Geschichtsdidaktik Basismodul Vorlesung Skript PDF

Title Geschichtsdidaktik Basismodul Vorlesung Skript
Course Einführung in die Geschichtsdidaktik
Institution Universität Augsburg
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Summary

Geschichtsdidaktik Basismodul Vorlesung26/10/02.Didaktik: Kunst des LehrensFachdidaktik: Bildungstheorie der einzelnen FächerGeschichtswissenschaft bedeutet, die Vergangenheit zu erforschen und darzustellen. Grundlage dafür sind Überlieferungen aller Art.Didaktik der Geschichte: seit den 1960er Jah...


Description

Geschichtsdidaktik Basismodul Vorlesung 26/10/2018

02.11.2017 Didaktik: Kunst des Lehrens Fachdidaktik: Bildungstheorie der einzelnen Fächer Geschichtswissenschaft bedeutet, die Vergangenheit zu erforschen und darzustellen. Grundlage dafür sind Überlieferungen aller Art. Didaktik der Geschichte:  seit den 1960er Jahren existent  wachsende Grundlagen seit 1970er & 1980er Jahren Geschichtsbewusstsein

Geschichtskultur

bezieht sich auf den Einzelnen

bezieht sich auf die Gesellschaft, und zwar auf alle Menschen & Gruppen

Geschichtsdidaktik: Wissenschaft von Geschichtsbewusstsein & Geschichtskultur in einer Gesellschaft. Unterrichtsfachdidaktik ist ein Teilbereich der Geschichtsdidaktik. Die Didaktik der Geschichte gehört zu den Geschichtswissenschaften. Die Didaktik der Geschichte hat Nähe zu den Bereichen Pädagogik, Psychologie, Soziologie, und Politologie. Didaktik der Geschichte  Empirie (=Untersuchung des Bestehenden / Wandels)  Theorie (=Begriffe, Methoden, Theorien, Fragestellungen usw. werden entwickelt.)  Pragmatik (=Ausbildung der Geschichtslehrer, Museen, Gedenkstätten, Medien usw.)  Anleitung zum geschichtsdidaktischen Handeln Position der Geschichtsdidaktik: a) Teildisziplin der Geschichtswissenschaft

b) Bezugswissenschaften der Pädagogik, Psychologie und der Sozialwissenschaften Geschichtsbewusstsein Geschichtskultur Geschichte  vergangenes Geschehen / Vergangenheit

„res gestae“  Vergangenheit ist nur greifbar durch Überlieferungen (=Quellen). Quellen sind die Repräsentanten der res gestae. Wissen über das vergangene Geschehen (=Geschichtsdidaktik / Historiographie): „historia rerum gestarum“.  standortgebunden & gegenwartsgebunden Geschichte als wissenschaftliche Disziplin erforscht die „res gestae“. Das Produkt am Ende: „historia rerum gestarum“. Hat Methoden, Theorien, & Standards. Schulfach Geschichte: nicht identisch mit der wissenschaftlichen Disziplin, aber orientiert an der wissenschaftlichen Disziplin  Teil der Allgemeinbildung  Förderung des Geschichtsbewusstseins Erzählung: (Narratio); Handlungszusammenhänge 5 Bedeutungsfelder des Begriffs „Geschichte“ Geschichtsbewusstsein („was ist Bewusstsein?“)  Wissen  Sensorium  Wahrnehmung 09/11/2017

Geschichtsbewusstsein & Geschichtskultur  Geschichtsbewusstsein deskriptiv (beschreibend)

Bewusstsein: Verarbeitung & Reflexion der Wahrnehmung

Bewusstseinsbildung hört nie auf. Man kann das Bewusstsein kultivieren.

