Anthony Downs - Zusammenfassung Politische Ideengeschichte und Theorien der Politik PDF

Title Anthony Downs - Zusammenfassung Politische Ideengeschichte und Theorien der Politik
Author Majid Atris
Course Politische Ideengeschichte und Theorien der Politik
Institution Leibniz Universität Hannover
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Abschnitt Anthony_Downs...


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Ökonomischer Liberalismus: Downs, Anthony (1968): Ökonomische Theorie der Demokratie Die Theorie des rationalen Wählerverhaltens geht auf den im Jahre 1930 geborenen USamerikanischen Politikwissenschaftler und Ökonomen Anthony Downs zurück. Entsprechend seinen Erkenntnissen konkurrieren in einer Demokratie mindestens zwei Parteien um die politische Macht. Die Sieger werden in regelmäßig wiederkehrenden und geheimen Wahlen ermittelt, bei denen die Wähler jeweils eine Stimme haben. Das Wesen der Demokratie bei Downs Die Demokratie ist ein Prozess, in dem die individuellen Akteure und die Parteien regelmäßig miteinander kommunizieren und konkurrieren. Ihre Entscheidungen treffen sie dabei jeweils nach dem Prinzip der Maximierung des Eigennutzes. Politik wird als ein Markt verstanden, auf dem die gleichen Gesetze wie auf dem ökonomischen Markt herrschen. Die Parteien möchten ihren Nutzen maximieren, indem sie möglichst viele Stimmen der Wähler erhalten. Auf diese Weise wird es ihnen ermöglicht, politische Macht zu erlangen. Politische Programme und Wahlveranstaltungen gelten dabei als Mittel, um dieses Ziel zu erreichen. Im Gegensatz dazu wird der rationale Wähler immer darauf bedacht sein, vor jeder Wahlentscheidung eine Kosten-Nutzen-Bilanz zu ziehen. Dies kann laut Aussagen von Downs durchaus dazu führen, dass die Aufwendungen für die Beschaffung von Informationen, für das Lesen von Wahlprogrammen und für die Fahrt zur Wahlurne weitgehend den Nutzen übersteigen. In diesem Falle bleibt der Wähler dann oft der Wahl fern. Dabei kommt noch hinzu, dass der Wähler bei der Stimmabgabe gar nicht weiß, ob diese für ihn von Nutzen sein wird und ob seine gewünschte Partei dann tatsächlich die Regierung stellt. Hauptthesen der Theorie Die Theorie des rationalen Wählerverhaltens von Anthony Downs wird von zwei Thesen bestimmt: Auf der einen Seite sind die politischen Parteien ständig um Stimmenmaximierung bemüht, auf der anderen Seite existiert jedoch auch ein Eigennutzenaxiom bei den Wählern. Diese spielen in der Politik eine ähnliche Rolle wie die Konsumenten auf dem Markt. Wahlen sind der zentrale Tauschplatz einer Demokratie. Die wichtigste Voraussetzung für die Funktionsfähigkeit seines Modells ist laut Aussagen von Downs ein ausgeprägtes demokratisches Wahlsystem.

Die Bedeutung der Rationalität im Modell Rationalität/ rationales Handeln = unumgängliche Annahme um menschliche Handlungsweisen vorhersagen und auf wechselseitige Beziehungen analysieren zu können -> wird sowohl von Wirtschaftstheoretikern als auch von Downs vorausgesetzt Folge: traditionelle Verfahren der Voraussage und Analyse sind für Downs Modell anwendbar „Wenn ein Theoretiker die Ziele irgendeines Entscheidungsträgers kennt, kann er voraussagen, zu welchen Handlungen dieser greifen wird, um seine Ziele zu verfolgen“ -> Er berechnet den rationellsten Weg für die Zielerreichung des Entscheidungsträgers und nimmt an, dass dieser tatsächlich gewählt wird, da der Entscheidungsträger rational handelt.

Die (ökonomische) Analyse besteht aus zwei Hauptschritten: 1. Der Auffindung der Ziele, die der betreffende Entscheidungsträger anstrebt 2. Einer Analyse, die zeigt, auf welche Weise diese Ziele am besten zu erreichen sind.

Unternehmungen maximieren den Gewinn und die Verbraucher den Nutzen. Alle anderen Ziele, die beide Seiten haben mögen, werden als Abweichungen betrachtet, die den rationalen Kurs auf das Hauptziel modifizieren -> der Begriff rational wird nur auf die Mittel und nicht auf die Ziele eines Handlungsträgers angewendet. = Wirtschaftliche Definition von rational: den Output eines bestimmten Input maximierend bzw. den zur Erreichung eines bestimmten Outputs nötigen Input minimierend.

