Handouts - Zusammenfassung Pädagogische Psychologie Seminar PDF

Title Handouts - Zusammenfassung Pädagogische Psychologie Seminar
Course Pädagogische Psychologie Seminar
Institution Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
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Summary

Zusammenfassung aller Referate inklusive Ergänzungen durch Fachliteratur ...


Description

Mobbing Definition spezielle Art von Gewalt in der Schule mit vier Merkmalen 

eine oder mehrere beteiligte Personen



fügen anderer Person absichtlich



Schaden zu



was zu einem andauernden Gefühl der Hilflosigkeit führt

Kriterien: Wann ist es wirklich Mobbing?  Kräfteungleichgewicht der/die Täter sind Opfer körperlich und psychisch überlegen  Wiederholungsaspekt wiederholtes Angreifen der Täter auf dasselbe Opfer  Verletzende Absicht bewusste Verletzung  Hilflosigkeit Opfer fühlt sich hilflos und nirgends sicher; Angst vor erneuten Attacken

Verschiedene Arten von Mobbing 

körperlich:

Schubsen, Tritte, Schläge, Bespucken



verbal:

direkte verbale Attacken, z.B. Auslachen, Verspotten, Beleidigen



relational:

indirekt verbale Attacken, z.B. Gerüchte über Opfer verstreuen



Imageschädigung:

-> Isolation aus Gruppe

Wie entsteht Mobbing? abhängig von Persönlichkeit der Beteiligten sowie Kontexten, in denen sich Personen befinden Persönlichkeit Täter impulsiv, dominant, wenig Empathie, aggressives Verhalten resultiert v.a. aus familiären Bedingungen (emotionale Haltung der primären Bezugsperson)

Opfer

ängstlich, unsicher, sensibel, schüchtern, geringer Selbstwert, wenige/keine Freunde, wenig selbstständig -> Kombination von Wechselwirkungen macht Personen zum Opfer  Problem: oft lässt sich eine Person nicht genau einer Kategorie unterordnen  Personengruppe Täter/Opfer: gleichzeitig Täter und Opfer

Kontextfaktoren Entstehung von Mobbing durch Ursachenfaktoren und Gruppenprozessen Gruppenprozess- Bystander 

Einfluss durch Verhalten und Anwesenheit nicht beteiligter Personen



greifen nicht in Geschehen ein, obwohl sie sich der Ungerechtigkeit des Geschehens bewusst sind



keiner fühlt sich verantwortlich; Angst bei Eingreifen selbst zum Opfer zu werden

Ursachenfaktoren: Zusammenspiel von Umweltbedingungen und Personenmerkmalen 

Umweltbedingungen: Schulklima, z.B. zu viel Konkurrenz/Wettbewerb, mangelnde Anerkennung Lernkultur, z.B. Wahrnehmung geringer Erfolgschancen

PLUS 

individuelle Personenmerkmale (Sprachfehler; alles, wodurch man sich von der Masse abhebt // potentielles Risiko)

erhöhen das Risiko für Mobbing innerhalb einer Schulklasse

Beteiligte Personengruppen Opfer

der/die Täter

Mitläufer ("unterstützen Täter")

Bystander

Eltern

Unterstützer des Opfers

Lehrkräfte: selbst als Täter, Empfindung SuS (10%) / Lehrkraft eines Opfers/Täters Prävalenz und Folgen von Mobbing Prävalenz

Wie oft kommt Mobbing vor? Schwer zu beantworten: Studien kommen durch Störfaktoren zu unterschiedlichen Ergebnissen (Stichprobe, verschiedene Fragebögen, Cut-Off-Werte wann wird Person zu "Opfern" gezählt? nicht einheitlich) Folgen: Kurzzeit- und Langzeitfolgen 

Kurzzeitfolgen: Reaktionen wie Wut, Trauer -> Verhaltensprobleme, Angst, Depression usw.



Langzeitfolgen: bestehen über Jahre; Einfluss auf komplettes Leben -> niedriger Selbstwert -> Schwierigkeiten im Job, Schließen von Freundschaften...

