Niklas Luhmann - SoSE PDF

Title Niklas Luhmann - SoSE
Course Grundzüge der Soziologie II
Institution Universität Trier
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SoSE...


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Niklas Luhmann: Systemtheorie der Gesellschaf Grundzüge:     



Idee: soziale Wirklichkeit in allen Formen als „System“ beschreiben Systemtheorie: soziologische Beschreibung, Darstellung und Analyse sozialer Wirklichkeit Systeme als Resultat von Beobachtungen Grundlegende Unterscheidung von System und Umwelt Systeme existieren nur als Differenz von System und Umwelt (also nur in Abgrenzung zur Umwelt)  Entstehung von Systemen: Operationen (soziale Systeme: Kommunikation) ziehen Grenzen zur Umwelt ( also alles, was nicht zum System gehört) Gesellschaften als System der (Re-) Produktion von Sinnhafter Kommunikation in modernen (funktional differenzierten ) Gesellschaften vor allem Theorie der Kommunikationsmedien

Theoriegrundlage 1. Probleme der „Anschlussfähigkeit“ statt „ Komplexitätsreduktion“ 2. Soziales Grundelement „ Kommunikation“ statt „ Handlung“ 3. Systematisierung der Typologie gesellschaftlicher Differenzierungsformen: drei funktional äquivalente Formen (keine teleologische , also zielgerichtete Entwicklung (wie zum Beispiel bei Marx das Ziel des Sozialismus) Systemtheoretische Soziologie  Vier Entwicklungsstufen allgemeiner Systemtheorie / Systemanalytik 1. Ontologische Systemtheorie: analytischer Fokus auf Verhältnis Ganzes – Teil (determinierte (vorbestimmte) Systeme) 2. Gleichgewichtstheoretische Systemtheorie: Bestands- und Kausalwissenschaftlicher Funktionalismus o Struktur: Systemelemente Funktionen: dynamische Systemerhaltungsmechanismen Bestandserhaltungsproblem (v.a bei funktionale und dysfunktionalen Effekte) 3. Funktional- strukturelle Systemtheorie o Theorie offener Systeme o

o Ganzes- Teil- Differenz als Theorie der Systembildung 4. Theorie selbstrefenzieller /autopoietischer Systeme Kritik an Parsons: Basis für eigenes Modell: 1. Absage an Konzept normativer Integration und Ordnung: System- Umwelt- Differenzierung ohne Apriori Hierarchisierung  Ordnungs-/Systembildung lediglich als stabilisierende Grenze zwischen System und Umwelt  nicht mehr gegebene Hierarchie der Systeme 2. Absage an Idee funktional spezifischer Systemleistungen ( Darlegung funktionaler Äquivalente bei Problemen / Problemlösungen ) 3. Absage an Bestandserhaltung als höchste funktionale Bezugsebene: Komplexität der Welt als oberstes Bezugsproblem  gleichzeitig einzige Lösung der Differenz System Umwelt

Autopoiesis:   

Theorie selbstreferenzielle/ autopoietische Systeme Autopoiesis: „ Selbstmachen, Selbstherstellung bzw. Selbsterhaltung“ als allgemeines Organisationsprinzip eines Systems Unterscheidung zwischen Identität und Differenz: Man kann sich entweder mit einem System identifizieren oder sich bewusst abgrenzen  diese Einheit von Differenz ( also die einheitliche Abgrenzung von Individuen, die alle zu einem System gehören )wird von Systemen selbst bedingt und wird operativ genutzt ( Bsp siehe Jessica)

