BWL2 Rechnungswesen Vorlesung 3 PDF

Title BWL2 Rechnungswesen Vorlesung 3
Course BWL II - Rechnungswesen
Institution Technische Hochschule Köln
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Lernziele  Kennenlernen der Abschreibung und der Abschreibungsverfahren  Durchführen von Abschreibungsbuchungssätzen  Verstehen der Warenein- und Verkaufsbuchungen nach der bestands- und nach der aufwandsorientierten Methode  Verstehen der Auswirkungen von Lagerauf- und Lagerabbau auf bestands- bzw. auf die aufwandsorientierte Methode und auf Gewinn und Verlust  Kennenlernen der Buchungen im Personalbereich (Selbststudium!)

Winter 19/20

BWL 2 / Rechnungswesen

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2. Externes Rechnungswesen Buchführung – Abschreibungen – Langlebiges Wirtschaftsgut

 Was ist ein langlebiges Wirtschaftsgut? – Wirtschaftsgut des Anlagevermögens – Langdauernder Einsatz im Betrieb (mehrere Jahre) – i.d.R. Gebrauchsgut (z.B. Maschinen oder Fahrzeuge)

 Was ist das Problem mit langlebigen Wirtschaftsgütern? – Aufgrund von Verschleiß, Benutzung, technischen Fortschritt u.a. verlieren sie an Wert – Dieser Wertverzehr ist als Aufwand zu erfassen

 Lösung: – Jährliche Abschreibungen über die Nutzungsdauer – Zwei Methoden: linear und degressiv – Buchungssatz: Abschreibungen auf SA

Winter 19/20

BWL 2 / Rechnungswesen

an

Konto des AV

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2. Externes Rechnungswesen Buchführung – Abschreibungen – Abschreibungsmethoden

Lineare Abschreibung

Degressive Abschreibung

Gleichbleibender Abschreibungswert über die Nutzungsdauer

Prozentualer Anteil an den Anschaffungskosten bzw. des Rest-Buchwertes am Ende des Vorjahres

Abschreibungswert ergibt sich als Quotient aus den Anschaffungskosten und der Nutzungsdauer

Konstanter Prozentsatz Anfangs hohe Abschreibungswerte Maximal 20% Rechtslage ab 01.01.2011 Die degressive Abschreibung kann für Neuinvestitionen nicht mehr in Anspruch genommen werden.

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2. Externes Rechnungswesen Buchführung – Abschreibungen – Abschreibungsmethoden Beispiel: Abschreibung eines Firmen-PKWs. Die Anschaffungskosten betragen 30.000 € und die gewöhnliche Nutzungsdauer ist 6 Jahre.

Buchwerte am Ende des Jahres

Linear

Degressiv

Zeitpunkt

35000,00 30000,00 25000,00 20000,00 15000,00

Buchwert

Abschreibung

Zeitpunkt Buchwert Abschreibung

0

30.000

0

30.000

1

25.000

5000

1

24.000

6000

2

20.000

5000

2

19.200

4800

3

15.000

5000

3

15.360

3840

4

10.000

5000

4

12.288

3072

5

5.000

5000

5

9.830

2457,6

6

0

5000

6

7.864

1966,08

10000,00 5000,00 0,00 0

1

2 Linear

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3

4

5

6

Die rein degressive Abschreibung wird niemals null!

Degressiv

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2. Externes Rechnungswesen Buchführung – Abschreibungen – Abschreibungsdauern Beginn der Abschreibung: nur zeitanteilige Abschreibungen erlaubt ("pro rata temporis"). Für das Jahr der Anschaffung oder Herstellung des Wirtschaftsguts vermindert sich der AfA-Betrag dann um ein 12-tel für jeden vollen Monat, der dem Monat der Anschaffung oder Herstellung vorangeht . Statt einer zeitanteilig genauen Berechnung nach Tagen ist die AfA monatsgenau zu berechnen, wobei für den Monat der Anschaffung/Herstellung die volle AfA zu gewähren ist.

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2. Externes Rechnungswesen Buchführung – Abschreibungen – GWG Was sind GWG´s? – GWG = Geringwertiges Wirtschaftsgut – Gehören zum Anlagevermögen (z.B. Maschinen) – Anschaffungs- bzw. Herstellkosten nicht größer als 800 € – beweglich und abnutzbar – selbständig nutzbar (z.B. keine Peripheriegeräte für den PC)

Neu ab 2018

Seit dem 01. Januar 2018 gelten folgende Regelungen für die Abschreibung von GWG´s

Anschaffungs- oder Herstellungskosten ohne USt

Regelung für Steuerpflichtige der Gewinneinkunftsarten

≤ 250 EUR

1) Sofortabschreibung, ohne Verzeichnis

> 250 EUR, ≤ 800 EUR

2) Sofortabschreibung mit Verzeichnis oder Poolabschreibung

> 800 EUR, ≤ 1.000 EUR

3) Poolabschreibung oder Regelabschreibung

> 1.000 EUR

4) aktivieren

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2. Externes Rechnungswesen Buchführung - Wareneinkauf und Warenverkauf - Buchungsverfahren

aufwandsorientierte Verbuchung

Einkauf

Lager

Produktion

Lager

Verkauf

bestandsorientierte Verbuchung

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2. Externes Rechnungswesen Wareneinkauf und Warenverkauf – bestandsorientierte Verbuchung Bestandsänderung (BÄ) für die GuV buchen (z.B. für die fertigen Erzeugnisse):

