P&P Forst- Pathologie Zusammenfassung PDF

Title P&P Forst- Pathologie Zusammenfassung
Author Jakob Blattnig
Course Parasitologie & Pathologie der Forstpflanzen
Institution Universität für Bodenkultur Wien
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Summary

alles ...


Description

Pathologie FICHTE 50,7% des österreichischen Waldes → bei weitem häufigste Art (danach Buche 10%) → Nadelhölzer gesamt 63,5% typisch im Alpenraum → verträgt Trockenheit ganz gut neue Verbreitung nach Zurückdrängung (Richtung Süden) während der Eiszeit von Südeuropa und Moskau aus (Refugialgebiete) → brauchten sehr lange, Norwegen immer noch nicht (natürlich) wurde auch im Voralpenland (Böhmische Masse) viel angepflanzt → unnatürlicher Standort → sekundäre Fichtenwälder beliebt weil Fichtenholz sehr wertvoll und Bewirtschaftung einfach → frühe Erträge: schon bei der Erstdurchfortstung mehr Ertrag als Kosten subalpiner Fichtenwald 1400-1800m (Koralpe) oder ab 800m (Innalpe) = natürlicher Fichtenwald meist Altersklassenwald: Form der Bewirtschaftung bei Kahlschlagmethode Wurzelkrankheiten • • •

Wurzelschwamm (Heterobasidion annosum s.l.) bei allen Nadelhölzern wichtig Hallimasch (Armillaria ssp.) bei Laub,- und Nadfelhölzern wichtig Krause Glucke (Sparassis crispa) → Kiefer

→ verursachen Fäule (Wurzelfäulen) man unterscheidet Weißfäulen und Braunfäulen (&Moderfäule) Holz besteht aus Lignin (braun), Cellulose (weiß) und Hemicellulose (weiß) •

Weißfäule: alle 3 werden abgebaut, im schlimmsten Fall alles weg (hohl) → Holz wird (oft) aufgehellt (bei Hallimasch und Wurzelschwamm nicht → wird braun) weil Lignin als erstes abgebaut wird → Basidiomyceten und Ascomyceten



Braunfäule: Cellulose & Hemicellulose werden abgebaut → Lignin bleibt übrig → Holz braun mit typischem Würfelbruch → Stabilität nimmt rascher ab als bei Weißfäule → nur Basidiomyceten

es gibt auch Welkeerreger und Feinwurzelschäden Wurzelfäulen werden fast immer durch Basidiomyceten verursacht es gibt 2 morphologische Gruppen: • Porlinge → Kruste, Hymenium, Trama, Poren, Basidien → sehr feste Fruchtkörper • Blätterpilze → Stiel, Ring, Hut, Lamellen, Schuppen

Heterobasidon annosum s.l. (Wurzelschwamm) Skript S. 46 Basidiomycet → Porling Rotfäuleerreger → typisch in der Nordhemisphäre s.l. = im weiteren Sinn → früher eine Art, jetzt mehrere 3 Arten in Europa → Ökologie und Wirte unterschiedlich wurden früher als eine Art behandelt → sind aber 3 • Fichtenwurzelschwamm (S Inztersterilitätsgruppe) → H. parviporum • Tannenwurzelschwamm (F Intersterilitätsgruppe) → H. abietinum • Kiefernwurzelschwamm (P Intersterilitätsgruppe) → H. annosum Intersterilitätsgruppe = biologische Art → können sich nicht kreuzen → haben sich mit Wirt weiterentwickelt (Koevolution) P Intersterilitätsgruppe sehr aggressiv → kommt auch an anderen Wirten vor (Fichte) → auch an Laubhölzern Unterscheidung: Kiefernwurzelschwamm größere Poren als Fichtenwurzelschwamm → wenn nur diese 2 vorkommen morphologische Unterscheidung möglich → Tannenwurzelschwamm genau dazwischen Symptome: Kernholzbaum (Kiefer, Lärche, Eiche, Douglasie, Edelkastanie, Ulme) Splintholz (Leitgefäße) lebend Pilz kann nicht ins Kernholz → steigt nicht hoch Reifholzbaum (Fichte, Tanne, Esche, Buche) Splintholz leitet Reifholz leitet nicht Pilz wächst ins Reifholz ein und steigt weit nach oben • • • • • • • • •

