Title | Zusammenfassung Abi D - Vorlesungsnotizen 3 |
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Author | Adem Duvarci |
Course | Mathe 1 |
Institution | Technische Hochschule Mittelhessen |
Pages | 58 |
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Deutsch LK Q1 – Q3 Abitur 2019 C. T.
(Natur)-Lyrik der Romantik & Klassik
1. Vergleich Goethe & Schiller Jahr
Johann Wolfgang von Goethe
1749 Geburt (wohlhabende Familie) 1759 1765/66 Jurastudium 1768-71 Studiumsabbruch (Krankheit) → Beendung in Straßburg 1773/74 Unglückliche Beziehung 1775 1782-84 1786-88 1790 1791 1794 1795-05 1805 1806 1832
Friedrich Schiller
Hist. / kult. Ereignisse Geburt Mozart
Geburt Lateinschule
Künstlerschule → Wechsel zu Medizin Unabh.erkl. USA
erste Aufträge (Dichter) erste Werke Italienreise zur Entlastung Hochzeit Philosophiestudium Kennenlernen Goethe → Freundschaft & Austausch schreiben von Werken Tod
Kennenlernen Schiller → Freundschaft & Austausch schreiben von Werken
Franz. Revolution
Napoleon
Hochzeit Tod
Themen: Natur, Liebe: im subjektiv verfassten wird Allgemeingültiges zum Ausdruck gebracht
Themen: Mensch & Kultur; Gott & Welt; Ideal & Wirklichkeit
Goethe & Schiller = Vertreter d. Weimarer Klassik (Einfluss d. Aufklärung + Sturm & Drang)
2. Gegenüberstellung Weimarer Klassik & Romantik Klassik Zeit
Romantik
~ 1790 - 1805
~ 1795 - 1848
Im Einklang mit Mensch → beherrschbar
Gegenpol zum Menschen → unerreichbar
Mensch
Aufgeklärtes Menschenbild → aktives Handeln, ästhetische Erziehung zur Humanität
Skepsis → dem Schicksal gegenüber ausgeliefert
Tradition
Antike (Klarheit & Struktur)
Mittelalter (entzauberte Wirklichkeit)
Autonomie d. Kunst, Erziehungszweck, Ausdruck des Allgemeinen
Poetisierung d. negativen Realität, Verschmelzung d. Kunstformen
Natur
Kunstauffassung
Göttliches Prinzip (kein Gottesglaube), Pantheismus vs. Wissenschaft
Natur = Ort der göttlichen Offenbarung → Gottesglaube
Wissenschaft
Beherrschbarkeit d. Umwelt
Geheimnisse d. Natur, Einheit v. Kunst & Wissenschaft
Form
Streng geschlossen, Versform
Offene Form
Zielsetzung
Übergeordneter Leitgedanke (Allgemeingültigkeit)
Poetisierung d. Gesellschaft (Kunst im Alltag), Überwindung von Gegensätzen Universalpoesie: Vermischung aller Kunstformen
Religion
3. Naturmotiv 3.1 Naturlyrik: Definition: Form der Lyrik, in der Natur als zentraler Gegenstand erscheint → Stimmung durch Naturerlebnis (Zeigt Natur nicht wie sie ist, sondern wie sie sein kann → Reaktion auf Geist d. Epoche) Phasen in der Literaturgeschichte: • erste Erfahrungen, aufkommendes Interesse an Forschung → entdecken (Aufklärung) • Natur als unmittelbarer Erlebnisraum, Idee einer höh. Wahrheit (Klassik, Sturm & Drang) • Magische Natur → Ausdruck einer unerfüllten Sehnsucht (Romantik) • Rückzugsort vor Industrialisierung (Realismus) • verzerrte / groteske Wahrnehmung, Geborgenheit → Zerstörung (Im- & Expressionismus) • Flucht vor Wirklichkeit / Krieg (20. Jh.) Motive: • Bäume / Wald • Mond / Sterne / Nacht • Wasser
3.2 Beziehung zw. Mensch & Natur: a) Mensch als Teil der Natur („selbstverständliches Verhältnis“) • Problem: will Natur trotzdem regulieren / kontrollieren b) Natur als Auslöser für starke Gefühle (besondere Momente, Transzendenzerfahrung) c) Bedrohung d. Natur durch den Menschen (Umweltzerstörung) ◦ Arroganz gegenüber natürlichen Lebenszusammenhängen ◦ Natur vs. Technik (Forschungslust) ◦ Zerstörung auch des eigenen Habitats d) Bedrohung d. Menschen durch die Natur (Naturkatastrophen)
Aus dem Leben eines Taugenichts Titel: Aus dem Leben eines Taugenichts Autor: Joseph von Eichendorff Erscheinungsjahr: 1826 → Romantik Textsorte: Novelle Thema: Fernweh
1. Biographie Eichendorff Jahr
Eichendorff
1788
Geburt
