BGK Psychologie Arbeitsblatt 6 PDF

Title BGK Psychologie Arbeitsblatt 6
Course Begleitkurs zur Einführung in die Psychologie
Institution Universität Augsburg
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Summary

Arbeitsblätter Psychologie im Begleitkurs, wöchentliche Pflichtaufgaben Abgabe...


Description

6a In dem Lehrfilm „Maintaining Classroom Discipline“ aus den Forschungsarbeiten von J. S. Kounin, lässt sich neben dem allgemein angespannten Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler, insbesondere die Nachahmung von provokativem Verhalten identifizieren. In der Szene, in der ein Schüler sein Buch fallen lässt, um den Unterricht absichtlich zu stören, werden die Phasen des sozial-kognitiven Lernens sichtbar. In der Erwerbsphase entsteht vorerst eine Repräsentation des Verhaltens. Sie ist in Aufmerksamkeits-und Behaltensprozesse zu unterteilen. Aufgrund der wachsenden Unbeliebtheit des Lehrers, gewinnt der provozierende Schüler mit seinem störenden Verhalten immer weiter an Ansehen. Er gilt hier als Modell und sein deutlich erkennbar schlechtes Verhalten wird von weiteren Schülern beobachtet. Zusätzlich hat die Störung in der vorliegenden Situation für die Klasse eine „positive“ Bedeutung, da sich der Lehrer darüber stark ärgern wird. Die Aufmerksamkeitsprozesse finden somit statt und durch die bildhafte und symbolische Repräsentation des Verhaltens, das bewusste Verschieben des Buches und offensichtliche Stoßen vom Tisch sind die Behaltensprozesse ebenfalls gewährleistet. Auf die Erwerbsphase folgt die Ausführungsphase, bestehend aus Reproduktionsprozesse und Motivationale Prozesse. Da die motorischen Fertigkeiten zur Umsetzung des Verhaltensabbilds gegeben sind, benötigt es keine Übungsphase zur Reproduktion. Das Verhalten steht jetzt zur Ausführung bereit und ist nur noch von der individuellen Motivation abhängig. Das der Lehrer höchstwahrscheinlich verärgert sein wird und das störende Verhalten der Schülerinnen und Schüler auf Anerkennung/Bestätigung der Klasse trifft, motiviert es zur Nachahmung dieses Verhaltens. Weiter Gründe bzw. Bedingungen, dass Unterrichtsstörungen von Mitschülerinnen und Mitschülern wiederholt werden, sind vor allem die Lehrer-Schüler Beziehungen. Die Kinder verlieren durch die ständigen Strafen nicht nur die Motivation am Unterricht, sondern auch teilweise den Respekt vor der Lehrkraft. Wenn nun bei einer grundlegend negativen Stimmung ein Kind der Lehrerin oder dem Lehrer die Stirn bietet, durch Störungen oder diverse „Scherze“, regt dieses Verhalten aufgrund der Akzeptanz und des Respekts der Klasse, andere Kinder zu ähnlichen Verhalten an. Bei einem gutem Klassenklima könnte eine Unterrichtsstörung auch von der Klasse negativ wahrgenommen werden, was wiederum seltener zur Nachahmung führt. Es ist aber allgemein auch wichtig als Autoritätsperson zu gelten, denn ohne genügend Durchsetzungskraft kann es ebenfalls zu Fehlverhalten weiterer Kinder kommen. Man sollte am besten einen Ausgleich schaffen, um die Akzeptanz und den Respekt der Schüler zu erhalten.