Kiefer Wurzelfäule 1 bis max 2m hinauf rasche Mortalität Problem: Flächen oft nicht dicht bestockt

Fichte Zersetzung → Kernfäule die weit hinauf steigt → bis 6m junge Fichten sterben ab unterster Teil des Baumes ist wertvollster Teil an lebenden Bäumen selten Fruchtkörper (sehr unterschiedliche Formen) → erst am Stock oder toten Bäumen → oft in Hohlräumen, an Wurzeln usw. Fruchtkörper unregelmäßig und mehrjährig → typisch: umwächst alles mögliche (oft Streu eingewachsen) → krustenförmig oder konsolenförmig → Sporen werden produziert → wichtig für Infektionsbiologie neue Porenschicht weiß, alte braun ????

asexuelles Stadium vorhanden, Funktion nicht geklärt aber biologisch gesehen unwichtig (selten bei Basidiomyceten!!) → Verbreitung hauptsächlich durch Basidiosporen zuerst oft gräulich-blaue Verfärbung → oft schwarze Flecken im Holz → Holz strähnig Test: asexuelles Stadium → selten bei Basidiomyceten → für Diagnose hilfreich → beim Isolieren entstehen Fruchtkörper → einfach festzustellen von Stöcken Scheiben abschneiden → befeuchten → in Zeitungspapier wickeln → in Plastiksack verpacken → im Schatten stehen lassen → 1-2 Wochen wächst Spiniger meineckellus Stadium aus (Mikroskop Bsp.) → produziert asexuelle Sporen (birnenförmig) die in der Regel infektiös ist (Krankheitsdreieck: Wirt – Schädling – abiotische Faktoren) Infektionsweg: im Naturwald relativ selten und unbedeutend → andere Nische als in Wirtschaftswäldern (Saprobiont) im Wirtschaftswald oft Schäden an der Rinde in Bodennähe und an der Wurzel (Forstarbeiten) und Stöcke vorhanden → fördert Wurzelschwamm Basidiosporen (in konsolenförmigen Fruchtkörpern gebildet) luftbürtig, werden aktiv freigesetzt → landen auf Wunden (müssen tief sein; freiliegendes Splintholz), Wurzeln und Stöcken über Wurzelkontakt Übertragung von Baum zu Baum oder Stock zu Stock → kann nicht im Boden wachsen → braucht Holz auch von einer Generation zur nächsten → Stock auf nachwachsenden Baum Vorbeugung: Wurzel und Stamm nicht verletzten → Wunden vermeiden im Winter arbeiten → Bäume nicht im Saft → kleinere Wunden → keine Wurzelschäden weil Boden gefroren waldbauliche Maßnahmen auch bei Pflanzung vorsichtig sein → Pflanzen gleich einsetzen → Wurzeln nicht ungeschützt am Boden aufliegen lassen usw. Baumartenwahl → Wechsel zu Laubholz oder Mischbeständen Zeitpunkt der Fällung: um 0°C oder weniger → kaum Sporen; Stöcke können nur 3-4 Wochen infiziert werden biologische Bekämpfung/Kontrolle: Riesen-Rindenpilz (Phlebiopsis gigantea) Verdrängung → natürlicher Konkurrent (evtl. Parasit?) → reiner Saprobiont → Substratkonkurrenz in Österreich kein Mittel zugelassen → nur bei Erstaufforstung sinnvoll (Wiese zu Wald) → bei starkem Befall sinnlos → in Ö will man von Fichte weg → Erstaufforstungen mit Fichte nicht gewünscht → Forstpolitischer Grund für Verbot Harnstoff → Verändert PH Wert → Pilz kann nicht keimen