deskriptiv

theoretisch

Rezeptionsvoraussetzungen Zuordnungen / Assoziationen Gegenstände, Inhalte Kontexte: Kommunikationsgemeinschafte n (Umfeld; Familie, Freunde)

wissenschaftsorientiert

pragmatisch

Dimensionen des Geschichtsbewusstseins (Baumscheibe: Jahresringe!) 1. Temporales Bewusstsein (Zeitstrahl; problematisch: Räume können nicht dargestellt werden; z. B. sind Geschehnisse in Europa und Geschehnisse in Amerika in vollkommen verschiedenen Räumen passiert, diesen Unterschied zeigt der Zeitstrahl jedoch nicht). 2. Wirklichkeitsbewusstsein 3. Historizitätsbewusstsein (Bewusstsein für den Wandel in der Zeit  Veränderungen gehen schnell, langsam, kaum oder viel) 4. Politisches Bewusstsein (Macht haben oder keine Macht haben) 5. Ökonomisch-soziales Bewusstsein (Arm / Reich) 6. Identitätsbewusstsein (eigene Rolle begreifen) 7. Moralisches Bewusstsein

Geschichtskultur deskriptiv

theoretisch

pragmatisch

Eine Gedenkstätte ist an dem Ort, an dem etwas passiert ist. Für die Klausur: Dimensionen in Aussagen wiedererkennen bzw. zuordnen können

Geschichtskultur… …betrifft Gruppe / Gesellschaft …ist Ausdruck des Geschichtsbewusstseins in der Gesellschaft

Kultur  Natur (Gegensatz!); Kultur kommt vom Menschen Kultur: Was ist prägend in unserer Umwelt / Zeit?

Deskriptiv:

16/11/2017

Vieles, was uns begegnet, gehört in die Schnittmenge des Halbformellen.

Theoretisch Dimensionen der Geschichtskultur nach Jörn Rüsen Ästhetische Dimension:  beeinflusst Rezeptionsfähigkeit, Eingängigkeit der Geschichte in der Gegenwart  Denkmäler, Museen, bildliche Kunst, Literatur (Histiographie), Film, ectr.  spezifische Wahrnehmungsqualität der Vergangenheit; Faszinationskraft; Imaginationskraft; Imagination der Vergangenheit Kunstwerke: expressionistisch / abstrakt Politische Dimension:  Herrschaftssysteme greifen zur Legitimation auf Geschichtskultur zurück. Der legitimierende historische Sinn muss (zum gewissen Grad) dem Interesse der jeweiligen Öffentlichkeit entsprechen.  Gedenktage, Symbole, Geschichtsunterricht, historische Argumente in politischer Auseinandersetzung

Kognitive Dimension:  Wissen & Erkenntnis als Modi der historischen Erinnerung Jörn Rüsen: 3 Dimensionen Bernd Schönemann: 4 Dimensionen Immer unterscheiden zwischen den beiden: „ich beziehe mich auf… „Rüsens 3 D….“ Schönemann: Institutionelle Dimension:  beschreibt den Rahmen geschichtskultureller Praxis (Schulen, Archive, Museen, Akademien ectr.) Professionelle Dimension:  richtet sich auf die spezifischen Akteure (Lehrer, Wissenschaftler, Künstler,…) Mediale Dimension:  richtet sich auf die Vermittlungsformen (Buch, Film, Lied, ectr.) Adressatenspezifische Dimension  beschäftigt sich mit den Adressaten geschichtskultureller Phänomene (Gruppen,…)