1805 - 1812 Jurastudium (Halle, Heidelberg, Wien) 1813 - 1816 Begeisterung für D gg. Napoleon → Teilnahme an Befreiungskriegen 1816 - 1844 Arbeit im preußischen Staatsdienst (Karrierehürden als Katholik) 1826
Veröffentlichung d. „Aus dem Leben eines Taugenichts“
1844
Austritt aus preußischem Staatsdienst (Gesundheit & mangelnde Wertschätzung)
1844 - 1857 Wanderjahre mit Frau, im Ruhestand 1857
Tod
2. Personenkonstellation
3. Inhalt Die Hauptfigur ist der Sohn eines Müllers, den sein Vater aufgrund seiner Faulheit und Ziellosigkeit Taugenichts nennt. Der Taugenichts macht sich in die Welt auf und lässt sich auf seiner Reise bis nach Italien treiben. Schließlich findet er sein Glück jedoch auf einem Schloss in Wien, wo er eine unnahbar geglaubte Dame (Aurelie) heiratet. 1 2
Mühle & Wien (Schloss)
Aufbruch von zu Hause, Ankunft Wien (Anstellung als Gärtner), verliebt sich in Aurelie Beförderung T, hält A für vergeben → Verzweiflung → Aufbruch Italien Naiver Aufbruch, Ankunft Dorffest, Begleitung 2 Maler
3 4
Italienreise
Wirtshaus (Gespräch buckliger Mann), Reiter verschwunden, Geld & Kutsche für T
5
Schloss in Italien
Rasante Fahrt, Ankunft Schlosshof → prachtvolles Zimmer mit Essen Schloss = komisch, Brief von Aurelie (T soll fliehen), T flüchtet
Rom
„sieht“ Aurelie in Rom, lernt Maler kennen, Gräfin aus D sucht nach Maler → Fehldeutung (T glaubt Aurelie würde nach ihm suchen)
6 7 8
Gartenfest, Treffen mit Dame (Aurelie?) zerplatzt, Rückkehr nach Hause
9
Unterwegs
Rückreise auf Schiff, Bericht Hochzeit (T hält sich für Bräutigam), Wien
10
Wien (Schloss)
Aufklärung Verwechslung, Aurelie & T heiraten, Plan neuer Italienreise
→ Reise als Kreisbewegung (Rückkehr nach Wien, aber nicht zur Mühle)
4. Deutung 4.1 Leitmotive: •
•
•
Springbrunnen & Wasserkünste: ◦ Beständigkeit & Vertrautheit, Gefühl d. Ruhe, Quelle (Zuversicht) → wichtige Entscheidungen in Nähe zu Wasser ◦ vertrockneter Wasserlauf = Fremde / Unwohlsein ◦ Bezug zu Taugenichts: Aufwachsen an Wassermühle (Vater = Müller) Tanzen: ◦ Integration in Gemeinschaft, Außenseiter → Teil d. Masse, muss sich nicht verändern (es liegt ihm) Geige: ◦ Mittel zum Kontaktaufbau ◦ Ausdruck von Lebensfreude, Freiheit
4.2 Reise- / Wandermotiv: Warum reist der Taugenichts? • Wird weggeschickt (von Vater) • Flucht vor gebrochenem Herzen • will sein Glück finden • liegt in seiner Natur • sucht „seinen“ Ort (Akzeptanz)
➢ Weil er es möchte • hat Erwartungen ➢ Reisen macht ihn glücklich → Reisen = Ausdruck der unstillbaren Sehnsucht (Chaos mit Aurelie als Mittelpunkt / Ziel)
4.3 Werk der Romantik: • • • • • • •
Abkehr vom Glauben an die Vernunft / aufklärerischem Denken: T lässt sich von Gott leiten, macht sich keiner Sorgen (naive Reise), Antrieb = Gefühl Sehnsucht nach Natur / Wandern / Liebe: von (bürgerlichen) Zwängen befreites Leben, Sehnsucht treibt T an Unheimliche Seite: Italien = fremd / schauerlich Musik als Ausdrucksmittel: Kunst = wichtiger Teil d. Lebens Volkstümlichkeit d. Titelhelden: Poesie kommt aus dem Volk (T = naiv, einfach) Romantische Ironie: Distanz zum Werk durch Überspitzung d. Spießbürger Vermischung von künstlerischen Gattungen: Merkmale der Novelle, des Märchens, lyrische Aspekte, Bedeutung d. Musik, Maler als wichtige Figuren
Gegensatz von Philister & Romantiker: Philister (Spießbürger)
Romantiker
Gärtner, Portier, Bauer, Zolleinnehmer, Vater
Flora & Graf, Maler, Aurelie, Studenten, Taugenichts
• • •
Arbeitsam, hörig → Nützlichkeitsdenken Materielle Sicherheit fehlender Sinn für Poesie / Schönheit Spießbürgerdasein
• • • •
Gottvertrauen Streben nach Glück & Liebe Sehnsucht & Fernweh Kunst als Ausdruck der Seele Romantik als Gegenentwurf
4.4 Aktualität der Geschichte: • • •
Angst zu gehen (Naivität → Märchen?) Vergessen / Verdrängen von Sehnsucht, Gefühlen Selbstreflektion: Spießbürger oder Romantiker → was will ich?
