Beispielsammlung Psychologie fu ̈r die Schule 2 PDF

Title Beispielsammlung Psychologie fu ̈r die Schule 2
Author Emma Hoppe
Course Psychologie für die Schule (Modul 27-BiWi3)
Institution Universität Bielefeld
Pages 53
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Summary

Klausur...


Description

PSYCHOLOGIE FÜR DIE SCHULE Beispiele

INHALTSVERZEICHNIS

1. GRUNDLAGEN DER PSYCHOLOGIE

3

2. MOTIVATION

4

3. MOTIVATIONSFÖRDERUNG IM UNTERRICHT

11

4. SELBSTKONZEPT UND IDENTITÄTSENTWICKLUNG

14

5. SOZIALE ENTWICKLUNG UND SOZIALE BEZIEHUNGEN

18

6. PSYCHISCHE STÖRUNGEN IM KINDES- UND JUGENDALTER

22

7. LEHR- UND LERNPROZESSE IM UNTERRICHT

24

8. SELBSTREGULIERTES LERNEN

27

9. WISSENSERWERB

32

10. WIE DENKEN KINDER?

38

11. INTUITIVE KONZEPTE

42

12. VYGOTSKY UND DER SOZIOKULTURELLE ANSATZ

44

13. GABE VON INFORMATION VS. ZURÜCKHALTEN VON INFORMATION

48

Psychologie für die Schule - Beispielsammlung für alle Themen

1. Grundlagen der Psychologie 1.1 Anwendung (pädagogisch-) psychologischer Theorien in der Praxis 1.1.1 Differenziertes Wahrnehmen (Beschreibung) Bsp: Welche Anzeichen zeigen mir, dass SuS etwas nicht verstehen? 1.1.2 Rückschauendes Begreifen (Erklärung) Bsp: Warum haben im Chemieunterricht die Experimente nicht funktioniert? 1.1.3 Zielerreichendes Handeln (Technologie) Bsp: Wie unterstütze ich meine Klasse so, dass sie gut abschneidet bei der Klausur? 1.1.4 Vorsorgliche Folgenabschätzung (Prognose) Bsp: Was wird mit Schüler x passieren, wenn er/sie nicht versetzt wird?

1.2 Typen von Variablen 1.2.1 Unabhängige Variablen 1.2.2 Abhängige Variablen 1.2.3 Störvariablen 1.2.4 Kontrollvariablen

1.3 Mögliche Zusammenhänge zwischen zwei Variablen

2. Motivation 2.1 Erwartungs-Wert-Modell Konzept in eigenen Worten: Besteht aus zwei Komponenten: Erwartung, die Erfolgswahrscheinlichkeit und der Wert, also wie wichtig mir dies ist Bsp: Sport: Die Lehrkraft stellt im Sportunterricht folgende Aufgabe: die SuS sollen einen Marathon laufen. ERWARTUNG (Erfolgswahrscheinlichkeit, ist die Handlung durchführbar?) -> Habe ich genug trainiert? Bin ich sportlich aktiv genug, um mitzumachen? Bin ich gesund / behindert? WERT (subjektive Bedeutsamkeit) -> Wie se hr will ich mitlaufen? Wie sehr strenge ich mich an, um eine gute Note zu erhalten?

Bsp: Mathe/Deutsch: Die Lehrkraft stellt eine Mathearbeit/Deutscharbeit ERWARTUNG (Erfolgswahrscheinlichkeit, ist die Handlung durchführbar?) -> Habe ich genug gelernt? Bin ich gut vorbereitet, um die Arbeit zu bestehen? WERT (subjektive Bedeutsamkeit) -> Wie wichtig ist mir eine gute Note ? Mit welcher Note wäre ich auch zufrieden? Wie sehr strenge ich mich an, um eine gute Note zu erhalten?

