Zusammenfassung Der Selbstmord PDF

Title Zusammenfassung Der Selbstmord
Author patzi Dittgen
Course Lehramt (L1-L5) Examen: Soziologie
Institution Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
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Der anomische Selbstmord → S. 273-296 Anomische Selbsttötung spiegelt die moralische Verwirrung des Individuums wider, seinen Mangel an gesellschaftlicher Orientierung, oft verbunden mit dramatischem sozialem und ökonomischem Wandel. Er ist die Folge moralischer Deregulierung und fehlender Definition legitimer Ziele durch eine soziale Ethik, die dem Bewusstsein des Einzelnen Sinn und Ordnung vermitteln könnte. Es fehlt hier nach Durkheim vor allem eine wirtschaftliche Entwicklung, die soziale Solidarität produziert. Die Menschen wissen nicht, wo ihr Platz in der Gesellschaft ist. In der entsprechenden moralischen Desorientierung kennen die Menschen nicht mehr die Grenzen ihrer Bedürfnisse und befinden sich in einem Dauerzustand der Enttäuschung. Dies geschieht vor allem bei drastischen Veränderungen der materiellen Bedingungen der Existenz, wirtschaftlicher Ruin oder auch plötzlicher unerwarteter Reichtum: Durch beides werden bisherige Lebenserwartungen infrage gestellt und neue Orientierungen werden erforderlich, bevor die neue Situation und ihre Grenzen richtig eingeschätzt werden können. Alle vier Typen von Selbsttötung basieren auf hohen Graden von Ungleichgewicht zwischen zwei gesellschaftlichen Kräften: Integration und moralischer Regulierung. Durkheim berücksichtigte bei seiner Untersuchung die Wirkungen von Krisen auf soziale Gefüge, zum Beispiel den Krieg als Ursache für vermehrten Altruismus, wirtschaftlichen Aufschwung oder Depression als Ursache verstärkter Anomie. Im Unterschied zum egoistischen Selbstmord, der dann auftritt, wenn sich die soziale Gruppe sich vom Individuum entfernt, tritt der anomische Selbstmord dann auf, wenn die Gesellschaft einen dynamischen Wandel durchmacht, der in Unordnung resultiert und in der Unfähigkeit, das Individuum in allgemein anerkannter Weise zu kontrollieren

Der anomische Selbstmord: Ein zu geringes Ausmaß der sozialen Kontrolle führt zur Desorientierung, d.h. Dem Verlust der bisherigen Bedürfnisse-Mittel-Balance. Die entfesselten Bedürfnisse des Individuum lassen sich mit steigendem Anspruchsniveua immer weniger befriedigen. Hieraus resultieren Frustrationen, die wiederum zum Selbstmord führen. Anomischer Selbstmord ergibt sich als Folge von abrupten, einschneidenden und schwerwiegenden Änderungen im sozialen Status einer Person, die diese nicht mehr bewältigen kann. Mensch braucht autoritäre Macht, welche seine Bedürfnisse z.B. anhand von Moralvorstellungen einschränkt. Schnell voranschreitender gesellschaftlicher Wandel, welchem die bereits bestehenden Normen und Regeln nicht folgen (vor allem in ökonomischen Krisen). Der Mensch weiß nicht mehr, welche Normen/Regeln noch gültig sind → führt zu Regel- bzw. Normlosigkeit. → fehlende normative Gesamtintegration der Gesellschaft, keine wegweisende Grenzsetzung für das Individuum. Regellosigkeit in einer Gesellschaft führt genauso zu einer höheren Selbstmordanfälligkeit wie zu viele Regeln. Der anomische Selbstmord 1. Der Selbstmord nimmt bei wirtschaftlichen Krisen zu.Dieses Ansteigen erfolgt auch bei plötzlicher wirtschaftlicher Prosperität: Beispiele Preußen,Italien.Die Weltausstellungen.Selbstmord und Reichtum. 11. Deutung dieser Zusammenhänge. Der Mensch kann nur leben, wenn seine Bedürfnisse und seine Mittel im Einklang miteinander stehen; woraus eine Begrenzung der letzteren folgt; die Begrenzung wird von der Gesellschaft vorgenommen;wie dieser mäßigende Einfluß normalerweise vor sich geht;wie er durch Krisen behindert wird; dadurch Normlosigkeit, Anomie,Selbstmord. Bestätigung für diese Schlüsse in den Beziehungen zwischen Selbstmord und

Reichtum. Die Anomie ist tatsächlich eine chronische Erscheinung des Wirtschaftslebens. Daraus entstehende Selbstmorde. Beschaffenheit des anomischen Selbstmordes.

