EOAK Prüfungsstoff - Zusammenfassung der Powerpoints 2020 PDF

Title EOAK Prüfungsstoff - Zusammenfassung der Powerpoints 2020
Author Fillorian Hofnarr
Course Einführung in die ostslawische Areal- und Kulturwissenschaft
Institution Universität Wien
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Summary

Sommersemester 2020
nur Powerpoint Stoff - gegliedert anhand der Themenlisten...


Description

1. Beitrag der Ostslawen zur Weltkultur 1.1. Ostslawische Ess- und Trinkkultur (Platz 12) 











Esskultur = Gesamtheit der das Essen betreffenden Gewohnheiten und Gebräuche o Suppen-Kultur, Brei-Kultur, Водка (+ Sakusska Kultur!), Eingemachtes und Eingelegtes, Russischer Salat, Sülze, Saure Milchprodukte, deftig und herzhaftes Frühstück, Kompott, Kissel, Kwas, Mors, Zwischenmahlzeit Poldnik ("five o'clock") Belarus‘ o Ganz oft Rezept aus fremden Volksküche als Basis (litauisch, polnisch, jüdisch) o Seit 18. Jh. Kartoffel für Belarussen dem Brot mindestens ebenbürtig („второй хлеб“)  oft neckisch "Bulbaschi" genannt (bel. "bulba" – Kartoffel) o ganz wenige Nachtische o Babka, Zeppeline, Blinis, Draniki, Haladnik, Akroschka, Borschtsch, Kalduny, … Ukraine o Borschtsch (Gemüsesuppe) meist mit Rüben zubereitet o weitere typische russisch-ukrainische Suppen-Spezialität dickflüssige, säuerliche und pikante Soljanka o Gekochte Teigtaschen „Vareniki“ o Kvas: mit Kohlensäure versetztes slaw. Getränk (aus Malz, Roggen und Wasser) Russland o russisch-orthodoxe Kirche viel zur kulinarischen Tradition und zur Kochkultur Russlands beigetragen (Fastenzeiten  jeglicher Verzehr von Milchprodukten, Butter und Fleisch tabu, auch Verzehr von Fisch nur an bestimmten Fastentagen erlaubt  Vielzahl rein vegetarischer Rezepte; russische Küche sonst von Fleisch und Wurst geprägt) o Kascha, Schtschi (щи), Sakuski (Tapas), Pelmeni, Kissel (Fruchtsaft), Mors (Fruchtsaftgetränk) Wodka o Geschichte: 12. Jh. erste Brennerein in Russland (für medizinische Zwecke verwendet); Mitte 15. Jh. Massenproduktion vom BrotWein (хлебное вино), Zar Iwan III. führte Staatsmonopol auf Wodka-Produktion ein um Heer unterhalten zu können; Seit 1751 Wodka-Steuer (zeitweise bis zu 40%) wichtigste Einnahmequelle russischer Zaren; seit 18. Jh. Wort „Wodka“ im allgemeinen Sprachgebrauch; Ende 19. Jhs. russische Chemiker Mendelejew veröffentlichte Doktorarbeit über Verbindungen von Spiritus mit Wasser  Erfindung der Formel für vollkommen reinen Wodka zugeschrieben (40vol% Alkohol; 1894 Zar Alexander III. erklärte dies zum Standard) o mit Russen Wodka trinken: zu gutem Anlass (повод), nicht aromatisiert, 5 - 7°С, in 5 cl Gläsern (стопка), bis zum Boden“ (rus.: до дна!), Trinksprüche, allen anderen mit einschenken o Wodka verkraften: fetthaltige Speisen mit zu sich nehmen (Sakusski!), In einem Schluck trinken, am nächsten Morgen ) auf nüchternen Magen Glas Salzwasser oder Salzlauge von eingelegtem Gemüse (рассол) trinken Alkoholische Getränke Umfrage Russland o Was: 51% Bier, 31% Wodka, 29% Wein, ... o Häufigkeit: 7% mehrmals pro Woche, 20% 2-3 mal im Monat, 16% 1 mal pro Monat, 27% weniger als 1 mal pro Monat, 28% garnicht (gegenwärtig höchstwert) o 60-70% aller Verbrechen in Russland im Rahmen häuslicher Gewalt: häufigste Mordmotiv familiäre Konflikte während Feiertagen (meisten Morde werden 5.-6. Januar und während Mai-Feiertage begangen); Nach Angaben der Moskauer Polizei 43% aller Verbrechen in Hauptstadt unter Trunkenheit begangen (weitere 20-25% addiert auf ganz Russland)

