Pädagogik - Zusammenfassung Pädagogische Psychologie PDF

Title Pädagogik - Zusammenfassung Pädagogische Psychologie
Course Pädagogische Psychologie
Institution Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau
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Zsf Pädagogische Psychologie...


Description

Grundfrage der Pädagogik: Wie interagieren Menschen in Erziehungs-, Bildungs-, Lern-Lehr-Prozessen und in der Sozialisation? Menschen verhalten sich unterschiedlich aufgrund:     

Ihrer Sozialisation Ihrer Erziehung Ihres Bildungshintergrundes Ihres gelernten Verhaltens Bestimmter Motivationen

Was versteht man unter Pädagogik?  Definition: Pädagogik beziehungsweise Erziehungswissenschaft ist die Wissenschaft, die Prozesse der Erziehung, Bildung, des Lernens und der Sozialisation wissenschaftlich beobachtet, interpretiert, erklärt, Wirkungen von Erziehungs-, Bildungs-, Lern- und Sozialisationsprozessen vorhersagt und somit den an Erziehungs-, Bildungs-, Lern- und Sozialisationsprozessen beteiligten Personen der pädagogischen Praxis Handlungswissen zur Verfügung stellt. Die Wissenschaft vom Menschen, seinem Wesen und seinen Dimensionen Die Wissenschaft von den Menschenbildern Thomas von Aquin (1224-1274): Menschenbild: Mensch als Geschöpf Gottes  Gesellschaftsbild: Arme als natürlicher Stand Ständegesellschaft als gottgewollte Ordnung  Handlungsweise: Kein Kampf der Armut , Möglichkeit milde Gaben zu geben Juan Luis Vives (1492-1540): Menschenbild: Mensch als einerseits arbeitsam, aber auch habgierig  Gesellschaftsbild: Armut als nicht natürlich  Handlungsweise: Kampf der Armut Arbeitsbeschaffung; Bevorzugung von Handwerksbetrieben, die Arme beschäftigen, durch Stadt und Kirche Arbeitspflicht Stigmatisieren von Bettlern Christian Jasper Klumker (1868-1942):

Menschenbild: Armut systemisch bedingt, da der einzelne nicht ein bestimmtes Produkt im Wirtschaftskreislauf anbieten kann  Gesellschaftsbild: Armut als gesellschaftliches Phänomen  Handlungsweise: Kampf der Armut; Hilfe zur Selbsthilfe ,Weiterbildung Das Bild vom Menschen bestimmt, wie wir dem Menschen entgegentreten z.B. Lehrerbilder vom Schüler Thomas Hobbes: homo homini lupus Jean-Jacques Rousseau: Mensch von Natur aus gut John Locke: tabula rasa Menschenbilder der griechisch-christlichen Anthropologie

Leib – Seele – Geist

Menschenbilder der philosophischen Anthropologie

Leben – Position – Handlung

Menschenbilder der psychologischen Anthropologie

Denken – Fühlen – Wollen

Menschenbilder der sozio-kulturellen Anthropologie

Handlung – Sozietät – Kultur

Menschenbilder der pädagogischen Anthropologie

Kopf – Herz – Hand Kognitiv – affektiv –psychomotorisch

Integration der Menschenbilder der Bezugswissenschaften Dimensionen des Menschen Daraus abgeleitete Bedürfnisse des Menschen Daraus abgeleitete Aufgaben der Pädagogik

Dimensionen des Menschen (nach Schilling, 2000)

Handlung Psychomotorische Dimension

Emotion Emotional-affektive Dimension

Kopf Kognitiv-rationale Dimension

Biologisch-leibliche Dimension Körper Sozietät Sozial-kommunikative Dimension

Kultur Kulturell-ethische Dimension

Bedürfnisse des Menschen (nach Schilling, 2000)

