Das lymphatische System I 12 PDF

Title Das lymphatische System I 12
Course Anatomie
Institution Eberhard Karls Universität Tübingen
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Summary

Niere...


Description

Das lymphatische System Besteht aus: - Der Gesamtheit aller Lymphbahnen - Den lymphatischen Organen o Primäre lymphatische Organe: blutbildende Knochenmark, Thymus  hier reifen die funktionellen T- und B-Zellen o Sekundäre lymphatische Organe: Lymphknoten, Milz (größte lymph. Organ, Filterstation von Blut), MALT (Schleimhaut-assoziiertes lymphatisches Gewebe wie z.B. Peyer-Plaques im Ileum, Waldey´scher Rachenring, usw.) - Der Lymphe Lymphbildung: - Die Lymphe ist ein Filtrat des Blutes ins Bindegewebe, dass viele Bestandteile des Blutes enthält - Interstitielle Flüssigkeit einschließlich der darin enthaltenen Substanzen wie z.B. Lymphozyten, Enzyme, Gerinnungsfaktoren und anderen Ionen stellt nach Übertritt in die Lymphkapillaren die Lymphe dar

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große Eiweißproteine bleiben im Interstitium und sind für die Rückresorption verantwortlich  hydrostatischer Druck gegen onkotischen Druck

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Chylus ist die fettreiche Lymphe des Darms

Von Interstitium in blind endende Lymphkapillaren: sind vom Aufbau ähnlich wie Venolen, besitzen jedoch anstatt einer Basalmembran Mikrofibrillen, die für die Aufspannung der Lymphkapillaren sorgt und durch wessen Lücken dann die Lymphe aufgenommen werden kann Lymphstrom ist über die umliegenden Muskelfasern gegeben Kontraktion der Mediamuskulatur Gelangt als erstes in die Lymphgefäße (Vasa lymphatica) die durch ihre Klappen ein gerichteten Lymphstrom produzieren Über regionäre Lymphknoten, die die Lymphe verdicken oder verdünnen können, gelangt die Lymphe dann in Lymphstämme (Trunci lymphatici) Über Lymphstämme wird die Lymphe den Hauptlymphstämmen zugeführt: o Ductus lymphaticus dexter: versorgt den rechten oberen Körperabschnitt (rechte Seite des Kopfes und Halses, rechter Arm und rechte Seite des Brustbeins)  mündet in die rechte Vene subclavia (V. subclavia dextra) o Ductus thoracicus: versorgt die übrigen Körperabschnitte  mündet in die linke Vene subclavia (V. subclavia sinistra) Ab hier fließt die Lymphe im intrabasalen Raum Über Venenwinkel (V. subclavia, brachiocephalica,jugularis interna) in venöses System

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Lymphe im Gehirn: o Nur in der Dura mater sind Lymphgefäße vorhanden, im eigentlichen Gehirn jedoch nicht o Im Gehirn liegen Astrozyten um Gefäßen rum und umhüllen diese  in dieser Astrozytenhülle liegen Wasserporen (Aquapurine), in welchen die Lymphe passieren kann  Drainage über Astrozyten in Venen, nicht über Lymphgefäße o Bei Störung: Ödembildung

Embryologie Primäre humane Lymphorgane Embryo: Dottersack, fötale Leber & Milz, Knochenmark und Thymus Nach Geburt: Knochenmark und Thymus Beim Eintritt in Pubertät: Involution des Thymus  Größe des Thymus nimmt mit dem Alter ab  Fett setzt sich ins Gewebe der Rinde des Thymus  Fettmark Bildung der Blutzellen (Hämatopoese) - Alle Zellen des Blutes stammen von gemeinsamen multipotenten hämatopoetischen Stammzelle  besitzt die Fähigkeit, sich in jede Blutzelle zu entwickeln - Blutbildung wird durch häm. Wachstumsfaktoren reguliert - Intra-uterin ab dem 14.Tag: abgerundete, kernhaltige Zellen im Dottersack: Megaloblasten  erste Blutbildungsphase und Hauptort der Blutbildung als Embryo - Ab ca. 2. Monat bis ca. 8. Monat der Schwangerschaft: Hepatolienale Phase in Leber und Milz  zweite Blutbildungsphase - Ab ca. 7.-8. Monat: Medulläre Phase  rotes, blutbildendes Knochenmark und Hauptort der Blutbildung bei der Geburt

