VL BW 2 - Wintersemester 19/20 LA Gymnasium PDF

Title VL BW 2 - Wintersemester 19/20 LA Gymnasium
Author Lola Langohr
Course Allgemeine Didaktik BW2
Institution Technische Universität Dresden
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Summary

Wintersemester 19/20

LA Gymnasium...


Description

Unterrichts- und Professionsforschung, Allgemeine Didaktik Funktionen von Schule und Unterricht in modernen Industriegesellschaften Schule  





offizielle Bildungseinrichtung Stattfinden von institutionell geregeltem und kontrolliertem Lehren und Lernen Unterricht spezielle Form des Lehren und Lernens in Schule dabei erfolgt geplantes, systematisches, zielgerichtetes, methodisches Lehren und Lernen

Der Lehrerberuf als Profession?  Was ist Profession (in Abgrenzung zum beruflichen Handeln)?   

wissenschaftliche Ausbildung – fundiertes Wissen ethische Fundierung des beruflichen Handelns – Berufsethos hohe Autonomie der Berufsausübung 1

Vorhandensein von Berufsverbänden hohes Ansehen des Berufs Tätigkeit im Dienstleistungssektor berufliche Weiterbildung – lebenslanges Lernen Kritik am klassischen professionstheoret. Ansatz: eher „semi-professionelle“ Ausbildung, nur bedingte Autonomie  Das Tätigkeitsfeld des Lehrers     

Schulpädagogik und allgemeine Didaktik Verortung Allgemeine Didaktik in Schulpädagogik    

Was soll unterrichtet werden?  Bildungstheoretische Didaktik Wie soll unterrichtet werden  Lehr-Lerntheoretische Didaktik Wie wissen wir was?  Konstruktivische Didaktik Inwieweit lernen SUS tatsächlich?  Lehr-Lern-Forschung

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 Mehrebentheoretisches Angebot-Nutzungs-Modell (Fend 2008)



Entwicklungen von Schulen (Baumert 2006) 





Leistungsstärke der Schule: - langfristig - systematisch - kumulativ - universell Zusammenhang zwischen institutioneller Offerte und individueller Aneignung: - Qualität des Angebotes - keine Garantie der Nutzung Schule begrenzt, sie erweitert milieubedingte Ungleichheit

Didaktik (und Mathetik) Definitionen 



Didaktik im weiteren Sinne: - Wissenschaft von Vermittlungsprozessen von Kultur in spezifischen Gesellschaften - Gegenstandsfeld: Lehr- und Lernprozesse jedweder Art Didaktik im engeren Sinne: - wissenschaftliche und praktische Beschäftigung mit Zusammenhängen von Unterrichten, Lehren, Lernen in Schule

Bestimmungen der Didaktik nach Gegenstandsfeldern  Auffassungen von Didaktik 3

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= Wissenschaft von Lehren und Lernen (z.B. Heimann) = Wissenschaft vom Unterricht (z.B. Huber, Tomaschewsky) = Theorie der Bildungsinhalte (z.B. Weniger, Klafki) = Wissenschaft vom Lehrplan (z.B. Möller) = Wissenschaft von Verhaltensänderung (z.B. von Cube)

 Methodik   

Teilgebiet der Didaktik Vermittlung von Unterrichtsinhalten unter Nutzung bestimmter Unterrichtsmethoden und Medien Didaktik (Was wird gelehrt?)  Methodik (Wie wird gelehrt?)

