Lektürehilfe 5 - SoSe PDF

Title Lektürehilfe 5 - SoSe
Author Josephine Katharina Groß
Course Grundlagen Kommunikationsanalyse
Institution Universität Bielefeld
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Summary

SoSe...


Description

Lektürerückmeldung Vollständige Quellenangabe

Keim, Inken (2001). Die Powergirls – Aspekte des kommunikativen Stils einer Migrantinnengruppe aus Mannheim. In: Jakobs, Eva-Maria / Rothkegel, Annely (Hgg.). Perspektiven auf Stil. Tübingen: Niemeyer. S. 375-400.

Gelesen bis

29.01.2018

Forschungskontext/Disziplin - Thema -

Disziplinen

Textsorte

Kommunikativer Stil einer Migrantinnengruppe aus Mannheim Gesprächsanalyse, Soziolinguistik, Sprachsoziologie Aufsatz in einem Sammelband

Kernthesen ➢ In einer geschlossenen sozialen Einheit treten unter den Mitgliedern charakteristische Repertoires an verbalen und nonverbalen Ausdruckformen auf. ➢ Sowohl der normale Umgangston in den Gruppen als auch besondere Fälle sind für den Stil von Bedeutung. ➢ Subkultureller Stil: Stil einer Jugendgruppe ➢ Unterschiede zu anderen Kulturen werden hervorgehoben. ➢ Man unterscheidet die Denkweisen der Jugendgruppen zwischen „aus dem Ghetto hinaus“ und „auf das Ghetto hin“. ➢ Die Powergirls bedienen sich einer Art Mischsprache, die sowohl Anteile von der deutschen als auch von der türkischen Sprache enthält. ➢ Dadurch kommt es zu einem ständigen Wechsel zwischen Sprachen und Varietäten. ➢ Bsp. stampfendes Sprechen: Dieses Phänomen resultiert sowohl aus dem türkischen Herkunftsdialekt als auch aus dem Rap. Es ist also einer Mischung unterschiedlicher Einflüsse. ➢ Um Konflikte angemessen in Angriff nehmen zu können, entwickeln die Gruppen gewisse Routinepraktiken. ➢ Wird versucht, sein eigenes Territorium auszuweiten, bedeutet dies auch immer einen Eingriff in fremde Territorien. ➢ Bei undiszipliniertem Verhalten bekommen die Mädchen Ärger von der Betreuerin, was wiederrum durch Handlungen der Mädchen untereinander ausgeglichen wird. ➢ Bei solchen Ausgleichshandlungen findet eine Kombination stark unterschiedlicher Formulierungsmittel statt (Bsp.: markiert höflich vs. saloppumgangssprachlich). Beurteilung Ich fand den Aufsatz sehr einfach und verständlich zu lesen. Aufgabe 2

a) Wörter mit Stilwert haben einen gewissen Bezug zur Textsorte. Sie betreffen also jene Ausdrücke, die in einem Text einer bestimmten Textsorte zu erwarten sind und auch seine kommunikative Funktion in erwartbarer Weise unterstützen. Bei einem wissenschaftlichen Text wie „Die Powergirls – Aspekte des kommunikativen Stils einer Migrantinnengruppe aus Mannheim.“ von Inken Keim, welcher im sprachwissenschaftlichen Bereich angesiedelt ist, sind also zum Beispiel linguistische Fachbegriffe zu erwarten. In ihrer Einleitung schreibt Keim von Elementen des sogenannten „Türkischdeutsch“, welches sich auch auf die Sprache deutscher Kinder auswirkt. Unter den Beispielen dieser Merkmale sind auch „phonetische und prosodische Merkmale“. Während Linguisten genau wissen, was mit diesen Begriffen gemeint ist, würden es Forscher anderer Wissenschaften oder Schulkinder womöglich nicht tun, weshalb dieser Ausdruck hier Stilwert besitzt. Ein weiteres Beispiel ist der fachwissenschaftliche Ausdruck des „anthropologischen und ethnographischen Stilbegriff[s]“. In einem wissenschaftlichen Artikel über kommunikativen Stil scheint dieser Ausdruck richtig aufgehoben, während er an anderer Stelle, wie beispielsweise in einer Physikzeitschrift kaum zu erwarten wäre. Auch die „pragmatischen Regeln des Sprechens“, von welchen im zweiten Kapitel die Rede ist, besitzen Stilwert. Der Grund ist hier derselbe wie bei den bisherigen Beispielen. b) Als stilneutral bezeichnet Eroms diejenigen Ausdrücke, die auch in beliebigen anderen Texten vorkommen können. Ein solcher Ausdruck wäre beispielsweise das Wort „Jugendliche“. Es tritt hier in einem wissenschaftlichen Text auf, ist aber keinesfalls an diese Textsorte gebunden. Nach der Definition von Eroms dürfte außerdem die Wörter „Stilmerkmale“ und „Stildiskussion“ stilneutral sein, da sie sowohl in einem sprachwissenschaftlichen Aufsatz wie dem von Keim verwendet werden, aber auch in Artikeln, in welchen es beispielsweise um modischen Stil geht, vorkommen können.

Aufgabe 3

Ausgewählter Abschnitt: „Stil ist eine holistische Kategorie. Für unsere Untersuchung zum kommunikativen Stil von Jugendgruppen können wir auf Arbeiten zur allgemeinen Stilistik (Sandig 1986), auf Arbeiten aus Anthropologie und Ethnographie der Kommunikation, die auf die Untersuchung von kulturellen Stilen ausgerichtet sind (z.B. Willis 1981, Heath 1983, Moerman 1988), auf die kultursoziologischen Arbeiten Bourdieus (1982) zur stilistischen Differenzierung in der Gesellschaft Frankreichs und auf die Aushandlungstheorie der sozialen Ordnung in der Nachfolge des symbolischen Interaktionismus (vor allem A. Strauss 1984) zurückgreifen.“ (S. 377) a) In dem von mir gewählten Absatz gibt es keine Argumentationen, dafür jedoch zahlreiche Belege und Quellenangaben. Dies ist aber auch der Tatsache geschuldet, dass es sich bei dem Abschnitt des Textes um eine kleine Darstellung des Forschungsstandes handelt und bis auf die Aussage, dass Stil eine holistische Kategorie ist, keine thematischen Aussagen getroffen werden. b) Bei der Darstellung des Forschungsstandes bezieht sich Keim logischer Weise auf Arbeiten anderer Wissenschaftler. Diese kommen aus unterschiedlichen Richtungen, wie zum Beispiel der „allgemeinen Stilistik“. Dies ist ein Fachbegriff, denn er ist an eine bestimmte Schule verbunden. Es wird jedoch keiner der Fachbereiche weiter definiert. Man wird aber wahrscheinlich alle verwendeten Wörter in einem Fachwörterbuch finden, weshalb sie anders als Fremdwörter, deren Bedeutung überhaupt nicht bekannt ist, keine nähere Definition benötigen. Es gibt außerdem weder unnötige Substantiv-Verb-Komplexe, noch überflüssige Adjektive, welche einen Stilbruch erzeugen würden. c) Der Abschnitt besteht aus einem sehr kurzen und einem sehr langen Satz. Bei dem ersten handelt es sich um einen einfachen Hauptsatz, welcher eine Tatsache präzise formuliert auf den Punkt bringt. Da man die Aneinanderreihugng von Hauptsätzen jedoch vermeiden soll, ist es wohl gut, dass auf diesen ersten Satz ein deutlich längerer folgt. Dieser hätte aber an der ein oder anderen Stelle durchaus etwas gekürzt werden können....


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