Interventionen zahlreiche Möglichkeiten, nur wenige bewähren sich wirklich Beispiel für gute Interventionen: Einhalten von Feedbackregeln, Harvard-Konzept, Interventionskonzept

Feedbackregeln (bei klärendem Gespräch mit Täter immer einhalten)  mit etwas Positivem beginnen  Ich-Botschaften verwenden  präzise formulieren  alternative Wege finden  respektvoll bleiben

Harvard-Konzept ("Getting to yes") 

trennen von Mensch und Problem (Verhalten sanktionieren, Perspektivübernahme)



Suche nach Interessen hinter Positionen (Wie sind Interessen abgedeckt? Umstände verbessern)



Finden von Möglichkeiten zum Vorteil beider Personen



Anwenden von objektiven Kriterien

Interventionskonzept (nach Olweus) Allgemeine Ziele

 Bewusstsein für Problematik schaffen  aktive Beteiligung Lehrer, Eltern  klare Regeln gegen Gewalt  Schutz für Opfer Voraussetzung  Problembewusstsein für Gewalt an der Schule bei Eltern und Lehrern  Willen, Zustand ändern zu wollen

Zu Beginn des Programms: Fragebogenerhebung zum Ist-Zustand anschließend pädagogischer Tag; dort werden Maßnahmen festgelegt auf 

Schulebene: z.B. verstärkte Aufsicht, Zusammenarbeit Eltern/Lehrer



Klassenebene: z.B. Klassenregeln, Klassengespräche



persönliche Ebene: z.B. Einzelgespräche mit Beteiligten der Mobbingattacke

Interventionen nur bei langfristigem Einsatz erfolgreich

Leserechtschreibschwierigkeiten - Definition, Ursachen, Entwicklung, Prävention Definition



Sammelbegriff für vielfältige Probleme im SSE



nach ICD 10 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 

umschriebene Entwicklungsstörung schulischer Fertigkeiten; gehört zur Überkategorie "psychische Störungen"



beginnt im Kleinkindalter bzw. in Kindheit und hält meist an



Hauptmerkmal: deutliche Beeinträchtigung in der Entwicklung der Lesefertigkeiten, oft begleitet durch Rechtschreibstörungen

 

häufig geht Entwicklungsstörung des Sprechens/der Sprache voraus

Leserechtschreibstörung (Legasthenie und Dyslexie): mindestens durchschnittliche intellektuelle Begabung, aber enorme Probleme im SSE; bestehende Diskrepanz zwischen intellektueller Leistung in Leistung im SSE Diskrepanz- bzw. intelligenzbezogene Definition: Legasthenie erst, wenn Diskrepanz zwischen Lese- und/oder Rechtschreibleistungen und der Intelligenz und/oder anderen Schulleistungen  aber: kein einheitliches Verfahren zur Feststellung einer solchen Diskrepanz



Leserechtschreibschwäche: niedrige intellektuelle Begabung, niedrige Leistungen im SSE

Erscheinungsbild beim Schreiben

beim Lesen

erhöhte Anzahl an Rechtschreibfehlern

niedrige Lesegeschwindigkeit; stockendes,

(Unterscheidung zwischen nicht laut-

von vielen Pausen unterbrochenes Lesen

getreuen und orthografischen Fehlern) Worte werden z.T. innerhalb eines Textes

niedrige Lesegenauigkeit: Buchstaben

unterschiedlich geschrieben

oder ganze Wörter werden ausgelassen oder ersetzt

Fehler in Diktaten, beim Verfassen von

Keine Sinnentnahme (oftmals dann, wenn

Aufsätzen, aber auch beim Abschreiben

Lesegenauigkeit hoch ist)

von Texten

Aber: kein einheitliches Störungsbild, da die Ursachen der Störung von Person zu Person variieren

Arten von Rechtschreibfehlern:

 Nicht lautgetreue Fehler- Wort wird durch Vertauschen, Hinzufügen oder Weglassen von Buchstaben so verändert, dass die Lautfolge nicht mit eigentlichem Wort übereinstimmt (eilein statt allein)  Orthographische Fehler- Lautgetreue Schreibung, die nicht der Orthographie entspricht (Kroseltern, Banhof)

Mögliche Ursachen 

Kognitive Defizite, z.B. bei der phonologischen Informationsverarbeitung (Prozesse der Aufnahme, Verarbeitung, Speicherung und des Abrufs sprachlicher Information) = PB, phonolog. Recodierung im Arbeitsgedächtnis, Verarbeitungsgeschwindigkeit 

Definition PB (nach Einsiedler und Kirschhock): "Fähigkeit, die Aufmerksamkeit auf den Formaspekt der Sprache zu richten und das Wissen über die Struktur der Lautsprache anzuwenden" PB im weiteren Sinn: orientiert sich an Oberfläche und Merkmalen konkreter Lautbildung, umfasst Sprachleistungen, die in Spielhandlungen wie z.B. Reimen, Silbenklatschen enthalten sind PB im engeren Sinn: richtet sich auf den formalen (Laut-)Aspekt der Sprache, umfasst Sprachleistungen, die explizites Operieren mit lautlichen Strukturen verlangen, z.B. An- und Endlaute erkennen, Wörter in Laute zerlegen etc.