 Gegenstandsbereiche der Didaktik         

Begriffsbestimmungen Geschichte der Didaktik Theorien und Modelle der Didaktik Prozess des Lehrens und Lernens Zielbestimmung im UR kulturelle Inhalte/ Curriculum Methoden Medien Bedingungsgefüge des UR

- Ursprung der modernen Schule und des UR - Organisation von Schule und UR - Protagonisten („Klassiker“) d. Allg. Didaktik - empirische Rekonstruktion von UR - Schul- und Unterrichtsentwicklung

 Definitionen nach Comenius  

Didaktik = „Kunst des Lehrens“ Mathedik = „Kunst des Lernens“

Lehrpläne, Bildungsstandards und Kompetenzmodelle, Standards der Lehrerbildung Lehrpläne – das klassische Modell zur Steuerung des Bildungssystems Begriffserklärungen  Lehrplan  enthalten Vorgaben für die Inhalte schulischen Lernens  bezeichnet die Zusammenstellung der Lehraufgaben (Lerninhalte, Lehrziele) für einen umfassenderen Lehrzweck und ihre Verteilung auf einen verfügbaren Zeitraum  Richtlinien  sind Leitbestimmungen in den einzelnen Fächern zur Stoffauswahl  Synonym offenes Curriculum, Kerncurriculum  Curriculum 4

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ist ein präzisierter Lehrplan mit langen Listen von Lehrzielen und -inhalten durch Empfehlungen für Methoden und Erfolgskontrollen ergänzt Synonym geschlossenes Curriculum

Funktionen von Lehrplänen  Gesellschaftliche Funktionen  Instrumente staatlicher Bildungspolitik  verbindliche Vorgaben für LUL und SUS  Normierung  Legitimation  Werbung  für außerstaatliche Schulen  Steuerung des Lernprozesses  Inputorientierung  Innovation  Fremdkontrolle

 Pädagogisch – didaktische Funktionen  Handlungsanweisung und Planungshilfe für den Lehrer.  Selbstkontrolle  Instrumente zur (Schul-) und Unterrichtsentwicklung  Transparenz und Kontrollierbarkeit des Unterrichts  Wissensreduktion

Sächsische Lehrpläne    

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teilt sich in „Allgemeinen Teil“ (Aufbau, Verbindlichkeit LP; Ziele, Aufgaben Schulart; Lernen lernen) und „fachspezifischen Teil“ (Klassenstufen, Lernbereiche) WKW-Modell (Wissen-Können-Werte) Lehrpläne haben Gesetzcharakter Lehrpläne beziehen sich i. d. R. auf den Lernprozess, da die Inhalte und Ziele über einen bestimmten Zeitraum (z. B. ein Schuljahr) festgeschrieben werden  inputorientiert Lehrplan bei Lernbereichen: - links  verpflichtend aber zeitlich selbst organisieren - rechts  Methoden, Hilfestellung,… überarbeitete LP 2019: - Medienbildung - polit. Bildung - Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

Bildungsstandards und Kompetenzmodelle

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Handlungskompetenz von Lehrkräften wird als spezifische Expertise aufgefasst, die in einem langjährigen erfahrungsbasierten und diskursiven Prozess erworben wird

Entstehung, Entwicklung in Deutschland      

Ausgangspunkt: Deutschland schnitt in internationalen Schulleistungsvergleichen eher mittelmäßig ab Findung einheitlicher Bildungsstandards für alle Bundesländer(z.B. Abiturprüfung) Kliemeexpertise 2003 Implementation seit 2004 in Deutschland (4. 12. 2003: KMK-Beschluss) sukzessiv wurden in den Bundesländern Lehrpläne durch Bildungsstandards ersetzt Systematische Einführung von Vergleichsarbeiten, z. T. gekoppelt mit internationalen und nationalen Vergleichsstudien

 Die Klieme Expertise für die KMK (Feb 2003)  von der „Input-Steuerung“ zur „Output-Steuerung“  Entwicklung nationaler Bildungsstandards als „verbindliche Anforderung an Lehren und Lernen in der Schule“  Formulierung dieser Standards in Form von Kompetenzen  Ergänzung der Standards durch Kerncurricula  Evaluation der Schulen durch Tests, perspektivisch Aufbau einer nationalen Agentur für Schulevaluation

Begriffserklärungen und Funktionen  Definition Bildungsstandards  legen fest, welche Kompetenzen Kinder o. Jugendlichen bis zu bestimmter Jahrgangsstufe erworben haben sollen 6

