Historische Perspektiven der Arbeitspsychologie Menschenbilder PDF

Title Historische Perspektiven der Arbeitspsychologie Menschenbilder
Course Arbeits- und Ingenieurspsychologie
Institution Fachhochschule Bielefeld
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Summary

Sommersemester 2015: Detaillierte Zusammenfassung der historischen Menschenbilder in der Arbeits- und Ingenieurspsychologie. Wichtiger Bestandteil des Kurses zum Verständnis der Wandlung in der Arbeitswelt. ...


Description

Historische Perspektiven der Arbeitspsychologie Menschenbilder 1.) Bennen Sie die wesentlichen Merkmale des jeweiligen Menschenbildes / Ansatzes 2.)

Welche Konsequenzen hat das Menschenbild für den Umgang mit den Mitarbeitern in Organisationen?

3.)

Sind aus Ihrer Sicht Kritikpunkte am jeweiligen Menschenbild anzumerken?

4.)

Hat das jeweilige Menschenbild Ihrer Meinung nach heute noch Relevanz?

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Economic Man Social Man Self-actualizing Man Complex Man Virtual Man

Konsequenz: Mitarbeiter kommunizieren

Social Man In den 1930 Jahren rückte der Soziale Aspekt der Arbeit in den Fokus -

Betrieb als Soziales System wurde entdeckt

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Menschenbild dieser Phase entsprach (Social man) Merkmale: Einfluss der sozialen Situation fördert Leistungsverhalten o Einem auf interpersonellem Kontakt ausgerichteten Menschen o Dessen Arbeitsmotivation und –Zufriedenheit von der Möglichkeit zur  Kommunikation mit Kollegen,  Teilnahme an Entscheidungen  und zwischenmenschlichen Beziehungen abhängt

Heutige Relevanz: Teamarbeit, Betriebsklima, Vertrieb, Kundenkontakt

Hawthorne Studien – Arbeitsplatz als Soziales System -

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Paradigmenwechsel vom Economic Man zum Social Man wurde von den Hawthrone Studien beeinflusst In diesen Studien wurde z.B. der Einfluss unterschiedlicher Umweltbedingungen auf die Arbeitsleistung durch Variation der Beleuchtung, der Arbeitszeiten und der Pausen untersucht Ergebnisse zeigten das fast jegliche Veränderung der Umweltbedingung zu einer Verbesserung der Arbeitsleistung führte o Und diese auch zunahm, wenn die Verbesserungen der Arbeitssituation wieder rückgängig gemacht wurden Resultate ließen sich nur mit dem Einfluss der Sozialen Situation erklären Das Leistungsverhalten der Arbeiterinnen wurde entscheidend durch das Verhalten anderer Personen beeinflusst o

Beziehungen und Kommunikationswege innerhalb eines UN, sowie Normen von Arbeitsgruppen beeinflussten die Produktivität 

Durch diese Ergebnisse rückte die motivationale und emotionale Bedeutung sozialer Beziehungen in Organisationen in den Fokus

Kritik an den Hawthrone Studien o Methodische Mängel wurden offensichtlich kritisiert  Auswahl der Stichprobe  Konzentration auf eine rein weibliche Gruppe  Regelmäßige Rückmeldung der Leistung -

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Folge  Human Realtions Bewegung entstand propagierte Menschenbild, dass soziale Motivationen in den Vordergrund stellte Annahme: Mensch wird in seinem Verhalten weitgehend von Normen seiner (Arbeits-)Gruppe bestimmt Zwischenmenschlichen Beziehungen innerhalb von Organisationen stehen im Vordergrund o Innerhalb von Arbeitsgruppen o Zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern Forschungsfokus: Fragen bezügl. Gruppendynamik Einfluss unterschiedl. Führungsstille So wurde Teamarbeit gefördert, um Erhöhung der Arbeitszufriedenheit zu erreichen - Folge: Leistungssteigerung Führungskräfte sollen als Sprachohr zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern agieren o Vorgesetzten sollen die sozialen Bedürfnisse der Arbeitnehmer nach Anerkennung und sozialer Identität befriedigen und so Leistungsmotivation erhöhen

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Über die Veränderung der sozialen Strukturen in Organisationen hinaus wurden jedoch keine Ansätze zur Veränderung der Arbeitsstrukturen und –Prozesse entwickelt

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Die Einführung halbkreisförmiger Fließbandanlagen zur Verbesserung der Kommunikation unter den Arbeitern veränderte die Arbeitsaufgabe an sich nicht, so dass die tayloristische Arbeitsteilung in einem Großteil der Unternehmen weitergeführt wurde

Complex Man Menschenbilder zuvor stellen nur Vereinfachungen der betrieblichen Umwelt dar Wirklichkeit ist komplizierter o Folge: Menschenbild des Complex Man entstand 

Zentrales Merkmal:  Menschen unterschieden sich interindividuell hinsichtlich ihrer Fähigkeiten, Bedürfnisse, Motive, Werte und Ziele 

Menschliche Bedürfnisse können sich in der persönlichen Entwicklung verändern o Durch Erfahrung im Arbeitsleben u. Organisation können sich Bedürfnisse Verändern und neue Motive entstehen  Abhängig von der jeweiligen Lebenssituation  können von Person zu Person unterschiedliche Bedeutungen haben

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Motive des Menschen sind nicht unabhängig voneinander, sondern zu einem komplexen Muster verwoben

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Bedürfnisse können durch eine Vielzahl an Mitteln befriedigt werden o Eine einzelne Person kann innerhalb einer Organisation unterschiedliche Motive verfolgen

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Das Gesamtmuster von Zielen und Motiven besteht auch einer komplexen Sequenz von Interaktionen zwischen Bedürfnissen und organisationalen Erfahrungen o