Handlung Hobbies, Aktion, Autonomie Emotion Geliebtsein, Erlebnisse

Kopf Lernen, Kreativität

Körper Schlaf, Bewegung, Erholung

Sozietät Anerkennung, Beziehung, Helfen

Kultur Werte, Verantwortung, Kunst

Aufgaben der Pädagogik (nach Schilling, 2000)

Handlung Förderung von Handlung und Autonomie

Emotion Gefühlsförderung

Kopf Verstandesförderung

Körper Förderung von Bewegung und Sinnen Sozietät Förderung der sozialen Fähigkeiten

Kultur Förderung von Werten und Kultur

Sozialisation Befassen sich mit der Sozialisation des Menschen Insbesondere mit der Auseinandersetzung zwischen Individuum und Gesellschaft  umfasst alle Prozesse der Persönlichkeitswerdung des Menschen in Auseinandersetzung mit der materialen, sozialen und institutionellen Umwelt  umfasst die Entwicklung einer gemeinsamen Handlungspraxis in einer Gesellschaft, also das Herausbilden von Werten, Normen, Kommunikationsstrukturen und Rollenmustern

Der Anlage-Umwelt-Diskurs

•Genetische Veranlagung •Körpl. Konstitution •Intelligenz •Psychisches Temp. •Grundstrukturen der Persönlicheit

•Familie/Freunde Kinderbetreuung •Bildungseinrichtung •Soz.Organisationen •Massenmedien •Wohnbedingungen •Physikalische Umwelt

Das Menschenbild des Behaviorismus: Die Dominanz der Umwelt Entwicklungspsychologie = Lernpsychologie Erkenntnissen aus Tierexperimenten werden auf den Menschen übertragen Der Mensch ist passiv auf die aktive Umwelt und ihre verhaltensformenden Reize bezogen  Annahme: Der Mensch zeigt dasjenige Verhalten, das belohnt wird und unterlässt ein Verhalten, das nicht belohnt oder sogar bestraft wird Das Menschenbild der Ethnologie bzw. der Verhaltensgenetik: Die Dominanz der Person Entwicklung = Reifung, d.h. gengesteuerte Entfaltung biologischer Strukturen Der Mensch und die Umwelt sind passiv auf die Entfaltung der Erbanlagen bezogen Das konstruktivistische Menschenmodell: Das Bild vom aktiven Menschen (Bsp. Piaget) Mensch = aktiver Gestalter seiner Entwicklung    

Möglichkeit der Erkenntnis Ziel- und Zukunftsorientierung Kein mechanisches Reagieren auf Reize. Keine Determinierung durch biologische Reifung

Abschätzung des Einflusses von Genen und Umwelt über Zwillingsstudien: Eineiige Zwillinge versus zweieiige Zwillinge (Bsp: Tutorium) Eineiige Zwillinge:  Gene und Umwelt gleich bei gemeinsamem Aufwachsen  Gene gleich bei getrenntem Aufwachsen Zweieiige Zwillinge:  Gene unterschiedlich und Umwelt gleich bei gemeinsamem Aufwachsen  Gene und Umwelt unterschiedlich bei getrenntem Aufwachsen Instanz der primären Sozialisation

Instanz der

Instanz der tertiären

Familie 

sekundären Sozialisation Schule 

Prozess der Soziabilisierung

 Einführung in die basalen Grundfertigkeiten einer Gesellschaft (Sprache etc.)  (Ur)vertrauensentwicklung  Erlernen grundlegen-der Werte

Sozialisation Arbeitswelt und Universität Prozess der Individuation

Prozess der Enkulturation  Erlernen grundlegender Kulturtechniken (Schrift, Mathematik etc.)  Erlernen von Normen, Regeln, Konventionen

 Herausbildung einer eigenständigen Überzeugung politischer, gesellschaftlicher Art Lebenslanger Prozess der Menschwerdung

Struktur- Funktionalismus (Parson) Familie Struktur: Mindestens zwei Personen aus mindestens zwei Generationen

Schule Struktur: Aufbau des Schulsystems (Dreigliedrigkeit…)

Funktion: Gewährung von Schutz und Intimität etc.