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Kompetenzen konkret beschrieben  in Aufgabenstellungen umsetzbar, erfassbar m.H. Testverfahren Paradigma Wechsel: Inputsteuerung  Outputsteuerung

 Kompetenzbegriff nach Weinert  Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Bewältigung komplexer Probleme  Werte und Normen  WKW-Modell  Der Kompetenzbegriff  koordinierte Anwendung verschiedener Einzelleistungen  Orientierung an lebensweltlichen Bezügen des Lernenden  komptenzorientierter UR achtet stärker auf SUS und seine Lernvoraussetzungen  Kompetenzen: - arbeiten in klarer & konzentrierter Form heraus, worauf es in Schulsystem ankommt - beschreiben, welche Kompetenzen am Ende eines Schulabschnittes/ abschlusses erreicht sein sollen

 Merkmale guter Bildungsstandards  fachspezifisch  fokussierend auf einen Kernbereich des Faches  kumulativ (Anschlussfähigkeit wird gewährleistet)  verbindlich für alle (Mindestanforderungen festgelegt; an durchschnittlichen Erwartungen orientiert)  differenzierend in Hinsicht auf Standardgruppen  verständlich  messbar  länderübergreifend Beispiele  Bildungsstandards verfasst von KMK



überfachliche Kompetenzen fachspezifische Kompetenzen - Medienkompetenz - Deutsch - Lesekompetenz - Mathe - Methodenkompetenz - Sprachen - soziale Kompetenz - Naturwissenschaften Bildungsstandards verfasst von Gesellschaften, Arbeitsgemeinschaften - politische Bildung - Sport - ….

Steuerung des Schulsystems mittels Bildungsstandards 7

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3 Ebenen des Schulsystems: - Makroebene  politische Ebene, Schulaufsichtsbehörde - Mesoebene  Schulen - Mikroebene  LUL, SUS - alle 3 Ebenen stehen in Verbindung  Rekontextualisierung Bildungsmonitoring (Übersichten über Stand Bildungsstandards einer Region) Bildungsstandards, externe Evaluationen werden auf der obersten Ebene, dem Schulsystem, festgelegt bessere Steuerung, Kontrolle und Erreichbarkeit der unteren Ebenen Umsetzung in den Schulen und Klassen Messung der individuellen Leistung und Leistungsvergleich



Standards = Transformationsriemen zwischen den einzelnen Ebenen des Schulsystems



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Standards in der Lehrerbildung  KMK – Standards für Lehrerbildung  Sie formulieren Kompetenzen für die Lehrerbildung.  Was beinhalten die Standards für die Lehrerbildung? - Orientierung am beruflichen Alltag - Wissenschaftliche Begründung - Ziele für die Lehreraus- und –fortbildung  4 Kompetenzbereiche: - Unterrichten - Erziehen - Begutachten (Bewerten) - Innovieren  11 Kompetenzen  aber auch Inklusion und Internationalisierung  Kompetenzbereich Unterrichten  Kompetenz 1: Lehrerinnen und Lehrer planen Unterricht unter Berücksichtigung unterschiedlicher Lernvoraussetzungen und Entwicklungsprozesse fach- und sachgerecht und führen ihn sachlich und fachlich korrekt durch.  Kompetenz 2: Lehrerinnen und Lehrer unterstützen durch die Gestaltung von Lernsituationen das Lernen von Schülerinnen und Schüler und befähigen sie, Zusammenhänge herzustellen und Gelerntes zu nutzen.  Kompetenz 3: Lehrerinnen und Lehrer fördern die Fähigkeit der Schülerinnen und Schüler zum selbstbestimmten Arbeiten.

