Mediensysteme im internationalen Vergleich FS20 PDF

Title Mediensysteme im internationalen Vergleich FS20
Course Mediensysteme im internationalen Vergleich
Institution Universität Bern
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Summary

Eine Zusammenfassung aller Folien und die Mitschriften der Vorlesung....


Description

Mediensysteme im internationalen Vergleich

Frühlingssemester 2020

Mediensysteme im internationalen Vergleich I. Einführung 1.1 Den internationalen Vergleich erproben! 1.1.1 Bedeutung sozialer Medien als Nachrichtenquelle! 1.1.2 Vertrauen in die Nachrichten! 1.1.3 Kenntnis und Nutzung alternativer / parteilicher Nachrichtenkanäle!

1.2 Warum vergleichend arbeiten?! 1.2.1 Beschreibung! 1.2.2 Erklärung: Unterschiede und Gemeinsamkeiten verstehen! 1.2.3 Prognose: Lernen aus Erfahrungen!

1.3 Der internationale Vergleich in der Kommunikationswissenschaft! 1.3.1 Komparative Kommunikationswissenschaft! 1.3.2 Wo steht die vergleichende Kommunikationswissenschaft heute?! 1.3.3 Fazit!

II. Definition und Methode 2.1 Mediensysteme und ihr Vergleich! 2.2 Die Methode des Vergleichs! 2.2.1 Vergleichbarkeit, Vergleichsgegenstände, -kriterien! 2.2.2 Vergleichsdesign! 2.2.3 Arten des Vergleichs!

2.3 Herausforderungen des Vergleichs! 2.3.1 Äquivalenzproblem! 2.3.2 Das Problem des Hypothesentests und der Generalisierung! 2.3.3 Forschungskooperation!

2.4. Anwendungsbeispiel!

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III. Typologie von Mediensystemen gemäss Hallin und Mancini 2004 3.1 Übersicht! 3.2 Grundlagen der Typologie! 3.3 Dimensionen der Typologie!

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3.3.1 Dimensionen der Typologie zur Beschreibung des Verhältnisses Medien-Politik!10"

3.4 Idealtypen! 3.4.1 Drei Modelle im Verhältnis Medien und Politik!

3.5 Länderzuordnung! 3.5.1 Die empirische Analyse!

3.6 Erklärung der Länderzuordnung! 3.6.1 Der politische Kontext der Typen! 3.6.2 Hypothesengenerierung!

3.7 Diskussion! 3.7.1 Dimensionen zur Beschreibung der Typen! 3.7.2 Qualität der empirischen Arbeit! 3.7.3 Anwendbarkeit: Westen oder Welt?! 3.7.4 Erklärungsebene!

IV. Europa in den Medien 4.1 Die europäische Integration! 4.1.1 Herausforderungen für die mediale Vermittlung!

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4.2 Mediale Konvergenz über Ländergrenzen im Zuge der europäischen Integration?!14" 1 von 37

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4.2.1 Konvergenzfaktoren! 4.2.2 Konvergenzfaktor: Medientypen! 4.2.3 Konvergenzfaktor: Institutionelle Entwicklung der EU! 4.2.4 Methodischer Einschub: Wie sind die folgenden Daten erhoben! 4.2.5 Konvergenzfaktor: Gemeinsame Ereignisse!

4.3 Mediale Divergenz trotz europäischer Integration? – Divergenzfaktoren! 4.3.1 Wie lassen sich solche Länderunterschiede in den Debatten verstehen?! 4.3.2 Divergenzmechanismus: Themenspezifische Konfliktkonstellation! 4.3.3 Nationalen Akteure im Fokus! 4.3.4 Konfliktgrad! 4.3.5 Wie lässt sich der Divergenzfaktor „Konfliktkonstellation“ visuell darstellen?!

4.4 Fazit und Relevanz!

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4.4.1 Unter welchen Bedingungen fördert EU-Integration die mediale Konvergenz zw. Ländern?! 17" 4.4.2 Forschungslücken! 4.4.3 Warum sich damit beschäftigen!

V. Das Ausland in den Medien 5.1 Auslandsberichterstattung – ein Streitpunkt! 5.5.1 Selektivität! 5.5.2 Streit zwischen Ländern!

5.2 Die Auslandsberichterstattung im internationalen Vergleich!

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5.2.1 Die Abhängigkeit vom Westen als Informations- und Unterhaltungsproduzent!19" 5.2.2 Einseitigkeit der Berichterstattung im Westen! 20"

5.3 Die Bedingungsfaktoren der Auslandsberichterstattung! 5.3.1 Die Bedingungsfaktoren! 5.3.2 Zwei Beispielstudien! 5.3.3 Untersuchungsanlage der zwei Studien! 5.3.4 Stärken und Schwächen! 5.3.5 Ergebnisse der Studie von Wu bezüglich der Berichterstattung! 5.3.6 Ergebnisse der Studien bezüglich der Erklärungsfaktoren!