6b Der Achtklässler Max weigert sich ein Aufgabenblatt im Mathematikunterricht zu bearbeiten. Auch nach mehrmaliger Aufforderung kommt er dem Arbeitsauftrag nicht nach. Er zieht die Aufmerksamkeit der Klasse auf sich, die nun ebenfalls beginnt unruhig und unproduktiv zu werden. Classroom Management ist eine der wichtigsten Qualitäten, die eine Lehrkraft aufweisen muss. Um einen reibungslosen Unterrichtsablauf zu gewährleisten und Unterrichtsstörungen wie in der vorliegenden Situation zu vermeiden, ist es wichtig positive Beziehungen aufzubauen. Vor allem das Verhältnis zwischen Lehrkraft und ihren Schülerinnen und Schülern ist auschlaggebend für die Klassenführung. Ein respektvoller, freundlicher, aber auch bestimmender Umgang mit den Kindern ist wichtig. Um nun mit der „Extremsituation“ sinnvoll umgehen zu können, eignet sich besonders die sozial-kognitive Lerntheorie mit ihren vier Prozessen. Aufmerksamkeit: Die Schüler und insbesondere Max wird mit einem beispielhaften Modell konfrontiert. Am besten eignen sich Schüler, die vielleicht auch nicht die besten Schüler in Mathe sind oder das größte Interesse haben, aber sich dennoch anstrengen und den Arbeitsauftrag zumindest versuchen. Max soll dazu angeregt werden das Verhalten zu beobachten. Dies kann auch dadurch entstehen, dass ihm durch eine gute Mitarbeit eine bessere Note erwarten wird, da das Modell ebenfalls eine bessere Note erhalten hat. (pos. Bedeutung) Behalten: Damit nun das beobachtete Verhalten behalten wird, müssen erstmal bestimmte Voraussetzungen geschaffen werden. Man könnte Max die Art und Weise schildern wie sich das Modell anstrengt und den Arbeitsauftrag bewältigt. Beispielsweise, dass es sich bei Fragen meldet, oder mit Mitschülern gemeinsam versucht die Aufgaben zu lösen, anstatt sich gegenseitig abzulenken. Nun könnte man noch anbringen, dass weitere Schülerinnen und Schüler, möglicherweise auch Freunde von Max auf die gleiche Weise agieren. Durch die Wiederholung der bestmöglichen Arbeitsweise prägt sich das Verhalten bei Max ein. Reproduktion: Max ist nun in der Lage das beispielhafte Lernverhalten selbst auszuführen. Er weiß nun, was er tun muss, wenn er mal nicht weiterkommt und realisiert, dass er andere durch seine Störung negativ beeinflusst. Er übersetzt die gespeicherten Schemata in Verhaltensweisen. Durch diese Erkenntnis ist jedoch eine Ausführung noch nicht gewährleistet. Motivation: Damit Max nun das erlernte Verhalten auch anwendet, benötigt er einen Anreiz. Abgesehen davon, dass er in dem nächsten Test eine bessere Note zu erwarten hat, erhalten aufmerksame und mitarbeitsfreudige Schüler bessere mündliche Noten. Fall dies nicht ausreichend ist kann man Max zusätzlich vorerst von seinen Sitznachbarn trennen. Wenn Max das Verhalten erworben und verinnerlicht hat und die Konsequenzen ob positiv oder negativ erkennt, kommt es wahrscheinlich weniger zu Unterrichtsstörungen. Falls dies weiterhin nicht der Fall sein sollte, können weitere Maßnahmen erhoben werden, wie: Gespräche mit den Eltern/Schulleiter oder ein langfristiger Einzelplatz.

