Geschichte Klausur 1 - Frühe Neuzeit, Merkmale der Ständegesellschaft, Arbeitswelt, Familie und Geschlechterrollen, PDF

Title Geschichte Klausur 1 - Frühe Neuzeit, Merkmale der Ständegesellschaft, Arbeitswelt, Familie und Geschlechterrollen,
Author Dagii Gi
Course Geschichte
Institution Gymnasium (Deutschland)
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Summary

Frühe Neuzeit, Merkmale der Ständegesellschaft, Arbeitswelt, Familie und Geschlechterrollen, Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung
Gesellschaft aus vielen Gesellschaften, Bevölkerungsentwicklung FNZ – 2050, Policey (Policeyordnung), Industrialisierung, Die Eisenbahn, Die Soziale Fra...


Description

Frühe Neuzeit Merkmale der Ständegesellschaft • • • • •

von Geburt und Recht bestimmt an Äußerlichkeiten erkennbar ist etwas Gottgewolltes Rangunterschiede und Hierarchien in einzelnen Ständen gegenseitiger Respekt → gegenseitige Abhänigkeit

1. Stand: Priesterschaft (Klerus) 2. Stand: Obrigkeit (Adel) 3. Stand: Bürgertum + Soldaten und Ritter

→ soll lehren → soll wehren → soll nähren

Arbeitswelt Bäuerliche Arbeitswelt: → an eigene Bedürfnisse orientiert •

Subsistenzwirtschaft ◦ Selbstversorgung ◦ Produktion für Sachen für den Eigenbedarf ◦ Ackerbau und Viehzucht (= dominierender Sektor der FNZ) ◦ kaum Arbeitsteilung ◦ nicht marktorientiert ◦ kaum Geldwirtschaft

Bürgerliche Arbeitswelt: → am Markt → Gewinnorientiert • Zünfte: ◦ Selbstorganisation des (städtischen) Handwerks ◦ verschiedene Berufsgruppen bilden eine Zunft ◦ regeln soziales und wirtschaftliches Leben der Mitglieder •

Manufaktur ◦ handwerkliche Herstellung von Luxusartikel ◦ Arbeitsteilung ▪ Steigerung der Produktivität ▪ bessere Überwachung, Steuerung der Arbeitskräfte und Produktion ▪ eher auch ungelernte Arbeitskräfte einsetzbar



Verlagswesen ◦ selbstständige (kleinere) Handwerker ◦ Vertrieb durch Kaufleute ◦ kein Eigenbedarf, sondern Marktorientierung ▪ Steuerung durch Verleger/Markt ▪ Abhängigkeit von Verleger (Rohstoffe, Vertrieb, Geräte) ▪ dezentrale Produktion

Familie und Geschlechterrollen • • •

Zweckgemeinschaft Altersvorsorge (Alte und Kranke) wirtschaftliche Produktion

Patriarchalische Familie • Hausvater als Herr des Hauses • Hausmutter arbeitet auf dem Land • M und F beteiligen sich an Existenzsicherung des Hauses • kollegiale Arbeitsteilung: M&F können Aufgaben nur zusammen bewältigen • kaum Rollenverteilung • Kinder arbeiten mit Handwerkerfamilie • Frauen nicht stark in Arbeitsprozess eingebunden ◦ Ernährung der Familie + Kindererziehung ◦ Hilfsleistungen • stärkere Kindererziehung Adelsfamilien • Frau unterordnet sich dme Mann • erfüllen Repräsentationspflichten zusammen • manuelle Arbeiten werden vom Personal erledigt Beamtenfamilie • Trennung von Familie- und Arbeitsleben (genauso Pfarrersfamilie) • Mann hat extra Raum (Frau hat kein Einblick darin) • Frau muss sich um den Haushalt kümmern Geschlechterrollen Mann: • Ernährung der Familie (in höheren Schichten, Alleinverdiener) • Zweckbündnis zur materiellen Absicherung (M&F) • rechtliche Vorrangstellung des Hausvaters als Inhaber von Freiheiten (Vertragsabschluss, Besitzerwerb etc.) Frau: v.a in höheren Schichten: Zeit und somit Kapazität sich um Kindererziehung zu kümmern kein Recht, Verträge abzuschließen, Handel zu treiben, Besitz zu erwerben und zu veräußern (außer z.T. als Witwe, Vormund der Kinder ...) Kinder: • Zweckmäßigkeit → Schnelle Einbindung in Arbeitsleben • •

Scheidung: • Gefahr des sozialen Abstiegs → Verarmung → Je höher der Stand, umso ausgeprägter die Rollenverteilung und umso intensiver die Kindererziehung

Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung Gesellschaft aus vielen Gesellschaften Outgroup • Juden ◦ werden für Krankheiten, Katastrophen usw verantwortlich gemacht ◦ → geistl.: ''Christenmörder'' ◦ → weltl.: '' Brunnenvergifter'' + gierige Betrüger ◦ Haben Möglichkeit ein Schutzbrief vom jeweiligen Landherr zu kaufen (→ Ausbeutung) ◦ auch eigene Abgrenzung ◦ Bildung von Gemeinschaften in den Gettos •

Ketzer (= Schwule, sexuelle Aktivitäten mit Tieren) → widerspricht dem göttl. Fortpflanzungsauftrag ◦ Tod durch Feuer (v. A ab spätem Mittelalter) → Reinigung / Tilgung der Sünden ◦ gegenseitige Unterstützung ◦ geografische Ansammlung



Konkubinen / Huren ◦ Reinheit der Frau steht ganz → Ehebruch bzw. unehelicher Verkehr ◦ Konkubinat = Sünde → Abstemplung als ''Hure'' ◦ dennoch: Frauenhäuser

Ingroup • Gesellschaften ◦ Selbsterhöhungdurch Abgrenzung der Outgroup Folgen • langfristig: komplette Abgrenzung der Randgruppen • Verfestigung der Randgruppen • durch wachsende Vorwürfe und steigende Gerüchte steigert sich die Ausgrenzung (Extremfall → Gewalt)

Einflussfaktoren der Bevölkerungsentwicklung Fertilität • • • •

Mangelnde sexuelle Aufklärung → viele Geburten → Kinder als auch Arbeitskinder Verbot von auserehel. Geschlechtsverkehr durch die Kirche

Mortalität • • • •

Geringe Ernteerträge → Hungersnot finanzielle Probleme → mangelnde Versorgung mangelhafte Hygenie → hohe Kindersterblichkeit Kriege/Seuchen/ Katastrophen

Migration •

Zu- und Abwandeung verschiedener Bevölkerungsteile

Bevölkerungsentwicklung FNZ – 2050 FNZ •

relativ viele junge Menschen (noch nicht vollwertig Arbeitsfähig) → relativ wenig arbeitsfähige Menschen gegenüber vielen ''hilfsbedürftigen'' Menschen

1910 • ausreichende Geburtenrate • fortschreitendes schrumpfen ab dem Arbeitsalter → relativ wenig Arbeiter für viele zu versorgende Menschen 2005 • geringe Geburtenrate umso mehr Arbeiter angesichts relativ weniger zu versorgende Menschen 2050 • geringe Geburtenrate • weniger nachwachsende Arbeiter • Veralterung der Gesellschaft Folgen: • bessere medizinsche und Ernährungsversorgung • weniger Kriege • weniger gefährliche Arbeiten begünstigen die Lebenserwartung •

ABER: sinkende Geburtenrate

Policey (Policeyordnung) = Ordnung schaffen, im öffentlichern Raum, zur Förderung des Gemeinwohls • • •

Eingeführt von der Obrigkeit aufgrund von Häufungen von Spannungen, Konflikten und Kämpfen Soll in Unordnung geratene und durch Konflikte erschütterte Ständegesellschaft stabilisieren Erlassen von allen Obrigkeiten: Kaiser, Reichstag, Landesfürsten, Landtage, Stadträte

Bsp.: • Aufstieg reicher Bürgerfamilien in höhere Schicht • Reformation: → kirchliche u. Religiöse Einheit des westeu. Christentums bricht → Dreißigjähriger Krieg Funktionen der Policeyordnung Regelungen in: • politisch-sozialen Rechten • Pflichten der Untertanen • wirtschaftliche Rahmenbedingungen • Handlungsanweisungen für das private Leben

mithilfe von: • Veröffentlichung • Vergabe von Pässe und Zeugnisse • Anzeigepflicht f. Amtsträger • Kontrollmaßnahmen • Einsatz von Dragoner (Fußsoldaten zu Pferd ohne Rüstung Problem: • keine Trennung von privaten und öffentlichen Angelegenheiten → Eingriff in die Privatsphäre → Eingeschränkte Entscheidungsfreiheit → weniger Lebensqualität → Einmischung in Privatleben Wirksamkeit der Policeyordnung: • • •

Untertanen wissen worauf sie im Verhalten achten sollen → richten sich danach bei Verstoß → Sanktionen Gesindeordnungen oder Anweisungen für die Landwirtschaft werden nicht beachtet, unterlaufen oder es wird dagegen Widerstand geleistet

Anzeichen der Eigensinnigkeit der Untertanen: • •

geringe Anzeigebereitschaft gegenüber staatlichen Amtsträgern Anstatt Verstöße anderer zu melden, beschweren sie sich über Beamte, zu hohe Abgaben oder Wildschäden