Analogie in der Biologie               

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Ludwig von Bertalanffy: „ General Systems Theory“ Systeme als Relationsgefüge Systeme : Untersuchung von „ organisierter Komplexität „ (vs. Linear abbildbarer unorganisierter Komplexität)  es muss ein Schema erkennbar sein Prozesse mit wechselseitigen Bedingungsverhältnissen ( rekursive Prozesse) : keine linearen Kausalitätsmodelle, keine eindeutige Ursache-Wirkung _ Unterscheidung Deshalb Annahme: autologische, sich selbst organisierende, autopoiestische Prozesse In Biologie: „ Autopoiesis“ als Grundbegriff für Verständnis des Lebendigen Autopoiesis als Grundbegriff der Systemtheorie Systeme werden nicht von Außenstehendem Nicht- Mitglied eines System gebildet, sondern von tatsächlichen Mitgliedern eines Systems Autopoiesis: Vorgang, der sich selbst erzeugt und sich selbst ermöglicht Autopoietische Systeme: spezifische Operationsweisen, die nur in diesem System stattfindet  operative Schließung Aber autopoietische Systeme: rekursive Reproduktion in einem geschlossenen Netzwerk ohne Kontakt mit Umwelt Problem: Wenn keine Kommunikation zur Umwelt stattfindet, kann sich das System schlecht von dieser abgrenzen Wenn das System keinen Kontakt zur Umwelt hat (also nicht mit dieser Kommuniziert), kann es sich in Bezug auf dieses reproduzieren Selbstbezug des Systems auf sich selbst: zum Beispiel psychische Systeme ( Zusammenhang aktualisierter u. potenzieller Gedanken)  Kommunikation an Kommunikation angeschlossen Autopoietische Systeme sowohl geschlossen als auch offen Geschlossen insofern, als dass: ausschließlich auf sich selbst bezogen, selbstreferenziell  Rekursivität Ergebnisse von Operationen als Grundlage für weitere Operation ( Ich muss zur Bank  muss vorher noch tanken) Gleichzeitige Offenheit (Selbst-) Beobachtung der Kommunikation anhand von Mitteilungen und Informationern Mitteilung (als Kommunikation) ist Element des Systems, „ Gehalt“ der Kommunikation (trotz systeminterner Generierung) als Sinnverweis auf die Umwelt Sinn von Systembildung: „ stukturierte Offenheit für andere Möglichkeiten“ Systeme als Resultat von Beobachtungen

Luhmanns konstruktivistische Sichtweise    



Konstruktivismus: durch Erkennen eines Gegenstands wird dieser vom Betrachter konstruiert Systeme als Resultat von „ Beobachtung zweiter Ordnung“ Spannung von Begriff und Wirklichkeit Beobachtung erster Ordnung: Bezeichnung anhand einer Unterscheidung, Unterscheidung auf Ebene des Faktischen  es kann nicht zwischen System und Umwelt unterscheiden  blinder Fleck: kann nicht zugleich beobachten und sich als Beobachtung beobachten ( Asymmetrisierung in zeitlicher Sicht) Beobachtung zweiter Ordnung: Beobachtung, die beobachtet, wie der Beobachter erster Ordnung sieht warum sieht er etwas bestimmtes und nicht etwas anderes ? (diese Beobachtung hat natürlich auch blinde Flecken)

Erkenntnistheoretische Konsequenzen aus „ Beobachtungen zweiter Ordnung“      

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Systeme haben durch Beobachtungen keinen Kontakt zur Umwelt: Beobachtungen als Konstruktion des Systems Beobachtung ist an zur Beobachtung gewählte Unterscheidung gebunden: Unterscheidung verschiedener Perspektiven / Apekten / Ebenen Beobachtung kann sich im Moment der Beobachtung nicht selbst beobachten: die Beobachtung hat blinde Flecken=> um diese zu erkennen sind Beobachtungen zweiter Ordnung nötig Beobachtung zweiter Ordnung ist an eigene Unterscheidung gebunden: relationale (nicht absolute) Position Welt auf Ebene des Beobachters erster Ordnung monokontextual: Perspektive als absolut gültig Paradoxie hinsichtlich des Geltungsanspruchs: jede Beobachtung stößt irgendwann auf Widersprüche  diese Widersprüche können nur aufgelöst werden, indem man anerkennt,dass Beobachtungen immer blinde Flecken haben und dadurch immer ergänzungsbedürftig sind Autologie: Theorie unterliegt denselben Annahmen wie Beobachtungen ( Selbstreflexivität)  und Alltagstheorien bestimmen, was wir wahrnehmen Theorie auch nur als Perspektive: zum Beispiel makro-, meso- mikrosoziologische Betrachtung Zusammenhang zwischen Gesellschaftsstrukturen und Semantik  Alltagsbeobachtung aufgrund vorhandener Wissensbestände Soziologie: Erkenntnis über Beobachtungen und dadurch Wissensakkumulation  Systemtheorie basiert auf Wissenstheorie