Kritische Diskussion und Zusammenfassung 8

Durch öffentliche Debatte über die Qualität des deutschen Bildungssystems („PISASchock“) gerät Bildungspolitik unter enormen „Reformdruck“  u.a. Einführung von Bildungsstandards  Bildungsstandards sind ein erster Schritt zur Vereinheitlichung der Kompetenzen in den einzelnen Bundesländern, sie lösen z. T. die Lehrpläne ab.  Die Wirksamkeit dieser Standards muss noch empirisch überprüft werden.  Kritikpunkte  Bildungsstandards verengen curricular, didaktisch und methodisch  nicht in allen Schulformen und Fächern vorhanden  Teaching to the test  deutliches Abweichen der KMK von Empfehlungen des KliemeGutachtens - keine systematische Darstellung in Kompetenzstufen/-modellen - Regel- statt Mindeststandards  Lehrer beklagen, dass Bildungsstandards oft zu vage formuliert – angesichts fehlender Praxistauglichkeit werden eher alte Lehrpläne oder Schulbücher verwendet  hauptsächlich nur die fachlichen und kognitiven Kompetenzen benannt, interdisziplinäre, soziale, kommunikative und personale Erwartungen kaum angegeben 

Historische Entwicklung der Didaktik und des Lehrerberufs 17. Jahrhundert  Weltverbesserer  Radtke  Lehren an der Natur der Lernenden  Comenius  Curriculum mit Gott im Zentrum 18. Jahrhundert  Deutsche Aufklärer  Leibnitz  Schulpflicht, menschliche Selbsttätigkeit um sich Welt anzueignen  Rosseau  Entwicklung nach Lebensjahren  Francke  pietistisches Konzept (Autorität, Gehorsam)  Salzmann  Philantropisten (Menschenfreunde)  Trapp  u.a. Forderung nach kleineren Klassen  Basewod  überarbeitetes Curriculum, Einsatz von Medien  Pestalozzi  Wohnstubenmethode, Elementarmethode 19. Jahrhundert  erste Systematiker und Methodiker  Herbart  erstes neuzeitl. Planungskonzept  Ziller  Formalstufen des Unterrichts 19./20. Jahrhundert  Willmann  Schichtung der Unterrichtsinhalte (Was?)  Weniger  Frage nach Methoden (Wie?), Lehrplantheorie  Lay, Meumann, Fischer  experimentelle Didaktik (Lernexperimente) 9

20. Jahrhundert  u.a. Montessori  didaktische Materialien, Entwicklung des Kindes, Polarisation der Aufmerksamkeit  Otto  ganzheitliches Lehren und Lernen  Scheibner  Unterricht als Arbeitsprozess ab Mitte 20. Jahrhundert  Schul- und Curriculumforscher  Robinsohn  Revision des Curriculums  Roth, Aebli  Psychologie des Lehrens und Lernens  u.a Klafki, Schulz, Winkel  didaktische Theorien

Entwicklung des Lehrerberufs      

Antike: Knabenführer, Universitätslehrer Mittelalter: Scholasticus Hochmittelalter: Schulmeister frühe Neuzeit: Volksschullehrer 19. Jahrhundert: „niederer“ Lehrer/ Elementarlehrer „höherer“ Lehrer/ Gymnasiallehrer 20. Jahrhundert: Annäherung der verschiedenen „Lehrämter“ (einheitl. universitäre Ausbildung), Lehrerberuf als Profession

Geschichte der Didaktik Unterricht schon in der Antike?  Septem artes liberales (die 7 freien Künste): - Trivium (Grammatik, Dialektik, Rhetorik) - Quadrivium (Algebra, Musik, Astronomie, Aritmetrik)  das sokratische Gespräch (Mäeutik-Hebammenkunst)  philosophisches Problem  „Schüler“ erzählen alles, was zu Thema einfällt  „Schüler“ stellt Fragen bzw. wird durch Hinterfragen des „Lehrers“ auf Problem hingewiesen bzw. zu Antwort geführt  Erkenntnis Didaktik des 17. Jahrhunderts – Die Weltverbesserer  Histor.: Krieg, Not, Unterdrückung, Kirche  Beginn Entwicklung didakt. Fragestellungen (Radtke, Comenius)  histor. Ursachen

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Johann Amos Comenius (1592 – 1670):