23/11/2017 Zelebrieren von z. B. Volkstrauertag ist auch Geschichtskultur Geschichtskultur Grundmuster historischer Sinnbildung Lesarten von Geschichte (Jörn Rüsen)  Phänomene von Geschichtskultur 1. Exemplarische Lesart „wie zum Beispiel… sagte…“ (& deshalb sage ich auch)  jemand möchte damit sein Argument untermauern  Kontinuität bestätigen; hat eine überzeitliche Bedeutung (gilt auch noch nach 500 Jahren)  In der Kommunikation zur Rechtfertigung gebraucht  Keine chronologische Anordnung, sondern nach Relevanz  In der Geschichtsschreibung des 18. Jahrhunderts häufig vorkommend, um etwas in der Gegenwart zu bestätigen 2. Traditionale Lesart „…weil es sich bisher immer gezeigt hat…“  Werbung: Jubiläen bei Unternehmen (100., 150.): Dauer, Kontinuität  sehr wirkungsvoll, da es Emotionen anspricht „man kann jemandem mit so viel Tradition und Erfahrung vertrauen“  völlig aus dem Geschehen herausgelöst, aber: hatte über die Zeit Bestand 3. Kritische Lesart „die Geschichte zeigt, dass es in Wirklichkeit ganz anders war, als bisher“  sich gegen vorherrschende Meinungen behaupten  konträr zur traditionalen Lesart Bsp.: Berthold Brecht „Wer baute das siebentorige Theben?“ 4. Genetische Lesart „weil man dann die Zusammenhänge plötzlich besser versteht, wie, warum & mit welchen Folgen es so und nicht anders gekommen ist…“  Phänomene werden aus ihrem Entwicklungskontext heraus erklärt Man findet vieles davon in der Werbung (z. B. bei der exemplarischen Lesart); genetische Lesart ist eher selten in der Werbung zu finden Andere Wahrnehmungen (Abriss in den 50ern / 60ern, Erhaltung / Denkmalschutz heute) Funktionen der Geschichte in der Alltagswelt (in Anlehnung an Rolf Schörken) 70er, 80er Jahre  halbformell Orientierungsfunktion:  Suche nach Sinn im Leben  Kontrolle der Kontingenz Identitätsfunktion:   Bsp.: starke Repräsentation von Mittelalter in der Gegenwart Im Mittelalter geht es um Tugenden, das gute alte Recht. Wir wissen wenig darüber  viel Projektionsfläche; viel Interpretationsspielraum Parasoziale Kontakte: Faszination von Dingen, von denen man in der Gegenwart nicht fasziniert sein sollte ( Hexenjagd,…) Legitimationsfunktion:   Forderung von Entschädigung, weil es vor 1000 Jahren weggenommen wurde Unterhaltungsfunktion:  Ablenkung und Zeitvertreib  Flucht aus dem Alltag-

Prestigefunktion :  gesellschaftliches Ansehen  (alte Möbel, Zitate auf Latein  beeindruckend)  sich mit Geschichte auskennen, sich mit alten Dingen zu umgeben, hat etwas elitäres; daher sind alte Dinge auch so teuer & begehrt Werbefunktion:   Bierflaschenetiketten verweisen auf Geschichte (Klosterbrauereien, Mönche, Reinheitsgebot von 1516, Kronen, Wappen, Ritter, Rahmen aus Gold,…)  historisierte Aufmachung  Parfum Chanel  Aura der 20er Jahre (Klassiker kann das)  Herrendüfte: Frühe Neuzeit (Bezugnahme auf Entdeckungen, Erfindungen,…)  Fahrenheit Bildungswunsch:  Geschichte ist ein populäres Thema / Gebiet für „freiwillige Bildung“ aus Interesse  Beschäftigung mit Geschichte als Wunsch, bringt Bildung  Geschichte populärer als z. B. Mathematik

Thema: Quelle

30/11/2017

Phänomene / Dinge sind geeignet, um als Quelle herangezogen zu werden. Der Historiker richtet Fragen an die Vergangenheit / Geschichte. Quelle ist für Historiker ein sehr wichtiger, zentraler Bezugspunkt. Auf Quellen ist unser Wissen über die Vergangenheit zurückzuführen. Barthold Georg Niebuhr, Johann Gustav Droysen (Quellenlage / Quellenmöglichkeit). Ernst Bernheim, Ahasver v. Brandt: Wichtige Persönlichkeiten Kategorisierung von Quellen 1. Textquellen (schriftliche Quellen) Text ist in Zeichen kodierte Sprache. Hochkulturen haben Schrift. Die älteste Schriftquelle ist mit chinesischen Schriftzeichen in den Bauch / Panzer einer Schildkröte ein graviert. 2. Bildquellen Bilder sind ikonographisch kodiert. Gemälde: das Bilderzeugnis mit dem höchsten Stellenwert (heute nicht mehr!) Fotografie verdrängt immer mehr Bilderzeugungstechniken 3. Sachquelle – Kennzeichnung Dinge sind von Menschen gemacht  Handlungsmöglichkeiten gegenüber der Natur werden erweitert Artefakte  von Menschen gemachte Dinge Relikt  Überbleibsel aus der Vergangenheit, das nicht vom Menschen geformt ist (zum Beispiel ein Schädel) 4. Abstrakte Überlieferungen (z.B. Brauchtum, Sitten, Institutionen) Quantitativ: Dinge, die man messen, wiegen & zählen kann z.B. Berechnung, Statistik, Kontinuität in der Erfassung von BV-Zahlen - nach der Überlieferungsabsicht „Tradition“