12.4.1 Systemtheorie als Gesellschafstheorie  

Gesellschaft (tendenzielle Weltgesellschaft: gesellschaftliche Systeme werden immer größer durch Globalisierung): umfassendster Typ sozialer Systeme Elementare Einheiten Kommunikation (in der Chemie sind die Atome die kleinsten Einheit, bei Luhmann sind es die Kommunikationen )

Kommunikation 



Konstituiert Sozialität (begründet diese) als Reduktion von Komplexität  in einer einzelnen Kommunikation mit einem anderen Individuum werden nicht alle Facetten eines Systems beachtet Gesellschaftssystem charakterisiert durch Operation: produziert und reproduziert dieses

Drei Formen sozialer Systeme:

Jeweils eigene konstitutive Grenzziehung und Selektion: das heißt es gelten eigene Kriterien , um zu diesen Systemen zu gehören 1. Interaktion: Anwesenheit(Kopräsenz): Um mit einer Person zu interagieren, reicht es, wenn diese Person und ich zur selben Zeit am selben Ort sind. Bsp. Flüchtige Begegnungen 2. Organisation: Mitgliedschaft erforderlich Bsp. Der Staat könnte als Organisation betrachtet werden: Staatsbürgerschaft als Mitgliedskriterium 3. Gesellschaft: Ensemble aller füreinander erreichbaren und erwartbaren Kommunikationen  strukturell Gesellschaft als Weltgesellschaft: prinzipiell kann man ja von allen Menschen von überall her Kommunikationsversuche erwarten (zum Beispiel wenn man von einem Nigerianischen Prinzen auf Facebook angeschrieben wird)  Sozio- kulturelle Evolution: zunehmende Evolution: zunehmende Differenzierung dieser Ebene sozialer Systembildung  Archaische Gesellschaften  Interaktion, Gesellschaft und Organisation nahezu identisch: noch nicht gegeneinander ausdifferenziert  Hochkulturelle Gesellschaften Gesellschaftssystem sprengt Umfang indivuell verfügbaren Interaktionsbereichs: Bildung von Organisationen, die erstmal nur geringfühig in alltägliche Lebensführung eingreifen  Sich entwickelnde Weltgesellschaft: zunehmende Trennung der Systemformen Organisation und Gesellschaft sowie Interaktion und Gesellschaft  Autopoiestischer Prozess: systeminterne Unbestimmtheit  reduzierung durch systemeigene Strukturbildung  Gesellschaftssysteme erfinden Sinn: Offenheit für weitere Bestimmungen in Systeminternen Operationen  Systembildung =lösung eines Identitätsproblem, durch die Unterscheidung von Innen (System ) und Außen (umwelt)  Systembildung dient der Stabilisierung der Innen- Außen-Differenz stellt eine strukturierte Offenheit für andere Möglichkeiten bereit  Sinn der Systembildung  Sinn: die Einheit der Unterscheidung von Aktualität ( realisiertem) und Potenzialität (Möglichem)  Sinn konstituiert sich nur in sozialen und psychischen Systemen  Kommunikation und Gedanken realisieren sich im Medium des Sinns  Sinn ermöglicht die Selbstbezüglichkeit von Sinnsystemen  Sinn bestimmt danach die Anschlussfähigkeit der Elemente, die diesen Systemen die Möglichkeit sichert, weiter zu operieren  Sinnbegriff formaler Sinnbegriff stellt auf den Überschuss von Weisungen auf weitere Möglichkeiten des Erlebens und Handelns ab  Sinn artikuliert sich als konstitutive Einheit der Differenz von Aktualität und Möglichkeiten stets in drei Sinndimensionen ( in zeitlicher, sozialer und sachlicher Hinsicht)  Die 3 Sinndimensionen bilden eine allgemeine Heuristik, ein Beobachtungsschema für unterschiedlichste Gegenstände  Heuristik: mit begrenztem Wissen und wenig Zeit dennoch zu wahrscheinlichen Aussagen oder praktikablen Lösungen zu kommen. Es bezeichnet ein analytisches Vorgehen, bei dem mit begrenztem Wissen über ein System mit Hilfe mutmaßender Schlussfolgerungen Aussagen über das System getroffen werden 