Didaktik des 18. Jahrhundert – Geburtsstunde der Pädagogik  Histor.: Aufklärung, franz. Rev., aufgeklärter Absolutismus  Pietisten: Erziehung zu Frömmigkeit, Nützlichkeit, Obrigkeitstreue  Reformschulen der „Philanthropisten“ (Menschenfreunde)  Beginn der vom Staat forcierten Schulsystembildung- Einführung der Schulpflicht  Die Philanthropisten  Gutsmuths  Gymnastik für die Jugend  Salzmann  Sprüche zur Erziehung (Das Ameisenbüchlein  gute Erziehung)  Trapp  1. Professor für Pädagogik, „Vom Unterricht überhaupt“  Basedow  Weiterentwicklung Curriculum (praktische Fähigkeit z.B. Tischlern) + Medien und Lernspiele im UR (Herbarien, Gesteinssammlungen, Atlanten,..)  Aufklärung  Immanuel Kant, Jean-Jaques Rousseau  Erziehung große Bedeutung  jeder Mensch hat Recht auf Erziehung und kann erzogen werden  Johann Heinrich Pestalozzi  Elementarmethoden (SUS in grundlegenden Sachen geschult: Formen, Sprache, Zahlen)  Wohnstubenpädagogik (kein Unterrichten in traditionellen Klassenzimmern)  Lernen mit Kopf, Herz, Hand (Normen, Werte, sinnl. Erfahrungen, kogn. Wissen)  Wilhelm von Humboldt  Bildung ist zunächst Selbstbildung (eigene Lernbereitschaft)  Bildung zielt auf genannten Menschen, nicht auf spezielle Besonderheiten  Bildung beginnt mit frühen Kindheit und endet nicht mit Universitätsstudium  Bildung betrifft alle Unterrichtsstätten

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Didaktik des 19. Jahrhunderts – Bürgertum und Industrialisierung  Staat braucht gebildete Bürger (aber nur zu gewissen Maße)  niederes und höheres Schulsystem  Herausbildung mehrgliedriges Schulsystem in Deutschland  Johann Friedrich Herbart (Herbartianer)  Entwicklung eines Gedankenkreises (Erfahrung d. Interesses + Umgang = Entwicklung  + Bildsamkeit: Vertiefung Besinnung (Sammlung des Bekannten)  erstes neuzeitliches Planungskonzept: - Planung des Ur ist notwendig (altersgerecht, differenziert) - Anknüpfen an Erfahrungen der SUS (Wecken Interesse) - gedankliche Tätigkeit, Inhalte, Zielstellungen  Formalstufen

Didaktik des 20. Jahrhunderts  Prozess Schulsystembildung abgeschlossen  flächendeckendes Schulwesen  Lehrer sind Staatsbeamte  Abitur als Voraussetzung für alle Lehrämter  Schule = bürokrat. Organisation  Regelung sämtlicher Inhalte und Strukturen des Schulsystems  Reformpädagogische Kritik  Teil der allgemeinen Kulturkritik Ende 19. Jh.  bürokrat. Schule zerstört die „Kinderseele“  selbstständiges Arbeiten und Lernen statt Buchschule  Lehrer sollen Pädagogen sein, nicht Unterrichtsbeamte  Impulse der Reformpädagogik 12

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M. Montessori: sensitive Perioden, Sinnesmaterial, Polarisation der Aufmerksamkeit B. Otto: interdisziplinäres Lernen (Gesamtunterricht) O. Scheibner: Unterricht als Arbeitsprozess P. Petersen: Jenaplan  3 Grundeinsichten (Entwicklungsgedanke, ganzheitlicher Ansatz, Unterricht als Arbeit)

 Schul- und Curriculumforscher sowie Praktiker im 20. Jh.  Impulse aus Reformpädagogik - M. Montessori - P. Petersen  didaktische Einsichten aus Lehr- und Lernforschung - J. Piaget - H. Aebli  Curriculumforschung - E. Weniger: Wie entstehen Lehrpläne? - S.B. Robinson: Bildungsreform als Revision des Curriculums  Didaktische Theorien und Modelle - W. Klafki: Bildungstheorie - P. Heimann: Lehr- und Lerntheoretische Didaktik - K. Reich: konstruktive Didaktik