Armillaria spp. (Hallimasch) Skript S. 10 Basidiomycet → Blätterpilz Weißfäuleerreger → Holz wir aber dunkelbraun bis rötlich globale Bedeutung → größter Organismus der Welt (10km²) kommt auch auf Obstbäumen vor aber v.a. an Nadelbäumen wichtig (bei uns) konkurrenzstarker Saprobiont → tritt massenhaft an Totholz auf zuerst zu einer Art zusammengefasst → Intersterilitätstests → verschiedene Arten 5 Arten in Europa: • A. mellea (honiggelber Hallimasch) → Primärparasit an Laubhölzern → sterben ab • A. ostoyae (dunkler Hallimasch) → Primärparasit an Nadelhölzern → sterben ab • A. borealis (nördlicher Hallimasch) → Sekundärparasit → Kernfäuleerreger • A. gallica (gelbschuppiger Hallimasch) → Sekundär,- & Schwächeparasit, auch Saprobiont • A. cepistipes (keuliger Hallimasch) → Sekundär,- & Schwächeparasit, auch Saprobiont Schaden: verursachen meist Weißfäulen → Wurzel,- & Kernfäulen (Fichte) → nicht höher als 2m Absterben des Baumes Wurzelfäulen Stammbruch durch Windeinwirkung Infektionsweg: auch im Naturwald bedeutend → trägt längerfristig zur Diversifizierung der Wälder bei (sonst Entwicklung zu Schlussbaumarten → schattentolerant) → Schlussbaumarten anfälliger → Lücken entstehen → andere können sich entwickeln → Mischwald Sporen spielen geringere Rolle (nur bei neu besiedelten Flächen wichtig) → Hallimasch kommt in vielen Wäldern schon flächendeckend vor → Sporen können Baum nicht direkt, z.B. über Wunden, infizieren → infizieren aber totes Holz (Stöcke) = Saprophyt → so kommt er in neuen Bestand im Totholz werden Rhizomorphen gebildet (dunkle Hyphenstränge die wie Wurzeln aussehen) → man findet sie an Stöcken aber auch im Boden → können frei im Boden wachsen → spielen Rolle bei der Infektion → auch über Wurzelkontakte bei Skundärparasiten sind die Rhizomorphe wichtiger für Verbreitung → saprobiontische Arten bilden eher Rhizomorphe aus als die parasitischen bei Primärparasiten sind Wurzelverwachsungen wichtiger für Verbreitung Symptome: Harzfluss → Harz mit Boden verklebt Blätter chlorotisch starker Austrieb Notfruktifikation Rhizomorphe und Fächermycel unter Rinde Fruchtkörper in der Regel erst am toten Baum (Spätsommer und Frühherbst)

Stammfäuleerreger oberirdischer Befall → nicht von Wurzel ausgehend Wundfäuleerreger → Fichte besonders anfällig • • •

Blutender Schichtpilz (Stereum sanguinolentum) Rotrandiger Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) Kiefern – Feuerschwamm (Porodaedalea pini s.l.) → Kiefer

Stereum sanguinolentum Blutender Schichtpilz S. 103 Weißfäuleerreger Schälwunden, Rückeschäden, Fällungsschäden usw. als Eintrittspforte wichtigster Wundfäuleerreger große Ausdehnung innerhalb kurzer Zeit → 4m in 10 Jahren zuerst Rotstreif (kein Holzabbau) dann Weißfäule (Holzabbau) Diagnose: krustenförmige, ledrige FK (resupinat) → FK erst am toten Baum Sporenschicht wird bei Berührung rot → „blutend“ Porenschicht nicht erkennbar (glattes Hymenium) → Schichtpilz Vorbeugung: Vermeidung von Rindenverletzungen → Freisetzung des Splintes durch Holzfällung/Schälen/Holztransport begünstigt Ansiedelung von Weißfäuleeregern → in Naturwäldern wenig bedeutend Wundverschlussmittel

Fomitopsis pinicola Rotrandiger Baumschwamm S. 36 einer der häufigsten Porlinge bei uns → an Laub,- & Nadelbäumen → v.a. in Nadelwäldern in mittleren & höheren Lagen Wundparasit & Saprobiont → an geschädigten Bäumen u totem Holz → Sturmbruch Diagnose: Braunfäuleerreger → Längs,- & Querrisse = Würfelbruch (braunes Pulver) weißes Mycel in Holzrissen mehrjähriger Porlingsfruchtkörper mit rotem Rand (10-30cm) → zuerst orange-rot dann schwarz mit rotem Rand → Poren gelblich → frische FK: säuerlicher Geruch Verwechslung mit Zunderschwamm möglich Test: Feuerzeug → Flamme an den Rand halten → klebrig, harzig; säuerlicher Geruch (bei Zunderschwamm verkohlt der Rand Vorbeugung:

befallene Bäume frühzeitig entnehmen → wenn schon stark befallen stehen lassen → Biotopholz geschädigte Bäume entnehmen bevor es zu Befall kommt Knospen,- & Triebkrankheiten • •