Förderung im Unterricht: Anreiz geben, sodass sich der Wert für die SuS erhöht, z.B. Wahlpflichtaufgaben -> Mitbestimmung; Lehrkraft stellt den SuS eine Checkliste für eine Klassenarbeit bereit “Was muss ich können?”; gute Noten relevant im Abi

2.2 Kognitives Motivationsmodell Konzept in eigenen Worten: Das Konzept/Modell besteht aus drei Erwartungstypen / Anreiztypen. Erwartungstypen: Situations-Ergebnis-Erwartung Handlungs-Ergebnis-Erwartung Ergebnis-Folge-Erwartung Anreiztypen: Tätigkeitsanreiz und Folgeanreiz Bsp: Situation: Lehrerin gibt Mathe-HA auf und sagt dabei, dass sie sehr schwer sind. Handlung: Setzen sich die SuS wirklich hin und machen die Hausaufgaben? Ergebnis: Wenige SuS haben die Hausaufgaben gemacht. Folge: Wer die Hausaufgaben gemacht hat, bekommt Hausaufgabenfrei für das nächste Mal.

Förderung: - Senke die Situations-Ergebnis-Erwartung: Jedes Schuljahr andere Hausaufgaben und Klausuren stellen, damit man nicht abschreiben kann und sich Mühe gibt. - Erhöhe die Handlungs-Ergebnis-Erwartung: Wahlaufgaben, die die SuS sich aussuchen können. - Erhöhe die Ergebnis-Folge-Erwartung: Die SuS, die die Hausaufgaben gemacht haben, bekommen das nächste Mal Hausaufgabenfrei. - Schaffe Tätigkeitsanreize: Wahlaufgaben aussuchen, die einen interessieren. Sagen bei der Verteilung eines ABs, dass es leicht/schnell zu lösen ist. - Weise auf Folgenanreize hin: Darauf hinweisen, dass man dann Hausaufgabenfrei bekommt. GS: “Wenn ihr gut mitarbeitet, bekommt ihr nach der Stunde Süßigkeiten.” 2.2.1 Situations-Ergebnis-Erwartung Problem: Handlung kann das Ergebnis nicht beeinflussen, stattdessen ist eine Situation gegeben, die man nicht ändern kann und durch die Gegebenheit der Situation erwartet man ein Ergebnis

Bsp.: -Die Klasse 9b hat in einer Woche einen Kopfrechenwettbewerb gegen die Klasse 9c. Die Klasse 9b hat noch nie gegen die Klasse 9c verloren, daher sagt der Lehrer in der Mathestunde: “Da wir bis jetzt immer gewonnen haben, müssen wir nicht weiter üben und können einen Film gucken” :-) -Die Lehrkraft stellt im Sportunterricht folgende Situation vor: Unsere Klasse spielt in zwei Wochen gegen die Nachbarklasse ein wichtiges Basketballspiel. Bis dahin richten wir den Unterricht so, dass wir für dieses Spiel trainieren. Wir haben noch nie gegen die Nachbarklasse verloren, daher werden wir nicht mehr trainieren und werden wir die Zeit nutzen, um Brennball zu spielen :D Lehrkraft -Eine Lehrkraft stellt im 8. Jahrgang jedes Jahr dieselbe Klausur. Die Schüler haben sich dies zunutze gemacht und nehmen die Klausur vom letzten Jahr und lernen ausschließlich die richtigen Antworten auswendig. So werden sie garantiert eine gute Note kriegen. -Im Sportunterricht spielen Mädchen gegen Jungen. Es steht 7:0 für die Jungen, weshalb sich Anna in den letzten vier Minuten der Spielzeit einfach schlafen legt, weil sie weiß, dass ihr Team eh nicht mehr gewinnen wird. -Laura hat das Heft einer Schülerin aus dem Jahrgang davor. So hat sie die Hausaufgaben immer parat, ohne selber daran arbeiten zu müssen.

2.2.2 Handlungs-Ergebnis-Erwartung Ich kann durch meine Handlung das Ergebnis beeinflussen.

Bsp: -

Mathe: Wenn ich alle Mathe-Hausaufgaben nochmal durchrechne, wird die Mathearbeit nächste Woche gut werden. Deutsch: Wenn ich viel Zeit in meine Deutschanalyse investiere, erwarte ich eine gute Bewertung Wenn ich jeden Abend sprinte, erwarte ich bald eine bessere Zeit

2.2.3 Ergebnis-Folge-Erwartung Mir ist bewusst, welche Folgen aus einem positivem/negativem Ergebnis einhergehen.

Bsp: -

Mathe: Ich lerne extrem viel für die Mathearbeit, um eine gute Note in Mathe zu erhalten und dafür eine Belohnung zu erhalten. Die Lehrkraft in der Grundschule gibt uns bei guter Leistung immer einen Smiley als Belohnung. Wenn ich mich (nicht) besonders viel anstrenge und eine gute Leistung vorweisen, bekomme ich (k)einen Smiley ins Hausaufgabenheft.