5.4 Kritische Reflektion der Ergebnisse! 5.4.1 Raum für internationale Nachrichten wird in vielen Ländern kleiner! 5.4.2 Woher kommen die Auslandsnachrichten?!

5.5 Prüfungsvorbereitung!

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VI. SDA – die Schweizer Nachrichtenagentur (Winfried Kösters, Stv. Chefredaktor) 23 VII. Die Politikdarstellung in den Medien 24 7.1 Politikdarstellung in den Medien – politische versus mediale Logik?!

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7.1.1 Politische Logik und mediale Logik! 7.1.2 Veränderung politischer Prozess durch die Medien! 7.1.3 Bedingungsfaktoren (Semetko et al. 1991, Esser / Strömbäck 2012)!

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7.2 Ein empirischer Test (Esser 2008)! 7.2.1 Studienaufbau! 7.2.2 Hypothesen! 7.2.3 USA, UK, D und F im Vergleich! 7.2.4 Fazit!

7.3 Ausblick: Die mediale Logik in Zeiten sozialer Medien!

VIII. Vertrauen in die Medien 8.1. Vertrauen in die Medien – warum sich damit beschäftigen?!

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8.2 Vertrauen wir den Medien?! 8.3 Welche Faktoren korrelieren mit Vertrauen in die Medien?! 8.3.1 Individuelle Faktoren! 8.3.2 Kontextfaktoren!

8.4 Empirische Ergebnisse - Korrelationsfaktoren! 8.4.1 Studiendesign! 8.4.2 Ergebnisse!

8.5 Fazit!

IX. Übung X. Medienwirkung I: Wissen der Bürger 10.1 Wirkungen von Massenmedien – Wissen und Wissensklüfte! 10.1.1 Was können Massenmedien beim Bürger beeinflussen?! 10.1.2 Wissen und die Rolle der Medien! 10.1.3 These der Wissenskluft (Tichenor et al., 1970)!

10.2 Mediensysteme und Wissensklüfte! 10.2.1 Hypothesen! 10.2.2 Vorgehensweise! 10.2.3 Ergebnisse!

10.3 Fazit!

XI. Medienwirkung II: Wahlentscheidung der Bürger

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11.1 Bedeutung politischer Kommunikation für die Wahlentscheidung (sozialpsy.)!

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11.1.1 Zwei Forschungsfragen! 33" 11.1.2 Relevanz! 33" 11.1.3 Ableitung Forschungshypothese aus dem sozialpsychologischen Ansatz! 33" 11.1.4 Empirische Evidenz für die Forschungshypothesen (Schmitt-Beck 2000, 2003)!34"

11.2 Bedeutung unterschiedlicher Formen politischer Kommunikation (soziologisch)! 35" 11.2.1 Ableitung der Forschungshypothesen! 35" 11.2.2 Empirische Evidenz für die Forschungshypothesen (Schmitt-Beck 2000, 2003)!36"

11.3 Fazit!

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Frühlingssemester 2020

I. Einführung 1.1 Den internationalen Vergleich erproben 1.1.1 Bedeutung sozialer Medien als Nachrichtenquelle Kein linearer Anstieg und der Trend setzt sich nicht fort. Wir haben eine Senkungsgrenze erreicht. Dies kann man nur mit Spekulationen erklären: - Vielleicht sinkt die Glaubwürdigkeit - Neue Kanäle als Nachrichtenkanal (Whatsapp) - Algorithmen verändern sich Starke Länderunterschiede

Vorteil des Vergleichs: - Man kann ein Land einordnen und in Relation setzen - Man versucht Erklärungen

1.1.2 Vertrauen in die Nachrichten Weltweit - Unterschiedliche Vertrauensniveaus - Länder, die ein grosses Vertrauen haben, haben andere Regierung, als die mit wenig Vertrauen - CH: 52% Medienvertrauen (vertraut nicht allen Medien) USA - In USA ist Vertrauen von Linken gestiegen - Vertrauensniveau ist abhängig von Links / Rechts - Trump bezeichnet klassische Medien als Fake News