Triebsterben der Fichte (Sirococcus conigenus) Scleroderris Krankheit (Gremmeniella abietina) → Kiefer

Sirococcus conigenus Triebsterben der Fichte S. 102 anamorpher Pilz → saprophytisch oder parasitisch nur asexuelles Stadium bekannt v.a. an Sämlingen und Jungpflanzen → Baumschulen problematisch Konidienverbreitung über Regen → Neuinfektion in unmittelbarer Nähe → keine aktive Verbreitung → Symptome schon nach 2 Wochen Zuwachsminderung durch wiederholten Befall der Maitriebe & Absterben von Ästen, Wipfeln & Zweigen Mg & Ca Mangel begünstigt Befall (Granit,- & Gneisstandorte) Diagnose: Mai-Juni: bräunliche Verfärbung der Nadeln des diesjährigen Triebes starker Befall: Triebe trocknen ein u biegen sich nach unten → Nadeln fallen ab, außer an der Triebspitze („Gamsbart“) Sommer: Nadel, Triebspitzen, Zapfenschuppen, Gallen → schwarze Pyknidien mit Konidien Konidien hyalin, zweizellig & ungleichmäßig spindelförmig Verwechslung mit Spätfrost (gleichmäßig über alle Bäume verteilt) oder Botrytis cinera möglich Vorbeugung: in Baumschulen: Fungizide stark befallene Bäume entnehmen Düngen Förderung von Mischwäldern

Nadelkrankheiten welche Triebe sind befallen? → Fichtennadeln geeignet für Endophytenpilze („Trojanische Pferde“) letztes das Wichtigste • • • •

Fichtennadelröte (Lophodermium piceae) Fichtennadelritzenschorf (Lirula macrospora) Fichtennadelrost (Chrysomyxa spp.) Schwarzer Schneeschimmel (Herpotrichia juniperi)

Lophodermium piceae Fichtennadelröte S. 72&74? Endophyt oder Saprobiont nur ältere Nadeljahrgänge betroffen häufigste Pilzart an Fichtennadeln Besiedelung von ganz kleinen Bereichen von Nadeln Laubabfall → FK → Besiedelung der Nadeln im nächsten Jahr Diagnose: Nadeln sind befallen (Nebenfruchtform: Spermogonien mit Spermatien)→ Abfall (Seneszenz) → am Boden liegende Nadeln bilden FK (Lirellen: Hysterothecium (= langgestrecktes Apothecium)) → bei Feuchtigkeit öffnen sich die Hysterothecien und farblose, längliche Ascosporen werden ausgeschleudert Demarkationslinien (Zonenlinien) auf den Nadeln sichtbar keine schwarze Linie an Nadelbasis Nadelverfärbungen von Innen nach Außen bei älteren Fichten Hysterothecien links und rechts neben der Nadelrippe???

Lirula macrospora Fichtennadelritzenschorf S. 72 Schäwcheparasit → v.a. an jungen Fichten mit Lichtmangel Symptome an vorjährigen Nadeln, neue ohne Symptome diesjährige Nadeln werden von Ascosporen infiziert → Symptome erst im nächsten Jahr sichtbar → charakteristisches Schadbild Diagnose: abgestorbene einjährige Nadeln braun → häufig nur einzelne schwarzer Ring am Nadelgrund 4-6mm lange, glänzend schwarze Lirellen (Hysterothecien = langgestreckte Apothecien) an der Nadelunterseite entlang der Nadelrippe??? Vorbeugung: Unkrautbekämpfung → Feuchtigkeit vermeiden Dichtstände vermeiden luftfeuchte Standorte vermeiden

Rostpilze allgemein: kleine Basidiomyceten → kleine Sporenlager obligate Parasiten → benötigen lebende Wirtspflanze, können überdauern Infektion der Rostpilze i.d.R. an diesjährigem Gewebe Symtome überall außer auf Wurzeln keine Fäulniserreger gelbliche Bänder/Flecken an Fichtennadeln → Verwechslung mit Saugschaden/Ozonschaden Name oft Hinweis auf Dikaryontenwirt