Die Termini rational und irrational werden nur auf Handlungsprozesse, d.h. die Mittel angewendet Beschränkung des Begriffs der Rationalität in der vorliegenden Studie

Die Studie von Downs konzentriert sich einzig und allein auf die wirts. und pol. Ziele eines jeden Individuums und einer jeder Gruppe.

Es wird nicht die gesamte Persönlichkeit des einzelnen berücksichtigt, sondern nur erörtert, welches Verhalten für ihn rational ist.

 Vermindert die Vergleichbarkeit in ihr mit dem Verhalten in der wirklichen Welt Irrationalität und die Grundlagen der politischen Rationalität Korrigierbarkeit = ein gutes Mittel, um zwischen Irrationalität und Irrtümern zu unterscheiden: Ein rationaler Mensch der systematisch einen Fehler begeht, wird damit aufhören,… 1) wenn er entdeckt, worin der Fehler besteht 2) und wenn die Kosten der Behebung des Fehlers geringer sind, als die Behebung der entspringenden Vorteile. Unter gleichen Bedingungen wird ein irrationaler Mensch seine Irrtümer nicht korrigieren, weil er eine nicht-logische Neigung zu ihrer Wiederholung hat -> seine Handlungen sind nicht primär durch das Bestreben motiviert, seine Ziele auf wirtschaftliche Weise zu erreichen

Es gibt zwei Einwände gegen diese Argumentation: 1) Irrende rationale Menschen können ihre Fehler nicht immer entdecken.

2) Feststellung, dass Verhalten, welches nach unserer Definition irrational ist, vom Standpunkt der psychischen Ökonomie der Persönlichkeit höchst rational ist. Aber: Einwände sind für die Studie irrelevant, da das rationale politische Verhalten untersucht wird. -> Politische Irrationalität wird ignoriert Ausnahme: Wenn ein bedeutender Teil einer pol. Gemeinschaft in seinem verhalten irrational wird hat dies problematische Auswirkungen auf rational handelnde Individuen -> Was ist die beste Handlungsweise für einen rationalen Menschen in einer irrationalen Welt?

Die Antwort hängt davon ab, ob die gegebene Irrationalität voraussagbare Verhaltensstrukturen zulässt. Wenn ja, dann ist rationales Handeln noch immer möglich. Fast keine Gesellschaft ist längerfristig überlebensfähig, wenn niemand in ihr seine Ziele auf wirtschaftlicher Weiser verfolgt, deshalb weist ein politischen System gewöhnlich immer irgendeine Art von Vorhersagbarkeit auf -> selbst Bürger die sich irrational verhalten, tun dies in der Regel deswegen, weil jemand sie dazu veranlasst, um Gewinn zu ziehen. Um sich scheinbar irrationalem Verhalten ledig zu werden, muss der rationale Mensch feststellen, wessen Ziele dieses Verhalten eigentlich dient und worin diese Ziele bestehen.

=>Rationales Verhalten erfordert eine voraussagbare Sozialordnung.

Die Struktur des Modells

Modell sagt, dass jede Regierung rationalen Verhaltensmustern unterworfen ist/ rational handelt ->Ziel von Parteien im Allgemeinen = Wahl bzw. Wiederwahl

Die Zielsetzung der Regierung ermöglicht die Herausarbeitung der wirksamsten Mittel, die zur Erreichung dieses Zieles eingesetzt werden können. Grundannahme: Modellregierung befindet sich in einer von Ungewissheit geprägten Welt.

->Thematisierung, wie sich die Kosten der Informationsbeschaffung auf rationales politisches Verhalten auswirken Ziel der Studie: Darstellung dessen, was rationale Menschen einerseits als Bürger und andererseits als Regierende tun werden.

Modell von Downs steht in ganz bestimmten Zusammenhang mit früheren ökonomischen Modellen der Regierungsweise, obwohl es positiv ist, während die meisten anderen normativen Charakter tragen:

A. Die Problematik der falschen Personifizierung un des übertriebenen Individualismus Buchanan: Entwurf einer Dichotomie zwischen der Auffasung vom Staat als Organismus (als eigenständige Person mit eigenen Zielsetzungen, die mit den Zielsetzungen der einzelnen Individuen nicht unbedingt in Zusammenhang stehen müssen) und der individualistischen Auffassung (allein Individuen haben Zielstrukturen, der Staat besitzt keine eigene Wohlfahrtsfunktion. Er ist lediglich Mittel, durch das Individuen einige ihrer Bedürfnisse kollektiv befriedigen können) -> Downs versucht, beide Extreme zu vermeiden Samuelson und Baumol: Ansicht, dass der Staat nur direkte Einkommensübertragungen und Maßnahmen, die unteilbare Vorteile produzieren, ökonomisch richtig durchführen kann (Da jedermann die Vorteile genießt, die aus dem Regierungsakt einspringen, hat jeder einen Grund, selber die Bezahlung zu vermeiden. Er wird jedoch dann gewillt sin, seinen Anteil an den Kosten zu tragen, wenn auch alle anderen ihren Teil beisteuern. Alle Bürger sind damit einverstanden, unter Zwang gestellt zu werden, weil der Gewinn jedes Individuums seinen Anteil an den Kosten überwiegt und auf diese Weise Nutzen entsteht, der sonst nicht zu haben wäre) -> Downs versucht zu zeigen, dass er auch anderer legitime Aufgaben hat  Wir können dann mit Recht den Staat als eine von den einzelnen Bürgern getrennte Entscheidungsinstanz ansprechen, wenn eine kleine Gruppe von Personen sich zusammenschließt und den Staatsapparat beherrscht. So wird sowohl die falsche

Personifizierung einer gedanklichen Konstruktion als auch eine übertriebene individualistische Auffassung der Gesellschaft vermieden. Bergson: Versuch, mit Hilfe eines rein ethischen Postulates Beziehungen zwischen individuellen und sozialen Zielsetzungen herzustellen (durch abstrakte Regel für die Ableitung sozialer Ziele aus individuellen Zielen) -> Downs setzt ein ethisches Axiom in politischer Form voraus. Arrow: Beweis, dass ohne Diktatur auf rationalem Wege keine solche Beziehungen hergestellt werden können  Downs versucht zu zeigen, wie man dieses Dilemma umgehen kann. Er versucht mit Hilfe einer politischen Erwägung eine positive Beziehung zwischen den individuellen und den sozialen Zielsetzungsstrukturen herzustellen.

Zusammenfassung Obwohl Regierungen in jeder Wirtschaft von entscheidender Bedeutung sind, hat die Wirtschaftstheorie für sie bisher keine befriedigende Verhaltensregel hervorgebracht, die mit jenen Regeln vergleichbar wäre, welche die Wissenschaft zur Voraussage der Handlungsweise von Verbrauchern und Unternehmen verwendet. Downs Abhandlung versucht, eine solche Regel anzugeben, indem sie von der Voraussetzung ausgeht, dass demokratische Regierungen durch raitionales Handeln ihren politischen Anhang unter den Wählern zu maximieren versuchen. Rationales Handeln = Handlungsweise, die so angelegt ist, dass durch sie auf ökonomisch sinnvolle Weise die bewusst gewählten politischen oder wirtschaftlichen Ziele des Handelnden erreicht werden. In Downs Modell verfolgt die Regierung ihr Ziel unter drei Bedingungen: 1) Im Rahmen einer demokratischen Staatsordnung 2) In einer Atmosphäre wechselnder Grade von Unsicherheit 3) Mit einer Wählerschaft von rationalen Menschen

PARTEIMOTIVATIONEN UND DIE FUNKTION DER REGIERUNG IN DER GESELLSCHAFT

Der Begriff der demokratischen Regierungsform im Modell A. Das Wesen der Regierungsform Definition der Regierung (~A.Dahl & Charles E.Lindblom): „Regierungen (sind)…Organisationen, die ein ausreichendes Machtmonopol haben, um eine geordnete Regelung von Streitigkeiten mit anderen Organisationen, die in dem betreffenden Gebiet wirken, erzwingen zu können…Wer den Staatsapparat kontrolliert, kann anderen in dem betreffenden Gebiet tätigen Organisationen Entscheidungen aufzwingen“ Es gilt: „Alle Kurzdefinitionen staatlicher Herrschaft sind ihrem Wesen nach doppeldeutig“

In der Wirklichkeit tut die Regierung tatsächlich fast alles, was eine Organisation überhaupt tun kann. Doch nicht jede Regierung tut das gleiche wie die anderen -> sinnlos, die Funktionen des Staates durch Aufzählung einer Anzahl typischer Handlungsweisen zu beschreiben.

Schlussfolgerung = Die Regierung ist ein besonderer und einzigartiger sozialer Handlungsträger + hat innerhalb der Arbeitsteilung eine spezialisierte Funktion.

B. Das Wesen der demokratischen Regierungsform

 Der Hauptzweck von Wahlen in einer Demokratie ist die Auswahl einer Regierung. Daher nimmt der Bürger dann eine rationale Haltung zu den Wahlen ein, wenn ihn seine Handlungen in die Lage versetzen, seine Rolle bei der Auswahl der Regierung wirksam zu spielen.