1.2. Petrykiwa-Malerei (Ukraine) und volkstümliche Malerei (Russland) 



Petrykiwka-Malerei (Петриківський розпис) o volkstümlicher Ornamentstil, vor Jahrhunderten nahe heutigen Dnipro entstanden o als immaterielles Kulturerbe (2013) gelistet o reich an Symbolik und zeugt von sorgfältigen Beobachtung der lokalen Flora und Fauna Russische volkstümliche Malerei o Keramik aus Gschel (Гжель; Ähnlichkeit mit Delfter Keramik) o Tablettmalerei aus Schostowo und Tagil(Жостовская/Тагильская роспись; Lackmalerei auf Metalltabletts) o Dymkovo Spielzeug (дымковская игрушка) o Chochloma (Хохлома/Хохломская роспись; Farben-Mix aus Gold, Schwarz, Rot) o Kitch Chochloma

1.3. Ostslawische Filme    

2006: Остров (Die Insel);Regie Pawel Lungin Andrej Tarkowskij Filme: Andrej Rubljow (1964-66), Солярис (Solaris; 1972), Stalker (1979) Вий (1967): Regie Елена Захарчук Der Igel im Nebel (Ёжик в тумане; 1975, Juri Norstein) 2003 Tokio Laputa Animationsfilmfestival №1 Animationsfilm aller Zeiten

1.4. Ostslawische Literatur  

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Schriftsteller klassischer Literatur: Ivan Franko (ukr.), Lev Tolstoi (rus.), Fjodor Dostojevski (rus.), Michail Bulgakov (rus.), Nikolai Gogol (ukr./rus.), Jakub Kolos (bel.), Anton Tschechov (rus.) Dichter klassischer Literatur: Taras Schewtschenko (ukr.), Janka Kupala (bel.), Sergei Jessenin (rus.), Lesja Ukrajinka (ukr.), Alexandr Puschkin (rus.), Maksim Bahdanowitsch (bel.) Belarussische Literatur: https://www.dreizackreisen.de/literatur-belarus-klinau-alexijewitsch-bykau-karatkewitsch-akudowitsch Ukrainische Literatur: „Museum der vergessenen Geheimnisse“( Oksana Sabuschko), „Überflutet”(Tanja Maljartschuk), „Im Schatten der Mohnblüte“(Jurij Wynnytschuk), „Internat“(Serhij Zhadan), „Die Fünf“ (Vladimir Jabotinsky);

1.5. Russische klassische Musik   

Pjotr Tschaikowski (Пётр Чайковский; 1840-1893) Sergei Rachmaninow (Сергей Рахманинов; 1873-1943) Igor Strawinski (Игорь Стравинский; 1882-1971) Seite | 1

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Sergei Prokofjew (Сергей Прокофьев; 1891-1953) Dmitri Schostakowitsch (Дмитрий Шостакович; 1906 - 1975) “Musik in Russland (b.1917)“ Moodle!!