2.3 Intrinsische / Extrinsische Lernmotivation Intrinsisch: Motivation etwas zu tun, weil ich weiß, dass es mir Spaß macht bzw. positiv für mich ist. Extrinsisch: Motivation etwas zu tun, weil ich weiß, dass es positive Konsequenzen hat bzw. ich negative Konsequenzen vermeiden möchte.

Bsp: -

-

Intrinsisch: Sport: Die Schülerin ist motiviert sich zu bewegen, da sie weiß, dass es ihr Spaß machen wird. Mathe: Ich mache meine Mathehausaufgaben gerne, weil ich daran Spaß habe und es mir gut tut, etwas Neues zu Lernen. Extrinsisch: Mathe/Deutsch: Ich habe überhaupt keinen Spaß an Mathe/Deutsch, ich lerne aber Trotzdem für die Arbeit, da ich bei einer schlechten Note Ärger von meinen Eltern bekomme. Sport: Ich trainiere auch außerhalb der Schule für die Bundesjugendspiel, weil ich bei dem Erhalt einer Ehrenurkunde ein Geschenk von meinen Eltern bekomme.

2.4 Annäherung vs. Vermeidung Hoffnung auf Erfolg: steht im Mittelpunkt -> Potentielles Erfolgserlebnis wichtiger -> als potentieller Misserfolg Bsp:

-

Stationenlernen (Lektionen 1 (leicht)-10(schwer)) -> SuS nehmen sich Stationen aus der Mitte. Furcht vor Misserfolg steht im Mittelpunkt -> Potentielles Misserfolgserlebnis “wichtiger” -> als potentieller Erfolg Bsp: - Stationenlernen -> SuS nehmen sich Station 1 (leichteste Station) um überhaupt Erfolg zu haben oder Station 10 (schwierigste Station), damit sie mit dem Misserfolg nicht auffallen. Siehe 2.6. 2.5 Appraisalansatz Bsp: -

nicht Situationen rufen Emotionen hervor, sondern die Interpretationen der Situationen (Appraisal = Bewertung) Person XY nennt mich mitten im Unterricht ‘Dummkopf’. Wut: “ich bin sensibel und fühle mich angegriffen.” Ignoranz: “ich stehe da drüber/weil die Person eh der Klassenclown ist und ihn eh niemand ernst nimmt.”

2.6. Risikowahlmodell (Atkinson) - “Welche Aufgabe wähle ich?” - Je schwieriger die Aufgabe, desto unwahrscheinlicher ist der Erfolg bei SuS - Großer Anreiz für schwierige Aufgaben -> große Freude bei Erfolg (allgemein) - Erfolgszuversichtliche SuS. - Wahl von mittelschweren Aufgaben, da sie realistisch denken und zuversichtlich sind diese Aufgaben zu lösen - Misserfolgsängstliche SuS: - Wahl von leichter Aufgabe, damit die Angst vorm Versagen kleiner ist - Wahl von schwerer Aufgabe, das diese mehrere SuS nicht bewältigen werden und der Schüler somit nicht der einzige erfolglose Schüler ist -> keine negative Selbstbewertung 2.7 Ursachenzuschreibung = Attributionen -

Ursachen, die man zur Erklärung von Effekten heranziehen kann. Je nachdem auf welche Ursache man ein Ereignis zurückführt, hat dies Konsequenzen für die spätere Motivation. Bsp: schlechte Note - Ich bin zu dumm -> Selbstwertgefühl schlechter - Der Test war zu schwer -> motiviert, es wieder zu probieren