Zuwachsverlust aber kein Absterben 5 verschiedene Sporenlager 2 Wirtspflanzen Wirtspflanze 1(Zwischenwirt/Haplonten-Wirt = Mycel haploid): hier: Fichte • Spermogonien (Pyknidien) → rundliche FK mit Öffnung • bilden Spermatien (Pyknosporen; nicht infektiös, nur für Befruchtung → Insektenverbreitung) & Empfängnishyphen (haploid) • Spermogonien haploid • Verschmelzung von +Pyknospore & -Empfangnishype mit anschließender Zell,-& Kernteilung → Dikaryotisierung • Äzidien (becher,-oder blasenförmig) durchbrechen die Blattunterseite → zweikernige Äzidiosporen (Frühlingssporen) → infizieren die Dikaryotenwirtspflanze (Keimschlauch durch Spaltöffnungen → dikaryontisches Mycel) Wirtspflanze 2 (Hauptwirt/Dikaryonten-Wirt = Mycel diploid): hier: Alpenrose • Uredosporenlager (rotbraun) bildet infektiöse Uredosporen (Sommersporen) → mehrere Generationen • Teleutosporenlager (am Ende der Vegetationszeit gebildet) bilden Teleutosporen (dickwandig; nicht infektiös) die überwintern • Basidien (wachsen im Frühjahr aus Teleutosporen aus) bilden Basidiosporen (infektiös; haploid) → durchdringen mit Keimschläuchen die Epidermis des Haplontenwirtes (haploides Mycel)→ dort wachsen dann wieder die Spermogonien Mykologie: Hauptwirt Alpenrose (weil Teleutosporen) – Nebenwirt Fichte Forstwirtschaft: Hauptwirt Fichte – Nebenwirt Alpenrose Eindeutig: Haplontenwirt Fichte (Mycel haploid) – Dikaryontenwirt Alpenrose (Mycel diploid) makrozyklischer Rostpilz: alle 5 Formen vorhanden mikrozyklischer Rostpilz: 1 oder 2 Formen fehlen heterözisch: wirtswechselnd autözisch: nicht wirtswechselnd; spezialisiert auf eine Wirtspflanze; meist mikrozyklisch meist ist der Baum der Haplontenwirt, aber nicht immer

Chrysomyxa ssp. Fichtennadelrost S. 17 & 97 wirtswechselnder Rostpilz (außer C. abietis) immer der jüngste Trieb oder Nadeljahrgang befallen → infiziert immer nur jüngstes Gewebe → Infektionsbedingungen sind wichtiger als Schädigung des Baumes → kein Schwächeparasit! → eher kühlere Temperaturen (20-25°C) & Feuchtigkeit → betreiben

Wirtswechsel: Häufigkeit der anderen Wirtspflanze und Resistenz des Wirtes ausschlaggebend bei mehrjährigem Befall: weitgehende Entnadelung meist in 10-40 jährigen Beständen → von weitem Erkennbar Unterscheidung aufgrund der Dikaryontenwirte: • • •

Chrysomyxa ledi var. rhododendri → Fichtennadelrost S. 99 → Alpenrose → Alpenraum Chrysomyxa var. ledi → Sumpfporst → Flachland Chrysomyxa abietis → nur an Fichte (autdiözisch & mikrozyklisch) ohne Haplontenwirt

Diagnose: autözisch: mikrozyklisch (nur 2 Sporen) → Teleutolager braun → auf denen entwickeln sich im Frühjahr die Basidien → Basiodiosporen infizieren dann die austreibenden Nadeln Sympotome etwas anders als bei wirtswechselnden: neue Nadeln gelb gebändert → ab August goldene, wulstartige Teleutolager → Frühjahr/Sommer nächstes Jahr: Basidien mit Basidiosporen → infizieren wieder junge Fichtennadeln → Nadeln bleiben bis zum nächsten Sommer am Baum!!! heterözisch: neue Nadeln chlorotisch gefleckt/gebändert/vergilbt → ab August: orange Äzidien auf den Nadeln → nach Freilassung der Sporen: weißliche Peridie bleibt zurück → Nadeln: dunkle Spermogonien (Pyknidien) erkennbar → Dikaryontenwirt: Sporenlager (U & T) auf überwinternden Blättern (Blattunterseite)

