Geschichtsprüfung 1 - Geschichte PDF

Title Geschichtsprüfung 1 - Geschichte
Course Geschichte
Institution Gymnasium (Schweiz)
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Geschichte...


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Geschichtsprüfung „Jüdische Geschichte/ Gründung Israels“ Sie wissen, wo das Judentum entstand, was Diaspora bedeutet und warum es bereits in der Antike einen Antijudaismus gibt. Ursprung des jüdischen Volkes o

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Nach den Erzählungen der Tora (besteht aus den fünf Büchern Mose) beginnt die Geschichte der Juden mit dem Bund, den Gott mit Abraham schliesst. Abraham gilt als der Begründer des Monotheismus (der Glaube an einen einzigen, unsichtbaren Gott). Historisch belegt ist, dass es in der Region Palästina viele Stadtstaaten gab, die von jüdischen Einwanderern und nichtjüdischen Bevölkerungsgruppen bewohnt wurden. Mit der Zeit schlossen sich verschiedene Stämme zu einem „jüdischen“ Königtum zusammen. König David eroberte Jerusalem. Der Überlieferung nach liess er die Bundeslade (welche die Steintafeln mit den zehn Geboten enthielt) nach Jerusalem bringen. Seither gelten die Stadt und der Tempel, der dort gebaut wurde, als Wiege und geistiger Mittelpunkt des Judentums.

Jüdische Diaspora Der Tempel in Jerusalem wurde von römischen Soldaten niedergebrannt. Mit dieser Tat wollte die Weltmacht Rom nach vier Jahren Unruhen und Aufstand gegen ihre Herrschaft zeigen, dass man sich lieber nicht gegen sie stellen sollte. Unter den Juden Palästinas wurde ein Blutbad angerichtet. Nach dem Geschichtsschreiber Josephus wurden 97 000 Juden zu Sklaven. Auch der Bar-Kochba-Aufstand wurde von den Römern niedergeschlagen. o Auch wenn dort noch weiterhin Juden lebten, verlor Palästina in den nächsten Jahrhunderten seine religiöse Bedeutung. Das Überleben des jüdischen Volkes wurde von den jüdischen Siedlungen in der Diaspora (griech.: Verstreuung) gesichert. Die Verstreuung des Judentums hatte schon vor der römischen Herrschaft viele Ursachen. Der babylonische König Nebukadnezar II. deportierte als Strafe gegen das Königreich Juda viele Menschen des jüdischen Volkes nach Mesopotamien. Der Siegeszug der Perser beendete nach 50 Jahren die babylonische Gefangenschaft, aber viele Juden blieben im Zweistromland, weil sie sich da eine neue Existenz aufgebaut hatten. 1000 Jahre später löste die jüdische Gemeinschaft in Babylon Jerusalem sogar als religiöses Zentrum des Judentums ab. o Andere bedeutende jüdische Gemeinden in vorchristlicher Zeit entstanden in Ägypten und Kleinasien. Teilweise mussten die Siedler wegen innerer Konflikte in Palästina fliehen, andere wanderten aus wirtschaftlichen Gründen (Überbevölkerung) aus. o Mit dem Siegeszug des Islam gelangten dann Juden nach Spanien und spielten dort eine grosse kulturelle Rolle (auch für das mittelalterliche Europa). Von Rom aus kamen Juden nach Mitteleuropa.  Die jüdische Diaspora wirkte wie ein Netzwerk, das nach den Niederlagen der jüdischen Aufstände in Palästina vertriebene und geflohene Juden aufnahm. o

Antiker Antijudaismus ( Ablehnung aus religiösen Gründen) Bereits in der Antike gab es Antijudaismus. Das Judentum hatte Schwierigkeiten sich in der antiken Gesellschaft einzugliedern. Juden glauben an einen einzigen, unsichtbaren Gott. Das Judentum galt somit als eine in sich geschlossene Gemeinschaft, welche sich deutlich von den anderen Gemeinschaften unterschied. Der antike Mensch verstand nicht, dass es ein Volk gibt, welches einen unsichtbaren Gott anerkennt. Das Judentum blieb einsam und treu zu seinen alten Traditionen. Juden sowie Christen durften nicht am Kaiserkult (= alle mussten Römischen Kaiser anbeten) teilnehmen. Im

römischen Reich galt das Judentum als eine zugelassene Religion, daher waren die Juden vom Kaiserkult befreit. Im Kaiserkult drückte sich nicht nur die Loyalität zum Kaiser aus, sondern auch zur Gesellschaft des Staates. Das Judentum stand also ausserhalb dieses Bereiches: Sabbat-Vorschriften und Speisegesetze hinderten die Juden am täglichen Leben ihrer heidnischen Mitbürger teilzunehmen.  Durch das Befolgen der Vorschriften, welche das Judentum im Inneren ausmachen, unterschied es sich von der nichtjüdischen Umgebung. Sie können die Lebensbedingungen der mitteleuropäischen Juden während des Mittelalters beschreiben. Verbreitung der Juden und Verfolgungen o