Drei Sinndimensionen

1. Zeitdimension: (Vergangenheit-Zukunft bzw. Vorher-Nachher): Interpretation der Realität im Hinblick auf eine Differenz von Vergangenheit und Zukunft, also im Hinblick auf die Unterscheidung von Jetzt und Später realisierbar erscheinenden Möglichkeiten 2. Sozialdimension: (Ego –Alter): Die Sozialdimension wird in dem Maße relevant, als sich im Erleben und Handeln abzeichnet, dass die Auffassungsperspektiven, die ein System auf sich bezieht, von anderen Systemen nicht geteilt werdenEs geht also nicht um Personen, sondern um abstrakte Vergleichspunkte für die Analyse interaktiver Situationen Ego-Alter: Ego und Alter bezeichnen zwei soziale Positionen einer Person während der Kommunikation: Als Ego erlebt die Person Kommunikation (Information), als Alter handelt sie durch Kommunikation (Mitteilung). Kommunikation (als Einheit von Information, Mitteilung und Verstehen) verläuft stets von Alter zu Ego 3. Sachdimension: (Dies-Das/Anderes bzw. „Innen/ Außenhorizont):die Dimension bezieht sich auf die Unterscheidung dessen, was Gegenstand einer Beobachtung ist, und dessen was nicht ihr Gegenstand ist, um sowohl einem naiven Realismus als auch einer Form der „Verdinglichung“ eine Absage zu ersteilen. Auf der Ebene der Gesellschaftstheorie: 1.     

Zeitdimension: Evolutionstheorie: Frage nach der Entstehung (Genese) und der Morphogenese( Ausgestaltung und Evolution) Unterscheidung zwischen Entwicklung und Evolution Entwicklung: Veränderung im Rahmen vorgegebener Strukturen Evolution: Strukturveränderung Prozess der Zeit Zeit Unterscheidung von Aktualität (also dessen was in Gleichzeitigkeit alles geschieht) und Inaktualität (also dessen, was nicht mehr oder noch nicht möglich ist)  Autopoiestische Systeme (Gesellschaft) können nicht alle Möglichkeiten der Relationierung ihrer Elemente gleichzeitig realisieren bzw. aktualisieren  Überschuss an Möglichkeiten  Evolution: Einheit der Differenz von Differenz und Anpassung (von Variation und Stabilität) : Schema: Variation- Selektion- (Re-) Stabilisierung rekursives Verfahren  Evolution geringe Entstehungswahrscheinlichkeit( das Unerwartete) in hohe Erhaltungswahrscheinlichkeit (das Erwartbare, Stabilisierte) transformiert  Zusammenspiel von Selbstfortsetzung und Strukturbildung  ermöglicht/erzwingt Evolution  Evolution in der Gesellschaft: Variation: das Auftreten von systemrelativzufälligen oder unwahrscheinlichen neuen Umweltereignissen; Selektion: systemeigene Auswahl neuartiger Umwelterlebnisse, von denen das System annimmt, es müsse dadurch etwas an seiner Struktur verändern; Restabilisierung: Zustand des Systems nach erfolgter positiver od. negativer Selektion, also die Sequenz des Einbaus von Strukturveränderungen in ein strukturdeterminiert operierendes System  Stabilität: dynamischen Prinzip Funktionssysteme stellen ihre SDelektionsweise auf prinzipiell instabile Kriterium um 2. Sozialdimension: Kommunikationstheorie  Kommunikation: der elementare, Soziales als besondere Realität konstituierende Prozess ein eigener, nicht auf anderes zurückführbarer Vorgang  Verhältnis Gesellschaft und Kommunikation: wechselseitigen Konstitution durch Beobachtung( Gesellschaft ist nicht ohne Kommunikation zu denken, aber auch Kommunikation nicht ohne Gesellschaft)