Hirnorganische Befunde: Strukturelle Unterschiede im Gehirn zwischen Personen mit und ohne LRS nachgewiesen (versch. Verteilung der Gehirnaktivitäten) LRS können aber keiner spezifischen Hirnregion zugeordnet werden



Genetische Befunde: genetischer Einfluss bewiesen (familiäre Häufung der Schwierigkeiten)



Ungünstige Umweltbedingungen, z.B. in der Schule (mangelhafter Erstleseunterricht) oder in der außerschulischen Umgebung (sozioökonomischer Status, soziale Schicht und allgemeiner Anregungsgehalt außerhalb der Schule) beeinflussen SSE



Persönlichkeitsfaktoren: negatives (Fähigkeits-)Selbstkonzept und niedrige Lernbzw. Lesemotivation; beide Faktoren bedingen sich wechselseitig

Genetische Faktoren und/oder frühe schädigende Einflüsse

Besonderheiten bei der Gehirnentwicklung

Defizite bei der kognitiven Verarbeitung (v.a. bei der phonolog. Informationsverarbeitung)

Individuelles Störungsbild Kompensationsversuche

Fördermaßnahmen Milieueinflüsse/Unterricht/Persönlichkeit

Entwicklung der Leserechtschreibschwäche  kaum Veränderungen, Störungen halten das ganze Leben lang an  Negative Auswirklungen auf Leistungen in allen Schulfächern und somit auch auf das Bildungsniveau des/der Betroffenen (Lesen als fundamentale Fähigkeit) LRS 6%, Dyskalkulie 5%, Kombi 3% Prävention 

Risikokinder bereits im Vorschulalter erkennen (sprachliche Fähigkeiten)



Förderprogramme zum Trainieren der PB; entweder speziell für Risikokinder, z.B. Hören, Lauschen, Lernen 2" (empfohlen im KiGa) oder für alle Kinder, z.B. "Leichter Lesen und Schreiben lernen mit der Hexe Susi" (empfohlen für die 1. Klasse) Anwendungsdauer: 20 Wochen, circa vier 20-minütige Fördereinheiten/Woche



Nachteilsausgleich: Maßnahmen, die Chancengleichheit gewährleisten sollen (z.B. spezifische Förderung, Abweichung von den allg. Grundsätzen der Leistungsbewertung/Notenschutz, Zeitzuschlag bei Prüfungen etc.) Nachteilsausgleich nicht für alle gleich: abhängig von Art der Störung

Leserechtschreibschwierigkeiten- Diagnostik, Intervention, Umgang in der Schule Diagnostik

Rechtschreibstörung 

Testverfahren Weingartener Grundwortschatz Rechtschreibtest für erste und zweite Klassen [WRT 1+(bis4+)] - letzte 2 Monate erste Ks; 3 Monate Anfang 2. Ks, Januar/Februar 2. Ks



RST 4 - Rechtschreibtest für 4.-7. Klassen

Lesestörung 

Lesegeschwindigkeits- und Verständnistest für die Klassenstufe 6-12 [LGVT 6-12] - stilles Textlesen, Beantwortung von Inhaltsfragen, zeitl. Begrenzung für einzelnen Aufgaben - alle Schulformen, 2. Schuljahreshälfte empfohlen



SLRT II (Lese- und Rechtschreibtest) - Lesegeschwindigkeit und Fehler gemessen innerhalb einer Minute bei Vorlesen von Wörtern und Pseudowörtern - 1.-6. Klasse und Erwachsene

ELFE 1-6: Bsp. Lesestörung  Leitfigur zur Motivation (verbale Anweisungen)  Entwicklung des Verfahrens durch Wolfgang Lenhard und Wolfgang Schneider von der Uni Würzburg  Anwendungsgebiet: Leseverständnistest für 1.-6.-Klässler  Versionen: Computerprogramm; Papier-Bleistiftversion zur Gruppentestung  Durchführungsdauer:

1.-4. Klasse - 13 min (Papier), 15 min (Computer) 5.-6. Klasse - 10 min (Papier), 11 min (Computer)

 Leseverständnisebenen:

-Wortverständnis (Dekodieren, Synthese) -Lesegeschwindigkeit (Schwelle der vis. Worterkennung) -Satzverständnis (sinnentnehmendes Lesen) -Textverständnis (Auffinden von Infos, schlussfolgernd. Denken)

 Vorteile des Verfahrens:

-Computergestützte Durchführung (hochstandardisiert, hohe Objektivität) -eines der wenigen Verfahren für Klasse 1-6

-Motivation durch Leitfigur -in ganz Deutschland normiert -Papiertest als Gruppentest durchführbar  Nachteile des Verfahrens:

-Lesegeschwindigkeit kann nur bei Computerversion getestet werden -Zeitdruck durch Zeitvorgabe -Bei Computer eventuell Vorteil für Kinder mit Erfahrung am Computer

Hamburger Schreib- Probe: Bsp. Rechtschreibstörung  Anwendungsgebiet: Diagnose d. Rechtschreiblernens 1.-9. Klasse

 Versionen: Gruppentest; Einzeltest  Testwerte:

-Zahl der richtig geschriebenen Wörter -Graphemtreffer (Einschätzung d. erreichten Niveaus des Rechtschreibkönnens) -Grundlegende Rechtschreibstrategien -Überflüssige orthographische Elemente (Unsicherheit) -Oberzeichenfehler (Hinweis: Sorgfalt/Selbstkontrolle)

 HSP 3:

Bestimmung des Lernstandes und bundesweite Vergleichswerte für Mitte und Ende der 3. Klasse ; differenziert v.a. im unteren Leistungsbereich

 Testumfang: weniger als eine Unterrichtsstunde; umfasst 15 Einzelwörter und 4 Sätze  Vorteiles des Verfahrens:

-Vergleichswerte über alle Schulformen -individuelles Arbeitstempo -Test wird vorgelesen -Graphemtreffer werden gewertet

 Nachteile des Verfahrens:

-Deckeneffekt -fehlende Parallelformen bei Testwiederholung -Fehler bei Auswertung durch jeweiligen Lehrkraft

Intervention Allgemeine Fördermaßnahmen

  

individuelle Förderung (Wahl unterschiedlicher Schwierigkeitsstufen) Sozialform (Gruppenarbeit) Grundprinzipien einhalten (Vertrauensverhältnis)

Förderung basaler Funktionen  

Auditive Wahrnehmung (Hörübungen im Alltag unterbringen) Visuelle Wahrnehmung (Konzentrationstraining)

Fördermaßnahmen im Bereich des Lesens Lesegenauigkeit

Vorstellung der Buchstaben sowie Verknüpfung der Buchstaben

Leseflüssigkeit

Üben Erkennen der Wortteile (Silbe, Morphem); Unterteilung der Wörter (Silbe, Laut oder Morphem), Zusammenfügen von Wortteilen zu Wörtern

Lesewahrnehmung

Erkennen, Segmentieren und Unterscheiden von Silben, Lauten und Wörtern

Fördermaßnahmen im Bereich des Schreibens Logographisches Schreiben

Stärkung der Silben- Lautbewusstheit

Alphabetisches Schreiben

Vermitteln und Üben der PG-Korrespondenz; Silbensegmentierung; Schreiben mit Anlauttabelle; Silbendomino

Orthographisches Schreiben

Identifizierung von Lauten in Wörtern und deren gültige Rechtschreibung; Gliedern von Wörtern in Silben und Morpheme; Nutzung funktionaler Einheit (Sichtwörter wie "und" und "der")

Außerschulische Maßnahmen  

Gespräch mit den Eltern Therapie

Trainingsprogramme 

Kieler Leseprogramm

(1) Systematisches Üben von PG-Korrespondenz (meist lauttreue Wörter) (2) Gliederung der Wörter in Silben mit Hilfe des Silbenteppichs (3) Einhaltung einer bestimmten Anordnung der Buchstaben (Laute): VKV (Oma), KKVKV (Probe) in den Schwierigkeitsstufen 1 und 2 (4) Lernen in kleinen Schritten (5) Unterstützung des Lesens durch Lautgebärden (Bsp: o- um Mund fahren)



Flüssiges Lesen lernen Trainingsprogramm zu Förderung der Leseflüssigkeit (1.-4. Ks), Programm für die Schule und Zuhause (kann parallel oder unabhängig voneinander durchgeführt werden) Pro Lernstufe- Arbeitsheft für Zuhause, eins für die Schule und ein Leseheft



Marburger Rechtschreibtraining Bearbeitung der Rechtschreibprobleme (2.-4. Ks); Ziel- Vermittlung von Lösungsstrategien

