Didaktische Konzepte des Schriftspracherwerbs PDF

Title Didaktische Konzepte des Schriftspracherwerbs
Course Das Wort im Deutschen und in den Sprachen der Welt A
Institution Universität Paderborn
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Einführung in die Didaktik der deutschen Sprache und Literatur - Vorlesung am 04.05.2018 Didaktische Konzepte des Schriftspracherwerbs ! Didaktische Konzepte zum Schriftspracherwerb unterscheiden sich vor allem in der Auffassung darüber! • Wie das Verhältnis von Sprache und Schrift beschaffen ist! • Welches daher die zentralen Einheiten der gesprochenen Sprache sind, die in der Schrift repräsentiert werden (Laut-, Silben- oder Wortorientierung), also gelernt werden müssen! Blick in die Geschichte: Wie lernte man schreiben?! Streit um die richtige Lese-/(Schreib)lehrmethode 1. Synthetische Methode • Ausgehen vom Einzelbuchstaben (früher) bzw. Vom Einzellaut, dann Zusammenschleifen (synthetisieren) zu größeren Einheiten und schließlich Wörtern ! • + ökonomisch, systematisch ! • - klein- und gleichstrittig, zu Anfang weniger Sinnenhaftes möglich! • Probleme beim Synthetisieren/ verbinden ! 2. Analytische Methode (auch Ganzwortmethode) • Zunächst ganzheitliche Schreibung von Wörtern mit anschließender Aufgliederung/ Lautanalyse! • + Motivation zu Beginn durch Schreiben sinnhafter Einheiten, angeblich dem ganzheitlichen Denken von Kindern angemessen (Gestaltpsychologie)! • - unökonomisch, natürliche Grenzen früh erreicht, unterstützt Rateverhalten ! Lange Zeit herrschte ein Methodenstreit zwischen Vertretern synthetischer und analytischer Methode (1960er bis 1980er Jahre)! Methodenintegration (ab 1970er Jahre) 3. Sowohl als auch • Heute gehen !

Vier grundsätzliche Vermittlungsansätze (und ihre Vertreterinnen)! 2.1 Fibelbasierte Ansätze (analytisch-synthetisch) 2.2 Spracherfahrungsansatz 2.3 Lesen durch Schreiben 2.4 Silbenbezogene Methode

2.1 Fibelbasierte Ansätze !

„Fibeln beinhalten systematische Lehrgänge, die ihren Ausgangspunkt in der isolierten Einheit Buchstabe/Laut nehmen und allmählich zu den komplexeren Einheiten Wort/Satz gelangen !

Vorteile ! • Vorstrukturiertes Material für die Lehrkraft! • Kinder arbeiten strukturiert! • Analytische und synthetische Verfahren werden (heutzutage) durch Elemente !

2. Spracherfahrungsansatz nach Brinkmann/Brügelmann Leitgedanke „Schulanfang ohne Fibeltrott“: Der Schulanfang stellt keine „Stunde Null“ dar! • „Für Kinder beginnt der Schriftspracherwerb nicht erst mit Schulbeginn; sie machen unterschiedlichste Erfahrungen mit Schrift und Schreiben, und sie lernen die Schriftsprache auch außerhalb von Unterricht“! Konzept • Verzicht auf festgelegten systematischen Lehrgang ! • Das Schreiben und lesen eigenen Texte steht im Mittelpunkt und steigert die Lernmotivation ! • Alle Elemente der Schrift sollen von Anfang an in unterschiedlichsten zusammenhängen erprobt und untersucht werden ! Vier Säulen des Unterrichts • 1. Freies Schreiben! • 2. (Vor-)Lesen von Kinderliteratur ! • 3. Systematische Einübung von Schrift- und Leseverfahren ! • 4. Aufbau und Sicherung eines Grundwortschatzes ! Vorteile • Flexible Organisationsform und Methodenpluralität ! • Individuelle Förderung durch (Binnen-)Differenzierung möglich! • Hohe Motivation der SuS durch eigenaktive Lernprozesse (z.B. freies Schreiben)! • Angebote zur Richtigschreibung (u.a. Grundwortschatz, Überarbeitung von Texten)! • Auf- und Ausbau von Literacy-Erfahrungen ! Nachteile • Unterrichtliche Erfahrung von Vorteil ! • Arbeitsintensität !

2.3 Lesen durch Schreiben (Reichen) • Leselernmethode -> die Kinder lesen sehr viel und sollen dadurch zum Schreiben kommen! • Jedes Phonem wird analysiert und ein Graphem wird zugeordnet ! Didaktisches Vorgehen! • Wörter, Sätze und Texte werden (zunächst) „auflautiert“! • Wörter sollen phonetisch vollständig verschriftet werden ! ! $ -> Korrekturen ! : Vergessene, verwechselte, überflüssige laute ! =/= fehlende Wortzwischenräume, Groß- und Kleinbuchstaben ! „Lesen und Schreiben und der S! Vorteile ! • Hohe Motivation bei den SuS durch Eigensteuerung des Lernwegs ! • Schneller Zugang zur Schriftsprache ! • Frühes Lernen im Bereich geschriebener Texte ! • (Lehrkräfte sind entlastet von ihrer Verantwortung für das Rechtschreiben)! Nachteile ! • Mündlichkeit muss gut ausgebildet sein (vgl. Mehrsprachigkeit, Dialekt)! • Phonologische Bewusstheit (im engeren Sinne) muss ausgebildet sein (Lautanalyse)! • Interaktion zwischen Lese- und Schreibprozessen bleibt ungenutzt ! • Kein (systematischer) Leseunterricht (besonders für schwache SuS nötig!! • Unzureichender Orthographieerwerb! Kritik an den Stufen/Phasen/Entwcklungsmodellen! • Brezel et al. (2011:96 ff) warnen davor, anzunehmen, dass eine Phase der LautBuchstaben-Zuordnung dem Erlernen anderer orthographischer Regularitäten !

2.4 Silbenanalytische Methode (Röber) • Ebenso wie die Fibelansätze legt Römer in ihrer Methode eine bestimmte Reihenfolge des Vorgehens fest, sodass einzelne Wissensbereiche systematisch aufgebaut werden ! • „Indem die Auswahl der Wörter, an denen die Kinder ihre Schreib- und Leseerfahrungen im Rahmen einer Progression machen, auf die prosodischen und ! SSE Schriftspracherwerb! GPK Graphem-Phonem-Konstruktion!...


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