2.8 Selbstbewertungsmodell der Leistungsmotivation 1. Zielsetzung/Anspruchsniveau: Tendenz zur Mitte vs. Tendenz zu leichten/schweren Aufgaben (siehe oben Stationenlernen) -> wie SuS wählen 2. Ursachenzuschreibung: beschreibt das Zurückführen, wie ein Schüler seinen Erfolg/Misserfolg begründet 3. Selbstbewertung: positive Ursachenzuschreibung -> gute Selbstbewertung, negative Ursachenzuschreibung -> weniger gute Selbstbewertung -> Die Lehrkraft hat Einfluss darauf, wie die SuS reagieren. Man sollte stets günstige Attributionen nahelegen: Warum? Weil diese Einfluss auf Motivation haben Bsp: günstige Zuschreibung bei Erfolg: Anstrengung des Schülers günstige Zuschreibung bei Misserfolg: Zufall (“das war nicht dein Tag”, die Aufgaben der Klausur waren ungünstig gewählt) ungünstige Zuschreibung bei Misserfolg: Fähigkeit des Schülers (“Mathe ist einfach nicht so dein Fach”) Bsp: Erfolgszuversichtlicher/ starker Schüler: Anspruchsniveau: 1) mindestens die Note 3 im Englischtest, weil er weiß, dass er für bessere Noten zu wenig gelernt hat. (unter den gegebenen Voraussetzungen für den Schüler realistischer Anspruch) Ursachenzuschreibung: Schüler bekommt den Test zurück und hat die Note 3. Er ist nicht zu 100% mit der Note zufrieden, weiß jedoch, woran es gelegen hat, dass er keine bessere Note bekommen hat. Selbstbewertung: Da er weiß, warum er keine zufriedenstellende Note im Test bekommen hat, bewertet er sich selbst nicht zu negativ und ist für den nächsten Test zuversichtlich, weil er dort eine andere Lernstrategie anwenden wird (-> z.B. mehr Lernen, anders Lernen,...) Bsp: Misserfolgsängstliche/ schwache Schüler: Anspruchsniveau: 1) Schüler hat beim Stationenlernen in Mathe die Wahl, sich Aufgaben auszusuchen. Er wählt die schwierigsten Aufgaben aus, weil sich sonst niemand die Aufgaben traut. Er weiß, dass er Schwierigkeiten hat, diese zu lösen. 2) Die Klasse erhält die Deutschklassenarbeit zurück. Schüler XY hat zum ersten Mal die Note 2 und ist sehr überrascht, da sein Anspruch war, wieder eine schlechte Note zu bekommen, wie sonst auch. Ursachenzuschreibung: 1) bei Misserfolg: Dass er die Aufgaben nicht lösen kann, erklärt er damit, dass es doch niemand hinkriegen können, da die Aufgaben viel zu schwierig sind. 2) bei Erfolg: Er freut sich nicht über seine Note, da er davon ausgeht, dass dies nur Glück gewesen war.

Selbstbewertung: 1) bei Misserfolg: Er fühlt sich schlecht, da er diese Aufgabe nicht hinbekommt. 2) bei Erfolg: bei der nächsten Klassenarbeit in Deutsch ist der Schüler eher verunsichert oder geht davon aus, dass es wieder eine 4 wird, wie immer. -> SuS zieht aus dem Erfolg also wenig positives Reaktion der Lehrkraft bei Misserfolgsängstlichen SuS: - positiv: 1) “Super, dass du die Aufgaben versucht. Das ist nicht schlimm, dass du damit nicht weiterkommst, versuch es mit diesen Aufgaben.” “Du kannst die Aufgaben auch gemeinsam mit deinem Partner lösen” “Ist ja auch schon die 6. Stunde” -> auf externale Ursachen aufmerksam machen 2) Erfolg des Schülers loben und verdeutlichen, dass dies eine gute Leistung war (auf dem Durchschnitt der Klasse hinweisen)1, auf frühere Leistung des Schülers hinweisen -> darauf zurückführen, dass er gut gelernt hat -> Attribution auf Anstrengung erhöhen! - negativ: 1) “Ach, Mathe ist ja generell nicht so dein Fach” 2) “Das war ja mal Glück”, “Die Klassenarbeit war ja auch nicht so schwer”, Förderung: - SuS helfen, sich realistische Ziele zu setzen, die zu ihrem individuellem Leistungsniveau passen - günstige Ursachenbeschreibung: Erfolge auf die Person und ihre Fähigkeiten zurückführen, Gründe für Misserfolge zusammen mit dem Schüler finden (aufbauen) - als Lehrkraft auf sein Feedback und Wortwahl achten