Bildung eines T-Lymphozyten: - Stammzelle Lymphatische Zelle  T-Lymphozyt: Entwicklung und Differenzierung erfolgt nur kurz im Knochenmark, die Zellen verlassen schon sehr früh das Knochenmark und wandern in den Thymus (Thymus-Zellen) - Z-Zellen sind Träger der zellulären Immunität  sind die Effektoren der Immunantwort - Besitzen den TCR (T-Zellen Rezeptor) und den Molekülkomplex CD4/8 (leitet Signal des bindenden Antigens an TCR weiter) - Bevor T-Zellen Thymus verlassen werden sie zuerst über die negative Selektion und dann über die positive Selektion überprüft  reife, naive T-Zellen erst bei Verlassen des Thymus - CD4 T-Lymphozyten werden über eine Antigenpräsentation aktiviert und gelangen in das Blut und in die sekundären lymphatischen Organe, wo sie als T-Helferzelle arbeiten - CD8 T-Lymphozyten werden zu zytotoxischen T-Zellen spezialisiert und werden in das Zielgewebe über Blutbahn gebracht Bildung eins B-Lymphozyten: - Bildung und Entwicklung einer B-Zelle erfolgt im Knochenmark - B-Zellen sind träger der humoralen (löslichen) Immunantwort produzieren selbst als Plasmazelle Antigene, die immunologisch aktiv sind - Proliferation (schnelles Wachstum),Rezeptor-Rekombination und positive und dann negative Selektion der unreifen B-Zellen  reife, naive B-Zelle verlässt unter Aktivierung durch Antigenpräsentation Knochenmark und wandert in sekundäre Lymphorgane oder Blut  Jede Plasmazelle kann nur einen spezifischen Antikörper produzieren, der auf ein spezifischen Antigen passt

Der Thymus -

Primäres lymphatisches Organ des T-Lymphozyten Systems  Entwicklung und Differenzierung der T-Lymphozyten Thymus liegt im Trigonium thymicum zwischen den Pleurahöhlen im vorderen, oberen Mediastinum

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Thymus besteht aus zwei asymmetrischen Lappen, die auf dem Herzbeutel aufliegen  werden durch Bindegewebe Läppchen unterteilt, aber von zentralem Mark zusammengehalten Thymusparenchym besteht aus zellreicher Rinde (Cortex) und zellarmem Mark (Medulla) alles in bindegewebiger Kapsel eingebettet besteht aus spezialisierten epithelialen Grundgerüst (Retikulumzellen), in das reifende T-Zellen eingebettet sind T-Zellen wandern während ihre Reifung von der Rinde in das Mark hinein Größe des Thymus ist stark altersabhängig  Altersinvolution (Ursachen unklar) Größe der Thymusrinde nimmt ab und wird durch Fettgewebe ersetzt  Anzahl der reifen, naiven TLymphozyten nimmt somit ebenfalls ab (Immunseneszenz)  Zunahme von Infektionen und malignen Erkrankungen im Alter

Arterielle Versorgung des Thymus: - Rami Thymici, die aus Gefäßen der A. thoracica interna und A. thyroidea inferior entspringen Venöse Versorgung des Thymus: - Vv. thymicae, die in Vv. thyroideae inferiores oder Vv. Brachiocephalicae münden Innervation des Thymus: - Thyms wird überwiegend sympathisch (noradreneerg = über Noradrenalin und Adrenalin) versorgt - Die efferenten Nervenzellen liegen in den sympathischen Halsganglien Entwicklung: - meisten epithelialen Anteile des Thymus sind entodermalen Ursprungs und leiten sich von der 3. und 4. Schlundtasche ab - die später ganz außen kortikal gelegenen und medullären Epithelzellen stammen aus dem Ektoderm des 3.Kiemenbogens - Kapsel und Trabekel entstammen mesenchymalen Zellen des 3./4. Kiemenbogens - DiGeorge-Syndrom(=CATCH-22 Syndrom): hemizygote Mutationen/Deletionen im TBX1 Gen auf Chromosom 22q11.2 - Gestörte Entwicklung der dritten und vierten Kiemenbogentasche - CATCH-22 steht für "cardiac anomalies" (= Herzfehler), "abnormal facies" (= Gesichtsfehlbildungen), "thymic hypoplasia" (= Unterentwicklung des Thymusgewebes), "cleft palate" (= Gaumenspalte"), "hypocalcemia" (= Hypocalciämie ) -

Unterentwicklung des Thymusgewebes  vermehrte Infektanfälligkeit , Immundefekt bei völligem Fehlen des Thymus kompletter Ausfall der zellulären Immunität!!

Funktion: - Entwicklung und Differenzierung von T-Lymphozyten - Diese wandern in die Thymusrinde ein, teilen sich dort mitotisch und werden Richtung Mark weitergeschoben - dabei erwerben sie ihren T-Zell Rezeptor (TCR) - hier lernen sie durch Interaktion mit Thymusepithelzellen, zwischen körpereigenen und körperfremden Antigenen zu unterscheiden

IMMUNSYSTEM o

angeborene unspezifische Immunantwort ist von Geburt an vorhanden (Hornschicht, Magensaft oder natürliche Killerzellen ----->Phagozytose)

Diese Information über das Antigen wird nun den Zellen der spezifischen Abwehr präsentiert

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erworbene spezifische Immunantwort ist die z lluläre (T-Lymphozyten) und/oder humorale (Antikörper von B-Lymphozyten und Plasmaz len) Immunantwort des Körpers, die sich gezielt gegen spezifische Antigene (z.B. gegen bestimmte Proteine eines Mikroorganismus) richtet 