1.6. Kosaken-Kultur und Semeiskije 



Kosaken-Kultur (ab 16. Jh.) o Kosaken = Bauern, die von ihrer Obrigkeit zur Ausübung militärischer Tätigkeiten verpflichtet wurden (erhielten meist einige Privilegien); Gemeinschaften freier Reiterverbände, zu denen sich flüchtige russische, belarussische und ukrainische Leibeigene zusammenschlossen o meisten Wehrbauern in russischen und polnischen (Polen-Litauen) Diensten waren Kosaken, die in Steppengebieten nördlich des Schwarzen Meeres eigene Gemeinschaft und Kultur entwickelten o Seit 16. Jh.: in polnisch-litauischen Grenzverteidigung eingesetzt o 17. Jh.: autonome ukrainische Staatsformation („Kosakenstaat“) Saporoger Sitsch gegründet o Bis 18. Jh.: sowohl russische als auch ukrainische Kosaken vom Zarenreich teilweise unabhängig o 1775: freie Kosakentum endgültig aufgehoben  Kosaken als freie Kavallerieverbände in russische Armee integriert o 1945: Lienzer Kosakentragödie (Tragödie an der Drau)  Soldaten und Familienmitgliedern starben durch Suizid, erweiterten Suizid und Gewaltanwendung durch britische Soldaten Semeiskije (семейские) o "Altgläubige" (etwa 200.000 Menschen) östlich des Baikalsees o 17. Jh. (nach Spaltung der russisch-orthodoxen Kirche; Regierungszeit von Katharina II): Altgläubige in verschiedene Regionen Russlands und nach Sibirien verbannt o sprechen Dialekt des Russischen mit Elementen des Belarussischen, Ukrainischen und Burjaten o alte Rituale auch unter orthodoxen Schisma praktiziert, alltägliche Aktivitäten basieren auf innerfamiliären Bindungen sowie moralischen Prinzipien o traditionelle Bräuche, eigenes Handwerk, Häuser, Malerei, dekorative Kunst sowie Essen und Musik o Kultur 2001 „Kulturraum und mündliche Kultur der Semeiskije” in UNESCO-Welterbe ergänzende Programm „Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit” o Wetka (Ветка; Belarus‘): 1685 von Altgläubigen gegründet; Museum des Alten Glaubens und der Weißrussischen Traditionen ; Häuser sehr bunt gestaltet

1.7. Ukrainischer und Russischer Barock 

Ukrainischer (Kosaken-) Barock (im 17. Jh. entstanden) o Knospen- oder birnenartige Kuppeln; Schlichte Formen und moderate Ornamentation o Bestimmte Merkmale des ukrainischen Barocks vom verwandten russischen Naryschkin-Barock übernommen o Beispiele: Kiewer Sophienkathedrale, Wydubitschi-Kloster (ukr. В идубицький монастир), Dreifaltigkeitskirche (Kiewer Höhlenkloster) o Wandmalereien des ukrainischen Barock

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Russischer Barock westlich orientierte Petrinen Barock (Петровское барокко)  Peter-und-Paul-Kathedrale Moskauer Barock (Naryschkin-Barock, московскоe барокко): Anf. 18.Jh. (z.B. Церковь Спаса Нерукотворного Образа) Elisabeth-Barock (Елизаветинское барокко, Rastrelli‘s Barock): 1730er-Jahre (z.B. Katharinenpalast, Екатерининский дворец)

1.8. Unierte (griechisch-katholische) Kirche   

größte heute bestehende mit Rom unierte Kirche ist Ukrainische griechischkatholische Kirche in Ukraine 1596 Kirchenunion von Brest zwischen orthodoxen Kirche Polen-Litauens und römisch-katholischen Kirche Barbarakirche in 1010 Wien: Hauptkirche der Griechisch-katholischen Kirche in Österreich; Pfarrkirche der Ukrainischen Unierten Kirchengemeinde (deutschsprachige griechisch-katholische Gemeinde); Zentralpfarrkirche für andere byzantinische Gläubige Österreichs

1.9. Malerei der Witebsker Kunstschule  

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Jehuda Pen (1854-1937): Maler und Lehrer; eine der wichtigsten Figuren der Jüdischen Renaissance in weißrussischen Kunst Beginn des 20. Jhs. Marc Chagall (1887-1985): 7. Juli 1887 (in Liosno, als Sohn jüdischer Eltern) geboren; einer der bedeutendsten Maler des 20. Jh.; Fauvismus/Expressionismus + weissrussische und russische Volkskunst + jüdische Mystik + Surrealismus; Werke: „Смерть“ 1908, „Я и деревня“ 1911, „Продавец скота“ 1912, „Через окно“ 1913, „Straße in Witebsk“ 1914, „Окно в сад“ 1917, „Сон в летнюю ночь“ 1939, „Die gelbe Kreuzigung“ 1943, „Рай“ 1960, „Каин и Авель“ 1960, „Роспись плафона для Парижской оперы“ 1963 - 1964 (Deckengemälde Palais Garnier), „Цикл из 9 витражей для церкви по заказу семьи Рокфеллеров“ 1960 (Glasmalerei von Schagall), „Витражное окно для Кафедрального собора Чичестера“ 1978, „Война“ 1964 - 1966 Kasimir Malewitsch (1879-1935): Hauptvertreter der Russischen Avantgarde; Wegbereiter des Konstruktivismus; Begründer des Suprematismus Wassilij Kandinsky (1866-1944): Künstler des Expressionismus; einer der Wegbereiter der abstrakten Kunst Fauvismus: Stilrichtung der Kunst, die zu Beginn des 20. Jh. entstand; Stil aus Frankreich (fr. fauves "wilde Tiere"/"wilde Bestien")