- ohne Überlieferungsabsicht „Überrest“ Beeinflussung der Zeitgenossen und / oder der Nachwelt Quellenlage / Quellenmöglichkeit Quellenarmut / Quellenüberfluss Beide Extremsituationen sind sehr schwer. Quellenkritik  Echtheit der Quelle nachprüfen; grundsätzliche Frage nach der Eignung der Quelle  geeignet  eingeschränkt  nicht geeignet Quellenkritik: 2 Arten Äußere Quellenkritik Ist es echt? Aus der Zeit oder nachgemacht? Vollständig / nur in Bruchstücken vorhanden Äußere Beschaffenheit Quellenedition

Innere Quellenkritk Konkret transportierte Inhalte Kontext Ist es wirklich schlüssig?

Monumente Germanicae Historica

Beispiel für gefälschte Quellen: Hitlers Tagebuch v. Gerd Heidemann

07/12/2017 Erschließen ohne spezielles Kulturwissen (nur mit Allgemeinwissen): 1. Vorikonographische Beschreibung 2. Ikonographische Beschreibung / Analyse  lässt Kulturwissen miteinfließen 3. Historische Interpretation  steht im Zusammenhang mit der Frage, die man an das Dokument gerichtet hat

Kategorien zur Systematisierung gegenständlicher Quellen: Artefakt – Relikt Sammlungsgut – Zufallsfund Dokument (Überrest) – Monument (Tradition) Mobilien – Immobilien Einzelobjekt – Ensemble z.B.: Pfeilspitze  Einzelobjekt Original – Replikat (Replikat = nicht Quelle, sondern nur Medium)

Didaktisieren Trennung zwischen Quelle & Darstellung!

14/12/2017 Sonderfall: Quelle + Darstellung Wann wird eine Darstellung zur Quelle? Frage, die der Historiker an Vergangenheit stellt  „Welches Bild von Bismarck hatte man in den frühen 20er Jahren?“ Große Zeiträume zwischen den Ereignissen und dem Erfassen (z.B. in der Antike)  Darstellung wird zur Quelle  Sekundärquelle Geschichtsdidaktische Unterrichtsprinzipien Schulpäd. Sachorientierung Schülerorientierung Handlungsorientierung 1. Geschichtsdidaktisches Prinzip: Quellenorientierung steht an 1. Stelle  Bedeutung von Quellen  Frage nach Quellenmöglichkeit  Grundlagen der Quellenkritik  Aktive Arbeit mit Quellen 2. Geschichtsdidaktisches Prinzip: Multiperspektivität 3. Geschichtsdidaktisches Prinzip: Kontroversität Fritz-Fischer-Kontroversen 4. Geschichtsdidaktisches Prinzip: Multikausalität (Gegenteil: Monokausalität)  man unterscheidet zwischen Ursache & Anlass 5. Geschichtsdidaktisches Prinzip: Gegenwartsbezug Bergmann, Klaus 1) Unmittelbarer Vergangenheitsbezug 2) Ursachenzusammenhang 3) Struktureller Gegenwartsbezug 6. Perspektivenwechsel Bedeutungskonstruktion  Sachbezug  Raumbezug  Zeit Diese 6 Prinzipien gelten nur für den Geschichtsunterricht! 21/12/2017

Historische Kompetenzen

 Bewusstsein = höchste Steuerungsinstanz, die man als Mensch haben kann  Erweiterung von (historischen) Kompetenzen wirkt sich auf die Bewusstseinsbildung aus  Es gibt unterschiedliche Modelle von Kompetenzen, die sich überschneiden

Modell nach Lehrplan Plus: 1. Historische Sachkompetenz  verschiedene Bilder aus verschiedenen Zeiten 2. Historische Methodenkompetenz  verweist auf Merkmale einer Quelle 3. Historische Urteilskompetenz  unterscheiden zwischen Vergangenheit & Gegenwart + differenzierte Beurteilung 4. Historische Handlungskompetenz / Orientierungskompetenz  verweist auf die aktive Teilnahme an der Geschichtskultur 5. Narrative Kompetenz  meint den Umgang mit der Narration Aktiv: über Geschichte sprechen können (für jedes Publikum / Anlass muss ich anders schreiben) Passiv: Narrationen unterscheiden können (z.B. Fachzeitschrift von Originalquelle) Verschiedene Arten der Darstellung der Geschichte Narrative Kompetenz gehört zur Sach- & Methodenkompetenz (!!!)