Betrieb Struktur: Betriebsgröße etc.

Funktion: Erwirtschaftung von Kapital und Gütern etc. Funktion: Qualifikation, Selektion etc.

Definition Sozialisation bei Parson: Sozialisation = einwachsen in die Gesellschaft im Sinne einer Übernahme von zunehmend mehr Rollen Rollen = Erwartungen, welche die Gesellschaft an die Inhaber bestimmter Positionen stellt, beispielsweise an Schülerinnen und Schüler, junge Arbeitnehmer oder Eltern (es geht um Rollen, eine Person kann mehrere Rollen haben Tochter, Enkelin etc. , Sozialisation entsteht wenn man in die Gesellschaft hineinwächst und die Übernahme von verschiedenen Rollen übernimmt. Die Rollenübernahme ist passiv man muss die Rolle übernehmen) Symbolischer Interaktionismus (Goffman) Die Identität des einzelnen (Self) besteht 1.psychischen Selbst (I), etwa der Genausstattung, der Spontanität

2.sozialen Komponenten (Me’s), also den Bildern, die wir glauben, das sie andere von uns haben Kritik an Struktur-funktionalen Theorie Zu passives Hineinwachsen in die statischen Rollen der Gesellschaft Theorie einen aktiven Prozess der Rollenaushand-lung  Rollen nicht automatisch starr festgelegt  Rollen nicht an bestimmte Positionen gebunden  Rollen unterliegen einem sozialen Definitionsprozess role making (Rollen Vorgabe) Interaktionspartner übernehmen wechselseitig die Perspektive des anderen Interaktionspartner spielen Rollenverhalten aus role taking ( Rollen Annahme oder Verweigerung) Interaktionspartner bieten dem anderen Rollen an, die dieser annehmen oder auch verweigern kann Nötig sind… 1.Frustrationstoleranz, da viele Rollen wenig befriedigend sind (siehe Tuturium) 2. Ambiguitätstoleranz, da viele Rollen nicht klar definiert sind 3. Rollendistanz, da es bedeutsam ist, Rollen nicht unkritisch zu übernehmen, sondern in kritischer Distanz zur Rolle zu gehen Gesellschaft wird erst aufgrund gemeinsam geschaffener Rollenmuster definiert Sozialisation vollzieht sich über die selbst gestalteten und übernommenen Rollen Gesellschaft als Theaterbühne Vorderbühne  Ort des „offiziellen“ Geschehens  Beobachtung durch andere  Ausspielen der Rolle Politik.

Hinterbühne  Ort des „inoffiziellen“ Geschehens  Unbeobachtete Momente  fällt aus der Rolle

Vorderbühne: in Kameras sichtbares Geschehen: Bühne des Parteitags Hinterbühne: hinter den Kameras: in den Gremien, bei inoffiziellen Gesprächen (Vorderbühne: was die Gesellschaft von einem erwartet, offizielles Geschehen) (Hinterbühne: inoffizielles Geschehen, nicht was die Gesellschaft sehen möchte bzw. niemand mitkriegt z.B. Mutter Alkoholikerin Tochter,Sohn, Mann wissen es)

Das Ensemble Ensemble = Jede Gruppe von Individuen, die gemeinsam eine Rolle / Situation aufbauen Mitglieder einer Gruppe (=Ensemble) sind meist soweit in ihrem Spiel aufeinander abgestimmt, dass keine offensichtlichen Widersprüche auftauchen Gegenseitige Abhängigkeit Jedes Mitglied muss sich auf den anderen verlassen können, so dass die Darstellung als Gemeinschaftswerk klappt Gegenseitige Abhängigkeit kann auch die unterschiedlichen strukturellen und sozialen Spaltungen überbrücken

Vertraulichkeit Ensemblemitglieder können untereinander nicht die gleiche Fassade aufrechterhalten wie vor dem Publikum > Sie sind gezwungen sich als „Eingeweihte“ zu betrachten, es entsteht Vertraulichkeit

Die Interaktion Individuen bemühen sich die Situation zu definieren, d.h. herauszufinden, was sie in der Situation erwartet und was sie in der Situation von ihrem Interaktionspartner erwarten können Sie bemühen sich Infos über ihren Interaktionspart-ner herauszufinden (Status, Fähigkeiten, Glaubwürdigkeit etc.)