1.1.3 Kenntnis und Nutzung alternativer / parteilicher Nachrichtenkanäle Parteiliche Medien haben ideologische Ausrichtung und berichten einseitig (nicht die grossen Massenmedien) In der Schweiz z.B. die Weltwoche Durch Abfrage ist es schwer herauszufinden, wer parteiliche Medien nutzen. Alternative um die Nutzung solcher Medien herauszufinden wäre durch Beobachtung (Bsp.: Klickzahlen)

1.2 Warum vergleichend arbeiten? 1.2.1 Beschreibung Besseres Verständnis der Kommunikationsprozesse im eigenen Land - Entwicklung von Bewertungsmassstäben - Erkenntnis von Gemeinsamkeiten und Besonderheiten - Wer nur ein Land kennt, kennt eigentlich keines (In fast allen Disziplinen steht USA im Fokus der Forschung. Was machen wir mit den Daten aus den USA? Ergebnisse für Schweiz diskutieren, das ist schlecht! Daten aus den USA können nicht so leicht übertragen werden)

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Typologiebildung Ordnung nach verschiedenen Kriterien / Dimensionen, woraus Typen entstehen Wie könnte eine solche Typologie aussehen? Was sind mögliche Sortierkriterien?

Unabhängig vom Staat

Land mit ideologisch geprägten Medien

Land mit neutralen Medien

CH

CH

Abhängig vom Staat Schweiz hat eines der unabhängigsten Mediensysteme die es gibt, doch der Service Public hat eine Konzession. Inhaltlich kann nicht eingegriffen werden, doch bei den Gebühren über den Bundesrat. Es ist wichtig diese Kriterien zu definieren

1.2.2 Erklärung: Unterschiede und Gemeinsamkeiten verstehen Wir wollen verstehen, wie die verschiedenen Kontexte (politische, ökonomische, medial-strukturelle) bestimmte Aspekte des Mediensystems (Strukturen, Inhalte, Nutzung, Wissen) prägen Eigene Beispielhypothese: Je konservativer die Regierung (UV), desto mehr regionale Zeitungen (AV) - UV: Ursache und Erklärungsfaktor. Bestimmt die Auswahl von Untersuchungsgegenständen (Prüfung!) (gibt Länderwahl vor) - AV: Ergebnis der unabhängigen Variable Um Zusammenhänge zu zeigen - Statistische Verfahren - Experiment (UV wird variiert, schwer in der Praxis durchzuführen) - Vergleich (Indirektes Experiment: Schwächere Methode mit weniger Kontrolle) Wo liegen die Herausforderungen? - Generalisierung von Hypothesen / Theorien: Testet Hypothesen in unterschiedlichen Kontexten (Vergleich als indirektes Experiment) - Relativierung: Verhindert die pauschale Generalisierung von gefundenen Phänomenen / Zusammenhängen (was für die USA gilt, muss noch lange nicht für die Schweiz gelten)

1.2.3 Prognose: Lernen aus Erfahrungen

- Prinzipiell wie eine Erklärung: UV -> AV: Wenn man diesen Zusammenhang vollumfänglich verstanden hat, dann lässt sich daraus auch eine Prognose ableiten

- Für die Praxis: Quelle für Handlungsalternativen (Missstände beheben, indem man Vorbilder findet) 1.3 Der internationale Vergleich in der Kommunikationswissenschaft 1.3.1 Komparative Kommunikationswissenschaft Untersucht: Kommunikationsstrukturen, -inhalte, Kommunikatoren, Kommunikationsnutzung und -wirkung in mindestens zwei Kontexten (u.a. Ländern, Märkten…) -> Gegenstand unspezifisch; Analyselogik = verbindende Kennzeichen - Grenzüberschreitend - Hinterfragt die Reichweite unseres Wissens (gilt es auch in anderen Kontexten?) - Bildet Typologien - Erklärung von unterschiedlichen / ähnlichen Kommunikationsphänomenen zwischen Kontexten (z.B. Ländern)

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1.3.2 Wo steht die vergleichende Kommunikationswissenschaft heute? 1. Phase: Länder x Länder-Studien 2. Phase: 2-Länderstudien 3. Phase: Medium-N and large-N Studien Fokus: - USA-Rest - Nord-Süd - Vergleiche innerhalb des Westens

1.3.3 Fazit

- Vergleichende Kommunikationswissenschaft stellt einen der produktivsten Zweige unseres Faches dar - Angetrieben durch Schlagworte der Globalisierung, Europäisierung, Amerikanisierung, die die Bedeutung nationaler Räume in Frage stellen

- Vergleichende Kommunikationswissenschaft nicht so etabliert wie die vergleichende Politikwissenschaft