2.8 Theorie der psychologischen Grundbedürfnisse Kompetenzbedürfnis: Bedürfnis nach Auseinandersetzung mit der eigenen Außenwelt, um die eigene Kompetenz zu entwickeln und zu stärken. Bsp.: “Ich wähle den Deutsch-LK, weil ich dort zeigen kann, was wirklich in mir steckt.” Bsp.: “Ich gehe gerne zur Naturwissenschaften-AG, weil ich dort mein Wissen erweitern kann.” Selbstbestimmungsbedürfnis: Bedürfnis nach selbstständigem Handeln und freien Entscheidungen. Bsp.: “Der Lehrer gibt mir ein Thema und ich darf mir die Methode/Vorgehensweise zur Lösung der Aufgabe selbst auswählen.” Bedürfnis nach sozialer Bezogenheit Bedürfnis nach sozialen Beziehungen und Kontakten.

Bsp.: “Ich freue mich, dass unsere Schule an dem Projekt Fair Play teilnimmt, denn so kann das Klassengefüge gestärkt werden.”

2.9 Theorie der Internalisierung extrinsischer Motivation external: Bsp: -

Ich verhalte mich aus einer Intention heraus, die von außen gesteuert und angeregt wird (Zwang, Belohnung oder Vermeidung von Strafe) Meine Akademikerfamilie erwartet von mir, Klassenbester in der Mathearbeit zu sein. Wenn ich dies nicht bin, muss ich in ein Mathecamp. Meine Lehrerin erwartet von mir, dass ich mich oft melde, damit ich eine bessere mündliche Note bekomme.”

introjeziert: - Mein Verhalten ist bestimmt von externen Faktoren. Ich habe diese bereits verinnerlicht, sodass ich nicht erneut darauf aufmerksam gemacht werden muss. Bsp: - Mülltrennung in der Klasse finde ich eigentlich schwachsinnig, mache es aber trotzdem, weil es alle machen (Gruppenzwang). - Ich lerne viel, weil meine Familie sonst enttäuscht ist. - Ich gehe rein, wenn die Schulglocke klingelt, weil ich sonst Ärger von meinem Klassenlehrer bekomme. identifiziert: - Ich habe die externalen Faktoren soweit verinnerlicht, dass ich sie selbst über wichtig erachte. Bsp: - Ich erkläre meiner Sitznachbarin die Matheaufgabe erneut, weil es mir wichtig ist, dass sie diese auch versteht. - Ich stelle mich Bullies in den Weg, weil ich gegen Bullying bin. integriert: - Die Werte und Ziele, aus denen ich die aktuelle Handlung vollziehe, passen zu meinen allgemeinen Werten und Zielen. Bsp: - In der Mittagspause nutze ich die Zeit, um zu lernen, anstatt mit meinen Freundinnen zu quatschen, weil es für mich nichts wichtigeres gibt. - Ich beschütze Opfer vor Bullies, obwohl es für mich auch mit einer Gefahr verbunden bist, weil ich anderen gerne helfe (die Handlung selber ist in dem Charakter schon integriert). -> von Fremdbestimmung zu Selbstbestimmung