Nicht-zentrierte Interaktion Zentrierte Interaktion  Akteure handeln nicht nur  mindestens zwei Akteure und nehmen aufeinander bezogen, sondern einander wahr. Auf Grund dessen miteinander. findet eine Ausrichtung des eigenen Verhaltens statt.  Vermittlung eines bestimmten Bildes (Nicht-zentriert: beobachten wie andere Vorgehen , zentriert: fragen/ansprechen) Definition Erziehung:  „Unter Erziehung werden soziale Handlungen verstanden, durch die Menschen versuchen, das Gefüge der psychischen Disposition anderer Menschen mit psychischen und (oder) sozial-kulturellen Mitteln dauerhaft zu verbessern oder seine als wertvoll beurteilten Komponenten zu erhalten.“ Abgrenzung Sozialisation - Erziehung Sozialisation = Übergeordneter Begriff, die alle geplanten / intentionalen und ungeplanten / funktionalen Maßnahmen umfasst, dass Kinder und Jugendliche in die bestehende Gesellschaft hineinwachsen Erziehung = Teilbereich der Sozialisation, der die geplanten Maßnahmen umfasst Stellt das Handlungsfeld der Eltern und der Pädagogen dar Abgrenzung Lernen - Erziehung

Lernen = Umfasst das Lernen auf allen Altersstufen; Auch Gleichberechtigte Personen können voneinander lernen Erziehung = Umfasst nur das Lernen in der Kindheit und die Jugend; Umfasst nur das planmäßig arrangierte Lernen in Kindheit und Jugend, dazu gehören:  Verbale Zuwendung (Gebote und Verbote)  Emotionale Zuwendung (Liebe und Zärtlichkeit)  Arrangement der kindlichen Umwelt (Bestimmte Bücher etc.) Intentionale Erziehung Absichtlich von den Erziehern gesetzte Handlungen, um beim Kind ein bestimmtes Ziel zu erreichen Direkte Erziehung Bewusste Erziehung

Funktionale Erziehung Erzieherische Effekte, die als Nebenprodukt einer anderen Tätigkeit erreicht werden Teilweise mit Sozialisation gleichgesetzt Indirekte Erziehung Implizite Erziehung

Extensionale Erziehung Bewusst gesetzte Impulse zum indirekten Lernen zum Beispiel durch Settinggestaltung

Erziehungsziele Definition Erziehungsziele: „Beim Erziehungsziel handelt es sich um eine normative Vorstellung von der Person – mit ihren Einstellungen, Empfindungen und Verhaltensweisen – am Ende des Erziehungsprozesses.“ Hauptziel von Bildung und Erziehung Emanzipation und Mündigkeit Autoritativer Erziehungsstil:    

waren in der Schule erfolgreicher hatten mehr Selbstvertrauen waren in der Interaktion mit Gleichaltrigen sozial kompetenter zeigten mehr verantwortungsbewusste Selbstständigkeit als Jugendliche aus nichtautoritativen Familien

1. autoritativen Erziehungsstils: beste Übernahme von Werten 2. vernachlässigende Erziehungsstil: schlechteste Übernahme von Werten 3. permissiv-nachgiebigen Erziehungsstil: großes Selbstvertrauen, weniger leistungsorientiert, Verhaltensauffälligkeiten im Bereich des Suchtmittelgebrauchs 4. autoritären Eltern: schwaches Selbstwertgefühl, geringe soziale Kompetenz Charakteristik des Erziehungsverhaltens LeiterIn / ErzieherIn... autoratischer Stil

 lenkt von außen  informiert wenig

Resultate bei den Betroffenen Kinder, Jugendliche, KlientInnen...  sind eher unzufrieden  empfinden gewisse

 legt Richtlinien fest  übernimmt alleinige Verantwortung  befiehlt, lobt und tadelt viel  kritisiert nicht konstruktiv  unterbricht oft mit Anweisungen  stellt viele Fragen  handelt eher unpersönlich  demonstriert Überlegenheit  bestimmt Aktivitäten