„Niemand kann sich wohlfühlen, ja überhaupt nur leben, wenn seine Bedürfnisse nicht mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln einigermaßen im Einklang stehen (…). Ein Bedürfnis aber, das nur unter Leiden befriedigt werden kann, wird kaum neu entstehen. Ein Drang, der niemals befriedigt wird, muß schließlich verkümmern, und da der Drang zu leben sich notwendig aus allen anderen Bedürfnissen ergibt, muss auch er schwächer werden, wenn die anderen nachlassen“ (ebd., S. 279). Die Bedürfnisse des Menschen und die verfügbaren Mittel zu ihrer Befriedigung müssen also im Gleichgewicht stehen. Wann aber ist dieses Gleichgewicht gestört? Die Regulierung dieses Gleichgewichts erfolgt grundsätzlich durch die Gesellschaft, sie hat insofern eine moralische Autorität. Wenn nun in der Gesellschaft Störungen auftreten, zum Beispiel durch wirtschaftliche Krisen, aber auch durch wirtschaftliches Wachstum als einer plötzlichen Veränderung, dann ist die Gesellschaft zeitweise nicht mehr fähig, diese Autorität auszuüben, die Selbstmordrate steigt an. Zu Zeiten von Wirtschaftskrisen müssen also die Menschen erst lernen, ihre Ansprüche, die ihnen die Gesellschaft zuvor zugebilligt hat, herunterzuschrauben. Das gleiche gilt aber auch bei einem plötzlichen Anwachsen von Macht und Reichtum. Da sich die Lebensbedingungen verändern, gilt das vorherige Bedürfnismodell nicht mehr. Die Menschen wissen nicht mehr, was möglich ist und was nicht, welche Ansprüche und Erwartungen erlaubt sind bzw. welche über das gebotene Maß hinausschießen. Mit dem Wohlstand steigen auch Bedürfnisse, Begehrlichkeiten werden geweckt, wenn Teile der Gesellschaft sich plötzlich wirtschaftlich besser stellen. Dann verlieren althergebrachte Regeln ihre Autorität (vgl. Durkheim 2008a, S. 288f.). DURKHEIM: Anomischer SM: – soziale Anomie d.h. Mangel an gesellschaftlichen Regeln und Kontrollen (keine klare Normsetzung mehr) – aus einer inneren Atmosphäre der Ratlosigkeit und Unzufriedenheit heraus. – Verlorenes Gleichgewicht zwischen individuellen Lebensplänen und Bedürfnissen sowie der Möglichkeit der Gesellschaft, die individuellen Bestrebungen zu regulieren. Ursachen für Selbstmord: – Soziale Kräfte, sie entstehen aus der Gruppe und nicht aus den einzelnen Menschen. Die Intensität der Smrate hängt ab: 1. von der Natur der Individuen, aus denen sich die Gesellschaft zusammensetzt. 2. von der Art und Weise, wie sie sich assoziiert haben, das heißt also, von der Natur ihrer sozialen Organisation. 3. von vorübergehenden Ereignissen, die störend in den Ablauf des kollektiven Lebens eingreifen, ohne deren anatomische Verfassung zu verändern, wie nationale oder wirtschaftliche Krisen. Warum wird in relativ guten wirtschaftlichen Zeiten Selbstmord begangen? – Anomischer Selbstmord ist auf wirtschaftliche Konjunktur zurückzuführen. Durkheim spricht von Deklassierung (negative Konjunktur) vs. Reklassierung (positive Konjunktur). – Individuum kann sich nicht so schnell an die neue gesellschaftliche Situation anpassen. – Durkeims Menschenbild homo dublex beschreibt die Disposition des Individuums zwischen der eigenen Bedürfnisbefriedigung und der Abhängigkeit von der Gruppe. – Unbegrenzte Freiheit wird für den Menschen gefährlich → er kann sich seine eigenen Bedürfnisse erfüllen → gleichzeitig geht aber der Anschluss an die Gruppe verloren. → Mensch geht in seinen eigenen Bedürfnissen ohne Grenzen verloren.