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Ende der Antike lebten Juden rund um das Mittelmeerbecken, auf dem Balkan, in Italien und auf der Iberischen Halbinsel sowie in Gallien. Der Siedlungsschwerpunkt lag immer noch im Nahen Osten. In der Zeit vom 8. – 10. Jahrhundert entstanden viele jüdische Gemeinden in Mitteleuropa. Das Zusammenleben mit den Christen war lange Zeit friedlich, es gab aber zu verschiedenen Zeiten immer wieder Unterdrückungen bis zu mörderischen Verfolgungen und Vertreibungen (z.B. im 11. Jahrhundert während der Kreuzzüge oder im 14. Jahrhundert als die Juden für den Ausbruch der Pest verantwortlich gemacht wurden). Ab dem 12. Jahrhundert wanderten deutsche Juden Richtung Osten, weil sich ihre rechtlichen und sozialen Bedingungen und ihre äussere Sicherheit verschlechterten. In Osteuropa entstand das Jiddische. Osteuropa wurde von Litauen bis zur Ukraine ein jüdischer Siedlungsschwerpunkt. Ab dem 19. Jahrhundert kam es zu einer Rückwanderung nach Mittelund Westeuropa und nach Amerika. Im 15. Jahrhundert wurden die Juden von der Iberischen Halbinsel vertrieben, die meisten von ihnen flohen in das Osmanische Reich, wo sie eine neue eigenständige spaniolische Kultur entwickelten, welche bis nach Wien kam. Juden, welche aus deutschen Reichsstädten und österreichischen Herzogtümern vertrieben wurden, gingen teilweise nach Italien. Sie gingen auch zu den Niederlanden, insbesondere Amsterdam, Hamburg und Dänemark.

Lebensbedingungen o

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Während dem Mittelalter waren die Juden eine religiöse Minderheit und befanden sich entweder in einem christlichen oder islamischen Umfeld. Das Christentum und der Islam haben das Judentum offiziell toleriert, jedoch waren die Juden politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich schlechter gestellt. Juden war der Landesbesitz verboten und Handels- und Geldgeschäfte begrenzt. Da Christen aus religiösen Gründen der Geldverleih gegen Zinsen verboten war, machten das die Juden.  Einerseits wurden die Juden gebraucht, andererseits wegen ihrer Tätigkeit verachtet. Die mittelalterlichen Juden wohnten in eigenen Strassen und Stadtvierteln. Man wollte das aber auch von sich aus, weil man in der Nähe der Synagoge sein wollte und eine Sabbatgrenze brauchte. In den jüdischen Gassen gab es Koscherfleischhauer, rituellem Bad etc. Erst ab dem 15. Jahrhundert kam es zur Errichtung von Ghettos.  Die Juden sollten fern von den Christen und den Kirchen leben. Die Bezeichnung Ghetto stammt von der Insel Ghetto in Venedig, in deren Nachbarschaft sich eine Giesserei befand, die wegen dem Brandschutz vom Rest der Stadt abgeriegelt sein musste. Die Regierung der Republik Venedig beschloss im 16. Jahrhundert die jüdische Gemeinde dort in einem einzigen Stadtviertel zusammenzufassen.

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Bereits 1215 wurde beschlossen, dass sich Juden in ihrer Kleidung von den Christen unterscheiden sollten. Für die deutschen Juden war der Spitzenhut das Zeichen für die Zugehörigkeit zum Judentum. Erst später, gegen Ende des Mittelalters, wurde es der gelbe Fleck oder der gelbe Ring, der aussen an der Kleidung getragen wurde.  Der Judenhut war nicht immer ein diskriminierendes Zeichen. Im Mittelalter haben sie die Juden auch zur Selbstdarstellung getragen.