1.10. Ostslawische Kirchenmalerei, Ikonen

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Teil der Christentum verpflichteten bildenden Kunst; Kultbild der Ostkirchen (besonders orthodoxe Kirchen) Ikonen o kirchlich geweihte Bilder; in Griechenland, Bulgarien und besonders in Russland gepflegt; Rund um 11. Jh. entstanden Ikonenmalschulen o Seit 16. Jh.: Zünfte der Ikonenmaler gegründet  17. Jh.: Ikonen-Amt etabliert  19. Jh.: Unternehmer-Werkstätte in Russland Seite | 2

bekanntesten russischen Ikonenmaler Feofan Grek und Andrej Rubljow auf speziell vorbereiteten Holz mit traditionell hergestellten Eierfarben gemalt und nie unterschrieben Verehrung: sich bekreuzigen, verneigen und Ikone küssen Beispiel: Dreifaltigkeitsikone von Andrej Rubljow (Троица) dienen Vergegenwärtigung christlicher Wahrheiten werden als Christusikonen, Marienikonen, (Gottesmutterikonen), Apostelikonen oder Heiligenikonen dargestellt; Gottesmutter Maria neben Christus-Darstellungen wohl häufigste Darstellungsmotiv der Ikonenmalerei o Maltechniken: Enkaustik (künstlerische Maltechnik, bei der in Wachs gebundene Farbpigmente heiß auf Maluntergrund aufgetragen werden), Tempera (Eitempera; Farben deren Pigmente mit Bindemittel aus Wasser-Öl-Emulsion gebunden werden) o Bilderkanon (Mittelalterliche Ikonen): Figuren frontal und axial dargestellt (Einzelikonen), zweidimensional, goldfarbener (/silberner) Hintergrund, nicht realistisch, Beischriften (oft Schriftrollen/Bücher in Händen der Heiligen) o Kanon: Gestik, Mimik, Farbgebung usw. o Ikonen zahlreiche "Wunder" zugeschrieben (wundertätige Ikone - чудотворная икона); Ikonen dienen grundsätzlich zum Schutz; Man glaubt auch, dass einige Ikonen heilige Kräfte hätten Ikone "Gottesmutter von Kasan“ o eine der berühmtesten Ikonen Russlands o 1579: in Nähe von Kasan von kleinem Mädchen in Ruinen ihres niedergebrannten Hauses gefunden worden sein, nachdem ihr Gottesmutter im Traum erschienen sei; Wunder begannen schon, als Ikone ins Kloster gebracht wurde (z.B: Zwei Blinde konnten ihre Augen heilen) o 1904: Original aus dem Kloster gestohlen (Schicksal bis heute unbekannt) o 17. Jh.: 2 Kopien der Ikone erstellt (auch als heilig und wundertätig erwiesen); Zu Ehren der Kopien wurden Kathedralen errichtet in Moskau auf dem Roten Platz (Собо’р Каза’нской ико’ны Бо’жией Ма’тери), in St. Petersburg, wo diese Kopien auch aufbewahrt werden Ikonostase o Bildergeschmückte Wand in orthodoxen Kirchen, Ikonenbilderwand, Trennwand o Ikonostasen in Holz ausgeführt o symbolische Sinn der Ikonostase: symbolische Darstellung des Himmels o 3 Geheimnisse des christlichen Mysteriums: Taufe, Eucharistie und Auferstehung → 3 Teile der Ikonostase: Mittel- (=Königstür, Tür der Barmherzigkeit), Süd- und Nordtür; Königstür ist „Eingang in die göttliche Welt“ (Mariä Verkündigung) o untere Teil der Ikonostase: geschnitzte Szenen aus Alten Testament o Wichtigste am oberen Teil der Ikonostase ist Fries (schmaler Streifen, der als Umgrenzung, Abgrenzung, Gliederung und Dekoration von Teilen eines Bauwerks dient) mit Rebenblattornamenten (Symbol der Eucharistie) o Krönung der Ikonostase ist gekreuzigte Christus o In der Mitte hängt (vom Betrachter aus) rechts Mitteltür eine Christus-Ikone, links Ikone der Gottesmutter