II. Definition und Methode 2.1 Mediensysteme und ihr Vergleich Systemtheoretische Betrachtung: Gesellschaften lassen sich in verschiedene Systeme zerlegen, die unterschiedliche Funktionen haben - Politisches System (Aufgabe: Herstellung gesamtverbindlicher gesellschaftlicher Entscheidungen) - Wirtschaftliches System (Aufgabe: Herstellung und Produktion von Gütern und DL, Allokation Ressourcen) - Mediensystem (Aufgabe: Vermittlung von Informationen) Mediale Strukturen - Kommerzialisierung - Finanzierung - Regulierung Mediales Handeln - Redaktionen und Journalisten (haben Alleinstellungsmerkmal verloren) - Leser (in sozialen Medien Mitproduzent) - Organisationen, Parteien, Blogger Der Länderkontext beeinflusst wie Information entsteht und wie sie aufgenommen wird!

2.2 Die Methode des Vergleichs 2.2.1 Vergleichbarkeit, Vergleichsgegenstände, -kriterien Vergleichbarkeit: Vergleichsgegenstände müssen Ähnliches und Ungleiches aufweisen Birnen und Äpfel / Menschen und Gorillas können verglichen werden (es braucht ein Komparativ!) Vergleichsgegenstände - Müssen Ähnliches und Unterschiedliches aufweisen - Müssen klar definiert sein - Können auf verschiedenen Ebenen angesiedelt sein (Makro, Meso, Mikro) Vergleichskriterien - Merkmal, anhand dessen man vergleicht - Komparativ (mehr, grösser als, kleiner als, etc.)

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2.2.2 Vergleichsdesign 1. Idealtypen-Design - Anwendung: 2 Fälle - Auswahl der 2 Fälle: • Möglichst repräsentative Fälle, die für einen Idealtyp stehen (deutlich gemacht werden!) • Frage auch hier: Erwarten wir Unterschiede oder Gemeinsamkeiten (siehe most-similar / different design) - Problem: Generalisierbarkeit ist begrenzt 2. Most-similar / most-different Design (-> Indirektes Experiment) - Anwendung: mittlere Fallzahlen (n=3 bis n=12) - Auswahl der Fälle: • Quasi-experimentelle Logik: Der Kontext (UV) wird entsprechend variiert • Bei möglichst guter Kontrolle von Störvariablen -> gewähltes Vergleichsdesign entscheidet darüber, welche Hypothesen man testen kann Grundlogik Experiment: UV und AV. Man möchte die UV (Stimulus) kontrollieren und möchte Störvariable verhindern (was die Wirkung des Stimulus verhindern kann) Design

Most Similar System Design

Most Different System Design

Auswahl der Systeme / Kontexte Möglichst ähnliche Systeme

Möglichst verschiedenartige System

Erklärungsziel (AV)

Unterschiede zwischen den Ländern Gemeinsamkeiten zwischen den Ländern

Kontrollierte Variablen

Systemvariablen, die ähnlich sind zwischen den Ländern, tragen nichts zur Erklärung von Unterschieden bei

Systemvariablen, die unterschiedlich sind zwischen den Ländern, tragen nichts zur Erklärung von Gemeinsamkeiten bei

Erklärungsvariablen

Systemvariablen, die sich zwischen den Ländern unterscheiden

Häufig: systemunabhängige Gemeinsamkeiten

Grau: Unterschiede Weiss: Gemeinsamkeiten

Unterschiede erklären Unterschiede Wahl Länder, die viele Gemeinsamkeiten haben. Die wenig verbleibenden Unterschiede tragen zur Erklärung von Unterschieden bei

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Gemeinsamkeiten erklären Gemeinsamkeiten Wahl Länder, die viele Unterschiede haben. Die wenig verbleibenden Gemeinsamkeiten tragen zur Erklärung von Gemeinsamkeiten bei

Bsp.: Europaberichterstattung Most-Similar Design: EU-Länder (UV) berichten häufiger (AV) über die EU als Nicht-EU-Länder (UV) - Deutschland - Schweiz: Auf der UV braucht es Unterschiede und auf der AV braucht es Unterschiede - Kontrolle: Gemeinsamkeiten zwischen Ländern - Probleme: Zusätzliche Unterschiede der Länder, die über meine UV hinausgehen (Bsp.: CH hat direkt demokratisches System) Most-Different Design: EU-Länder (UV) berichten ausgewogen (AV) über das Geschehen in Europa. EU-Länder folgen den Aufmerksamkeitszyklen der europäischen Politik. - Ist man ein EU-Land hat man Fokus auf Brüssel gelegt und wenn sich dort Regierungschefs treffen, steigt Berichterstattung an - Kontrolle: Unterschiede zwischen Ländern - Probleme: Zusätzliche Gemeinsamkeiten der Länder (Bsp: Ungarn und Frankreich) 7 von 37