– Freiheitsbegriff: negative Freiheit: alles wird abgeschaltet was Freiheit beschränkt. Positive Freiheit: es wird etwas geschaffen, was Freiheit schafft. Wie könnte man die steigende Selbstmordrate erklären? – Industrielle Revolution – Übergang von mechanischer zu organischer Solidarität – Herauslösen des Individuums aus der Gesellschaft wird immer stärker durch Modernisierung. – Zusammenbrechen gesellschaftlicher Regulation und Integration kann steigende Selbstmordrate erklären. Ist jeder Selbstmord anomisch, oder sind es nur die Ausreißer, die anomisch sind? – Nicht alle SM sind anomisch. – SM erklärt Durkheim durch externe Faktoren wie Jahreszeiten, Kultur... – Als anomische SM werden Ausreißer der Smrate bezeichnet, Abweichungen von der „normalen“ Smrate. These: Die wirtschaftliche Krise hat Auswirkungen auf die Selbstmordrate. Wirtschaftliche Krisen haben eine Wirkung auf die Selbstmordrate. 1873 konnte man dies an der Finanzkrise in Wien erkennen. 1872 lag die Selbstmordrate bei 141 Menschen. 1873 stieg sie auf 153 1874 stieg sie sogar auf 216 Menschen. Die Selbstmordrate stieg um 51% innerhalb eines Jahres. Das die Wirtschaftskrise daran schuld war, kann man daran erkennen, dass in den ersten 4 Monaten (1.1.-30.04.74) des Krisenhöhepunktes im Jahre 1874, die Rate auf 73 Menschen stieg. 1871 waren es (Januar – April) 48 1872 = 44 1873 = 43 Auch in Ffm stieg die Rate um 45%. Hier gab es die gleiche Krise zum gleichen Zeitpunkt. Nachweisbar waren 22 Selbstmorde pro Jahr vor 1874 und im Jahre 1874 stieg die Anzahl auf 32. Im Gegensatz zu den Selbstmordraten während der Finanzkrisen, hat sich die Rate sogar bei Wohlstand erhöht. So waren bspw. Die Getreidepreise in Preußen 1848-1981 waren sehr günstig, doch die Selbstmordrate stieg von 1527 auf 1736 Menschen im Jahr 1849. Trotz anhalten der billigen Preise stiegen die Selbstmorde jährlich. 1858 fiel der Preis erneut und trotzdem steigen die Selbstmordzahlen. Preise wurde niedriger, die Selbstmordzahlen nahmen um 17% zu. Wohlstand als auch Wirtschaftskrisen haben die gleichen Selbstmordraten. 1887 stieg die Anzahl der Produktion von Dampfkessel in der Industrie stark an. Damit verdoppelte sich sogar die Arbeiterzahl und auch die Arbeitslöhne um ca. 35% stiegen an. Der Lebensstandard der arbeitenden Bevölkerung stieg an und gleichzeitig sank sogar der Brotpreis. Trotz der guten Verhältnisse wurde eine steigende Zahl an Selbstmorde festgestellt. Sie stiegen 1871-1878 um 36%. Auch nach dem Krieg, als sich Deutschland 1870 geeint hat, und das Volksvermögen durch eine riesige Kriegsentschädigung bereichert wurde, Handel und Industrie gewachsen sind, stieg die Selbstmordzahl rapide um 90%. In armen Ländern ist die Selbstmordrate wesentlich geringer als in reichen Ländern, wo die

Menschen von ihren Zinsen leben. Selbstmordraten nehmen wegen den Krise zu, d.h wegen der Störungen der kollektiven Ordnung. Jede Störung des Gleichgewichts, sogar wenn sie einen größeren Wohlstand zur Folge hat oder eine Stärkung der allgemeinen Vitalität, treibt die Selbstmordzahlen in die Höhe. Jedes mal, wenn es tiefgreifende Umstellungen gibt (plötzlicher Wachstum oder nach unerwarteten Erschütterungen) gibt der Mensch der Versuchung des Selbstmordes leichter nach. Wieso ist das so? Menschen sind nicht so, wie Tiere, weil seine Bedürfnisse