Charakteristik des Erziehungsverhaltens LeiterIn / ErzieherIn demokratischer Stil

 gibt Überblick, nennt Ziele  lässt mitentscheiden  überträgt Verantwortung  zeigt Bereitschaft zu persönlichen Gesprächen  verhält sich partnerschaftlich  regt zur Eigeninitiative an  dirigiert wenig  gibt Ratschläge  verdeutlicht Erfolge, lobt gelegentlich  kritisiert konstruktiv  versucht sich in die Gruppe auch einzuordnen

Sicherheit  schimpfen gegen der Führung  apathische oder aggressive Reaktionsweisen  sprechen befehlsartig untereinander  Sündenbockpraxis  reaktives Verhalten  zeigen Uniformität statt Individualität  starke Identifikationsbereitsc haft  hohe Leistungsbereitschaft (nur unter Aufsicht, eher quantitäts- als qualitätsorientiert) Resultate bei den Betroffenen Kinder, Jugendliche, KlientInnen...  zeigen spontanes, produktives und konstruktives Verhalten  nehmen Rücksicht auf andere  zeigen „Wir“-Gefühl in ausgeglichener Atmosphäre  sind zur selbständigen Arbeit von höherer Qualität fähig  geben auch Schwächeren eine Chance  sind überwiegend zufrieden  gute beständige Leistung, auch ohne Aufsicht  selektive Identifikationsbereitsc haft  relative Offenheit der Gruppe nach außen

Charakteristik des Erziehungsverhaltens LeiterIn / ErzieherIn laissez-faire-Stil

 lässt fast völlige Freiheit für Ziele und Aktivitäten  überlässt Verantwortung  zeigt höflich-neutrale Gesprächsbereitschaft  keine Ratschläge und Vorschläge  gibt bereitwillig Information auf Nachfrage  lässt die Situation wirken, gibt keine eigene Bewertung ab  intensives, aber passives „neutrales“ dabei Sein

Resultate bei den Betroffenen Kinder, Jugendliche, KlientInnen...  zeigen Unzufriedenheit mit Situation und Leitung  zeigen Unsicherheit, Impulsivität, Frustration und Aggressivität  haben viele Einfälle, diskutieren viel und realisieren wenig  die Stärksten und Cleversten setzen sich durch  Aktivismus, Planlosigkeit, unterschiedliche Leistungsniveaus  große Ablenkbarkeit

Typen elterlichen Disziplinierungsverhaltens Disziplinierungsverhaltensweisen fußen auf Lerntheorien (instrumentelle und operationale Lerntheorie):  Verstärkungen sind Verhaltensweisen, welche ein bestimmtes Verhalten anschließend in seinem Auftreten wahrscheinlicher machen In Anlehnung an Hoffman werden unterschieden: Verstärkungen versus Bestrafungen:  Verstärkungen erhöhen ein bestimmtes Verhalten, das verstärkt wird, in seiner Auftretenswahrscheinlichkeit  Bestrafungen mindern das bestrafte Verhalten in seinem Auftreten Verstärkend wirkt:  Wenn man einen positiven Reiz setzt  Wenn man einen negativen Reiz weglässt  Soziale Verstärker (Lob, Zuwendung, gemeinsam verbrachte Zeit etc.) versus Materiale Verstärker (Geld, Süßigkeiten, Spielsachen etc.)

