Basismodul Fachdidaktik 1 Definition, Bezugswissenschaften, Geschichte, Erstsprachenerwerb PDF

Title Basismodul Fachdidaktik 1 Definition, Bezugswissenschaften, Geschichte, Erstsprachenerwerb
Author thomas coronado
Course Basismodul Fachdidaktik
Institution Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Pages 3
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Summary

Präsentation + Anmerkungen zum 1. Thema

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Description

Basismodul Fachdidaktik 1. Sitzung Fachdidaktik Definition Bezugswissenschaften Geschichte des EU Erstsprachenerwerb

Definition 

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Englische Fachdidaktik beschäftigt sich mit dem Lehren und Lernen der englischen Sprache in institutionellen Zusammenhängen -> Inhalt (Was?): englische Sprache als Unterrichtsgegenstand & Medium des Unterrichts -> Ziele (Wozu?): vgl. Lehrpläne, Bildungsstandards -> Vermittlung- und Aneignungsprozesse (Wie?): - Lehren (externalistische Perspektive) - Lernen (internalistische Perspektive) Selbstständige Wissenschaft seit ca. 1960 Konkurrierende Wissenschaften: -> Angewandte Linguistik (Applied Linguistics); aber: weiterer Gegenstandbereich -> Sprachlehrforschung Wechselspiel zwischen wissenschaftlicher Theorie und Praxis des unterrichtlichen Handelns ->Ausbildung einer reflektierten Erfahrungswissens

Bezugswissenschaften 



In Bezug auf Ziele & Inhalte des Englisch Unterrichts (Was?): -> Linguistik (Systemlinguistik, Linguistik der Sprachverwendung -> Literaturwissenschaft -> Kulturwissenschaft (Cultural Studies)  Spezielle Untergebiete der FD: -> Sprachdidaktik -> Literaturdidaktik -> Kulturdidaktik In Bezug auf Lehr- & Lernprozesse (Wie?): -> allgemeine Didaktik/Pädagogik -> Schulpädagogik -> Pädagogische Psychologie (Lernpsychologie, Motivationspsychologie, Entwicklungspsychologie, pädagogisch-psychologische Diagnostik) => interdisziplinäre Zusammenarbeit, aber FD als eigenständige Disziplin

Bedeutung der englischen Sprache: historischer Überblick  

Ende des Mittelalters: Französisch löst Latein als Sprache der Diplomatie & des Adels langsam ab 19. JH: -> Frankreich verliert nach 1815 politische Vorrangstellung





-> England größte Kolonialmacht; führend bei Produktion & Export von Industriegütern -> zunehmende wirtschaftliche & politische Bedeutung der USA 20./21: -> Englisch als plurizentrische Nationalsprache (330 – 380 Millionen native speakers, 300 Millionen Englisch als 2. Fremdsprache -> Englisch als Medium der internationalen Kommunikation (lingua franca) Folgerungen für den Englisch Unterricht: -> Sprache als tool (funktionale Sprachkenntnisse)  Sprache als tie (Nationalsprachen) -> Bezugsnorm: nationaler Standard wie BE/AE  international English -> Verhältnis des EU zu Unterricht in anderen modernen FS: Dominanz/Verdrängung  Ideal der Dreisprachigkeit in Europa

Geschichte des Englischunterrichts 

Lernen moderner FS ab 2. Hälfte des 16. JH.s. bis 18. JH.s.: -> utilitaristisch ausgerichtet -> vor allem Französisch -> autodidaktisch oder Privatunterricht, sowie an Ritterakademien (adelige Standesschulen) durch sog. Sprachmeister -> Ende des 18 JH.s.: Französisch auch an Gymnasien (durchweg fakultativ)



19. JH.: -> Einführung der allgemeinen Schulpflicht -> Gymnasien: - Humboldtsche Reformen in Preußen  humanistische, formale Bildung - Französisch und gegen Ende des 19. Jh.s. auch Englisch als Wahlfächer in der Oberstufe - Realschulen und höhere Mädchenschulen: Englisch als Pflichtfach -> Gymnasien: Schwerpunkt auf Bildungswert des neusprachlichen Unterrichts „Ich schätze es gering, einen Menschen perfect Eng-lisch sprechen zu hören, das kann jeder brauchbare Kellner, er muß es können; das französische Institutsgeplapper der Mädchen ist nicht viel werth, denn sie wissen schließlich doch nicht, warum nach dieser und jener Conjunction der Conjunctiv steht, ob sie auch die Regel wissen, daß er steht. […] Lassen wir Mädchen parliren von Wetter und von Spaziergängen, dem Gebildeten ist es um etwas anderes zu thun. Er will, er soll eindringen in den Genius der Sprachen, er soll die Gedanken der Nationen, die Ideen der Fremden, nicht ihre Wörter beherrschen, er soll stehen auf sprachhistorischem Boden und die Art Sprachen zu studiren, diese Methode soll und muß vom Gymnasium ausgehen. Der Gebildete, das Gymnasium, die einzige und wirkliche Pflanzschule der Gebildeten, muß Opposition machen gegenüber diesem rohen Sprachstudium.“ (Reinhardstöttner 1868)



20. Jh.: -> Anfang 20. Jh.: Englisch als Pflichtfach an Gym-nasien -> Auseinandersetzung um neusprachliche Sprachenfolge -> 1937/38: Englisch „reichseinheitlich“ als 1. FS -> Nachkriegszeit: unterschiedliche Sprachenfolge in den jeweiligen Besatzungszonen

-> Hamburger Abkommen 1964: Englisch an HS -> ab 2000: flächendeckende Einführung an GS  Englisch als Hauptfach in allen Schularten und auf fast allen Schulstufen

Erstspracherwerb 

Einflussbereiche auf den Erstsprachenerwerb: -> sensible Phase (critical period) -> ausreichender sprachlicher Input -> kindgemäßer Input (motherese): Vereinfachungen und Erweiterungsstrategien/Paraphrasierungen -> häufige Sprechanlässe



natürliche Abfolge an Entwicklungsstadien; Üben oder Bewusstmachen spielen kaum eine Rolle



Theorien zum Spracherwerb: Spannungsfeld zwischen nature und nurture (Erbe und Umwelt)



Behaviorismus: -> Bewusstsein als black box  Beobachtung von Verhaltensänderungen -> Sprache als verbales Verhalten -> Lernmechanismen: Konditionierung; Imitationslernen -> Grenzen der Theorie: Geschwindigkeit des Sprachlernens; kreative Fehler



Nativismus/Mentalismus (Chomsky): -> angeborener Spracherwerbsmechanismus (language acquisition device) -> getrennt von anderen geistigen Fähigkeiten -> Universalgrammatik (UG): Prinzipien und Parameter -> generatives Prinzip der Grammatik -> Problem: UG nicht empirisch nachgewiesen



sozialer Interaktionismus: -> Zusammenspiel von Lerner und Umwelt; Interaktion zwischen Mutter und Kind -> zentrale Rolle der Kommunikation (negotiation of meaning) -> motherese/caretaker speech: - Abstimmen auf Rezeptionsvermögen - kurze, langsame, wiederholt vorgetragene Sätze - übertriebene Intonationsmuster, deutliche Artikulation - vereinfachter Satzbau - Ermunterung zu Äußerungen...


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