Michael Kohlhaas Titel: Michael Kohlhaas Autor: Heinrich von Kleist Erscheinungsjahr: 1808 Textsorte: Novelle Thema: Selbstjustiz & Auffassungen von Gerechtigkeit
1. Biographie Kleist Jahr
Kleist
1777
Geburt (Familie mit Offizierstradition)
1792 - 1799
Teilnahme an Koalitionskrieg (Kleist = traditionsbewusste Soldat), Drang nach Freiheit & Bildung → Austreten aus Militärdienst
1799 - 1800
Beginn Studium (aller Fächer), Kant-krise (Einsicht dass höher Wahrheit für Mensch unzugänglich ist)
1801 -1804 Zwischen Paris, Schweiz, Deutschland → Krisen, Leben = bergab 1805 - 1807 Ausscheiden aus Staatsdienst → Entstehung vieler Werke; Kriegsgefangenschaft 1807 - 1811 Steigerung seiner Bekanntheit, Entwicklung zum Nationalisten 1811
Suizid (erschießen)
2. Personenkonstellation
3. Inhalt Die Novelle „Michael Kohlhaas“, geschrieben von Heinrich von Kleist und 1808 erstmals veröffentlicht, handelt von einem Rechtsstreit zwischen dem einfachen Staatsbürger Michael Kohlhaas und dem Adel. Nachdem dem Protagonisten der Geschichte, Michael Kohlhaas, von einem Adligen Unrecht widerfahren ist, versucht Kohlhaas sich mit all seinen Mitteln Recht zu verschaffen. Dies gelingt ihm jedoch nicht. Erst Martin Luther, der sich kurz zuvor mit Michael Kohlhaas getroffen hat, ermöglicht einen Prozess in Dresden. Der Protagonist wird zum Tode verurteilt. Doch der brandenburgische Kurfürst will ihm helfen und organisiert eine weitere Verhandlung in Berlin. Auch dort wird Kohlhaas zum Tode verurteilt und schließlich enthauptet.
K im Konflikt mit Tronka
• • •
K wird bei Geschäftsreise (nach Sachsen) aufgehalten → Forderung Passierschein Deal: Ks 2 Pferde an Junker WvT bis Passierscheine nachgereicht werden Deal nicht rechtens, K will Pferde holen → Pferde missbraucht (erbärmlich)
Erfolglose Suche nach Gerechtigkeit
• • •
Ks Klage gegen Junker in Dresden scheitert K sucht Hilfe bei KvB → erfolglos (WvT hat Bekannte beim Gericht) Lisbeth stirbt nach Verwundung
Kohlhaas nimmt Rache
• • •
Brand, Raub, Mord auf Tronkenburg durch K → WvT kann fliehen wachsende Kampftruppe gg. WvT (Kampf in Wittenberg, WvT ist dort) Auslieferung WvT misslingt, Sieg über Landvogt KvS, zündet Leipzig an
Eingreifen Martin Luthers
• • •
Öffentliche Nachricht von ML: Tadel an Taten & Selbstjustiz von K Treffen zw. ML & K (Rechtfertigungsversuche) → K bittet um neuen Gerichtstermin ML bittet KvS um Amnestie (Straferlass) von K
Amnestie & deren Aufhebung
• • • • •
K klagt erneut gg. WvT Ks Ansehen im Volk sinkt (Gewalt wg. Nichtigkeiten) WvT zieht Prozess durch komische Vorfälle in die Länge K sei jetzt Gefangener & Amnestie gebrochen Brief v. Nagelschmidt an K fliegt auf (Falle) → K Verurteilung zum Tode
•
KvS hat Interesse an Ks Amulett mit Zettel von Wahrsagerin (soll Leben retten) → KvS will Anklage für Amulett zurückziehen, schon zu spät (Versuche = erfolglos) Nachricht am Tag d. Hinrichtung: Klage K gg. WvT = erfolgreich, KvS will Amulett nach Hinrichtung an sich nehmen K liest Zettel & schluckt ihn → Enthauptung Ks (ruhig, da Ende = Gerechtigkeit)
Gerichtsverfahren in Berlin
• •
3. Deutung
3.1 Racheweg:
3. Klage Brandenburg 2. Klage Brandenburg
persönliche Enttäuschung weltanschauliche Erschütterung (Ungerechtigkeit) Familienglück hat gesellschaftl. fundierten Halt verloren • will Gerechtigkeit & Rehabilitation (Junker muss auch bestraft werden) → Rachsucht, um sein Rechtsgefühl zu befriedigen • • •
1. Klage Dresden
3.2 Das allgemeine preußische Landrecht: • • • • • •
Selbsthilfe nur im Notfall öffentliche Ruhe, Sicherheit, Ordnung an oberster Stelle → sonst Strafe Selbsthilfe, die Schäden verursacht, wird bestraft Gehorchen der Obrigkeit sich widersetzende Gruppen = verboten (wg. Aufruhr) Gleichheit vor Gericht
→ Preußisches Landrecht = wegweisend für Kohlhaas´ Rechtshandlungen
3.3 Kohlhaas` Verhalten:
1. Mandat
2. Mandat
3. Mandat
Mit Luther
-Niemand soll WvT helfen (Drohung: Sonst Brandstiftung)
- redet WvT schlecht - Belohnung für Unterstützung = Sicherheit
- Rache an WvT - Vorteil an Krieg: bessere Ordnung
- weltliche Vergehen (Unruhestifter, selbst ungerecht) - religiöse Vergehen (gottlos, Sünder, ML zweifelt Mandate an)
Verhalten - will gerechten Krieg - hält sich für stark K
- nur Gott unterlegen (über weltlicher Macht) - christlich, handelt im Sinne Gottes
- entschlossen / mächtig - Retter (Revolutionär) - stellt sich Gott gleich
- erschüttert, fassungslos (hat ML vertraut) - zurück auf Boden d. Tatsachen
Inhalt
• •
Mandate = Vorkämpfer für eine polit. Neuordnung → einseitiger Krieg Gewalt = Mittel zum Zweck → Utilitarismus
3.4 Recht & Gerechtigkeit: Recht • • •
Gesetz vom Staat schafft Sicherheit & Ordnung regelt Verhalten d. Bürger
Gerechtigkeit
vs. → strebt an
•
Innere Haltung (aristotelische Tugend, anzustrebendes Ideal)
Legalität
Legitimität
Übereinstimmung mit dem Gesetz
Begründung d. eigenen Handelns durch die Berufung auf ein höheres Recht
Der Prozess: I. Urteil: zum Tode verurteilt II. Begründung: Bruch d. Landfriedens / zu schnell Recht verschafft III. Vollzug: Vorlesen Todesurteil → Weg zur Hinrichtung → letztes Wort → Hinrichtung Recht: Kohlhaas begeht Verbrechen → schuldig (jedoch keine Todesstrafe im Gesetz!) Gerechtigkeit: • Eigentliche Klage wird erfüllt (Schadensersatz) → gerecht • Ehre wird rehabilitiert → kann in Ruhe sterben
3.5 Erzählstrategie: •
• • • •
nüchtern-sachliche Sprache ◦ Bruch d. objektiven Stils = Wertung d. Erzählers → Identifikation mit Personen nicht möglich (Leser soll sich eigenes Urteil bilden) Dokumentarischer Charakter → Authentizität / Sorgfalt des Autors Dialoge in indirekter Rede (auktorialer Erzähler) → Sprache als Auslöser für Missverständnisse Hypotaktischer Satzbau (viele Nebensätze) → Dynamik beim Lesen Einheit von Inhalt & Form: Komplexität, Negativität
3.6 Lesarten: Lesart Psychologisch
Historisch
Rechtsphilosophisch
Anthropologisch
Deutung • •
Werk = Kohlhaas´ Psychogramm Ambivalentes Rechtsgefühl: Rechtschaffenheit & Entsetzlichkeit (Extreme seines Charakters)
• •
Legitimation d. Absolutismus (Preußen unter frz. Besetzung) Adel fixiert auf Machterhalt → Amtsmissbrauch?
• • •
Gesellschaftsvertrag = Grundlage eines Staates (freiwilliges Unterwerfen einer Obrigkeit) Berufung (Kohlhaas´) auf Naturrecht Selbstjustiz = legitim?