Sie wissen, wie sich die Situation von Jüdinnen und Juden im 19. Jahrhundert veränderte (Jüdische Emanzipation und moderner Antisemitismus). Jüdische Emanzipation o

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Nach der französischen Revolution 1789 erhielten die Juden in Frankreich und in den besetzten Gebieten von Frankreich die vollen Bürgerrechte. Andere Länder folgten schrittweise. Die Verwirklichung der vollen Gleichstellung fand bei den meisten Ländern in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts statt. Als Folge der Gleichberechtigung fühlten sich immer mehr Juden als Bürger des jeweiligen Staates. Es war im Interesse des Staates, Juden zu integrieren, allerdings galt das nur für Individuen und nicht für das Judentum. Viele Juden nahmen dieses Angebot der Gleichberechtigung dankend an und identifizierten sich mit den Ländern und Völkern mehr als mit ihrer eigenen Tradition. Die traditionelle Einheit von Volks- und Religionszugehörigkeit löste sich mit der Zeit auf  Juden waren Franzosen, Deutsche, Österreicher, nur vom Glauben her waren sie Juden. Die Eingliederung in die Wirtschaft und Kultur machte Probleme. Im 19. Jahrhundert fanden gewaltige wirtschaftliche, gesellschaftliche und technische Umwälzungen statt. Viele Menschen waren davon überfordert und Juden wurden als Vertreter dieser Zeit gesehen. Trotz aller Emanzipation und Gleichheit vor dem Gesetz erhielten Juden keine Berufe als Beamte, im Heer, oder im Rechtswesen. Aufgrund des starken Anstiegs der jüdischen Bevölkerung durch Zuwanderung aus Osteuropa und ihrem Bildungsdrang steig ihr prozentualer Anteil in den freien Berufen (Ärzte, Rechtsanwälte, Künstler, Journalisten).  Es gab eine starke jüdische Konkurrenz in den zukünftigen Berufen, die in den altetabilierten Berufen nicht zu spüren war. Der berufliche Erfolg der Juden führte zu Neid. Dazu kommt die Überforderung durch die grossen Veränderungen der Zeit, von denen nicht alle profitierten. Juden wurden also verantwortlich gemacht für die negative Entwicklung.

Moderner Antisemitismus (Ablehnung aus rassistischen Gründen; Juden als minderwertige Rasse) o

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In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand parallel zum Emanzipationsprozess der Juden der modernen Antisemitismus. Man war gegen die Juden, weil sie gleich sein wollten. Die Juden wurden als Schmarotzer dargestellt, die sich an höherstehenden Völkern bereichern würden. Man war aber schon auch immer noch gegen die Religion. Besonders in Russland bzw. in der Ukraine und Polen kam es unter Zar Alexander III. zu massiven Pogromen, Tausende Juden mussten fliehen. Der Begriff Pogrom wurde in dieser Zeit zum ersten Mal verwendet und bedeutet Verwüstung, Zerstörung und Krawall (stammt aus dem russischen). Heute steht der Begriff für die gewaltsame Ausschreitung gegen Menschen, die einer abgegrenzten gesellschaftlichen Gruppe angehören. Grundsätzlich handelt es sich um ethnische, politische oder religiöse Minderheiten, z. B. Mitglieder einer bestimmten Partei oder Religionsgemeinschaft.

Sie können den Begriff „Zionismus“ erklären und wissen, weshalb diese Bewegung ausgerechnet im 19. Jahrhundert entstand. Eine Voraussetzung für den Zionismus  Region Palästina vor dem 1. Weltkrieg Osmanische Herrschaft: massiv mehr Araber, weniger Juden. In der Hauptstadt Jerusalem befinden sich Heiligtümer dreier Religionen Juden (Klagemauer), Christen (Grabeskirche), Muslime (Felsendom, Al-Aksa).  Die Hintergründe des Zionismus liegen in Europa  Westeuropa: Nationalismus (jedes Volk soll eigenen Staat haben im 19. Jh.)  West- und Osteuropa: Antisemitismus  Was bedeutet Zionismus Politische Strömung, die davon ausgeht, dass die Juden ein Volk sind (nicht nur eine Religion) und Recht auf einen eigenen Staat haben. Der eigene Staat dient als Schutz. Palästina wäre der perfekte Ort, weil sie von da kommen und weil in der heiligen Schrift steht, dass Palästina den Juden von Gott zugesprochen wurde. Entstehung des Zionismus o