Die Rolle der politischen Parteien im Modell A. Das Wesen der politischen Parteien Partei = Eine Koalition von Personen, die den Regierungsapparat mit legalen Mitteln unter ihre Kontrolle zu bringen versuchen Koalition = Eine Gruppe von Personen, die bestimmte gemeinsame Ziele haben und zusammenarbeiten, um sie zu erreichen. Regierungsapparat = Die physischen, legislativen und institutionellen Werkzeuge, die die Regierenden gebrauchen, um ihre besondere Rolle innerhalb der Arbeitsteilung zu spielen. Legale Mittel = Rechtmäßig abgehaltene Wahlen oder im Rahmen der Rechtsordnung ausgeübter Einfluss

Diese Definition hat im Zusammenhang mit Downs Modell zwei Nachteile: 1) Eine solche Koalition hat nicht eine einheitliche, widerspruchsfreie Präferenzordnung. 2) Die Personen, die konkrete Regierungsentscheidungen treffen, sind die Amtsträger, doch aus der oben angegebenen Definition der Partei folgt, dass eine Vielzahl von anderen Bürgern an diesen Entscheidungen gleichfalls teilhat. Diese weite Definition wirft uns auf die super-individualistische Spitze dieses Dilemmas zurück, denn mit ihr können wir die regierende Partei nicht als ein rationales, Entscheidungen treffendes Einzelwesen betrachten, das die staatliche Politik bestimmt.

Lösung = alternative Definition von Parteien: Eine politische Partei ist eine Gruppe von Personen, die die Kontrolle über den Regierungsapparat dadurch in ihre Hand zu bekommen suchen, dass sie in einer ordnungsgemäß abgehaltenen Wahl ein Amt erhalten. Gruppe = Koalition, deren Mitglieder über alle von ihnen verfolgten Ziele einer Meinung sind und nicht nur über Teile. Somit hat jedes Mitglied der Gruppe genau die gleichen Ziele wie jedes andere.  Letztlich behandelt diese Definition jede Partei so, als ob sie eine Einzelperson wäre  Regierung = ein von Bürgern getrennter Entscheidungsträger (Natürlich ist sie nicht von allen Bürgern getrennt, denn einige von diesen bilden ja die regierende Partei, dennoch können wir mit einiger Berechtigung annehmen, dass die überwiegende Mehrheit der Bürger der Regierungsgruppe angehört noch den den anderen Gruppen, die mit dieser um die Macht konkurrieren) -> Bürger und politische Parteien können als zwei einander auschließende Gruppen behandelt werden.

Probleme/ Kritik: 1. In vielen staatlichen Demokratien ist der Verwaltungsapparat so groß, dass er einen bedeutenden Teil der Bürgerschaft beschäftigt.

2. Parteien werden dennoch als unvollkommende Koalitionen und nicht homogene Gruppen behandelt -> Annahme von innerparteilichen Machtkämpfen 3. Obwohl es in der Gesellschaft neben den politischen Parteien auch noch andere Koalitionen und Organisationen gibt, werden nur drei Arten politischer Entscheidungsträger berücksichtigt: politische Parteien, einzelne Bürger und Interessengruppen.

B. Das Eigennutz-Axiom

In Wirklichkeit sind die Menschen nicht immer Egoisten, nicht einmal in der Politik. Sie tun häufig Dinge die vom individuellen Standpunkt irrational erscheinen, weil sie sie für gesellschaftlich rational halten. Trotzdem stützen sich allgemeine Theorien des sozialen Handelns stets in großem Maße auf das Eigennutz-Axiom (Fundament der down`schen Analyse)

C. Motivation des Parteihandelns

Auf dieser Überlegung beruht die Grundhypothese des ganzen Modells: Die Parteien treten mit politischen Konzepten hervor, um Wahlen zu gewinnen; sie gewinnen nicht die Wahlen, um mit politischen Konzepten hervortreten zu können.  Auf den ersten Blick scheint es, als nehme diese Hypothese unserer Modellregierung jede Möglichkeit, ihre soziale Funktion zu erfüllen. In den Augen der Bürgerschaft

besteht die Aufgabe der regierenden Partei im Rahmen der gesellschaftlichen Arbeitsteilung darin, dass sie politische Konzepte formuliert und verwirklicht, nicht darin, dass sie ihren Mitgliedern Einkünfte, Prestige und Macht verschafft. Aber: Die Erfüllung sozialer Funktionen ist gewöhnlich ein Nebenprodukt des menschlichen Handelns, dessen Ziele private Ambitionen sind. Erfüllung individueller Partikularinteressen = Gemeinwohl, da in demokratischen Systemen das politische Ziel in der Gewinnung von Wählerstimmen liegt und somit nur durch die Berücksichtigung der gesellschaftlichen (bürgerlichen) Interessen erreicht werden kann -> Wahlerfolge sind von der Gunst der Wähler abhängig