Kommunikation: Synthese aus drei Selektionen, d.h sie ist also das Zusammentreffen und die wechselseitige Bestätigung von Information, Mitteilung und Verstehen zu konzeptualisieren  Eine Mitteilung hat noch keine Information, erst wenn die Mitteilung durch Anschlusskommunikation als Information ratifiziert wird, kann von Verstehen gesprochen werden indifferent gegenüber einer Zustimmung oder Ablehnung  Erst das Verstehen generiert nachträgliche Kommunikation und wirkt damit gesellschaftlich strukturbildend  Bilden generalisierte Sinnvarianten  Wenn dieser Prozess (Kommunikation)immer wieder Erfolgreich ist führt dies zu einer Erwartungsstruktur für Kommunikationen Strukturen sind veränderbar reduzieren die unendlichen Möglichkeiten für Anschlusskommunikation auf ein bestimmtes Erwartbares Maß (z. B Gesprächs Themen )  Durch Schrift, Buchdruck und elektronische Medien dass sich „ das Ereignis der Kommunikation zeitlich und räumlich an viele Adressaten verteilen und damit zu unvorhersehbar vielen Zeitpunkten realisieren (aktualisieren) kann man glaubt es obwohl man nicht weiß von wem es kommt  Stabilisierung kommunikativer Regeln durch: (1. )weltgesellschaftlich generalisierte Aktualisierbarkeit (2.) Funktionssystem-bezogene Spezialisierung der Kommunikation mit der Ausbildung binärer Codierungen aufgrund je spezifischer Beobachtungsperspektiven, die zum Spezifikum moderner Gesellschaft wird 3. Sachdimension: Differenzierungstheorie  Beschreibung der historischen Veränderung der Formen menschlichen Zusammenlebens und seiner Organisation als ein Vorgang der Differenzierung, also ein Prozess der Trennung von zunächst homogenen Gebilden  Differenzierung für Luhmann als Folge von Systemausdifferenzierung wie Systembinnendifferenzierung  Jedes Teilsystem rekonstruiert das umfassende System durch eigene Differenz von System und Umwelt  Teilsysteme als instutionalisierte Beobachtungsperspektiven zu verstehen sind, sind diese Form der Differenzierung als Formen der Integration von Gesellschaften zu begreifen  Unterscheidung differenzierungsformen: primäre Differenzierungsform: für das Gesamtsystem einer Gesellschaft charakteristisch, als strukturprägend; sekundäre Differenzierungsformen: entweder nur partiell institutionalisiert oder aber nur im Rahmen der ersteren ausgebildet  Analyse von Gesellschaftssystemen: Pluralität von Beobachtungsperspektiven und damit Repräsentationsverhältnis dieser Gesellschaft  Gesellschaftstheorie muss dies identifizieren und deren Verhältnisse zueinander analysieren und die drei entstehenden Verhältnisse für die Analyse beachten: Gesamtsystem- Teilsystem, Teilsystem- Teilsystem und die der jeweiligen Teilsysteme zu sich selbst und so die Struktur der moderner Gesellschaft zu beschreiben  Gesellschaftliche Entwicklung: historischer Prozess der Umformung, Reduzierung oder Erweiterung aussichtsreicher Kommunikationschancen zu verstehen  Selektivität dieses Prozesses ist das dynamisierende und Variationsvielfalt sichernde Moment im evolutionären Prozess soziokulturelle Evolution als Kontingent, also als nicht gesteuert und auch nicht steuerbarer Prozess begriffen werden  Drei primären differenzierungsformen von denen jeweils eine evolutionär in Führung gegangen ist 