1. Bildungsziel: Anlage & Förderung des Geschichtsbewusstseins

Bei der Entwicklung von Unterrichtsstunden bzw. -entwürfen muss man immer hinterfragen; z.B.: hat der Einsatz eines Mediums einen Mehrwert auf geschichtsdidaktischer Sicht?

Strukturierungskonzepte 1. historisch-chronologisches Verfahren 2. themenzentriertes Verfahren 3. Längsschnitt ( mögliche Perspektive auf Geschichte) (diachron) Längsschnitte über kleine Zeiträume bis zu Jahrtausenden sind möglich Grenzen / Schwächen des Längsschnittes: vereinfachend  das, was davor kommt, wird oft automatisch als schlechter angesehen als das, was danach war ( Fortschrittsdenken; undifferenzierte Betrachtung)  man gewichtet die Sachen nicht ihrer Zeit gemäß 4. Querschnitt (synchron)  z.B. „Zeit anhalten“, wie ist es im Jahr 1000 in Byzanz, China, Augsburg, usw., …  kleiner, überschaubarer Zeitrahmen, vergleichende Betrachtung 5. Sozial (biographisch)  man greift Personen heraus; der Lebensweg eines Menschen in einer bestimmten Zeit steht im Mittelpunkt 6. Einzelbeispiel  das exemplarische; z.B. exemplarisch auf Augsburg als freie Reichsstadt Schauen 11.01.2018 Dozierendes Verfahren (Lehrer steht im Mittelpunkt) Forschendes Entdecken (=Entdeckendes Lernen / Projektorientiertes Lernen)  sehr stark vom Schüler ausgehend  Fragestellungen selbst entwickeln, selbst Dinge analysieren & interpretieren, selbst nach Quellen fragen  Gegensatz zum dozierenden Verfahren  Lehrer nimmt sich zurück Vor einer Unterrichtsstunde „Artikulationsschema“ (Verlauf einer Stunde wird skizziert)

Tabellarischer Ablauf der Stunde Gesamtverlauf wird skizziert; wenn Abweichungen (z.B. in den Lehrproben) vorkommen, muss man diese begründen können.

Verschiedene Sozialformen: - Frontalunterricht (z.B. Vorlesungen) - Einzelarbeit - Partnerarbeit - Gruppenarbeit Der Klassenraum muss für bestimmte Sozialformen jedoch gemacht sein. Es ist sehr schwer, in einem Hörsaal effektive Gruppenarbeit zu betreiben. Man soll in einer Unterrichtseinheit nach Möglichkeit die Sozialformen durchwechseln, anstatt in der gesamten Einheit nur eine Sozialform zu verwenden. Projektarbeit – projektorientiertes Arbeiten  Im Idealfall: absolut schülerorientiert Kam in den 60er Jahren aus den USA  Kinder sollen, wenn sie die Schule verlassen, in der Lebenswelt wirken.  Lebensweltbezug! Eine Projektidee hat einen Lebensweltbezug. Idealfall: Schüler selbst kommen mit einer Idee aus ihrer Lebenswelt in die Schule hinein. Lehrer wird an die Seite gestellt, Schüler wollen / sollen das Projekt selbst machen. Phasen des Projekts: - Konzeption - Themenbeschreibung - Erarbeitung in verschiedenen Stufen - Resultate - Reflexion Resultate sollen wieder wirken in der Lebenswelt; wieder dahin zurückgehen und vielleicht etwas verändern. Reflexion ist wichtig für das nächste Projekt; man bespricht, was gut und was weniger gut gelaufen ist, sodass der Lehrer beim nächsten Projekt weniger Hilfestellung geben muss. Rolle des Lehrers: Als Ansprechpartner zur Verfügung stehen, Hilfestellung geben. Projektorientiert: Man arbeitet nur in einzelnen Phasen des Unterrichts so wie im Projekt; es muss kein ganzes Projekt sein. Für den Geschichtsunterricht bedeutet dies konkret: Die Schüler kommen mit einer Idee aus ihrer Lebenswelt in den Geschichtsunterricht (z.B. verschmutztes, zugewachsenes Denkmal: Kinder sehen es auf dem Schulweg; fragen, wer es erbaut hat und warum es zugewachsen ist). Schüler bringen Methodenkompetenz an, müssen mit Quellen (Stadtarchiv / Bücher) arbeiten, selbständig diese Quellen erst einmal finden.  Resultat könnte zum Beispiel eine Ausstellung für die Öffentlichkeit zum Thema sein. Schüler tragen damit einen aktiven Beitrag zur Geschichtskultur bei. Am Ende sollte immer eine Reflexion erfolgen. Projekt: Zuwachs an Kompetenz, Schüler lernen miteinander / voneinander, ergänzen sich unter Umständen und müssen alle ihre Kompetenzen anwenden.