nicht nur durch seinen Körper bedingt sind. Es gibt keine Stufen der sozialen Hierarchie, in denen die Gesellschaft zufrieden gestellt wird. Hängen die Bedürfnisse von einer Einzelperson ab, so sind sie unbegrenzt. An sich, wenn man von allen äußeren Einflüssen absieht, ist unsere Aufnahmefähigkeit ein bodenloser Abgrund, der nie gefüllt werden kann. Unbegrenzte Wünsche sind nicht zu befriedigen, diese Unersättlichkeit führt zu Krankheit. Da sie nichts einschränkt gehen sie darüber hinaus, was sie bekommen können. Dies ist ein unstillbarer Durst nach Befriedigung. Einerseits sollte ein Mensch sich ohne Schranken frei entfalten und unerreichbaren Zielen nachjagen. Der Mensch braucht immer das Gefühl dass er weiter kommt und dass seine Bemühungen nicht umsonst sind. Aber man kommt nicht weiter wenn man kein Ziel hat, oder wenn das Ziel unerreichbar ist. Man ist eher darüber enttäuscht das Ziel nicht zu erreichen (obwohl es unerreichbar ist), als stolz darauf zu sein was man bisher erreicht hat. Auch wenn ein Mensch eine unbegründete Hoffnung hat, kann sich daraus eine Art Vorfreude entwickeln, die allerdings schnell wieder nachlässt. Sie kann kurz gehalten werden, springt aber dann wieder in die Enttäuschung über. Wenn der Mensch sein Ziel nicht erreichen kann, ständig auf der Stelle tritt so kommt ein unbehagenes Gefühl und Unruhe in ihm hoch. Dies ist der Punkt, andem sein Leben nur noch an einem seidenen Faden hängt, der jederzeit reißen kann. Damit es nicht dazu kommt, brauchen Menschen Grenzen! Erst dann kann es mit den Möglichkeiten in Einklang gebracht werden und Befriedigung finden. Da ein Mensch selbst sich nicht diese Grenze setzen kann, muss sie von außen gegeben werden. Eine Autorität muss sie vorschreiben, die er respektierrt. Nur die Gesellschaft ist in der Lage diese Rolle zu spielen, da sie die einzige moralische Kraft ist, deren Überordnung er anerkennt. Gesellschaft hat nötige Autorität, Recht zu sprechen und Begierden in die Schranken zu setzen, die nicht überschritten werden dürfen. Sie kann einschätzen, welche Prämie sie zum Besten des gemeinsamen Interesses für jeden bestimmt. Gibt Hierarchie, hier wird bestimmt wer welchen Wohlstand hat und welchen Platz er in der Hierarchie einnimmt. Dieses Muster ändert sich, je nach dem wie das Gesamteinkommen steigt oder fällt. Menschen haben ein Bild davon, wie weit ihr Ehrgeiz gehen kann. Sie schauen nach nichts, was darüber hinausgeht. Diese Beschränkung gibt ihnen ein ruhiges und zufriedenes Gefühl. Das Gleichgewicht seines Glückes ist durch die Grenzen stabil, Enttäuschungen können ihn nicht erschüttern, da er froh ist was er hat. Auch wenn Wünsche angestrebt wurden, die gescheitert sind. Es wurde gesagt, dass der moralische Druck an dem Tag aufhört, andem die wirtschaftliche Lage nicht mehr erblich ist. Wenn Erbschaft abgeschafft wird und jeder mit den gleichen Voraussetzungen beginnt und es keine Konkurenten mehr gibt. Je Gleicher man sich ist, umso geringer sei der soziale Zwang. Allerdings bleibt immer ein erblicher Unterschied bestehen: Intelligenz, Begabung, Geschmack und Begabungen für Kunst, Wissenschaft, Fleiß... sind alles Eigenschaften die jeder bei seiner Geburt mitbekommt. Demnach gehört auch hier eine Disziplin her, die die weniger Begabten dahin bringen ihre schlechtere Lage zu akzeptieren.