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1.11. Russisches Ballett   

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Franzose Marius Petipa (1819 - 1910): Begründer des klassischen russischen Balletts (19. Jh.) Tänzerin Agrippina Waganowa trug von ihm entwickelten Grundlagen des russischen klassischen Balletts (auf denen er Unterricht aufgebaute) zusammen und gab sie an die Eleven des Sankt Petersburger Marientheaters weiter 1909: Mit Sergei Diaghilew (brillanter Impresario) und Michail Fokin (herausragender Choreograph) russische Ballett Einzug nach Europa (brachten Ballettensemble der Kaiserlichen Ballettschule von Sankt Petersburg nach Paris) o Ballets Russes: eines der bedeutendsten Ballettensembles des 20. Jh.; 1909 von Sergei Djagilew gegründet; Choreografen der Kompanie (Michel Fokine, Léonide Massine, George Balanchine) legten Grundstein für moderne Ballett; Tänzer (Vaslav Nijinsky, Anna Pawlowa) avancierten zu internationalen Stars der Ballettszene; nach Djagilews Tod 1929 aufgelöst George Balanchine (1904–1983): russisch-amerikanischer Balletttänzer und Choreograf Mikhail Baryshnikov (* 1948): russischer-amerikanischer Balletttänzer und Choreograf Vaslav Nijinsky (1889–1950): russischer Balletttänzer und Choreograf; Star der Ballets russes von Djagilew; Nach ihm ist Nijinsky-Preis benannt Rudolf Nurejew (1938–1993): russischer Balletttänzer und Choreograf Mathilda-Maria Kschessinskaja (1872–1971): russische Balletttänzerin; Prima Ballerina Assoluta; letzte Zar Russlands; Zar Nikolaus II. war so begeistert, dass er ihr 1904 Villa in Auftrag gab Anna Pawlowa (1881–1931): berühmteste russische Balletttänzerin; Ballerina Maja Plissezkaja (1925–2015): russische Balletttänzerin und Choreografin Galina Ulanowa (1910–1998): russische Balletttänzerin; Prima Ballerina Assoluta berühmtesten und bestbezahlten Tänzerinnen der Gegenwart: Diana Wischnjowa (1976); Swetlana Sacharowa (1979); Sylvie Guillem (1965) Russisches Ballett der Gegenwart: Kirow-Ballett, Sankt Petersburg; Bolschoi-Ballett, Moskau; Russisches Staatsballett, Moskau

1.12. Russisch-Orthodoxe Kirche (Platz 1) 

Ecclesia Orthodoxa Russica = Ostslawisch-orthodoxe Gemeinde o Patriarch als Vorsteher (Sitz im Danilow-Kloster in Moskau); Kirche Kiews als Teilkirche des Patriarchates von Konstantinopel verwaltet; Metropolitensitz erst Kiew, ab 1326 Moskau 988 Taufe der Kiewer Rus  Pax Orthodoxa 144 faktische Trennung von byzantinischen Mutterkirche 8 105 Spaltung des Christentums in orthodoxe und katholische Kirche („großes Schisma“) 4 145 Eroberung Konstantinopels durch Osmanen; Russland nun führender orthodoxer Staat (als Drittes Rom) 3 Seite | 3



