Praktisch: Lehrer muss enorm begleiten; Eigenständigkeit in der Vielfalt wird in der Praxis nicht funktionieren (Eingrenzen des Projekts; Hilfe beim Finden / Suchen von Quellen)  Projekt weicht ab vom Normalunterricht & braucht meistens enorm viel Zeit. Lehrplan (=Stoffplan / Curriculum) Im Augenblick gibt es eine sehr große Reformphase in Bezug auf Lehrpläne – in allen Schularten. Der Lehrplan sagt uns, was und in welcher Zeit Stoff inhaltlich gemacht bzw. behandelt werden soll. Lehrplan hilft bei der Organisation des Unterrichts (ISB ist zuständig für die (Erstellung und Verwaltung) der Lehrpläne)

Einer der führenden Vertreter der Lehrplanforschung ist Georg Kerschensteiner; seine Formulierungen zum Thema gelten bis heute für jeden Lehrplan. Robinson: Lebensweltbezug als großes Kriterium dieser Zeit Gefährlich an Lehrplanreformen: Klassische Fächer (wie Geschichte) werden disponibel; man neigt dazu, ihre Relevanz nicht mehr zu sehen. Kompetenzerwerb! Jeder Lehrplan hat 3 Ebenen: 1. Schulprofil (als Rahmenteil): Was will ein Schultyp / die Schule in Bayern? (da Bildung Ländersache ist) 2. Fachprofile (Anspruch eines bestimmten Faches wird formuliert): Was will der Geschichtsunterricht auf der Grundschule/ Mittelschule / auf dem Gymnasium erreichen? 3. Jahrgangsstufenprofil: Was will der Geschichtsunterricht in einer bestimmten Schulart (z.B. Grundschule) in einer bestimmten Jahrgangsstufe erreichen? Auf allen 3 Ebenen gibt es natürlich Ausführungen zum Fach Geschichte. Besonders wichtig ist das Schulprofil – das Fach Geschichte wird dort legitimiert und verankert; es wird definiert, warum das Fach für diese Schulart von Bedeutung ist.

18.01.2018 LehrplanPLUS  sehr komplexes Gebilde, betrifft alle Fächer Der LehrplanPLUS ist nicht der beste aller Zeiten; er bleibt so lange in Kraft, bis er durch einen wieder neuen ersetzt wird.  seit 2016 Einführung des Lehrplans. Der Lehrplan PLUS wird für uns alle maßgeblich sein (Praktikum, Referendariat, Lehrer).

Kommunizieren und präsentieren: Narrative Kompetenz Handeln und umsetzen: Handlungskompetenz Erkennen und verstehen: Sachkompetenz Reflektieren und Bewerten: Urteilskompetenz Schon in der Grundschule bereits (im Rahmen der Möglichkeiten) mit Quellen arbeiten.  Zeiträume strukturieren, Vergangenes strukturieren  verschiedene Bewusstseinsformen fordern In verschiedenen Bundesländern gibt es verschiedene Schulbücher (=Schulgeschichtsbücher). Bayern hat ganz eigene Schulgeschichtsbücher, weil es mehrere zugelassene Schulbücher gibt; jede Schule entscheidet selbst, welche Bücher sie verwendet. In anderen Ländern haben alle Schüler das gleiche Buch, egal in welchem Bun...


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