Also macht sich auch hier Unruhe und Unzufriedenheit irgendwann breit. Wichtig ist, dass Gehorsamkeit auf Respekt und nicht aus Furcht beruht. Für Menschen ist es characteristisch, dass Beschränkungen die ihm aufgelegt werden, nicht physisch sondern moralisch also sozial sind. Er ist sich darüber bewusst, dass ihm jemand anderes überlegen ist. Bei Wirtschaftskatastrophen sind Menschen dazu genötigt ihre Ansprüche herabzusetzen und ihre Bedürfnisse einzuschränken. Alles ist verloren, was sie in der Gesellschaft erarbeitet haben. Die Gesellschaft kann den Betroffenen nicht beibringen wie sie mit der neuen Situation umgehen können. Auch wenn Macht und Reichtum entsteht, ist dies der gleiche Fall. Durch die veränderten Lebensbedingungen verändert sich das Modell, andem sich die Bedürfnisse orientieren. Die Hierarchie ist nun unordentlich. Es braucht Zeit bis sich die Menschen nach einer anderen Rangordnung orientiert haben. Sie wissen nicht was erlaubt ist und welche Erwartungen und Ansprüche erlaubt sind. Durch höheren Wohlstand steigen die Bedürfnisse. Sie werden angestachelt durch die vorgehaltene reichere Beute. Alte Regeln verschwinden weil man nun darüber steht. Der Zustand der gestörten Ordnung (anomie) wird also dadurch verschärft, dass die Leidenschaften zu einem Zeitpunkt, wo sie einer stärkeren Disziplin bedürfen, weniger diszipliniert sind! Egal was erreicht wurde, möchten sie immer mehr erreichen. Ohne Grenzen sagt nieman „bis hierhin und nicht weiter“. Sie werden also nie befriedigt sein, haben Unruhe bis hin dass es zu keiner Beruhigung mehr kommt. Sie arbeiten mehr und stehen nach einem Misserfolg mit leeren Händen da. Alle Klassen sind dem Wettbewerb ausgesetzt (da es keine Klassentrennung mehr gibt), Regeln werden immer weniger beachtet, der Kampf wird immer härter. Je mehr man sich anstrengt, umso nutzloser wird die Anstrengung. Da muss man sich nicht wundern, wenn der Wille zum Leben verschwindet. Arme Länder sind dem gegenüber immun. Was man hat, ist der Ausgangspunkt seiner Bedürfnisse und Wünsche. Je weniger man hat, umso weniger gerät man in Versuchung den Bogen seiner Wünsche zu überspannen. Reichtum gibt uns die Illusion alles zu bekommen was man möchte. III in der Welt des Hndelns und der Industrie ist der Selbstmord eine Art Dauerzustand. Wer alles von der Zukunft erwarten hat und immer nur nach seinen Wünschen in der Zukunft geschaut hat, findet in seinem vergangenen Leben nichts was ihm hilft mit den Missgeschicken in der Gegenwart zurecht zu kommen. Denn die Vergangenheit war für ihn nichts als einfach nur Etappen die mit Ungeduld durcheilt wurden. Er macht sich eine Illusion, indem er denkt dass er das Glück noch in der Zukunft findet. Wenn er registriert, dass er sein Glück weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft findet, hat er nichts mehr, an das er sich halten kann. Menschen unterwerfen sich ihren Schicksalsschlägen besser wenn sie die Gesellschaft in gesunder Disziplin hält. Wenn er gewohnt ist, sich zurückzuhalten, fällt ihm dies leichter zu aktzeptieren. Wenn man kein anderes Ziel hat, als ständig über seinen Punkt hinauszuleben, ist es umso schmerzvoller zurückgeworfen zu werden. Heutzutege ist es so, dass dem Menschen Reize vorgespielt werden. Weil dieses Durcheinander gerade in der Wirtschaft seinen Höhepunkt erreicht hat, findet es dort die meisten Opfer. Handel und Industrie haben die größten Selbstmordraten gegenüber der freien Berufe und vor allem der Landwirtschaft (da hier noch alte Regeln gelten)....


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