Zusammenfassung 06 Strukturalismus und Funktionalismus PDF

Title Zusammenfassung 06 Strukturalismus und Funktionalismus
Course Einführung in die Geschichte und Themenfelder der Psychologie
Institution Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Pages 4
File Size 201.2 KB
File Type PDF
Total Downloads 19
Total Views 145

Summary

Zusammenfassung der VL Strukturalismus & Funktionalismus aus dem WiSe 2016/17...


Description

06. Strukturalismus und Funktionalismus 1) 2) 3) 4)

Schulrichtungen in der Psychologie Strukturalismus Funktionalismus Kontinentale und angelsächsische Tradition

1) Schulrichtungen in der Psychologie 1.1 Begriff der „Schule 1.2 Zeitalter der „Schulen“ 1.3 „Krisen“ der Psychologie Psychologische Schulen: - Laufend Krisen (ca. alle 20 Jahre) bis mind. 2. Weltkrieg => danach Auflösen - Sehr starke Unterschiede nach Studienorten Zeitalter der „Schulen“:

-

Bsp. Ende Strukturalismus (mit Tod Wundts) Psychoanalyse setzt sich fort! (moderne Analytiker) Andere Formen nehmen Einfluss, aber nicht mehr eigenständiger Einfluss!

Die psychologischen Schulen (nach Wertheimer 1971):

Frühe Psychologie: Bewusstsein wichtig 2) Strukturalis mus (vgl. Wundt!)

2.1 Historische Einordnung 2.2 Gegenstandsauffassung 2.3 Methodenverständnis Zielsetzung des Strukturalismus: Wichtigstes Ziel ist die introspektive Analyse der menschlichen Psyche. Das Modell für die Physiologie ist die Chemie. Gesucht werden die „Elemente des Bewusstseins“ und die Gesetzmäßigkeiten ihrer Beziehungen zueinander. Diese Aufgabe kann am besten gelöst werden durch sorgfältig trainierte Versuchspersonen und mit Hilfe der Introspektion. Grundlegende Leistungen des Strukturalismus: 1. Die klare Formulierung theoretischer Konzepte und hoher methodischer Standards haben wesentlich zur Institutionalisierung einer akademischen Psychologie unabhängig von der Philosophie und der Physiologie beigetragen. 2. Die Methode der „ klassischen Introspektion“ wurde entwickelt und auf ihre Tauglichkeit geprüft. 3. Alle bedeutenden späteren Schulen haben sich in Abgrenzung zu strukturalistischen Forderungen in Bezug auf Gegenstand und Methode der Psychologie entwickelt (Funktionalismus, Behaviorismus, Gestalttheorie) Titchner – Primäres Ziel der experimentellen Psychologie: „The primary aim of the experimental psychologist has been to analyse the structure of the mind…” (Titchner, 1898, pp.450) “Mind” (Titchner 1899, p.12): “Mind” is understood to mean simply the sum total of mental processes experienced by the individual during his life time. Ideas, feelings, impulses, etc, are all mental processes; the whole number of ideas, feelings, impulses, etc, experienced by me during my life constitutes my “mind”. Die dreizentralen Aufgaben der Psychologie nach Titchner (1899): 1. Die Zerlegung des Bewusstseins in seine einfachsten Komponenten. 2. Die Entdeckung der Gesetzmäßigkeiten und ihre Verbindung. 3. Der Bezug zu den physiologischen Grundlagen im Organismus. Wichtigster Fehler bei der Beobachtung untrainierter Versuchspersonen – „stimulus error“: = Tendenz nicht das Erlebnis selbst, sondern das, was man über die Stimulationseigenschaft weiß, zu beobachten und zu berichten - entspricht der alltäglichen Beobachtung und ist eine außerordentlich feste Angewohnheit - Versuchsperson muss lernen entgegen dieser Gewohnheit Objekte & Ereignisse (genauer ihr physikalisches Wissen hierüber) zu ignorieren und sich nur auf die aktuelle Erfahrung zu konzentrieren [Bsp. Helligkeitskonstanz]

Vorstellungsbilder:

Eindrücke unterschiedlicher Klarheit, Lebendigkeit und Deutlichkeit, mit der wir uns erinnern oder vorstellen können. z.B. Das Gefühl von Samt; Teig; eines vertrockneten Blattes z.B. Der Geschmack von Schokolade; Oliven; Gebäck Grundlegende Elemente des Bewusstseins: Als grundlegende und nicht weiter zerlegbare Elemente des Bewusstseins wurden angesehen: Empfindungen, Vorstellungen und Affekte - Empfindungen sind die Elemente der Wahrnehmung - Vorstellungen (images) sind die Elemente der Gedanken (ideas) Vorstellungen lassen sich von Empfindungen dadurch unterscheiden, dass sie weniger lebhaft, weniger klar und weniger intensiv sind. Empfindungen und Vorstellungen, weisen beide vier grundlegende Attribute (Dimensionen) auf: quality, attensity (clearness which varies by attention), intensity, protensity (duration in time); manchmal auch noch "extensity" (in space). Grundlegende Kritik am Strukturalismus: 1. Introspektion ist fast immer Retrospektion 2. Die Selbstbeobachtung verändert das zu beobachtende Phänomen 3. Die introspektiven Berichte sind kaum vergleichbar, z.T. sogar widersprüchlich; es ist nicht gelungen eine allgemein akzeptierte Sprache (Begrifflichkeit) zu entwickeln. 4. Eine zunehmende Anzahl nicht introspektiv zugänglicher Daten gewann für die Psychologie an Bedeutung (zum einen „unbewusste Prozesse“, zum anderen Ergebnisse tierpsychologischer Experimente). 5. Es fehlt zunehmend die Unterstützung durch angewandte Forschung. 3) Funktionalismus 3.1 Historische Einordnung 3.2 Gegenstandsauffassung 3.3 Methodenverständnis Definition nach Woodworth (1948): “A psychology that attempts to give an accurate and systematic answer to the question “What do men do?” and “Why do they do it?” is called a functional psychology.” Entscheidender Unterschied durch andere Fragestellung: „Was tut der Mensch und warum?“  Aus Handlungen heraus schlussfolgern Tätigkeit Bewusstsein vs. Inhalte! (Vergleiche Folie 18???) Strukturalismus vs. Funktionalismus: Der Strukturalismus erforscht die Inhalte des Bewusstseins, der Funktionalismus die Tätigkeit. Der Strukturalismus betrachtet die Auflösung der Bewusstseinsinhalte in die Grundelemente als wesentlichste Aufgabe. Der Funktionalismus interessiert sich dagegen weniger für die Inhalte als für die Prozesse und die Funktion dieser Prozesse. Der Funktionalismus bezieht stärker als der Strukturalismus die Gebundenheit des Organismus in seine Umwelt mit ein. Funktionalismus:

-

Gegenüberstellung zum Strukturalismus (Gegenposition) Strukturalistische Position in Deutschland und Europa bis nach 2. Weltkrieg Funktionalismus besonders in angelsächsischen Ländern Ursprung: Darwin – Gemütsbewegung bei Mensch und Tier  Legitimationsbezug des Behaviorismus

Biographie – William James (1842-1910): - studierte und lehrte zunächst Anatomie und Physiologie wurde dann Professor für Philosophie und schließlich (1889) für Psychologie (Havard) - Buch „Principles of Psychology“ erschien 1890 nach zwölfjähriger Arbeit - James war kein Experimentalpsychologe seine Stärke lag eher im Entwurf und der Entwicklung integrierender theoretischer Vorstellungen - wandte sich gegen eine „trockene“ Laborwissenschaft William James – „lebendige Psychologie“: - wirbt für eine „lebendige“ Psychologie, die sich den Problemen des Alltags stellt - Pragmatismus, bei dem Validierung des Wissens in Begriffen von Konsequenzen, Werten und Nutzen darstellbar sein muss - Psychologie deren Gegenstand sowohl das Bewusstsein wie auch das Verhalten sein kann William James – Funktionalismus: „Psychologie ist ein Teil der Biologie, der Mensch ist in seiner Anpassung an die Umwelt zu untersuchen. Seine Gefühle, Gedanken und sein Verhalten sind hinsichtlich ihrer Funktion für sein Überleben zu prüfen.“ - Kein Experimentalpsychologe - Idee: Existenz theoretische Psychologie, die Grundannahmen erfüllt - Abwendung Laborwissenschaft, Verfechter der Alltagsforschung - „lebendige Psychologie“ = Bewusstsein UND Verhalten 4) Kontinentale und angelsächsische Tradition 4.1 Unterschiedliche Akzente 4.2 Unterschiedliche Entwicklungsverläufe Kontinentale: tendenziell eher strukturalistisch Angelsächsische: tendenziell eher funktionalistisch Heute: Meist Einflüsse von beidem! z.B. „Big 5“ = traits der Persönlichkeitsbestimmung - Strukturannahmen (Info gewinnen durch Faktorenanalyse) - Als Verhaltensvorhersage => funktionalistisch...


Similar Free PDFs