6c „Prävention ist besser als Intervention“ Grundlegend kann man festhalten, dass sowohl Prävention als auch Intervention wichtig sind für eine effektive Klassenführung. Sie sind wohl beide nötig, um ein gutes Klassenklima zu ermöglichen, welches erfolgreiche Lehr- und Lernprozesse, individuelle Entfaltung, gemeinschaftliches und motiviertes Arbeiten beinhaltet. Kounin beschreibt verschiedene Merkmalsbereiche für eine effektive Klassenführung, anhand drei dieser Bereiche wird im Folgenden auf die Frage ob Prävention besser als Intervention ist eingegangen. Die Disziplinierung ist beispielsweise eine Methode um auf Störungen auf eine klare, feste, aber auch nicht zu harte Weise zu reagieren. Dabei ist zu beachten, dass konstruktiver Umgang eine positive Wirkung, im Gegensatz zu harten Maßnahmen hat. Somit lässt sich festhalten, dass strenge Intervention wohl nicht komplett ausreicht, um den Unterricht erfolgreich zu bewältigen. Vorbeugendes Handeln könnte eine bessere Möglichkeit sein. Mit der Gruppenmobilisierung kann man beispielsweise mithilfe von Spannung, die Mitarbeit fördern und Fehlverhalten verringern. Das häufige Aufrufen unterschiedlicher Schüler, verknüpft mit einer gewissen Ungewissheit ist somit eine Möglichkeit präventiver Unterrichtsführung. Auch Abwechslung und Herausforderung sorgen für konzentrierteres auseinandersetzen mit den Lerninhalten. Stillarbeit zum Beispiel fordert Kinder heraus, sie müssen sich selbst mit den Themen beschäftigen, ohne Hilfe von Mitschülerinnen und Mitschülern. Dabei ist auch die Abwechslung der Darbietungsform zu beachten, um das Interesse weiter zu fördern. Verbunden mit der Gruppenmobilisierung wird ein aktives Lernklima geschaffen. Schlussendlich lässt sich festhalten, dass Intervention zwar ein gutes Mittel zum Schnellen Eingreifen ist, aber Prävention sich langfristig besser bewährt. Durch vorbeugende Maßnahmen lässt sich der Unterricht noch effektiver gestalten.

6c „Prävention ist besser als Intervention“ Grundlegend kann man festhalten, dass sowohl Prävention als auch Intervention wichtig sind für eine effektive Klassenführung. Sie sind wohl beide nötig, um ein gutes Klassenklima zu ermöglichen, welches erfolgreiche Lehr- und Lernprozesse, individuelle Entfaltung, gemeinschaftliches und motiviertes Arbeiten beinhaltet. Kounin beschreibt verschiedene Merkmalsbereiche für eine effektive Klassenführung, anhand drei dieser Bereiche wird im Folgenden auf die Frage, ob Prävention besser als Intervention ist, eingegangen. Die Disziplinierung ist beispielsweise eine Methode, um auf Störungen auf eine klare, feste, aber auch nicht zu harte Weise zu reagieren. Dabei ist zu beachten, dass konstruktiver Umgang eine positive Wirkung, im Gegensatz zu harten Maßnahmen hat. Somit lässt sich festhalten, dass strenge Intervention wohl nicht komplett ausreicht, um den Unterricht erfolgreich zu bewältigen. Vorbeugendes Handeln könnte eine bessere Möglichkeit sein. Mit der Gruppenmobilisierung kann man beispielsweise mithilfe von Spannung, die Mitarbeit fördern und Fehlverhalten verringern. Das häufige Aufrufen unterschiedlicher Schüler verknüpft mit einer gewissen Ungewissheit ist somit eine Möglichkeit präventiver Unterrichtsführung. Auch Abwechslung und Herausforderung sorgen für konzentrierteres auseinandersetzen mit den Lerninhalten. Stillarbeit zum Beispiel fordert Kinder heraus, sie müssen sich selbst mit den Themen beschäftigen, ohne Hilfe von Mitschülerinnen und Mitschülern. Dabei ist auch die Abwechslung der Darbietungsform zu beachten, um das Interesse weiter zu fördern. Verbunden mit der Gruppenmobilisierung wird ein aktives Lernklima geschaffen. Schlussendlich lässt sich festhalten, dass Intervention zwar ein gutes Mittel zum schnellen Eingreifen ist, aber Prävention

sich langfristig besser bewährt. Durch vorbeugende Maßnahmen lässt sich der Unterricht noch effektiver gestalten.1

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Vgl. Seidel, T. (2020). „Klassenführung“. Pädagogische Psychologie. S.121-125....


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