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Im Zuge des Antisemitismus kam es zu massiven Pogromen, insbesondere in Russland und Osteuropa. Tausende Juden flohen, viele von ihnen nach Palästina. Diese Entwicklung wurde unterstützt durch die Bewegung des Zionismus. Der Begründer war der Wiener Journalist und Schriftsteller Theodor Herzl. Er organisierte den ersten Zionisten-Kongress in Basel. Im Kongress wurde ein Programm entwickelt mit dem Ziel eines jüdischen Staates in Palästina. Das Problem ist aber, dass es in Palästina Menschen gibt, die bereits dort leben. Diese Menschen haben unterschiedliche Herkünfte und Religionen. Damit sich insbesondere osteuropäische Juden dort ansiedeln, wurde der Jüdische Nationalfonds gegründet. Er unterstütze den Landkauf und den Bau von Siedlungen in Palästina. Die arabischen Grossgrundbesitzer waren bereit zu verkaufen, denn das erhaltene Geld brachte mehr ein als die Bewirtschaftung oder Verpachtung des Landes. Die Juden errichteten auf dem erworbenen Land jüdische Siedlungen. Damit kam es zu Konfrontationen zwischen den Juden und der palästinensischen Bevölkerung. Viele Araber konnten nichts mehr verdienen, weil sie auf dem Land nicht mehr arbeiten konnten. Sie zogen in die Städte und wurden zu Gelegenheitsarbeitern. Bis zum ersten Weltkrieg war die Anzahl der eingewanderten Juden gering. Das Osmanische Reich liess nur eine beschränkte Anzahl Einwanderer zu und die meisten jüdischen Emigranten bevorzugten attraktivere Zufluchtsländer: westeuropäische Staaten oder die USA.

Sie können erklären, wie Jüdinnen und Juden vor 1933 in Deutschland lebten und wie sich dies nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten veränderte. Juden und Jüdinnen in Deutschland o

Zum Zeitpunkt der nationalsozialistischen Machtergreifung lebten im Deutschen Reich etwas mehr als eine halbe Million Menschen, die Juden waren. Das war eine religiöse Minderheit (0.76% der Gesamtbevölkerung). Besonders an dieser Minderheit war, dass sie in einigen Berufen überproportional häufig vertreten waren, vor allem im Handel (Bankiers), Ärzte, Rechtsanwälte, künstlerische und kulturwissenschaftliche Berufe. Das liegt hauptsächlich daran, dass Juden die Ausübung vieler anderer Berufe lange Zeit verboten war.

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Antisemitismus war auch in Deutschland seit dem 19. Jh. verbreitet. Den Antisemiten war es nicht wichtig, wie Juden in Deutschland als kulturelle und religiöse Minderheit lebten, sondern sie meinten, dass die Juden gegen die Deutschen wären (Schmarotzer). Man hat dazu bewusst Karikaturen angefertigt und damit Propaganda gemacht. Das war ein absichtsvolles Missverständnis. Es entstanden Verschwörungstheorien, welche auf sozialem Neid aufbauten.  Weltjudentum gegen Deutsche. Das war besonders bei Kleinbürgern und verarmten Angehörigen des Mittelstands wirksam, weil es eine einfache Erklärung war für die Ursachen der ökonomischen Katastrophe der Inflation. Ein anderer Vorwurf war, dass die deutschen Juden in einer doppelten Loyalität lebten (zuerst als Jude, dann als Deutsche). Die Behauptung, dass die jüdische Minderheit in Deutschland eine soziologisch, kulturell, politisch und geistig geschlossene Gruppe mit gleichen Überzeugungen und Verhaltensweise war, war ebenfalls nicht richtig. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten war der Antisemitismus zur offiziellen Lehre geworden. Der Antisemitismus wurde genutzt, um die Macht zu festigen.

Judenfeindliche Massnahmen zwischen 1933 und 1939 Sie wissen, was die Nürnberger Gesetze sind und welche Folgen sie hatten. Mit den Nürnberger Gesetzen institutionalisierten die Nationalsozialisten ihre antisemitische und rassistische Ideologie auf juristischer Grundlage. Die Folgen dieser Gesetze ist die Trennung (Segregation). Was heisst Trennung?  Entfremdung, weil weniger Gelegenheit besteht für Treffen/Begegnung zwischen den Juden und Nicht-Juden. Sympathie wird geringer gegenüber der anderen Rasse. Propaganda wird damit einfacher (die Menschen glauben es mehr). Empathie und Menschlichkeit gehen verloren  Man gibt den Juden die Schuld, man wehrt sich nicht für sie. Es fördert den Hass, man findet es okey, wenn man die Juden beleidigt (Hemmschwelle sinkt). Es wird zur Normalität Juden unfair zu behandeln oder zu diskriminieren  psychologischer Prozess. Sie können erklären, was die Novemberpogrome waren und wie sich die jüdische Emigration gestaltete. Novemberpogrome 1938 o