• •
Maßgeblicher Einfluss d. Zufalls für Handlungsverlauf Handlungsspielraum (Individuum = verantwortlich für Handeln)
3.7 Aktualität der Geschichte: • •
Heute: Demokratische Massengesellschaft → Gefühl, unterzugehen Gefühl sich vom System nicht vertreten zu fühlen → Durchsetzung eigener Interessen durch Regelverletzung (Bsp.: RAF)
Woyzeck Titel: Woyzeck Autor: Georg Büchner Erscheinungsjahr: 1879 (geschrieben 1836) → Vormärz Textsorte: offenes Drama (Tragödie) Thema: soziale Frage anhand vom geknechteten / kranken Soldaten Woyzeck
1. Biographie Büchner Jahr
Büchner
1813
Geburt (Vater = Arzt)
1816 - 1831
Schulische Ausbildung (Privatunterricht, Interesse an Literatur, radikale Pos.)
1831 - 1833
Medizinstudium Straßburg → Mitglied bei Studentenbewegungen
1833 - 1835
Medizinstudium Gießen & zunehmend oppositionelles Engagement
1835 - 1836
Flucht nach Straßburg (politische Verfolgung) & Doktorarbeit
1836 -1837
Ernennung zum Doktor d. Philosophie (Zürich)
1837
Tod (Typhuserkrankung)
1.1 Büchners Briefe:
• •
An die Familie
An die Familie
An Gutzkow
Straßburg, 1833
Gießen, 1834
Straßburg (Exil)
Ungleiche Gesellschaft Proletarier als Opfer d. Systems (Legitimation für Gewalt)
• •
Determinismus hinterfragt menschliche Existenz
• •
Egozentrik Sympathie gg.über Revolutionären
1.2 Büchners Geisteshaltung: Politische Überzeugungen • • •
Absage an Gesellschaftsordnung Neuordnung d. Verhältnisse durch Gewalt Ziel: Gleiche Rechte für alle
Menschenbild •
•
Absage an die gebildete Schicht und deren Dünkel (deren nur äußere Gelehrsamkeit) Schicksal & Leben = fremdbestimmt
2. Inhalt 2.1 Woyzeck: Der Soldat Franz Woyzeck lebt am untersten Ende der sozialen Hierarchie; nur seine Geliebte Marie und sein Kind sind ihm Halt. Aber er wird von seinen Vorgesetzten als Versuchsobjekt für medizinische Experimente missbraucht, seine Geliebte wird von einem Tambourmajor verführt, und er wird so gedemütigt, dass er seine Geliebte Marie ermordet. Szene
Inhalt
Szene
Inhalt
1
W & A → Warnvorstellungen Feld
15
W kauft Messer in Kramladen
2
M mit Kind → W kommt (M hat Angst)
16
M & Narr in Kammer → M liest Bibel
3
M & W Jahrmarkt (T = angetan v. M)
17
A & W in Kaserne → W schenkt A Besitz
4
M trägt Ohrringe v. T → W misstrauisch
18
W hat Schwächeanfall (Doktor lacht)
5
W rasiert H (W sehr gehetzt)
19
Großmutter liest gruseliges Märchen vor
6
M & T treffen sich → körperliche Nähe
20
W ersticht M an Teich
7
W unterstellt M Affäre mit T
21
Kinder hören & erzählen von Mord
8
W von Doktor gedemütigt (Experiment)
22
Frau bemerkt Blut an W (beim Tanzen)
9
H und Doktor Gespräch (Abneigung)
23
W sucht Messer → Selbstgespräche
10
W & A Wachstube (W = unruhig)
24
W wirft Messer in Teich
11
Fest in Wirtshaus (M & T tanzen)
25
Kinder wollen Leiche sehen
12
W auf Feld, Stimme → soll M erstechen
26
Gerichtsdiener/Barbier/Arzt an Tatort
13
W & A im Bett → Wahnvorstellungen W
27
Christian & Karl (wendet sich von W ab)
14
Prügelei im Wirtshaus W & T
(W = Woyzeck) (M = Marie) (T = Tambourmajor)
2.2 Der hessische Landbote: Sinnabschnitte 1. Verhalten d. Lesers mit Landboten → Verheimlichung vor Adel & Klerus 2. Benachteiligung d. Ärmeren → Aufruf zum Widerstand 3. Steuern in Hessen → Staat = alle (gleiche Gesetze?), Ungleiche Verteilung 4. Schattenseiten d. Fürsten & Kleinstaaten → Fürsten nicht (wie Kaiser) von Gott legitimiert 5. Revolution auch in Frankreich → ...