Minderung: BÄ an Fertige Erzeugnisse

Einkauf

Lager

Produktion

laufend

Materialentnahmeschein

RHB an Verb. LuL

laufend

Rohstoffaufw. an RHB Winter 19/20

Mehrung: Fertige Erzeugnisse an BÄ

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Lager

Verkauf laufend

??? Ford. LuL an UE 60

2. Externes Rechnungswesen Wareneinkauf und Warenverkauf - aufwandsorientierte Verbuchung  Der Warenverkehr kann auch direkt auf Aufwandskonten gebucht werden. Betroffene Konten: - Aufwandskonto z.B. RHB-Aufwand (oder auch Wareneingang/Wareneinsatz/Werkstoffeinsatz) - Ertragskonto Umsatzerlöse - Bestandskonto Fertige Erzeugnisse (oder auch Bestand Waren)  Einkäufe werden auf dem Aufwandskonto im Soll netto gebucht. (Annahme: die eingekaufte Rohstoffe/Waren wird sofort verbraucht.) – RHB-Aufwand an ...  Verkäufe werden auf dem Ertragskonto „Umsatzerlöse“ im Haben netto gebucht. – ... an Umsatzerlöse  Abschluss des Kontos „Fertige Erzeugnisse“ durch 1. Buchung des Inventurbestands und 2. Buchung der Bestandsänderung (als sich ergebender Saldo) auf dem GuV-Konto RHB-Aufwand – SBK an Fertige Erzeugnisse – Minderung: RHB Aufwand an Fertige Erzeugnisse| Mehrung: Fertige Erzeugnisse an RHB Aufwand

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3. Internes Rechnungswesen Gewinn- und Verlustrechnung – Übersicht Verfahren

Wert des Outputs

Erfolg Wert des Inputs Gewinn- und Verlustrechnung

Gesamtkostenverfahren

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Ermittlung des Periodenerfolgs

Umsatzkostenverfahren

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3. Internes Rechnungswesen Gewinn- und Verlustrechnung – Berücksichtigung von Bestandsveränderungen beim Gesamtkostenverfahren

Input (Produktionsmenge xp)

Winter 19/20

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= > <

Output (Absatzmenge xa)

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3. Internes Rechnungswesen Gewinn- und Verlustrechnung – Gesamtkostenverfahren  Gegenüberstellung der in der Abrechnungsperiode erstellten Leistungen mit den angefallenen Gesamtkosten  Die erstellten Leistungen bestehen aus Umsatzerlösen zzgl. bzw. abzgl. von Bestandserhöhungen bzw. –minderungen an Halb- und Fertigfabrikaten, bewertet zu Herstellkosten

Abgesetzte Menge: 1000 Stk. Produzierte Menge: 1200 Stk.

Soll Volle Herstellkosten der erzeugten Leistungen (gegliedert nach Kostenarten)

Betriebsergebnis 120.000,00 € Verkaufserlöse (= 1.000 Stk x 140 €/Stk)

Volle Verwaltungs- und Vertriebskosten (gegliedert nach Kostenarten)

22.000,00 €

Leistungserfolg

18.000,00 € 160.000,00 €

Haben 140.000,00 €

20.000,00 €

Bestandserhöhung Fertigfabrikate (bewertet zu vollen Herstellkosten = 200 Stk x 100 €/Stk)

160.000,00 € Vgl. Wöhe, Kap.6, Abschnitt IV

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3. Internes Rechnungswesen Gewinn- und Verlustrechnung – Umsatzkostenverfahren  Den Verkaufserlösen werden die Selbstkosten der abgesetzten Leistungen gegenübergestellt  Eine Korrektur des Ergebnisses durch Berücksichtigung der Bestandsveränderung der Halb- und Fertigfabrikate ist nicht erforderlich Soll Betriebsergebnis Volle Herstellkosten der 100.000,00 € Verkaufserlöse (= 1.000 Stk x 140 abgesetzten Leistungen €/Stk) (gegliedert nach Kostenträgern = 1000 Stk x 100 €/Stk) Volle Verwaltungs- und Vertriebskosten (gegliedert nach Kostenträgern = 1000 Stk x 22 €/Stk)

22.000,00 €

Leistungserfolg (gegliedert nach Kostenträgern = 1000 Stk x 18 €/Stk)

18.000,00 €

140.000,00 €

Haben 140.000,00 €

140.000,00 € Vgl. Wöhe, Kap.6, Abschnitt IV

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2. Externes Rechnungswesen Buchführung - Personalbereich Zu den Personalkosten gehören alle Aufwendungen, die durch die Beschäftigung von Arbeitnehmern verursacht werden.

Die Vergütung von Arbeitern (vornehmlich körperliche Arbeit) wird Lohn genannt.