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Die Novemberpogrome waren nicht zufällig, sondern inszeniert vom Staat. Der Grund dafür war Herschel Grynszpan, welcher einen hohen Beamten in Paris (Deutscher; Ernst vom Rath) erschossen hat. Herschel wollte mit dieser Tat protestieren gegen die brutale Austreibung der polnischen Juden aus Deutschland. Nach diesem Ereignis hatten die Nationalsozialisten verschiedenen Möglichkeiten. Die Nationalsozialisten wollten, dass so etwas passiert. Diese Tat drückte den Weltjudentum gegen das Deutsche Reich aus. Man wollte nun die deutschen Juden aus allen sozialen und ökonomischen Zusammenhängen ausgrenzen. Der Reichspropagandaminister Goebbels hat sich mit Hitler ausgesprochen und gab die Befehle raus. Nationalsozialistische Truppen zerstören 267 Synagogen durch Brandstiftung, 7500 Geschäfte, zahlreiche Wohnungen und jüdische Friedhöfe. Mehr als 20 000 reiche Juden wurden vorübergehend verhaftet und in Konzentrationslager eingeliefert. Viele jüdische Mitbürger wurden misshandelt, manche ermordet: die offizielle Statistik meldet 91 Tote, laut der Forschung waren es über 1000 Juden (Selbstmord, Lager, nach KZ-Haft). Nach den Pogromen mussten die Juden eine Sondersteuer einer Milliarde Reichsmark sowie die Kosten für die entstandenen Schäden zahlen. Nach den Novemberpogromen

verschlechterten sich die Lebensbedingungen der Juden. Der NS-Staat zwang sie, ihren Schmuck und alle Edelmetalle abzuliefern sowie arische Wohnhäuser zu räumen, Radios abzugeben und ihre Telefone zu kündigen. Jüdische Emigration o

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Warum sind die Juden nicht geflüchtet, das ist eine häufig gestellte Frage. Einerseits war für den Grossteil der deutschen Juden wie auch andere Deutsche Deutschland und die Kultur ihr zuhause geworden. Andererseits forcierte und stoppte der NS-Staat die Auswanderung deutscher Juden. Man ist aus der Wirtschaft ausgeschlossen und man hat kein Geld, um auszuwandern, da man das Geld im Land lassen musste. Zwischen 1933 und 1937 verliessen insgesamt rund 130 000 Juden das nationalsozialistische Deutschland. Ein grosser Teil von ihnen ging nach Südafrika, Palästina, Lateinamerika. Es gab auch Juden, die nach Osteuropa gingen, und zwar waren das Familien, die früher mal von dort aus nach Deutschland gekommen sind. Viele Tausenden blieben jedoch in Nord- und Westeuropa. In Evian, am französischen Ufer des Genfersees, fand eine internationale Konferenz statt, bei dem über die Probleme der jüdischen Auswanderung aus Deutschland gesprochen wurde. Präsident Roosevelt hatte die Vertreter 32 Staaten (auch die Schweiz) eingeladen und vieler jüdischer Organisationen. Fast kein Land wollte die Einreisebeschränkungen für die Flüchtlinge lockern. Zeitzeugen und Historiker sehen in Evian ein moralisches Versagen der westlichen Demokratie, da wenn es anders gekommen wäre, viele Juden vor dem Holocaust hätte bewahren können. Da die Anzahl Juden wuchs, wurde es für jüdische Flüchtlinge immer schwieriger ein sicheres Land zu erreichen. Südafrika und Palästina begrenzten die Aufnahme. Grossbritanien und Kanada nahm nur eine kleine Zahl Geflüchteter auf. Man konnte doch noch Kinder sichern. Mit den sogenannten Kindertransporten konnten fast 10 000 Kinder nach Grossbritannien gelangen. Trotz der grossen Schwierigkeiten konnten in den Jahren 1938 und 1939 noch 120 000 Juden aus Deutschland entkommen. Diejenigen die zurückgeblieben sind, konnten 18 000 bis 20 000 Juden beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs das Land verlassen.

Sie können (grob!) die Ereignisse der ersten drei Kriegsjahre (Krieg gegen Polen, Westfeldzug und Überfall auf die Sowjetunion). Krieg gegen Polen und Westfeldzug Siehe Arbeitsblatt Der Überfall auf die Sowjetunion 1941 o

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Die Nationalsozialisten gingen von der sozialdarwinistischen Vorstellung eines naturgegebenen „Kampfes um das Dasein“ der Völker und Rassen aus (bessere Rasse überlebt). Die Sowjetunion war eine Bedrohung für die Deutschen, denn sie galten als Träger des jüdischen Bolschewismus. Die Deutschen wollten einen Kampf zwischen der überlegenen arischen Rasse und den sowjetischen Untermenschen. Der Feldzug im Osten war von Beginn an als ideologischer Weltanschauungs- und rassebiologischer Vernichtungsplan angesehen (Man wollte minderwertige Rassen vernichten). ...


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