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Interaktion verschiedener Bedürfnisse kann dabei sehr unterschiedliche Auswirkungen auf die Arbeitsmotivation haben  Arbeitszufriedenheit kann jedoch nur teilweise auf verschiedene Motivmuster zurückgeführt werden, da weitere Variablen (z.B. die Fähigkeiten des Mitarbeiters) und organisationale Faktoren (z.B. die Art der Aufgabe und das Betriebsklima) Einfluss auf die Bewertung der Arbeit haben

Aus diesen Annahmen resultiert für die Forschung wichtige Erkenntnis: o Es gibt keine allgemeingültige Management Strategie, die zu jeder Zeit und für alle Menschen, richtig ist o Führungsverhalten: Kein Patentrezept, wie alle Mitarbeiter geführt werden müssen 

Stattdessen können Mitarbeiter auf sehr unterschiedliche Art und Weise auf dieselbe Strategie reagieren

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Notwendig: Differenzierte Analyse der Situation, Person und ihrer Beziehung

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Kritik: Durch Betonung der individuell unterschiedlichen und situationsabhängigen Bedürfnisse stellt der Complaex Man insgesamt hohe Anforderungen  an das Management, Führungskräfte und Organisation

Konsequenz: Konzentration auf eine partizipative und differenziell-dynamische Arbeitsgestaltung geführt -

Hier werden individuelle Bedürfnisse der Mitarbeiter berücksichtigt: o o o

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Durch Wahlmöglichkeiten Angebote verschiedener Arbeitsformen Mitspracherecht bei betrieblichen Gestaltungsmaßnahmen

Job Crafting in den Fokus der praktischen Anwendung in Organisationen gerückt o Idee: Viele Funktionen können flexibel ausgeführt werden  Mitarbeiter haben die Möglichkeit den Schwerpunkt ihrer Tätigkeiten zu verlagern  Aufgaben neu Organisieren und formen, damit sie stärker zu ihren Stärken und Bedürfnissen passen, und von denen lassen, wo ihre Leistung schwächer ist

Heutige Relevanz: Immer noch interindividuelle Bedürfnisse Mitspracherechte sehr wichtig

Virtual Man

 1990er Jahren befindet sich die Gesellschaft in einer Phase des Wandels o

Die Entwicklung neuer Informations- und Kommunikationstechnologien führte zu einer Transformation der Art und Weise  Wie wir zusammen leben  Arbeiten  Kommunizieren  Unsere Freizeit verbringen

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Mensch hat in modernen Informationsgesellschaft eine Vielzahl an Entscheidungsmöglichkeiten, welche sich durch alle Lebensbereiche ziehen = Multioptionsgesellschaft Dieses Wandel wird durch 4 Prozesse gekennzeichnet o Enttraditionalisierung o Optionierung Merkmale: o Individualisierung Zwischen vielen Optionen Wählen können o Netzwerkbildung

Enttraditionalisierung Verlust von Traditionen als Handlungsvorhaben -

Tradition als kulturelle Richtlinien, nach denen Entscheidungen getroffen wurden und die ein Gefühl der Stabilität im Alltag vermitteln, gibt es nicht mehr

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Konsequenz: UN soll Sicherheit geben UN hat zu viele Bewerberoptionen Viele Beratungsbranchen Heutige Relevanz: Jeder möchte Individuell sein / Besonders

In modernen Informationsgesellschaft führen Kommunikationswege dazu, dass die Menschen ständig zwischen verschiedenen, gleichwertigen Alternativen wählen müssen o

Für diese gibt es jedoch keine kulturellen, tradierten Richtlinien, sodass neue Orientierungsmuster entwickelt werden müssen Kritik: ist mit viel Aufwand verbunden

Optionierung Mit Prozess der Enttraditionalisierung eng verbunden -

Neue Informations- und Kommunikationstechnologien haben dazu geführt, dass sich die Handlungsmöglichkeiten in allen Lebensbereichen vervielfältigt haben Kritik: Dadurch steht Mensch heute in alltäglichen Situationen jederzeit unter Druck, zwischen unzähligen Alternativen wählen zu müssen

Individualisierung Durch Enttraditionalisierung und Optionierung kommt es zu einer immer stärkeren Individualisierung -

Jeder Mensch muss zwischen unterschiedlichen Alternativen wählen, ohne die Hilfe traditioneller Richtlinien o

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So dass jeder seinen eigenen individuellen Weg geht  Kritik: Zustand permanenter Ungewissheit (Kaum Vergleichsmöglichkeiten zu anderen Menschen)

Erhöhte und teils widersprüchliche Anforderungen der Arbeitswelt sowie familiäre Verpflichtungen erfordern flexible Bewältigungsstrategien o Konsequenz:  Nachfrage an professionellen Problemlösungskompetenzen und –ressourcen  Wachstum disziplinär übergreifenden Beratungsbranche  

Leben in einer Beratungsgesellschaft und Therapeutisierung unserer Gesellschaft Fast in jedem Lebensbereich gibt es ein Beratungsangebot

 Coaching hat sich innerhalb der wachsenden Beratungsbranche als ein zentrales Beratungsformat etabliert Netzwerkbildung Gefühl der Unsicherheit führt dazu, dass Menschen mehr denn je Soziale Netzwerke aufbauen -

Aufbau und Pflege von Beziehungsflechten haben in der modernen Gesellschaft enorm an Bedeutung gewonnen o o

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Dienen dazu, im Informationsstrom die persönlich wichtigen Informationen zu filtern Und um mit aktuell bedeutsamen Personen und früheren Wegbegleitern in Kontakt zu bleiben  Um so Gefühl der Sicherheit und Gemeinschaft zu erhalten

Dabei bedienen sich Menschen der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien (Nutzen Online Plattformen)...


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