MHC-Proteine = Major Histocompatibility Compelx (auch HLA genannt = humanes Leukozyten Antigen-System) ->jeder Mensch besitzt MHC-Proteine o MHC-Proteine-Klasse I: auf jeder kernhaltigen Körperzelle o MHC-Proteine-Klasse II: auf Leukoyztenpopulationen, die als Antigenpräsentierende Zelle agieren  MHC Klassen präsentieren Antigene unterschiedlicher Herkunft o MHC -I: Antigene wurden phagozytiert (extrazellulär) o MHC-II: Antigene stammen aus dem Zytoplasma (intrazellulär)

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Präsentation von Antigenen über die MHC-Proteine ist die Voraussetzung für die Einleitung einer spezifischen (T-Zellen vermittelten) Immunantwort Aktivierung von T-Lymphozyten über Antigenpräsentation erfordert die Expression von TZellrezeptoren T-Zellen sind Träger der zellulären Immunität (d.h. sind Effektoren der Immunantwort), können selber jedoch die Antigene nicht erkennen Nur ihre T-Zell-Rezeptoren sind in der Lage, aufbereitete antigene Peptidbruchstücke zu erkennen o CD4+ -T-Zellen werden durch Antigenbruchstücke in Verbindung mit MHC-Klasse-IIMolekülen aktiviert, welche ihnen von antigenpräsentierenden Zellen gezeigt werden o Somit reagieren sie auf phagozytierte Antigene o da sie die Immunantwort unterstützen, werden sie auch als T-Helferzellen bezeichnet o o

CD8+ -T-Zellen erkennen Fragmente von Mikroorganismen auf infizierten Körperzellen in Verbindung mit MHC-Klasse-I-Molekülen sie wirken entweder zytotoxisch und töten mit intrazellulären Erregern infizierte Zellen ab (zytotoxische T-Zellen) oder sie supprimieren die Immunantwort (T-Suppressorzellen)

Reifung von T-Lymphozyten

Lymphoide Stammzellen reifen nicht in Knochenmark sondern in Thymus (T-) Vorläuferzelle: Doppelt „negativer“ Thymozyt (kein CD Rezeptor, kein TCR Rezeptor) Doppelt „positiver“ Thymozyt (CD4+8, TCR Rezeptoren) Positive Selektion (MHC-Restriktion): Qualitätskontrolle, Erkennen von körpereigenem MHC, sonst Apoptose Differenzierung zu einfach „positivem“ Thymozyt mit CD4 oder 8 Negative Selektion (Elimination autoreaktiver Zellen): Qualitätskontrolle, Erkennen von Autoantigen, sonst Apoptose Differenzierung zu reifer, naiver T-Zelle (noch keinen Kontakt zu Antigenen) Verlassen des Thymus (T-Helferzellen in Blut und sekundäre lymphatische Organe, zytotoxische TZelle in Zielgewebe 98% der aus Stammzellen produzierten überlebt ein Thymozyt beide Selektionsschritte, verlässt es den Thymus als naive T-Zelle. Kontakt mit körperfremden Antigenen wurde bis zu diesem Zeitpunkt durch die Blut-Thymus-Schranke (sog. Ammenzellen) verhindert. Sie werden jetzt auch als reife T-Zellen bezeichnet, da sie funktionelle TCRs tragen und in der Lage sind, Antigene und MHC-Moleküle spezifisch zu binden

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Besonderes Kennzeichen des Markes: Hassal-Körperchen  Beleg für epithelialen Charakter (lymphoepitheliales Organ); Funktion unbekannt Nur efferente Lymphgefäße! Münden in mediastinalen Lypmhknoten

ZUSAMMENFASSUNG:  

die primären lymphatischen Organen (fetale Leber & Milz, Knochenmark, Thymus) zeichnen sich durch die Fähigkeit zur Bildung immunkompetenter Zellen aus (B- und T_Lypmhozyten) diese wandern dann zu den sekundären lymphatischen Organen, wo sie durch Kontakt mit „ihren“ Antigenen aktiviert werden (und verlieren damit ihre Naivität)

sekundäre lymphatische Organe: Bestandteile  Lymphknoten  Milz  Tonsillen des lymphatischen Rachenrings  MALT (Mucosa associated lymphoid tissue) = Ansammlung lymphatischen Gewebes in der Schleimhaut des respiratorischen, urogenitalen und des gastrointestinalen Trakts

Aufgaben  Bereitstellung eines geeigneten Mikromilieus, in dem o Antigen durch Antigen-präsentierende Zellen präsentiert wird, o Kontakt zwischen diesen APZ und den reifen, naiven T-und BLymphozyten möglich ist. o Proliferation und Differenzierung von Lymphozyten stattfinden kann Charakteristika  B-Zone: gekennzeichnet durch Lymphfollikel(=Anhäufung von B-Lymphozyten) o Primäre Follikel: ruhende B-Lymphozyten, noch ohne Antigenkontakt (quasi nach Geburt beendet) o Sekundäre Follikel: Ansammlungen von aktivierten, proliferierenden BLymphozyten, die sich über B-Lymphoblasten und B-Zentrozyten zu Plasmazellen differenzieren  T-Zone: homogene Verteilung von T-Lymphozyten...


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