Bestrafend wirkt:

 Wenn man einen positiven Reiz weglässt  Wenn man einen negativen Reiz setzt Hoffman unterscheidet: verschiedene Bestrafungsarten (‚power assertation’) (Range von körperlicher Züchtigung bis Schimpfen und Liebesentzug + Androhung der entsprechenden Konsequenz Versus Appelle an die Einsichtsfähigkeit des Kindes (‚induction’) (Range von Erklärungen bis Appelle an den Stolz und die Reife des Kindes) Methoden der gewaltsamen Erziehungsausübung Katharina Rutschky (1977) „Schwarze Pädagogik“ „Schwarze Pädagogik“ Demütigung und Angst als Mittel der Erziehung rigoristische Überwachung kindlicher Regungen systematische Bestrafungen von Abweichungen Ängste werden bewusst implementiert (Gewaltsame Erziehungsmaßnahmen, Angst wird bewusst gesetzt, Erziehungsmittel von Angst und Demut, Einschüchterung, angst, Demütigung , Gewalt, Bestrafung,  jede Bewegung des Kindes wird stark überwacht und bei Abweichungen bestraft,  Demütigung und Angst als Mittel zu Erziehung gesehen,  Märchen erzählt wenn was falsch läuft wird man bestraft)       

Gegenentwürfe zur „Schwarzen Pädagogik“  Reformpädagogik  Antiautoritäre Erziehung  Kinderrechtsbewegung Jean-Jacques Rousseau (1712 – 1778) Émile: „Alles ist gut, wenn es aus den Händen des Schöpfers hervorgeht; alles entartet unter den Händen der Menschen.“  natürlichen Erziehung  negative Erziehung Reformpädagogik Maria Montessori (1870 – 1952)  Montessori-Material  Übungen des praktischen Lebens

Antiautoritäre Erziehung: Alexander Sutherland Neill (1883 – 1973) unfreies Kind - freies Kind 1: Das Kind erfährt, wann es die Grenzen des andern überschreitet und lernt Rücksichtnehmen 2: Die Freiheit des Kindes hört dort auf, wo es sich selbst gefährdet Was versteht man unter Bindung?  enge emotionale und soziale Beziehung zwischen Menschen Bidirektionalität Beziehungen Bindungsqualität - kognitive, emotionale und soziale Entwicklung Historische Grundlagen der Bindungsforschung Lerntheorie: Konditionierung auf die Pflegeperson Psychoanalyse I (Freud): Triebbefriedigung; Mutter-Kind-Beziehung Psychoanalyse II (Erikson): Erste Beziehungserfahrung sind wesentlich für die Identitätsentwicklung Klassische Experimente zur Bindung bzw. Extremformen fehlender Bindung in Kinder-, Behinderten- und Altenheimen und im Tierexperiment Beobachtungen zum Hospitalismus in Waisenhäusern und Kinderheimen Studien von Spitz (1945):  Hospitalismus Charakteristika des Hospitalismus:     

Körperliche und seelische Schäden: Anaklitische Depression Bewegungsstereotypien Entwicklungsstörungen‚ (psychisch-physische Retardierung Störungen der Kontaktfähigkeit

(besteht keine Bindung zur einer Person) Erklärungen: 1. Zunächst biologische Erklärung: Hospitalismus aufgrund des Abbruchs der biologischen Beziehung Dazu muss jedoch erst einmal eine Beziehung bestehen, die in den Beobachtungen nicht gegeben war

2. Hospitalismus aufgrund mangelnder kognitiver Stimulation: Zur Förderung der Entwicklung ist die Interaktion mit einer anderen Person, welche optimale Lernbedingungen schafft und Rückmeldung zum Verhalten des Kindes gibt, unabdingbar. Selbstwirksamkeitserleben unabdingbar (Verhalten  Wirkungen). Bereits grundlegende Anregungen im Waisenhaus verbesserten die Hospitalismussyndrome 3. Pflegeperson als sozial-emotionale Bezugsgröße Wichtig ist, dass das Kind zu einer Pflegeperson Kontakt aufbauen kann und dass diese Fürsorgeverhalten zeigt Was macht das Bindungsverhalten aus?  Die Bindungstheorie ...


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