Inwiefern ist die Intersektionalität in der sozialen Ungleichheit wichtig geworden ? PDF

Title Inwiefern ist die Intersektionalität in der sozialen Ungleichheit wichtig geworden ?
Author Lynn Abena
Course Soziologie Einführung
Institution Universität Hildesheim
Pages 4
File Size 120 KB
File Type PDF
Total Downloads 57
Total Views 129

Summary

Ich habe die Wechselwirkung von Intersektionalität und der sozialen Ungleichheit beschrieben....


Description

Inwiefern ist die Intersektionalität in der sozialen Ungleichheit

wichtig

geworden ? Die Intersektionalität bekommt in der Ungleichheitsforschung, eine zunehmend größere Bedeutung im 21. Jahrhundert. Bestimmte Themen wie Rassismus und Feminismus sind keine Tabus mehr, denn in den Medien werden über diese Problematiken häufig diskutiert und ebenfalls aufgeklärt. In der Sozialstruktur ist die soziale Ungleichheit ein zentrales Phänomen (Vgl. Solga, Heike/Berger, Peter A./Powell, Justin 2009, S.13) . Die Sozialstruktur istein gesellschaftliches System, welches sich auf soziale Normen und Werte basiert und aus den Beziehungen zwischen den sozialen Akteuren besteht. Ziel ist dabei die kontinuierliche Wechselbeziehung zwischen sozialen Gruppen und deren Veränderungen zu untersuchen (Vgl. Solga, Heike/Berger, Peter A./Powell, Justin 2009, S.14). Die soziale Ungleichheit bezeichnet die Verteilung gesellschaftlich wichtiger Ressourcen, welche dauerhaft nicht für jeden gleichmäßig zugänglich ist und die soziale Positionen mit vorteilhaften Handlungs



und

Lebensbedingungen

verknüpft

ist.

Eine

zentrale

Frage

in

der

Ungleichheitsforschung und Sozialstrukturanalyse lautet, inwiefern die Handlungsspielräume ungleich sind. (Vgl. Solga, Heike/Berger, Peter A./Powell, Justin 2009, S.14). Unter der Intersektionalität versteht man die Analyse der Überschneidungen von sozialen Kategorien, welche diskriminiert werden können wie Geschlecht, Ethnizität oder Klasse. Wichtig ist dabei die Analyse des gleichzeitigen Zusammenwirkens von sozialen Ungleichheiten und ihrer Wechselwirkungen. Das Ziel der intersektionalen Theorie ist das Zusammenwirken verschiedener Position sozialer Ungleichheiten und deren Wechselbeziehungen zu analysieren. Brigitte Aulenbacher und Birgit Riegraff verweisen in diesem Zusammenhang auf Klinger (2007,2008), Knapp (2003,2007,2008), Sauer (2007) und Wetterer (2003), die darauf hinweisen, dass diese Kategorien sich gegenseitig abschwächen oder verstärken können (Vgl. Aulenbacher/Riegraf 2012). Die Intersektionalität

ist unter anderem in der heutigen modernen Gesellschaft ein wichtiges

Thema, weil es als Weiterentwicklung der Geschlechterforschung gesehen werden kann. (Vgl. Walgenbach 2012). Die Ursprungsgeschichte der Intersektionalität hat ebenfalls einen sehr bedeutsamen Hintergrund für die Intersektionalität heute und zwar entstand sie durch den Black Feminism Ende der 80er Jahre. Die schwarzen Frauen konnten sich nicht mit dem Feminismus der weißen Frauen identifizieren, da Probleme wie Rassismus nicht soweit zum Ausdruck kam. Das heißt das Verständnis der Intersektionalität führt die Gedanken der Black Feminist fort.

Die Intersektionalität und soziale Ungleichheit konzentrieren sich in der Forschung auf wissenschaftliche Selbstbeschreibung der modernen Gesellschaft. Unter der der modernen Gesellschaft versteht man in diesem Kontext z.B die Ablösung der traditionellen Rollenverteilung zwischen Mann und Frau sprich, der Frauen – und Geschlechterforschung spielt eine größere Rolle. Die Problematik besteht darin, dass die Ungleichheitsforschung bisher sich auf die Klassenverhältnisse fokussiert hat, obwohl mehr Strukturkategorien in Betracht gezogen werden müssen. Deshalb gehen Aulenbacher und Riegraf erneut auf eine Aussage von Klinger (2003,2008) ein: An dem einen Pol des Spektrums sind die drei Strukturkategorien Klasse, Geschlecht und Rasse. An dem anderen Pol bilden sich weitere Kategorien, die in der Intersektionalität sehr bedeutsam sind und als gleichwertig betrachtet werden müssen: Körper, Sexualität, Alter, Religion und Herkunft (Vgl. Aulenbacher/Riegraf 2012). Es werden vier Herrschaftsverhältnisse in der Intersektionalität unterschieden: 1. Klassismen → Klasse 2. Heteronormativismen → Geschlecht 3. Rassismen → Rasse/Ethniziät 4. Bodyismen → Körper Punkt 2 und Punkt 4 sind gerade die Herrschaftsverhältnisse, welche erst in dieser Generation zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die Geschlechterverhältnisse müssen heutzutage nicht den strikten Vorstellungen entsprechen wie z.B wenn es um die sexuelle Orientierung geht oder Zweigeschlechtlichkeit (Degele/Winker 2011, S.72) . Aber andererseits werden viele Menschen, die davon betroffen sind in der Gesellschaft stark marginalisiert genauso wie Menschen, die von Bodyismus

diskriminiert

werden.

