Differenzielle Psychologie - kognitives Paradigma PDF

Title Differenzielle Psychologie - kognitives Paradigma
Author Jana-Maria Fleischer
Course Differenzielle Psychologie
Institution Hochschule Fresenius
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Summary

Sommersemester 2020...


Description

Differenzielle Psychologie 1. Kognitives Paradigma

In der Perspektive des kognitiven Paradigmas liegt der Kern der menschlichen Persönlichkeit in deren Wahrnehmung und Kognitionen ð Die spezifische Art, wie eine Person ihre Umgebung wahrnimmt und konstruiert, prägt die individuelle Persönlichkeit Beispiel: ,,Ist das Wasserglas halb voll oder halb leer?‘‘ Einige ausgewählte Kognitive Stile als differenzielle Merkmale ð Analytischer vs. funktionaler kognitiver Stil nach Kagan ð Feldabhängigkeit nach Witkin ð Persönlichkeitskonstrukttheorie nach George Kelly Grundidee: Was wir sehen (tatsächliche physikalische Stimuli) und das was wir wahrnehmen (kategorisierte und interpretierte Einzelinformationen) ist nicht identisch -

Unterschiedliche Erfahrungswelten führen zu unterschiedlichen Kategoriesierungsmuster (Stereotypisierung) Die Steuerung der Aufmerksamkeit spielt im Prozess der Informationsverarbeitung eine zentrale Rolle Um bei den Sinneseindrücken einen Sinn zu gewinnen erfordert Aufmerksamkeitssteuerung

ANALYTISCHER VS. FUNKTIONALER KOGNITIVER STIL NACH KAGAN Grundidee: Reflexivität (Analystisch) vs. Impulsivität (funktional) ð Konsistente Tendenz einer Person, in Problemsituationen mit hoher Antwortsicherheit langsame oder schnelle Entscheidungen aufzuweisen Heute: ADHS/ADS: eine Störung der Aufmerksamkeitssteuerung in Verbindung mit oder ohne eine Hyperaktivität / Impulsivität Wird heute im Zusammenhang gesehen mit einer unzugänglichen Hemmung erlernter Reaktionen auf neue Reize (Verhaltenshemmsystem BIS) nach Gray, sowie mit Persönlichkeitseigenschaften Frauen eher Analytisch vs. Männer eher Funktional Tests: -

Matching Familiar Figures Test Stroop Test – Benennung der Druckfarbe

Impulsivität: Zusammenhang zwischen Empfänglichkeit gegenüber Signalen für Belohnung und Bestrafung und den Dimensionen Ängstlichkeit und Impulsivität sowie Extraversion und Neurotizismus

Die Art wie Menschen Informationen wahrnehmen und verarbeiten ist weitreichend -> schlechte Benotung (Angst vor Misserfolg) ist bei Introvertierten eher ein Motivator als bei Extrovertierten

FELDABHÄNGIGKEIT VS. FELDUNABHÄNGIGKEIT NACH WITKIN Bezeichnet ein bipolar konstruiertes Persönlichkeitskonstrukt, einen kognitiven Stil. Der Feldabhängige ist in seiner Wahrnehmung sowie seinen Urteilen und Entscheidungen sehr stark durch Aspekte des Kontextes (des Feldes) beeinflusst. Feldunabhängigkeit kennzeichnet sich hingegen durch eine relativ ausgeprägte Unabhängigkeit von spezifischen Bedingungen, Hinweisreizen und Gegebenheiten der Situation. ð Auswirkungen des kognitiven Stils zeigen sich besonders deutlich in Problemlösestrategien, Lernverhalten oder auch Entscheidungsverhalten

Beispiel: Lernpräferenzen und kognitiver Stil Unterschiede zur Informationsaufnahme und Verarbeitung (unabhängig von Persönlichkeit) Feldabhängiger Stil: würden etwa Informationen primär holistisch (ganzheitlich) bzw. global wahrnehmen und Gruppenübungen sowie soziale Informationen präferieren è Alles, wo es eine chronologie gibt – Tiefenscharf (Geschichte) -> Lernfächer Feldunabhängiger Stil: nehmen Informationen hingegen separat und analytisch auf. Sie interessieren sich für individuelle Tätigkeiten und Problemlöseaufgaben.

è Alles, was man erschließen kann - Höhenscharf (Mathe, Physik)

PERSÖNLICHKEITSKONSTRUKTTHEORIE NACH GEORDE KELLY Grundidee: Personen konstruieren – ausgehend von wahrgenommenen Ereignissen im sozialen Umfeld- durch Abstraktion, Interpretation oder Hypothesen über konkrete Ereignisse und Situationen Die Wirklichkeit erfährt dadurch eine Spiegelung, Kontrastierung und Einbettung anhand persönlicher Konstrukte -> Jeder nimmt die Welt und ihre Umgebung anders wahr Eine Person ist kognitiv umso komplexer, je mehr persönliche Konstrukte sie zur Kategorisierung und begrifflichen Unterscheidung ihrer sozialen Umwelt benutzt

Kelly Grid – Modell zur Messung der kognitiven Komplexität

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Man soll bei den 3 Personen eine Eigenschaft finden, bei denen sich zwei ähneln und sie sich unterscheiden -> Bindendes Vorgehen von kognitiven Ressourcen -> Soziale Erwünschtheit – Lügen ist hierbei kaum möglich

è Zeigt, welche Eigenschaften und Konstrukte der Welt (Eltern, Freunde usw.) sind für die Person wichtig è Versuch, die Black Box (Weltbild & Kategorie System) der kognitiven Vorgänge bei Menschen zu erreichen...


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