Umgang in der Schule Allgemeine Fördermaßnahmen

 Aufgabenformulierungen

einfacher Satzbau (kurz), Teilaufgaben

 Rückmeldung (schlechten Leistungen)

ermutigen, individuelle Bezugsnorm

 Verbesserung von Fehlern

keine Abschriften; Berichtigung als hilfreich empfinden; Zuordnung zu Rechtschreibstrategie

 Klima der Unterstützung schaffen

ermutigen, Fortschritte anerkennen; konkrete, leistbare Aufgabenstellungen; Anstrengung anerkennen

Nachteilsausgleich/Notenschutz Schulordnung für schulartübergreifende Regelungen an Schulen in Bayern (BaySchO), Jul. 16



Nachteilsausgleich [§ 33] (1) Arbeitszeit um bis zu 1/4, in Ausnahmefällen 1/2 der Arbeitszeit verlängern (2) methodisch didaktische Hilfen (v.a. Strukturierungshilfen) einsetzen, einzelne

Aufgabenstellungen zusätzlich vorlesen, Aufgaben differenziert stellen (3) mündliche und schriftliche Leistungsfeststellungen austauschen und gegenseitig ergänzen, jeweils individuell gewichten- sofern keine bestimmte Form der Leistungserhebung oder Gewichtung in Schulordnungen vorgegeben ist



Notenschutz [§ 34] (1) bei Lesestörung zulässig: in Deutsch, DAZ und Fremdsprachen auf Bewertung des Vorlesens zu verzichten (2) bei Rechtschreibstörung zulässig: auf Bewertung der Rechtschreibleistung verzichten; in Fremdsprachen (Ausnahme Abschlussprüfung) abweichend von Schulordnungen mündliche Leistungen stärker zu gewichten



Zuständigkeit [§ 35] (1) individuelle Unterstützung gewährt die Lehrkraft (2) Nachteilsausgleich oder Notenschutz bei LRS durch Schulleiter



Verfahren [§ 36] (1) für LRS-Nachweis Vorlage einer schulpsychologischen Stellungnahme erforderlich und ausreichend (2) Nachteilsausgleich wird nicht im Zeugnis aufgeführt; wenn auch nur für Teile des Zeugniszeitraums gewährten Notenschutz ist Hinweis in Zeugnisbemerkung aufzunehmen, der nicht erbrachte/bewertete fachliche Leistung benennt

Dyskalkulie – Definition, Ursachen, Entwicklung und Prävention Definition



Häufigkeit: Mädchen = Jungen



Kinder werden als rechenschwach klassifiziert, aber kein Bezug auf Ursachen (Problem: breiter, deskriptiver Begriff)



Klassifikation als rechenschwach aus unterschiedlichen Gründen

Klassifikation ICD-10  Störung beinhaltet: - Beeinträchtigung der Rechenfertigkeiten -

keine Begründung durch geringe Intelligenz oder falscher Beschulung

-

Probleme mit basalen Rechenfertigkeiten

 Rechenleistung muss eindeutig unterhalb des Niveaus und der zu erwartenden Intelligenz liegen  Diagnosekriterien für LRS und Dyslexie = kombinierte Störung schulischer Fähigkeiten

DSM-IV  Rechenfähigkeiten liegen deutlich unter den Erwartungen des jeweiligen Alters, der gemessenen Intelligenz und der altersgemäßen Bildung  Rechenstörung behindert schulische Leistungen und das alltägliche Leben  Diagnosekriterien für LRS und Dyslexie = beide Diagnosen werden berücksichtigt  Prävalenz: ca. 5-8 %

Symptome 

langsames Rechnen



langwierige Nutzung von zahlreichen Hilfsmitteln (z.B. Finger zählen)



Probleme meist bei Grundrechenarten



auch Probleme beim Verständnis für die Uhrzeit

Ursachen Rechenspezifisch

-

Defizite in basalen Rechenfertigkeiten

-

Verständnisprobleme im Zusammenhang des Aspektes des Zählens

Nicht-Rechenspezifisch -

allgemeine kognitive Leistungsfähigkeit

-

Intelligenz

-

Kapazität des Arbeitsgedächtnisses

-

Vorwissen

Entwicklung der Rechenschwierigkeiten Kognitive Entwicklung in der Kindheit (Piaget)  Diskrepanzen zwischen der sich bereits gebildeten und der neuen Vielfalt der Realität durch Handlungs- und Wissensabläufe  Denken der Kinder durchläuft dieselben Entwickl...


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