. der Arbeitsfähigkeit, der Religion, der Kunst usw. Pädagogik stellt Fragen an diese Bereiche und versucht Antworten zu geben Versucht Dimensionen des Lebens aus pädagogischer Perspektive zu analysieren.

Allgemeine Erziehungswissenschaft und Subdisziplinen   

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Seit 80 Jahren Pluralität an Konzepten HERWIG BLANKERTZ im Jahre 1969 ->Theorien und Modelle der Didaktik sichten und systematisch zugänglich machen. BRINKMANN/PETERSEN 1998->Theorien und Modelle der Allgemeinen Pädagogik nicht nur ordnen (PETERSEN/REINERT) und sondern selbst systematisch, d.h. ordentlich, planvoll und folgerichtig gliedern o mühselig und kaum noch durchführbar Pädagogik = Ordnungsdach pädagogischer Regionaldisziplinen und Handlungsfelder Verhältnis von Allgemeiner Pädagogik und Spezialpädagogiken lässt sich Gliedern nach: o Handlungsfeldern, o Denktraditionen und Forschungsmethoden o sowie mittels folgender Kriterien

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Bis Mitte des vorigen Jahrhunderts -> Lehrstuhl für Pädagogik an Philosophie angebunden. Mit der Entwicklung der Lehrerbildung rückten neben Lehrstühlen für (Allgemeine) Pädagogik zusehends die Belange der Schule in den Blickpunkt. „Sozialpädagogik“ rückt auch in Mittelpunkt o Grund: Jugendwohlfahrt, Fürsorge und Kleinkinderziehung immer größere Bedeutung Gliederung Erziehungsbereiche o altersbezogenen (Kinder, Jugendliche, Erwachsene),  Vorschul- (Elementar-, Familien-) Pädagogik,  Sozialpädagogik  und Erwachsenenbildung (Andragogik),  Altenbildung (Geragogik) o schulischen und außerschulischen Bereich.  (Elementarerziehung,  Familienpädagogik,  Berufspädagogik,  Sonderpädagogik,  Heil- und Behindertenpädagogik,  Ausländerpädagogik). Spezialpädagogiken o Vielzahl von Bindestrichpädagogiken,  wie z.B. Medien-, Museums-, Friedensund Ökopädagogik und Fachdidaktiken wie Sport-, Musikpädagogik etc.

Teilpädagogiken  z.B.Sonder-/Förderpädagogik in zehn Teilbereiche mit entsprechenden Schultypen gegliedert  Blinden, Sehbehinderten,  Gehörlosen, Schwerhörigen,  Sprachbehinderten,  Geistigbehinderten, Verhaltensgestörten,  Lernbehinderten, Körperbehinderten, Kranken.  Vergleichende Erziehungswissenschaft ergänzt durch:  Inter- und Multikulturelle Erziehung,  Ausländerpädagogik,  Pädagogik der Dritten Welt,  ethnischer Minoritäten etc. Ergänzung/ Kritische Überlegung zu Pranges Zitat „Erziehung und nicht Sozialisation, auch nicht Entwicklung oder….“ o Erziehung akzentuiert den pädagogischen, Sozialisation den sozialpsychologischen, Lernen den mathetischen und Hilfe den sozialpädagogischen Diskurs als wissenschaftliche Gesprächszusammenhänge . pädagogischer Diskurs o widmet sich Erziehung und Unterricht, angereichert um schulische Bildung sozialpsychologische Diskurs o beschränkt sich nicht nur auf mehrere Individuen ->Gesellschaft o Sozialisationsbegriff  passive Soziabilisierung,  „produktive Realitätsverarbeitung“  als Vermittlung von Mikro-, Meso- und Makrosystem mathematischer Diskurs  Lernen und Entwicklung (Selbstorganisation, Autopoiesis und Bildung) gelangen als reflexiver und lebenslanger Prozess in das Blickfeld der sozialpädagogische Diskurs lebenslanges Lernen und nicht nur Hilfe in einmaligen oder temporären Situationen (wie Therapie, Fürsorge), sondern umfasst den ganzen Lebenslauf im Sinne von „professioneller Lebensbegleitung“ („Humanvitologie“, o



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Kapitel 2 

Was ist Erziehung(educatio)? o baut auf biologisch-physiologische Zuwendung auf o systematisch begründbare, prinzipieller Überprüfbarkeit unterliegende psychosoziale Intervention (Unterricht, Förderung, Beratung) o Hilfestellung zur Entwicklung personaler und sozialer Selbstwerdung und Handlungsfähigkeit (Erzieher-Perspektive)



Bedeutung und Herkunft des „erziehen“ o aus Mittel- und Neuhochdeutschem. o „ziehen“, was soviel bedeutet wie „herausziehen“ o Bedeutet unter anderem „großziehen“, „aufziehen“ und „ernähren“