Unterscheidung durch Kombination der Fragen nach der Gleichrangigkeit und der Gleichartigkeit von Elementen bzw. Teilen der Systemen gewonnen

Drei primäre Differenzierungsformen der Gesellschaf: 1. Segmentäre Differenzierung (gleichartig/ gleichrangig)(archaische Gesellschaft): Gleichheit gesellschaftlicher Teilsysteme (Familien, Stämme, Dörfer) ; Kriterium der Zugehörigkeit zum System ist die Anwesenheit von Personen; hier angelegter und erweiterungsfähiger Ansatzpunkt einer gesellschaftliche Fortentwicklung ist die Ausbildung erster Rollenidentifizierung (Geschlechterrollen, Altersrollen) 2. Stratifikatorische Differenzierung: ( nicht gleichrangig/ nicht gleichartig)(mittelalterliche Ständegesellschaft): rangmäßige Ungleichheit der Teilsysteme (schichten, Stände); hier angelegte und erweiterungsfähige Ansatzpunkte einer gesellschaftlichen Fortentwicklung sind: partielle Ausdifferenzierung einzelner Handlungsbereiche oder einzelner ihrer Aspekte aus dem einheitlichen religiös-moralisch dominierten Sinnordnungen (z. B Politik) 3. Funktionale Differenzierung: (nicht gleichartig/gleichrangig) (moderne Gesellschaften): sowohl Ungleichheit als auch rangmäßige Gleichheit der Teilsysteme ; Differenzierung von Teilsystemen , die sich über das Operieren mit binären Codierungen konstituieren d.h: Primat funktionaler Differenzierung als Form der modernen Gesellschaft; d.h auch : „ auf der Ebene des umfassenden Systems der Gesellschaft kann keine allgemeingültige, für alle Teilsysteme verbindliche Rangordnung der Funktionen eingerichtet werden.“ 12.4.2 Analyse funktional differenzierter Gesellschafen     

Moderne Gesellschaft: funktional differenzierte Gesellschaft Anspruch: dass funktionale Differenzierung die empirisch adäquate Beschreibung der gesellschaftlichen Wirklichkeit in der Moderne darstellt Kern: phänomenologisch adäquate Rekonstruktion (des Alltagswissen von )der gesellschaftlichen Wirklichkeit zu bieten Annahme funktionaler Differenziertheit durch den Bezug auf kommunikationssteuernde Leitdifferenzen, also auf die verschiedenen binären Codes der funktionalen Teilsysteme Funktionale Differenzierung: Institutionalisierung vielfältiger kommunikativer Perspektiven, unter denen die „ Realität“, die gesellschaftliche Wirklichkeit, behandeln wird.

4 konstitutiver Strukturdimensionen gesellschaftlicher Teilsystem: 1. Binäre Codes: (zweistellig): bilden zum einen „Totalkonstruktionen“ (gibt nichts drittes)und sie formulieren deshalb zum anderen Kontingente Absolutheitsansprüche ; sie bilden einen perspektivischen Universalismus, für den jeweils eine „legitime Indifferenz“ gegenüber anderen Perspektiven gilt 2. Programme: konkretisierende Strukturvorgaben, d.h...


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