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Fortschreibung most-similar / different Designs: Qualitative Comparative Analysis (Ragin 1987 / 2008) Grundidee: - N = medium Fälle - Erklärung • Kombination vers. Bedingungsfaktoren, d.h. ein Outcome, kann das Ergebnis mehrerer Bedingungen sein • Eine Bedingung kann unterschiedliche Effekte je nach Kontext haben 3. Statistisches Design - Anwendung: n = gross - Auswahl der Fälle • Keine besonderen Auswahlverfahren • Analyse durch statistische Verfahren etabliert den Zusammenhang zwischen Kontext und Kommunikationsphänomen (häufig: Mehrebenenanalyse, da man hierarchisch strukturierte Daten hat) - Voraussetzung: grosse internationale Datenarchive (Seltenheit in der Kowi!) Bsp: Segev (2016) - N = 77 Länder - Zusammenhang • Pressefreiheit (Freedom House Index), Wirtschaftsberichterstattung (automatisierte Inhaltsanalyse in 10 Sprachen) • Grosse Newsportale und der tatsächlichen Wirtschaftsentwicklung (GDP-Datenbanken)

2.2.3 Arten des Vergleichs Synchroner Vergleich: Zwei Fälle zu ein und demselben Zeitpunkt Diachroner Vergleich: Ein Fall im Zeitverlauf Kombination beider Vergleichstypen

2.3 Herausforderungen des Vergleichs 2.3.1 Äquivalenzproblem Idee: Nur Äquivalentes, das in unterschiedlichen Kontexten die gleiche Funktion hat, kann verglichen werden Qualitätsstandard in der Wissenschaft: Validität (= messe ich, was ich messen möchte) und zwar kultur- bzw. länderübergreifend? Äquivalenzprobleme auf der Konstruktebene Versteht man unter den Konstrukten (Vergleichsgegenstände) dasselbe in unterschiedlichen Kulturen? - Bsp. 1: Emotionalität in der Berichterstattung: Vergleich Spanien – CH ist nicht einfach zu vergleichen (Unterschiedliche Wahrnehmung, Niveau im Süden ist höher) - Bsp. 2: Vergleich von Zeitungskommentaren (es war nicht von Anhieb allen Ländern klar, was ein Zeitungskommentar ist) Äquivalenzprobleme auf der Indikatorenebene Kann man den Untersuchungsgegenstand über Ländergrenzen hinweg auf die gleiche Art und Weise messen? - Bsp. 1: Europaskeptizismus in der Medienberichterstattung: Vergleich UK und D - Bsp. 2: Erfassung der interpersonalen Dominanz in einer Befragung (Stichwort: Meinungsführer-Forschung ist in Zeiten von Social Media und Influencer sehr relevant) -> Funktioniert die Skala in allen Ländern, beispielsweise Korea und Schweiz? Äquivalenzprobleme auf der Methodenebene Sind die Samples vergleichbar? (funktionale Äquivalenz!) Auswahl reichweitenstärkste Printprodukte: Boulevard (Achtung, sind so nun vielleicht nicht vergleichbar) - CH: 20 Minuten, Blick - F: Haben keinen Boulevard, nur Qualitätsblätter - USA: Haben keinen Boulevard 8 von 37

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Sind die Analyseeinheiten vergleichbar? - Bsp: Artikellänge Ist das Antwortverhalten vergleichbar? - Bsp. 1: soziale Erwünschtheit (in der Schweiz ist Geld, Extremismus sind ein Tabu) - Bsp. 2: Tendenz zur Mitte (es gibt Länder die immer zur Mitte tendieren) Kulturspezifisches Verhalten der Forscher (Codierer, Interviewer) - Bsp: Dialekt, Hautfarbe (Kultur, Sprache, etc. müssen beim internationalen Vergleich beachtet werden)

2.3.2 Das Problem des Hypothesentests und der Generalisierung „Um vergleichend zu sein müssen wir nach Verallgemeinerungen oder abdeckenden Gesetzen suchen, die für alle Fälle eines bestimmten Typs gelten. Aber wo sind die allgemeinen Gesetze? Verallgemeinerungen verblassen, wenn wir uns den speziellen Fall ansehen. Wir fügen eine intervenierende Variable nach der anderen hinzu. Da es nur wenige Fälle gibt, schliessen wir mit einer auf den jeweiligen Fall zugeschnittenen Erklärung.” (Sidney Verba)

2.3.3 Forschungskooperation

- Teuer - Hohe Koord...


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