Lyrik Grundbegriffe - Lernmaterial PDF

Title Lyrik Grundbegriffe - Lernmaterial
Course Einführung in die neuere deutsche Literaturwissenschaft
Institution Universität Bremen
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Lernmaterial...


Description

Metrik, Verse, Reime, Strophen Versfuß:   

Definition: die kleinste strukturierte Einheit des Verses umfasst eine bestimmte Anzahl von Silben mit einer bestimmten Wertigkeit in einer bestimmten Reihenfolge Anapäst, Daktylus, Jambus, Spondeus und Trochäus sind Versfüße

Anapäst:  

Definition: eine Hebung/Länge nach zwei Senkungen/Kürzen diente in antiker Dichtung für Marsch- und Spottlieder

Daktylus:   

Definition: eine Hebung/Länge vor zwei Senkungen/Kürzen hat einen dem Walzer verwandten Rhythmus dient als rhythmischer Untergrund eines gleich bleibenden Erzählflusses

Jambus:   

eine Hebung/Länge nach einer Senkung/Kürze in der Antike bei Sprechversen (im Drama und in gesprochener, nicht gesungener Lyrik) gebräuchlich einleitender Auftakt durch die Senkung

Spondeus:   

zwei aufeinander folgende Hebungen/Längen im Vers meist als Ersatz für Daktylus oder Anapäst verwendet in der Antike in gesungener Lyrik gebraucht

Trochäus:  

eine Hebung/Länge vor einer Senkung/Kürze in der Antike vorallem in dramatischen Sprechversen und in der Lyrik gebräuchlich

Metrische Grundbegriffe

Akzentuierendes, quantitierendes und silbenzählendes Prinzip Festlegung (binärer) Wertigkeiten in Versen akzentuierend: nach Hebungen und Senkungen quantitierend: nach Längen und Kürzen quantitierend:  gilt in den „klassischen Literatursprachen“ Griechisch und Latein  Unterscheidung nach Längen und Kürzen (durch 2 Möglichkeiten: Länge der Silbe im normalen Sprachgebrauch und im Zusammenhang mit Versen) akzentuierend:  gilt in den „neueren Literatursprachen“, insbes. im Germanischen, wie Deutsch, Englisch  Unterscheidung zwischen betonten und unbetonten Silben (durch: natürliche Betonung der Sprache) Prinzip des Silbenzählens  keine Unterscheidung von Wertigkeiten  legt Anzahl der Silben in einem Vers fest  kommt selten vor, meist im Französischen und Italienischen

Katalektischer, akatalektischer und hyperkatalektischer Vers Bestimmung der Vollständigkeit eines Verses in Bezug auf das zugrunde liegende Versmaß katalektisch:  der Vers bricht ab, der letzte Versfuß ist unvollständig akatalektisch:  der Vers (bzw. der letzte Versfuß) ist vollständig hyperkatalektisch:  Ausdehnung des Verses über das unterstellte Maß hinaus

Weibliche und männliche Kadenzen Beschreibung der Verse in der neueren deutschen Dichtung weiblich:  weiche, klingende Verse enden auf einer unbetonten Silbe männlich:  harte Verse enden auf einer betonten Silbe

Füllungsfreiheit Strukturprinzip des Verses: nur die Anzahl der Hebungen des Verses wird festgelegt Musterbeispiel: Knittelvers

Tonbeugung Nichtübereinstimmen der Wortbetonungen mit der metrischen Betonung    

nur in Versen nach dem akzentuierenden Prinzip möglich die natürliche Betonung eines Wortes im Vers wird zugunsten einer von dessen Versmaß vorgegebenen Betonung ignoriert Gründe: Unsicherheit im Versmaß, weitere Organisationsprinzipien (etwa musikalische Lieder) oder bewusste Abweichungen (scherzhaft, sinnbetont, expressiv etc.) durch schwebende Betonungen wieder auszugleichen

Versmaß (Metrum) Menge der Regularitäten, denen Verse einer bestimmten Art unterliegen Das Versmaß legt bestimmte Werte fest, denen ein Vers unterliegt:  Anzahl der Silben  Anzahl und Art der verwendeten Versfüße  Abfolge der unterschiedlichen Wertigkeiten der Silben (Hebung/Senkung, Länge/Kürze) Binnenstrukturierung des Verses (Zäsuren und Dihäresen)  Vorhandensein von Reimen...


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