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Das Wort erziehen bezieht sich auf: o Erziehungstätigkeit o Erzogenheit bzw. die Erziehung, Zucht und Aufzucht. erzieherischen Leistungen o ausschließlich transitive Leistungen begriffen  d.h. Edukand wird veranlasst, etwas zu tun,  eruditiven Aktivitäten dagegen sind reflexiv bestimmt –,  d.h. dem Edukanden wird Gelegenheit gegeben, sich selbst in Aktion zu bringen. Definition von Erziehung nach BOKELMANN o „Erziehung ist dasjenige Handeln, in dem die Älteren (Erzieher) den Jüngeren (Edukanden) im Rahmen gewisser Lebensvorstellungen (Erziehungsnormen) und unter konkreten Umständen (Erziehungsbedingungen) sowie mit bestimmten Aufgaben (Erziehungsgehalten) und Maßnahmen (Erziehungsmethoden) in der Absicht einer Veränderung (Erziehungswirkungen) zur eigenen Lebensführung verhelfen, und zwar so, daß die Jüngeren das erzieherische Handeln der Älteren als notwendigen Beistand für ihr eigenes Dasein erfahren, kritisch zu beurteilen und selbst fortzuführen lernen“ Unterscheidung von „unerzogen – ungezogen“ o unerzogen-> unvollständigen Prozess mit der Kompensation durch Schule/ Bildungssystem als klassischen Instanzen, o ungezogen-> abweichende oder verfehlte Erziehung mit entsprechender sozialpädagogischer Bearbeitung Unterschiedliche Begriffsdefinitionen o BOKELMANN  bezieht die gesellschaftliche und ökologische Bezüge mit ein  wie Schleiermacher noch dem Generationenverhältnis verpflichtet  lässt Programm lebenslanger Erziehung und Bildung (auch unter inversen Altersrollen) unberücksichtigt o BREZINKA  die Umschreibungen von Erziehung bezieht sich wesentlich auf den Edukanden und formale Prozesse  Frage der technischen Formbarkeit der „Dispositionen“ -> große Bedeutung o Brezinka was ist Erziehung?  Erziehung = soziale Handlungen, durch die Menschen versuchen….  Erziehung = Handlungen, durch die Menschen versuchen, Persönlichkeit anderer Menschen in irgendeiner Hinsicht zu fördern. o , Erziehung’ Ziel  in anderen Menschen psychische Dispositionen schaffen,  vorhandene Dispositionen ändern oder (unter bestimmten Umständen) zu erhalten  unerwünschter Dispositionen zu verhüten Aufbau, Änderung, Erhaltung oder Verhütung psychischer Dispositionen Zweck der Erziehung -> Dispositionsgefüge der Educanden ändern. o vorhandene (angeborene oder erworbene) Dispositionen ausbauen, verstärken, stabilisieren oder differenzieren.  als wertvoll beurteilt

noch nicht vorhandene Dispositionen – auf der Grundlage der vorhandenen allgemeinen oder spezifischen Dispositionen – schaffen, hervorbringen oder erzeugen  als wertvoll angesehen o vorhandene Dispositionen beseitigen, abbauen oder schwächen oder in ihrer Wirkung einschränken.  als schädlich bewertet. Erziehung= o alle gezielten und bewussten Einflüsse auf den Bildungsprozess o intentional-> sie sucht Ziele, Normen und Werte zu verwirklichen o Erziehungsgeschehen ist von seiner intentionalen Struktur her letztlich darauf ausgerichtet, sich selbst aufzuheben. o



Intentionale vs. „funktionale“ Erziehung 



intentionalen Erziehung o face-to-face-Beziehung o absichtsvolle pädagogische Einflussnahme o genuine Charakter der Erziehung Funktionale Erziehung o gesellschaftlich wirksamen Faktoren, o nicht zum Zwecke der Erziehung geschaffen wurden o haben gleichwohl aber Einfluss auf Kinder und Jugendliche  z.b.Fernsehen, soziale Normen und Bräuchen. o zwischenmenschliche Einflüsse->„Alle erziehen alle jederzeit“ o Erziehung ohne Erzieher und ohne Erziehungsabsichten. o Aufgrund von Verwirrung besser „Sozialisation“ und nicht funk. Erz.

Metaphern der Erziehung bzw. des Erziehers 5 bildliche Darstellung von Erziehung nach SCHEUERL     

Wachsenlassen eines Samenkorns Führen auf der rechten Bahn Geburtshilfe Prägung einer Wachstafel (tabula rasa) Erweckung oder Erleuchtung

6 bildliche Darstellung von Erziehung nach KRON      

Wachsen lassen (Naturkräfte im Kind zur Entfaltung kommen lassen, „Negative Erziehung“) Führen (Erziehung als Verhältnis von Führer und Geführten) Helfen (Hilfe zur Überwindung von Problemsituationen) Ziehen ( Heranwachsende analog einer Pflanze hochziehen, 2. Befreiung von Zwängen und Unwissenheit zu Erkenntnis und Wahrheit) Regieren und Zucht (Disziplinierung von Kindern, Erziehung als Ordnungsfaktor) Anpassen (an gegebene gesellschaftliche Normen, Wertvorstellungen, Rollen)

3 bildliche Darstellungen von Erziehung nach TREML  der Pädagoge als Gärtner und Bauer  der Pädagoge als Handwerker und Techniker