3. Motivationsförderung im Unterricht 3.1 Bezugsnormorientierung Konzept in eigenen Worten: Bezugsnormen: Leistungsperspektiven - daran werden die Leistungen der SuS gemessen 3 unterschiedliche Varianten: Soziale Bezugsnorm, individuelle BNO und sachliche BNO SuS sollen positiven Erfolg sehen Furcht vor Misserfolg reduzieren/Hoffnung auf Erfolg steigern Bsp: - Alex hat eine 3 in Englisch geschrieben. Soziale BNO: Alex vergleicht seine Note anhand des Notenspiegels, den der Lehrer an die Tafel schreibt. Es gibt nur 1 Eins, 3 Zweien, 15 Dreien, 5 Vieren und 3 Fünfen. Er findet es gut, dass seine Note durchschnittlich ist und er nicht zu den “Schlechten” der Klasse gehört. Individuelle BNO: Alex freut sich, denn er hatte in der vorigen Klassenarbeit eine Vier. Es lohnt sich also, seine Lieblingsserie auf Netflix auf Englisch anzusehen. Sachliche BNO: Seine Note bedeutet “befriedigend” und das ist der Durchschnitt. Weder besonders gut noch schlecht. Förderung: Wie fördere ich die Motivation der SuS anhand einer BNO? Ich versuche die individuelle BNO in meinen Unterricht einzubauen. Bsp: Wenn ein SuS seine Leistungen verbessert hat, klebe ich einen Sticker in sein Heft etc. 3.1.1 Soziale BNO Vergleich mit anderen Bsp: - Ich möchte Klassenbester sein. - Ich (Lehrkraft) mache Striche neben dem Namen der SuS, der sich gemeldet hat und dran gekommen ist. So kann ich die SuS gut vergleichen und erkenne, welche SuS gut/schlecht im Unterricht mitmachen. Lehrer mit sozialer BNO ordnet SuS zu den Besten/Schlechtesten der Klasse -> führt schnell zur Etikettierung -> sieht Anstrengung als Fähigkeit/Kompetenz an. Könnte für Klassenbeste den Druck hervorrufen, stetig seine Leistungen zu halten/weiter übertreffen; während schlechtere SuS keinerlei Motivation verspüren, sich am Unterricht zu beteiligen (“erwartet eh keiner”). Keine individuellen Differenzen bei den Aufgaben / Angebotsgleichheit SuS, die zu den Schlechtesten gehören, kommen aus diesem “Gebiet” trotz Anstrengungen nicht heraus -> fördert die Motivation nicht so. Erfolg wird als Glück interpretiert und Misserfolg, dass das Fach/Lehrer/Aufgaben zu schwer war

3.1.2 Individuelle BNO Vergleich mit meinen eigenen vorherigen Leistungen Bsp: - Ich möchte mich verbessern, weil ich nicht zufrieden war mit meiner vorherigen Note in der Deutschklausur. Höhere Motivation bei individueller BNO, da Anstrengungen gesehen werden -> erhöht auch Mitarbeit im Unterricht Studie mit individueller BNO: Unterricht wird von allen motivierender erlebt, fördert Autonomieunterstützung (Bedürfnis nach Selbstbestimmtheit) -> führt zur intrinsischen Motivation. Hier sehen Lehrer schon kleinste Anstrengungen der Verbesserung SuS sehen auch ihren individuellen Fortschritt - fördert Motivation enorm, sich stetig zu verbessern

3.1.3 Sachliche BNO festgesetzte Grenze gut/schlecht anhand von theoretischen Grundlagen Bsp: - (Sportunterricht/Bundesjugendspiele): “Ich möchte schneller sprinten als die vorgegebene Zeit.” - Ich möchte bei dem Känguru-Wettbewerb die Mindestpunktzahl erreichen, um in die nächste Runde zu kommen. - Ich möchte, dass meine SuS bei der Lernstandserhebung/Vera im landesweiten Durchschnitt sind. Motivationsförderung möglich durch wiederholende Anwendung der sachlichen BNO, denn ihre praktische Umsetzung ermöglicht Kompetenzerleben der SuS SuS füllen Kompetenzraster (Tabellarische Aufstellung von Kurzbeschreibungen aufsteigender Kompetenzstufen in verschiedenen Kompetenzbereichen) und Selbstdiagnosebögen (Selbstbewertung der einzelnen Teilkompetenzen) mehrmalig aus -> zu jeder Unterrichtssequenz SuS sehen anhand der Raster und Bögen ihren Erfolg/Selbstreflexion Zusammenhang zwischen Anstrengung und Erfolg wird erlebbar Förderung: - möglichst die individuelle BNO im Unterricht/bei der Bewertung einsetzten, indem man individuell auf den einzelnen Schüler zugeschnittene Aufgaben anbietet

3.2 Theorie-Praxis-Problem Obwohl die individuelle BNO einen großen Einfluss auf die Motivation der SuS hat, ist die BNO nicht immer im Alltag möglich / denn: Zeitaufwendig!! Wenn man viele Klassen hat mit vielen SuS, kann man dann jedem SuS individuell gerecht werden? Jeder SuS bekommt eigene, auf seinem Niveau zugeschnittene Aufgaben? - nicht möglich Man muss sich an den Lehrplan halten (sachliche BNO) SuS vergleichen sich untereinander, kann man nichts gegen machen (soziale BNO) - im Sportunterricht z.B.

4. Selbstkon...


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