159 Kirchenunion von Brest 6 159 Errichtung des neuen Patriarchats in Moskau 0 Altgläubige (старообрядцы) o die die Kirchenreform unter Nikon, Patriarch von Moskau (zwischen 1652 und 1666) nicht mitvollzogen haben o Lange Zeit Altgläubige Raskolniki (Abspalter) genannt; selbst betrachten sich allerdings als Bewahrer ursprünglicher russischorthodoxer Traditionen; gehören auch zu Orthodoxen, nennen sich „offizielle“ Orthodoxe Rechtgläubige („православные“) Russisch-Orthodoxe Kirche o Russisch-Orthodoxe Kirche zumeist autokephale orthodoxe Kirche von Moskau und Russland (Patriarchat von Moskau und ganz Russland) und ihr nachgeordnete Kirchen einschließlich Diözesen der Diaspora bezeichnet o Zur Russisch-Orthodoxen Kirche gehören als abhängige Teilkirchen Belarussisch-Orthodoxe Kirche, autonome UkrainischOrthodoxe Kirche u.a. o Mehr als 150 Mio. orthodoxe Gläubige weltweit Autokephale Kirche o orthodoxe Landeskirchen sind in Regelung ihrer inneren Angelegenheiten voneinander unabhängig (= autokephal) o autokephale Kirchen haben gemeinsamen Glauben, Gottesdienst sowie gemeinsame kirchliche Ordnung und leben dies durch Konzelebration auch sakramentaler Gottesdienste und durch Synoden (behandeln Angelegenheiten von gesamtorthodoxer Bedeutung) o Erzbistum von Konstantinopel hat als Ökumenisches Patriarchat den Ehrenvorrang ohne jurisdiktionelle Kompetenzen, kann jedoch in gesamtorthodoxen Angelegenheiten Initiative ergreifen o 3 Weihegrade des höheren Klerus: Diakon, Priester und Bischof; Innerhalb dieser gibt es weitere Abstufungen ; Während Bischöfe aus unverheirateten Klerus gewählt werden, können Priester und Diakone verheiratet sein Orthodoxe Kirche o orthodoxe Kirche verwendet als zentralen Bekenntnistext das Glaubensbekenntnis von Konstantinopel aus 381 o Will man Lehre der orthodoxen Kirche von römisch-katholischen und reformierten Dogmatik abgrenzen , so wird man v.a. Ablehnung eines Jurisdiktionsprimates des Papstes und seiner Unfehlbarkeit, Ablehnung der unbefleckten Empfängnis Mariens, Hinzufügung des »Filioque« ins Glaubensbekenntnis, etliche Differenzen in der Sakramentenlehre und Ablehnung des Fegefeuers aufzählen; Von Protestanten trennt Orthodoxen v.a. anderes Amtsverständnis (besonderes Priestertum vs. Predigeramt), Heiligen-, Reliquien- und Bilderverehrung sowie Unterschiede in Sakramentenlehre o Typisch für orthodoxe Frömmigkeitsmentalität sehr enge Bindung an Tradition: neben Bibel spielen Texte der Kirchenväter in Predigt und Katechese bedeutende Rolle, außerdem stärkere Zulassung des Gefühls im Frömmigkeitsleben, was sich auch in stärkeren Hinwendung zu mystischen Gebets- und Meditationsformen (Herzensgebet) äußert (Dadurch auch Klöster Einfluss auf Leben kirchlich gesinnter Familien) Liturgie o Im Zentrum des kirchlichen Lebens steht eucharistische Liturgie: mit symbolhaften Handlungen, Kerzen, Weihrauch, Ikonen, Hymnen, Musik (meist nur Vokalmusik) und Dauer von ca. 2-3 Stunden soll sie Gläubigen aus profanen Welt heraus und in Sphäre des Heiligen hineinführen o Höhepunkt ist Teilnahme an Eucharistie, die in Gestalt von Rotwein und gesäuertem Brot mit Löffel gereicht wird; Brot und Wein werden im Sinne der Realpräsenz als Leib und Blut Christi verstanden; nach Ende der Liturgie an alle verteilte Brot ( Antidoron) ist gesegnetes, aber nichteucharistisches Brot Wichtigste Elemente der religiösen Praxis o Kindertaufe mit Übergießen des ganzen Körpers, sofortiger Spendung des Chrisma (vergleichbar Firmung) und nachfolgendem Eucharistieempfang auch des Kleinkindes praktiziert o Ehe als vom Priester gespendetes Sakrament und mit Ritus der Krönung begangen, der Heiligkeit der Ehe darstellen soll o Bestattungsritus am offenen Sarg mit letztem Kuss für Verstorbenen soll „Trauerarbeit“ und Abschied unterstützen Feste o Zentrale Feste des Kirchenjahres: Weihnachten (25. 12.; allerdings bei Ortskirchen mit julianischem Kalender auf gregorianischen 7. 1. Fällt), Epiphanie (6. 1.), Ostern, Pfingsten und Mariä Entschlafung (15. bzw. 28. 8.) o Während meisten autokephalen (unabhängigen) Kirchen gregorianischen Kalender für feststehende Feste übernommen haben, blieb man für Osterfestberechnung beim julianischen Kalender, um Os...


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