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der Pädagoge als Führer und Begleiter Alle Bilder lassen sich letztlich auf zwei Grundverständnisse von Erziehung zurückführen o Bildhauers bzw. Handwerkers  Erziehung =herstellendes“Handeln  analog zur handwerklichen Produktion  Erzieher agiert zu angestrebten Zweck mit Hilfe bestimmter Mittel und Methoden (Technizismus). o Bild des Gärtners bzw. Bauers  nach dem analog zum Gießen der Pflanze  Erziehung =ein begleitendes Wachsen lassen  unterstützt „pflegend und schützend“ den „natürlichen“ Entwicklungsprozess (Naturalismus)-> technizistische Annahme o haben Geschichte des Erziehungsbegriffs bestimmt. o Diese technizistische Annahme Grundlage für  LOCKE  Sensualismus (alles dringt von außen über die Sinne in den Menschen)  utilitaristische Pädagogik des 18. Jahrhunderts  MONTESSORI  lernpsychologischen Konzepte von Erziehung im 20. Jahrhundert. o beginnt mit Rousseaus Konzept der natürlichen Entwicklung über die Romantik und Reformpädagogik bis auf heutige Konzepte der Anti-Pädagogik Erziehung = prinzipiell antinomischer Prozess, der in unauflöslichen gegenseitigen Verschränkung des Führens und Wachsen lassen erfolgt o nur Wachsen lassen ->hebt sich selbst auf o nur Führen-> führt nicht zu Mündigkeit, sondern ist totalitär

Werte und Ziele in der Erziehung 









Werte o oberste Prinzipien bzw. Grundüberzeugungen mit verhaltenslenkender Wirkung; o werden in einer Gesellschaft allgemein als wünschenswert betrachtet o verleihen Menschen Orientierung,  z.B.in religiöser Hinsicht (Gottesfurcht, Nächstenliebe) Normen o gesellschaftliche Verbindlichkeiten und verhaltenswirksame Richtlinien o Differenzierung von  deskriptiven Ist-Normen  präskriptiven SollNormen  =Ziele (z.B. Bildung, Erziehung, Lernen)  oft synonym verwandt mit Werten Ethik o philosophische Disziplin o Reflexion der Moral Moral o Gesamtheit der Regeln, die in einer Gesellschaft festlegen, was als sittlich falsch und richtig, gut und böse gilt. Regeln





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o konkrete Verhaltensanforderungen in bestimmten Situationen. Tugenden o Richtziele für das moralische Handeln des Einzelnen oder die Fähigkeit, sich gemäß der einzelnen Werte zu verhalten.  Kardinaltugenden nach PLATON:  Weisheit, Besonnenheit, Tapferkeit, Gerechtigkeit.  „Sekundärtugenden“  z.B. Fleiß, Gehorsam, Disziplin. Sünden o mit theologischen Begründungsfiguren assoziierte o Vorschriften und gelten als repressiv o Verstoß gegen scheinbar unstrittige Vorgaben. Ideal o subjektiv gültiges, sittliches Ziel (wertvoll, wichtig). Idol o angestrebtes Vorbild o ohne ethisch verpflichtenden Charakter o Begriff eher pejorativ besetzt.

Unterteilung von Werte und Erziehungsziele (und Verhaltensanforderungen) o monistischeo dualistische o dialektischen Prinzipien o zahlensymbolischen Gruppierungen o Pluralismusversionen, o Hierarchieo Interdependenzmodellen. Monistische Konzepte Stellvertretend o Beispiele aus der hellenistischen Philosophie und Lebenslehre  Ataraxie (Unerschütterlichkeit) in der Stoa,  Eudaimonie (lustvolle Glückseligkeit) im Epikureismus,  Emanzipation (Mündigkeit, Selbstbestimmung, Autonomie) aus Postmoderne  Selbstverwirklichung in sog. „humanistischer“ Psychologie und Pädagogik, Dualistische und dialektische Konzepte bzw. Antinomien o Kant’schen Paare  Pflicht – Neigung, Freiheit – Zwang („Wie kultiviere ich die Freiheit beim Zwang“? Zahlensymbolische Gruppierungen o Ternare:  Glauben - Hoffnung - Liebe; esse – nosse – velle (Sein – Können – Wollen). o Tetraden:  Vier griechische Kardinaltugenden nach PLATON:  Weisheit (Klugheit), Besonnenheit (Mäßigung), Tapferkeit, Gerechtigkeit.  LOCKE: Tugend, Lebensklugheit, Lebensart, Kenntnisse o Septaden:  „Sieben Tugenden,

 sieben Todsünden“ Dekade:  „Zehn Gebote“: Katechismuslernstoff Pluralismusversionen o Postmoderne->Tugendvielfalt. Taxonomie- und Hierarchiemodelle  Lernzielhierarchien  historische Modelle: Nicht nur Aufzählung, sondern Reihenfolge ist bedeutsam o z.B. bei LOCKE: virtue, wisdom, good breeding und knowledge  systematische Modelle: o Kognitive, emotionale, motorische Lernzielhierarchien durch Curriculum...


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