Bodyismus

ist

ein

Herrschaftsverhältnis

zwischen

Menschengruppen, die aufgrund von körperlicher Merkmale wie Alter, Attraktivität und gesundheitlicher Verfasstheit diskriminiert werden. Dabei spielt der Wunsch nach Perfektion eine große Rolle. Diese Attribute vom Bodyismus werden auf dem Arbeitsmarkt zunehmend wichtigere Kriterien für die Verteilung von Ressourcen (Degele, Winkler 2007, S. 6). Besonders durch die sozialen Medien wird der Bodyismus ein größeres Problem, da viele Menschen sich nach dem Schöneitsideal von Influencern orientieren.

Hier ist ein Beispiel für eine Person, die an Intersektionalität betroffen werden kann: Eine schwarze Frau in der USA steht offen zu ihrer Homosexualität und trägt ihre kurzen natürlichen Afro Haare. 1.Punkt: Sie wird aufgrund ihrer Hautfarbe stark diskriminiert und hat dadurch Nachteile eine Arbeit zu finden → Rassismus 2. Punkt: Ihre Homosexualität wird von ihrer Familie und viele anderen Miglieder aus der Black Community aus ihrer Stadt als Sünde angesehen. Sie sind chritsltlich geprägt und behauptet Homosexualität wird in der Bibel nicht akzeptiert → Heteronormativismus 3. Punkt: Sie trägt ihre Haare kurz. Laut des Schönheitsideals in den meisten Gesellschaften tragen Frauen lange Haare, um ihre Weiblichkeit zu betonen. Das ist ein Punkt, in dem weiße und schwarze Feministinnen sich auf einen Nenner treffen, weil das für beide Parteien gilt. → Feminismus/Bodyismus 4. Punkt: Sie trägt ihre natürlichen Haare, anstatt die Haare geglättet oder eine Perücke zu tragen. Viele schwarze Frauen erleiden den Druck das Schönheitsideal der westlichen Gesellschaft zu entsprechen, da die natürlichen Haare meistens als ungepflegt und unschön empfunden wird. Dieses Thema ist ein zentraler Punkt für den schwarzen Feminismus, womit weiße Frauen sich nicht identifizieren können. → Rassismus /Bodyismus Durch das Konzept der Intersektionalität bekommt man einen komplexen Blick auf sie soziale Realität sprich, es gibt nicht nur Schwarz und Weiß in der Diskriminierung, sondern Diskriminierung kann mehrere Merkmale betreffen. Dabei ist die Frage wichtig, ob alle relevanten Kategorien adäquat berücksichtigt werden kann. ,,Dieser Ansatz ermöglicht komplexere Auseinandersetzungen mit unterschiedlichen Formen von sozialer Ungleichheit und der (Re-)Produktion von Herrschaftsverhältnissen und erweitert die feministische Theorie um unterschiedlichste Perspektiven.“ (Klinger, Cornelia/ Knapp, GudrunAxeli 2005) ( Lutz, Helma 2010). Abschließend lässt sich feststellen, dass es fast nicht möglich wäre die Ungleichheitsforschung ohne die Intersektionalität zu betreiben, da jede einzelne Strukturkategorie Abhängigkeitsverhältnisse bilden und einige Menschen nur von bestimmten Kategorien betroffen werden können. Somit wird keines der Herrschaftsverhältnise wie z.B nur Klasse in dem Sinne ,,bevorzugt“ analyisert sondern es erfolgt im ausgewogenen Verhältnis. Somit kann man die jeweiligen Diskrimierungsverhältnisse spezifischer analysieren und die gegenseitigen Wechselbeziehungen untersuchen.

Literaturverzeichnis:

Solga, Heike/Berger, Peter A./Powell, Justin (2009): Soziale Ungleichheit - kein Schnee von gestern. In: dies. Klassische Texte der Ungleichheitsanalyse. Campus: Frankfurt. Walgenbach, Katharina (2012): Intersektionalität - eine Einführung. www.portal-intersektionalität.de [25.12.18]. Aulenbacher, Brigitte / Riegraf, Birgit (2012): Intersektionalität und soziale Ungleichheit. www.portal-intersektionalität.de [27.12.18]. Degele Nina, Winkler Gabriele (2007): Intersektionalität als Mehrebenenanalyse. http://deacademic.com/dic.nsf/dewiki/184829 [27.12.18].

Degele,

Nina/Winker,

Gabriele

(2011):

Intersektionalität

als

Beitrag

zu

einer

gesellschaftstheoretisch informierten Ungleichheitsforschung. Berlin: Berliner Journal für Soziologie. Klinger, Cornelia/ Knapp, Gudrun-Axeli(2005): Achsen der Ungleichheit: Zum Verhältnis von Klasse, Geschlecht und Ethnizität. Frankfurt am Main: Campus Verlag.

Lutz, Helma (Hrsg.) (2010):Fokus Intersektionalität. Bewegungen und Verortungen eines vielschichtigen Konzeptes. Wiesbaden: VS Verlag. Winker, Gabriele/ Degele, Nina (2010): Intersektionalität. Zur Analyse sozialer Ungleichheiten. Bielefeld: Transcript Verlag. https://www.uni-bielefeld.de/gendertexte/intersektionalitaet.html [30.12.18]....


Similar Free PDFs