Herpotrichia juniperi Schwarzer Schneeschimmel S. 45 von Schneehöhe abhängig (unter der Schneedecke = feucht) → psychrophil (ab -4°C) → Entwicklung unter Schneedecke → UV empfindlich junge Bäume können absterben → wenn sie komplett vom Schnee bedeckt sind Schadbild weißlich graues Mycel → nach Lichteinwirkung schwarz Mycel filzartig → Nadeln verklebt und verwoben → Trieb abgestorben → Foto Wacholder Vorkommen v.a. Fichte aber auch an Latsche & Wacholder (Türkei: Zeder & Schwarzkiefer) Entwicklungszyklus Ausbreitung vegetativ → von einem Ast zum anderen (auch zwischen Bäumen) Pseudothecien (Sporen) → Mikroskop: Zeichnung Mitschrift im 2ten Befallsjahr kugelige Auswüchse (Pseudothecien → wie Perithecium nur Bildung des Fruchtkörpers anders) 8 Sporen pro Ascus

Vorbeugung/Bekämpfung wichtiges Verjüngungshemmnis va. An der Fichte natürliche Waldgrenze: 1800m in den Randbereichen, 2000-2400 im Zentrum (Schweiz) → heute 300-400m weniger wegen Kahlschlägen Hochlagenaufforstungen wegen Lawinen und Hochwasser → heute: Schneereiche Lagen meiden natürliche Waldgrenze: Fichte, Latsche, Lärche & Zirbe (höchste Baumart in den Alpen) gegen S-Europa: Buche & Eiche → auch in Kalkalpen → schneereich und dadurch Fichte verdrängt (Schneeschimmel) Schäden an gelagertem Fichtenholz • •

Rotstreif (Stereum sanguinolatum) Bläue (Ophistoma spp./Ceratocastis spp.)

Stereum sanguinolatum Rotstreif S.103 & S.54 bei blutendem Schichtpilz besprochen wichtigster Wundfäuleerreger → flache Fruchtkörper → blutet wenn man dran kratzt → befällt auch Lagerholz → Frühling und Sommer: innerhalb weniger Wochen rote Streifen → Anfangsstadium nur Verfärbung → Fäule kommt erst später hinzu

Ophistoma spp./Ceratocystis spp. Bläue S.54 Ascomyceten kein Abbau nur Verfärbung → nur Splintholz befallen, Reifholz nicht Problem: Imprägniefähigkeit des Holzes stark herabgesetzt oft Übertragung von Buchdrucker auf Baum → Käfer hat Pilzsporen am Körper kleben Pilzhypen zuerst nur in den Holzstrahlen (quer) und später, zur Verbreitung, auch in den Tracheiden (längs) Ernährung von Zellinhaltsstoffen der Holzstraheln → Verbreitung über Tracheiden (tot, wasserleitend) → je länger der Pilz im Holz desto mehr Pilzteile in den Tracheiden → Mikroskop: Zeichnung Mitschrift Fruchtkörper (Perithecien) mit langem Hals (2-3mm) und kugelförmiger Basis charakteristisch → aus dem Hals kommen dann die Sporen heraus → Sporenranken → keine aktive Verbreitung der Ascosporen → an Insektenverbreitung angepasst → Asci werden schon im Fruchtkörper aufgelöst → Sporen werden mit den Ranken nach oben gedrückt → befinden sich in klebriger Matrix → bleiben an Insekten kleben → Mikroskop: Zeichnung Mitschrift (Perithecien) es gibt sehr viele Arten von Bläuepilzen → ca. 25 in Europa (5-6 mit Buchdrucker) → meist Artenspektrum beteiligt zuerst nur Wuchs im Splintholz nach oben → 5-6 Wochen nach Borkenkäferbefall: Reifholz erreicht → Holz wird blau → von einem Brutgang ausgehend Verbreitung Kiefer: von Hirnholzflächen auf gesunde Bäume übertragen → ohne Käfer aber v.a. durch Borkenkäfer (Kleinarthropoden (z.B.: Milben) → Vermutung))

abiotisch: Feuchte und Regentropfen Bedeutung manche Arten pathogen gegen lebenden Baum → Versuche mit mehreren Inokulationen → soll Massenangriff des Borkenkäfers simulieren → Bäume sterben ab Vorbeugung rasch verarbeiten → schnell aus dem Wald zum Sägewerk bringen Winterfällung: Käfer & Pilz im Frühling & Sommer aktiv Katastrophenereignisse → schneller Abtransport nicht möglich → Nasslager für Langzeitaufbewahrung → Verpackung in Silagefolie: sehr teuer, also nur für sehr wertvolles Holz sinnvoll → beides bis zu 1 Jahr möglich

KIEFERN Unterscheidung: Bünde...


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