Der Versuch einer Critischen Dichtkunst - Gottsched PDF

Title Der Versuch einer Critischen Dichtkunst - Gottsched
Course Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft
Institution Universität Bayreuth
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Summary

Gottsched Critische Dichtkunst in einem kurzen Überblick. Als Einführung in die Literaturgeschichte. Zur weiteren Vertiefung müssen einschlägige Literaturempfehlungen verwendet werden....


Description

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Leipziger Universität 1729: Der Versuch einer Critischen Dichtkunst Moralische Wochenschriften Regelpoet: Erneuerung der Dichtungstheorie Kritik: vernünftige mathematische Beweisführung: das Ursache-Wirkungsprinzip auch auf Poetik übertragen werden Gottscheds Critische Dichtkunst:  Literatur soll der Belerhung dienen  Literatur soll allen zugänglich gemacht werden Gottsched erkennt: Die meisten Menschen im 18. Jahrhundert sind zu dumm und ungebildet, um die Gedanken der Aufklärung zu verstehen.  Lösung: Poesie: Moralische Erziehung mittels Gottscheds Regelpoetik: geeignet für Gelehrte und Ungelehrte Ziel der Literatur: Sittlichkeit und Regeln rationalistisch zu vermitteln auf Grundlage historischer Charaktere Wichtig für sein Dichtkunst:  Horaz: Entweder nützen oder erfreuen wollen die Dichter! Oder zugleich Erfreuliches und Nützliches für das Leben sagen!  Aristoteles: Alle Dichtung ist mimêses! Mimêsis = Nachahmung der Natur ist oberstes Gesetz! Natürlichkeit und Nachahmung bei Gottsched: Nachahmung der Natur und Natürlichkeit durch:  Gespräch  Drama  Damit lassen sich die Rezipienten viel besser belehren  Fabel (am besten)  Handlung: Allgemein; Nachgeahmt; Erdichtet; Allegorisch (weil eine moralische Wahrheit darin verborgen ist)  Fabel enthält zwar phantatische Elemente, was Gottsched eigentlich ablehnt, Fabelwesen sind aber legitim, wenn sie: einem Belehrungszweck dienen und ordentlich strukturiert sind  Sittliche Lehren erfüllen  Auch einfach Gemühter erfreuen und belehren können Dichter nach Gottscheds Vorstellung:  Esprit  Einbildungskraft  Regelkenntnis  Nur wenn Verhältnis zwischen talent und Normorientierung stimmt, kann Dichter guten Geschmack besitzen Gottscheds Regeln für das Trauerspiel:   

Lehrreiches moralisches Gedicht Wichtige Handlung vornehmer Personen auf der Schaubühne nachgeahmt und vorgestellt Allegorische Fabel, die eine Hauptlehre zur Absicht hat und stärksten Leidenschaften der Zuhörer – Verwunderung, Mitleid und Schrecken – erreget, damit sie dieselben in ihre gehörigen Schranken bringen möge 1



Tragödie ist also ein Bild der Unglücksfälle, die den Großen dieser Welt begegnen und von ihnen entweder heldenmütig und standhaft ertragen oder großmütig überwunden werden  Schule der Weisheit  Orientiert sich an Aristoteles und am französischen Klassizismus  Die drei aristotelischen Einheiten: Zeit, Ort, Handlung  Die Stilreinheit: nur Personal aus höherem Stand, Adlige Protagonisten, z.B. Cato  Gebot der Wohlanständigkeit  Gebot der Wahrscheinlichkeit  Widersprechender Charakter sowie Wandlungen des Charakters sind unerwünscht -> unlogisch  Moralischer Lehrsatz! Publikum soll erzogen und nicht verwirrt werden.  Gottsched beschränkt sich nicht auf die Tragödientheorie  Verbannung des Hanswursts vom Theater -> lenkt das Publikum nur ab und harmoniert nicht mit dem pädagogisch funktionalisierten Drama von Gottsched  Ziele: moralisch Erziehung, Abschweifungen sind unerwünscht, eindimensionale Charakter des tragischen Helden soll bewundert werden Der sterbende Cato als Musterdrama: -

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Text größtenteils abgeschrieben Durchgängig paargereimte Alexandriner Zeitweise meistgespieltes deutsches Drama Inhalt: Der römische Adlige Cato nimmt sich im aussichtslosen Bürgerkrieg gegen Caeser das Leben nachdem er alle Alternativen stoisch abgelehnt hat. Das muss er als tugendhafter Protagonist tun, um belehrend zu wirken. Kritik:  An Regellastigkeit (bis heute)  Zu glatt und makellos der Protagonist  Zu ermüdend die immer gleiche Versform  Streng nach Gottscheds Regelpoetik (Critische Dichtkunst) konzipiert

Johann Jakob Bodmer und Johann Jakob Breitinger: -

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Gottscheds Herangehensweise ist zu rationalistisch Vertreter des Sensualismus Imagination und Phantasie des Dichters im Vordergrund und keine Regeln  Leipzig-Zürcher Literaturstreit: im Zentrum die Opposition des Konzepts des Wunderbaren (Bodmer & Breitinger) und Wahrscheinlichkeitsgebot in der Naturnachahmung (Gottsched) Phantasie und Imagination Auch Pyra, Lessing, Johann Elias Schlegel (erst Schüler, dann wegen franz. Klassizismus nicht mehr begeistert) Gegner von Gottsched

Gottscheds Stellung als Literaturpapst ist nach der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts Geschichte, auch seine Reformen  Lessing: Bürgerliches Trauerspiel  

Mitleid, Mitgefühl, Empathie Mittelschicht Einzug in die Tragödie 2

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 Empfindsamkeit = Aufwertung der Emotionalität  Prosa  Privater Raum  Bürgerliches Milieu = bessere Identifikation Gottsched verharrt stur auf seine literarische Pedanterie

Gottscheds Leistung trotz großer Kritik: -

Grundlagen für: Theaterform Regelpoetik Sprachreformen  Die sich von Barocken Standrads abgrenzen Literatur für alle Starker Antagonist im Literaturdiskurs Gottscheds Prinzipien zweigen seinen Gegenspieler, wie sie es nicht machen wollen (Auswahl)

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