Lernzettel Pädagogik - Piaget PDF

Title Lernzettel Pädagogik - Piaget
Course Pädagogik
Institution Universität Hamburg
Pages 3
File Size 84.9 KB
File Type PDF
Total Downloads 99
Total Views 147

Summary

Zusammenfassung der Theorie von Jean Piaget...


Description

LERNZETTEL PÄDAGOGIK Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung Was ist kognitive Entwicklung? Man versteht darunter die Entwicklung all jener Funktionen, die dem Erkennen und Erfassen der Gegenstände und Personen der Umgebung und der eigenen Person gelten. Zu diesen Funktionen gehören Intelligenz, Denken, Wahrnehmung, Sprache etc. weitere Synonyme zu dem Begriff „kognitive“; „geistige Entwicklung“; „interkulturelle Entwicklung“; „intelligenzentwicklung“ Theorie:   

1937 entwickelte Jean Piaget eine umfassende Theorie der Entwicklung des Denkens und der Intelligenz Geht davon aus, dass menschliche Erkenntnis durch aktives Handeln und Interaktion mit der Umwelt entsteht und das Ergebnis eines langen Entwicklungsprozesses darstellt Lernen und Entwicklung entstehen dadurch, dass innere Gleichgewicht des Kindes gestört wird und es dieses wiederherstellen muss.  In diesem Wechselspiel zwischen Assimilation und Akkommodation findet Lernen und Entwicklung statt – Prozess: Äquilibration

Von Geburt an beginnt ein Kind damit Strukturen und Schemata zu entwickeln.  Das Wechselspiel von Assimilation und Akkommodation findet nach Piaget unvermeidbar statt. Das Kind entwickelt selbst Schemata (z.b. Lesen und Schreiben) und Strukturen. So erreicht das Kind nach und nach höhere Entwicklungsstufen. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------





Kognitive Veränderungen und menschliches Lernen treten im Sinne einer aktiven Anpassung (Adaption) immer dann auf, wenn zwischen den Strukturen des Organismus und deren Umwelt ein Ungleichgewicht besteht Durch Prozesse der Assimilation (d.h. Anwendung gewohnter Denk- und Handlungsweisen auf das Problem) und der Akkommodation (d.h. Veränderung bzw. Erweiterung der bisherigen Denk- und Handlungsweisen) versucht der Organismus einen Gleichgewichtszustand (Äquilibration) herzustellen. Piaget fand heraus, dass die menschliche Kognition mit zunehmendem Alter nicht nur quantitativ durch zunehmen der Intelligenz verändert, sondern auch qualitativ, weil sich das kindliche Denken von konkreten zum Abstrakten, vom Einfachen zum Differenzierten verändert, es wird systematischer, flexibler und angepasster.

Stufenmodell  4 Stufen nach Piaget 1. Stufe: sensomotorische Phase  Von 0-2 Jahren  Saug- und Greifreflexe (Flasche)  angeborene Tätigkeiten  Integration mit Absicht nach etwas greifen  Mit jedem Monat werden die Bewegungen des Kindes besser, da das Kind verschiedene Möglichkeiten variiert und zunehmend koordiniert  Reaktion auslösen Kind erlernt, dass seine Handlungen die Umwelt beeinflussen  Einzelne Sinne werden miteinander verknüpf

 

Aus den Augen- aus dem Sinn funktioniert nicht mehr, denn das Kind sucht aktiv nach den Objekten Experimentieren in der Umwelt neue Handlungsschemata angelegt

Versuch zum Erlernen der Stufe: Ein Objekt vor den Augen des Kindes verstecken, so dass es von dem Kind nicht mehr gesehen wird. Es sieht es nicht mehr und verliert sofort das Interesse daran (bis 8M.) 2. Stufe: Präoperationale Phase  Von 2-7 Jahren  Mehr von der Wahrnehmung als von der Logik  Anfänge der Phantasie/ magisches Denken/ naive Realisten d.h. glauben alles, was sie sehen  Entwicklung der Sprache „Die Handlung kann durch Gedanken ersetzt werden“  Sichtweise der Realität ist egozentrisch unfähigkeit, die Perspektive eines anderen einzunehmen z.b. wenn man Hunger hat, haben die anderen es auch  Zentrierung bzw. Fokus auf nur ein Merkmal Versuch zum Erlernen der Stufe: Umschütt Versuch, die gleiche Menge wird als mehr bewertet, wegen den unterschiedlichen Form der Becher.