Die Vergütung von Angestellten (vornehmlich geistige Tätigkeit) wird Gehalt genannt.

Sie setzen sich zusammen aus: (1) Löhne und Gehälter einschl. Weihnachts- und Urlaubsgeld, Bonus, vermögenswirksame Leistungen (2) Gesetzliche soziale Aufwendungen, d.h. Arbeitgeberanteil zur gesetzlichen Kranken, Pflege, Renten- und Arbeitslosenversicherung und die Beiträge zur gesetzlichen Unfallversicherung (Berufsgenossenschaft) (3) Freiwillige soziale Aufwendungen, z.B. freiwillige Renten- oder Lebensversicherung, Fahrtkostenzuschüsse, Zuschüsse Kantinenessen

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2. Externes Rechnungswesen Buchführung – Personalabrechnung

Der Arbeitgeber muss: − Bruttogehalt ermitteln − Lohn-/Kirchensteuer sowie den Solidaritätszuschlag einbehalten und bis zum 10. des Folgemonats an das Finanzamt abführen. − AN-Beitrag der Sozialversicherung einbehalten und mit dem AG-Anteil bis zum drittletzten Bankarbeitstag des (laufenden) Monats an die Krankenkasse abzuführen. − einen jährlichen Beitrag zur gesetzlichen Unfallversicherung an die Berufsgenossenschaft zahlen

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2. Externes Rechnungswesen Buchführung – Personalabrechnung Steuerbeträge 2015: - Lohnsteuer hängt von der Steuerklasse ab - Kirchensteuer sind 9% (in Bayern und Baden-Württemberg 8%) der Lohnsteuer - Der Solidaritätszuschlag entspricht 5,5% der Lohnsteuer Sozialversicherungsbeiträge 2015 AG 7,30%

7,30% + X

Rentenversicherung

9,35%

9,35%

Pflegeversicherung

1,175% 1,50%

Unfallversicherung (BG)

1,60%

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• •

Neu ab 2015: Die Zusatzbeiträge zur KV werden prozentual im Hinblick auf die beitragspflichtigen Einnahmen des Mitglieds erhoben. Die Krankenkassen haben damit wieder unterschiedliche Beitragssätze. Der Beitragssatz zur Pflegeversicherung steigt. Die Beitragssatz zur Rentenversicherung sinkt. Anmerkungen

AN

Krankenversicherung

Arbeitslosenversicherung



1,175% 1,425% AN-Anteil bei kinderlosen älter 23 Jahren (außer Sachsen) 1,50%

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- kann nach Unfallrisiko variieren

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2. Externes Rechnungswesen Buchführung – Personalabrechnung - Beispiel Berechnung der Personalkosten Bruttogehalt +VL = Steuer- und Sozialversicherungspflichtiges Gehalt +Krankenversicherung +Rentenversicherung +Arbeitslosenversicherung +Pflegeversicherung = Personalkosten

%

7,30% 9,95% 1,50% 0,975%

Gehaltsabrechnung AN Bruttogehalt +VL = Steuer- und Sozialversicherungspflichtiges Gehalt -Lohnsteuer -Solidaritätszuschlag -Kirchensteuer -Krankenversicherung -Rentenversicherung -Arbeitslosenversicherung -Pflegeversicherung =Nettolohn -Überweisung Beitrag VL =Auszahlungsbetrag Winter 19/20

BWL 2 / Rechnungswesen

%

8,20% 9,95% 1,50% 1,225%

€ 1988,00 12,00 2000,00 146,00 199,00 30,00 19,50 2394,50 € 1988,00 12,00 2000,00 222,00 12,21 17,76 164,00 199,00 30,00 24,50 1330,53 40,00 1290,53

Anmerkung: Arbeitgeber gibt 12 € zu den vermögenswirksamen Leistungen (VL) und überweist 40 € an eine Bausparkasse.

Anmerkung: Arbeitnehmer ist 25 Jahre alt, kinderlos, lebt in Köln und zahlt Kirchensteuer. Anmerkung: Die Krankenkasse erhebt einen Zusatzbeitrag in Höhe von 0,9%-Punkten.

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2. Externes Rechnungswesen Buchführung – Personalabrechnung - Buchungen

 1. Buchung der Gehaltzahlung: Gehälter an FB-Verbindlichkeiten, SV-Verbindlichkeiten, (Verbindlichkeiten aus VL), Bank  2. Buchung des Arbeitgeberanteils zur Sozialversicherung: AG-Anteil SV an SV-Verbindlichkeiten  3. Überweisung der einbehaltenen und noch abzuführenden Beiträge: FB-Verbindlichkeiten, SV-Verbindlichkeiten, (Verbindlichkeiten aus VL) an Bank Beispiel (vgl. vorherige Folie): 1. Gehälter

2000,00

an FB-Vb

251,97

an SV-Vb

417,50

an Vb aus VL an Bank Winter 19/20

40,00 1.290,53 BWL 2 / Rechnungswesen

2. AG-Anteil SV an SV-VB

394,50

3. FB-VB

251,97

SV-Verbindlichkeiten

812,00

Vb aus VL

40,00

an Bank

1103,97 70...


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