Unterscheidung von formellen Zweck und informeller Struktur, beide Elemente müssen zur Analyse der Regierun in Betracht gezogen werden. Formeller Zweck politischer Parteien = Entwicklung und Durchführung von politischen Konzepten, sobald die Partei an der Macht ist Informelle Struktur = Struktur in deren Mittelpunkt die privaten Motive der Organisatoren jeder Partei stehen.

D. Die konkrete Zielsetzung der Parteien Hauptziel der Parteimitglieder besteht darin gewählt zu werden (Wunsch nach Prestige und Einkünften sowie der Reiz des Konfliktpotenzials) Die Partei, die an der Regierung ist, manipuliert die politischen Konzepte und Aktionen des Staates immer so, wie es in ihren Augen notwendig ist, um die Mehrheit der Stimmen zu gewinnen (stimmenmaximierend), ohne die Normen der Verfassung zu verletzen.  Ziele der Individuen (Politiker) summieren sich zu kollektiven Parteiambitionen. Das Handeln der Parteien ist zumeist dem Gedanken des Eigennutz-Axioms ausgerichtet.

Das Verhältnis des Modells zur Ethik und zur deskriptiven Wissenschaf

A. Normative Implikationen

Aber die Schöpfer solcher Modelle bedenken nicht immer, ob das von ihnen als gut empfohlene Verhalten auch rational im ökonomischen Sinne ist. Ist das der Fall, dann sind ihre normativen Vorschriften eigentlich widerspruchsvoll; ihre Vorstellung vom guten Verhalten ist also einer Revision zu unterziehen.  Solche Widersprüche lassen sich in einem normativen Modell nur feststellen, wenn das Verhalten, das es vorschreibt, auf seine Rationalität geprüft wird.

Downs: Regeln (der Gesellschaft) erklären, was in der Gesellschaft tatsächlich geschieht. Konstriertes normatives Modell: Regeln sagen aus, was geschehen soll, denn sie sind aus folgenden Werturteilen abgeleitet:

B. Deskriptive Implikationen Die Bedeutung des Modells für die deskriptve Wissenschaft ist eine zweifache: 1. Das Modell bietet eine Hypothese zur Erklärung der staatlichen Entscheidungsfindung un des Parteiverhaltens im allgemeinen -> kann zu nichttrivialen Schlüssen über die Aktionen und die Entwicklung der Parteien führen und so unser Wissen über die Wirklichkeit vergrößern 2. Das Modell sagt aus, welches Verhalten wir erwarten können, wenn die Menschen in der Politik rational handeln -> kann möglicherweise dazu verwendet werden um festzustellen, (1) in welchen Phasen der Politik die Menschen in der wirklichen Welt rational sind, (2) in welchen Phasen sie irrational sind, und (3) auf welche Art und Weise sie, wenn sie irrational handeln, von der Rationalität abweichen.

Zusammenfassung Regierung = spezialisiertes Organ der gesellschaftlichen Arbeitsteilung, das in der Lage ist, seine Entscheidungen allem anderen Organisationen und Individuen in dem betreffenden Gebiet aufzuzwingen. Demokratische Regierung = Eine Regierung, die durch allgemeine Wahlen bestellt wird, bei denen zwei oder mehr Parteien um die Stimme aller Erwachsenen konkurrieren. Partei = Gruppe von Individuen, die den Regierungsapparatdurch den Gewinn von Wahlen in die Hand zu bekommen sucht. Sobald dies der Partei gelingt, ist es ihre Aufgabe im Rahmen der Arbeitsteilung, die politischen Konzepte des Staates zu formulieren und durchzuführen. Das Motiv ihrer Mitglieder ist jedoch ihr persönliches Verlangen nach Einkünften, Prestige und Macht, die mit staatlichen Ämtern verbunden sind. Daher ist die Erfüllung ihrer sozialen Funktionen für sie ein Mittel zur Erreichung ihrer privaten Ambitionen (Nebenprodukt). Da keiner der Vorteile eines staatlichen Amtes erreichbar ist, ohne dass man gewählt wird, ist das Hauptziel jeder Partei der Wahlsieg. Jede Handlung ist stimmenmaximierend ausgerichtet und das politische Programm lediglich ein Mittel zu diesem Zweck....


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