Zusammenfassung  





Didaktik hat sich im Laufe des Jahrhunderts verändert Herausbildung bestimmter Begriffe und Themenfelder: - Lerninhalte und Curricula - Rhytmitisierung, Methoden, Medien - bildungs- und Erziehungsbegriff sowie -prozesse - didaktisches denken - Theorien und Modelle didaktischen Denkens bestimmte Fragenstellungen tauchen immer wieder auf: - Rolle des Individuums - Einfluss von Erfahrungen in sozialen und gesellschaftlichen Kontexten - Lehren und Lernen als organisiertes Unterfangen - Verhältnis Theorie – Praxis Lehrerberuf als eigenständiger Beruf  universitärer Abschluss

Kategoriale Bildung und Kritisch-Konstruktive Didaktik (Klafki) Didaktische Modelle Begriff, Funktionen, Strömungen

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didakt. Modelle = Denkmodelle (Kategorialmodelle = Begriffskategorien, mit dem man UR vereinfacht); Entwürfe, Abbilder, Rekonstruktionen der Unterrichtswirklichkeit

 Funktionen allgemeindidakt. Modelle  - theoretische Funktion - Handlungsfunktion  - Analysefunktion

- Planungsfunktion - Entscheidungsfunktion - Forschungsfunktion

 Allgemeine Merkmale eines didakt. Modells  Reduktion  Akzentuierung/ Perspektivität  Transparenz  Produktivität  Entwicklung didaktische Modelle

 wichtige didaktische Modelle und Strömungen

Das Didaktische Dreieck 14







wenn Lehrer Stoff vor- und aufbereitet, dann schwenkt Pendel nach rechts Schülerorientiert  Normen, Werte, individuelles Lernen  Pendel nach links didakt. in Bildungstheorie  Ziel-

und Stoffkultur wichtig

Das Bildungstheoretische Modell Wolfgang Klafki als Hauptvertreter Forschungsgebiete:  allgemeine Erziehungswissenschaft  Geschichte des Bildungswesens  Schultheorie und Schulreform  Bildungsbegriff  didaktische Analyse  kritisch-konstruktive Didaktik Entwicklung des Bildungsbegriffs  Kant: Bildung ist untrennbar mit Prinzipien der Vernunft, Emanzipation, Mündigkeit verbunden  Humboldt: … ist zunächst Selbstbildung, Anregung aller Kräfte des Menschen  Entfaltung des Individuums und der Persönlichkeit durch Welt  Weniger: …. Verantwortung in Welt übernehmen  Klafki: …. Bildungsinhalt  den jungen Menschen für Ordnungen erschließen

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 Die Doppelseitige Erschließung  geschieht als Sichtbarwerden von allgemeinen kategorialen Aspekten auf der objektiven Seite und allgemeinen Einsichten auf der subjektiven Seite  Erschließung der Wirklichkeit (objektive Seite – materiale Bildung) Erschließung de Wirklichkeit (subjektive Seite – formale Bildung)  Das neue Allgemeinbildungskonzept von Klafki  Befähigung zur Selbstbestimmung  Bildung als Subjekt  Individualität und Gemeinschaftlichkeit  moralische, kognitive, ästhetische und praktische Bildung 

Mitbestimmung, Selbstbestimmung, Solidarität

 Der Begriff der Allgemeinbildung  Forderungen: - Bildung für alle - Bildung im Medium des Allgemeinen - Bildung in allen Grunddimensionen  einige epochaltypische Schlüsselprobleme - Friedens- und Umweltfrage - Umgang mit Ungleichheiten, neuen Medien, Liebe, Sexualität 16

Die Didaktische Analyse  Vom Inhalt zum Bild...


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