3. Stufe: konkretoperationale Phase  Von 7 bis Adoleszenz (12)  Handlungen, die von der Person bewusst ausgeführt werden (ausprobieren)  Konkrete Denkoperationen werden Möglich, beachtung von mehreren Dimensionen  Verständnis für Volumen, Flächen und Zahlen  Logisches Denken überwiegt die Wahrnehmung  Sie können leichte Begründungen geben  Berücksichtigen mehrere Aspekte Versuch zum erlernen der Stufe: Umschütt Versuch, die gleiche Menge wird auch als gleich bewertet, trotz der verschiedenen Größen und Formen der Becher. Das Denken besieht die Wahrnehmung unter Berücksichtigung von mehreren Aspekten. 4. Stufe: formal operationale Phase  Von 12 bis zum Lebensende  Stufe des abstrakten Denkens  Hypothetisches Denken, er kann hypothetische Fragen stellen  Strukturieren die Aufgaben selber  Logische Schlussfolgerungen variieren von Variablen  Kombinatorisches Denken Versuch zum erlernen der Stufe: 5 Gläser mit gefärbter Flüssigkeit drin. Sie sollten herausfinden, welche beiden Flüssigkeiten vermischt eine gelbe Flüssigkeit ergeben. Fachbegriffe der kognitiven Theorie nach Jean Piaget:

Akkommodation

Assimilation

Adaption Äquilibrium Schema und Struktur Gleichgewicht Ungleichgewicht Egozentrismus Animismus Organisation Invarianz Finalismus Artifizialismus Symbolische Repräsentation Kreisreaktionen Objektpermanenz

Die Erweiterung bzw. Anpassung eines Schemas an eine wahrgenommene Situation, die mit den vorhandenen Schemata nicht bewältigt werden kann kognitive Struktur verändert sich Eingliederung neuer Erfahrungen oder Erlebnisse in ein bereits bestehendes Schema. Anpassung des wahrgenommenen in die eigene Struktur. Zwei Seiten der Anpassung, die im wechselspiel funktionieren. Assimilation  Akkommodation Gleichgewicht zwischen Assimilation und Akkommodation (Gleichgewichtsstreben) Schema ist Organisation von Wissen. Strukturen sind größer als Schema. Sie vereinen einzelne Schemata. Man versteht alles, kognitiver Konflikt wird gelöst Kognitiver Konflikt, man versteht nichts Eigene Sicht ist auch die Sicht von anderen, nicht in andere hinein versetzen können, vorziehen seiner eigenen Perspektive Unlebendige Sachen Leben z.b. Wolken  alles was sich bewegt ist lebendig Anordnung nach einem sinnvollen Muster Unveränderlichkeit Eigenschafen bei einer Transformation erhalten bleiben. Alles hat einen Sinn, es gibt immer einen Grund warum es so ist. Vorstellung, Dss alles von Menschen erschaffen wurde  Berge, Sterne Die innere Vorstellung von Sachen. Mit geschlossenen Augen einen Ball vorstellen. Entdeckung neuer Handlungsschema durch aktives Experimentieren z.b. probieren einen Ball auch anders zu werfen Objekt bleibt auch dann erhalten, wenn es aus dem Blickfeld ist.

Integration + Differenzierung:  

Integration erlebte Einzelteile werden im Bezug gesetzt als ein Ganzes Differenzierung zunehmende Augliederung von einem groben unspezialisierten Zustand in einen verfeinerten differenzierten/ spezialisierten Zustand Beispiele: unkontrolliertes Lallen wird zum Sprechen.

Spiel und Nachahmung: Wichtige Bestandteile der kognitiven Entwicklung. Beim Spielen greif das Kind gelerntes und Erfahrungen wieder auf und kann so sein Verhalten verbessern und erweitern. (Assimilation) Nachahmung bietet die Möglichkeit neues zu Lernen (Akkomodation)  Kann eine Situation nicht durch bestehende Schemata erfolgreich bewältigt werden (Assimilation), so muss das entsprechende Schema um die neuen Erkenntnisse erweitert werden (Akkommodation)...


Similar Free PDFs