Alles in allem, nicht wirklich wirksam

Industrialisierung Die Eisenbahn • • •

Beschleunigt den Aufschwung der Schwerindustrie Revolutionierte Verkehrswesen und Kommunikation Symbol der Industrialisierung

Deutschland • erste Eisenbahnlinie von Nürnberg nach Fürth • überflügelt alle anderen Verkehrsmittel • Güter können schnelle & günstiger transportiert werden

Die Soziale Frage • •

soziale Misstände, welche mir der modernen europäischen Bevölkerungsexplosion und der Indurstriellen Revolution einhergingen soziale Begleit- und Folgeprobleme des Übergangs von der Agrar- zur sich urbanisierender Indurstriegesellschaft

Entstanden aufgrund von • • • • •

Mangelnde Arbeitsplätze Vielen arbeitssuchende Menschen Katastrophalen Arbeitsbedingungen in den Fabriken und Bergwerken Niedrige Löhne niedrig Leben am Rande des Existenzminimums

Staatliche Lösungsansätze zur sozialen Frage Absicherung durch Kranken-, Arbeitslosen-, Rentenversicherung Anspruch:

Wirklichkeit:



Alle werden versorgt



Teilweise sehr geringe Leistungen



Keiner muss hungern



Nicht alle Bürger sind Empfänger → Beiträge müssen gezahlt werden

→ Eindämmerung der Armut, keine Antwort auf festgefahrene soziale Stellungen

Nichtstaatliche Lösungsansätze zur sozialen Frage Arbeiterbewegung • Gründung von SAP (Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands) • Entstehung vieler Vereine und Gewerkschaften → wollen gesamte Arbeiterschaft politisch mobilisieren → setzen sich für bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und kürzere Arbeitszeiten ein • Entwicklung des ''Kommunistischen Manifest'' (Karl Marx und Friedrich Engels, 1848) → betont soziale Gerechtigkeit → Idee einer neuen Gesellschaftsordnung → Verbunden mit Sozialismus und Kommunismus Betriebliche Sozialpolitik • Von Unternehmer entwickelte Lösungsansätze • Einrichtung von Pensions- und Krankenkassen • Bau von Wohnungen • Erhöhung von Löhnen und Prämien → soll Arbeiter von Aktivitäten der Arbeiterpartei fernhalten → Vermeidung von Streiks • berühmter Vertreter: Alfred Krupp Kirchen • bieten karitative Hilfe für Bedürftige • Einrichtung von ''Kolpinghäusern'' → Anlaufstelle für junge Arbeiter → Unterkunft + soziale Versorgung • katholische Kirche entwickelt eigene Soziallehre → ''Rückkehr zu christlichen Werten''

Bevölkerungsstruktur und Entwicklung • •

Geburtenrate steigt Zeitweise Sterblichkeitsrate sinkt langfristig ◦ → weniger Krisensterblichkeit (Kriege, Hungersnöte,...) ◦ → bessere medizinische Versorgung

Das heißt: • → Kindersterblichkeit sinkt • → mehr Menschen kommen ins heiratsfähige Altersvorsorge • → Anstieg der Geburtenrate Führt zu: • Anstieg und Alterung der Gesellschaft • Bedarf an mehr Arbeitsplätzen und Wohnraum • Mehr Arbeitskräfte → gut für Unternehmen → gut für Staat (höhere Steuereinnahmen, Versicherungseinzahlungen)

Frauenbild während der Industrialisierung Allgemein • Hausfrau • wenig – keine Rechte • kein Wahlrecht • geringe Karrierechancen • geringer Status •

Bürgerliche Frau ◦ Hauspersonal beaufsichtigen ◦ Repräsentationsaufgabe ◦ Verheiratete Frau als ''Statussymbol'' ihres Mannes → keine andere Arbeit aufgrund angeblicher Schwäche zugetraut ◦ treusorgende Ehefrau und Mutter ◦ Eigenschaften: Passivität, Hingebung, Bescheidenheit, Nachgiebigkeit und Demut



Bürgerliche Frauenbewegung ◦ gegen Patriarchat/ Bevormundung durch Männer ◦ Frauen in eigener Entwicklung eingeschränkt → müssen für Mann mitarbeiten → müssen sich gleichzeitig um den Haushalt und der Familie kümmern ◦ könnten auch selbst '' Ernährer'' sein ◦ Festlegung der Rollenverteilung → schlecht, da alle Menschen unterschiedlich seien Wichtige Person: Louise Otto-Peters



Forderungen ◦ Reform des Familienrechts im Sinne des ''Zeitgeistes'' ◦ Rechtliche UND gesellschaftliche Anpassung der Institution Ehe ◦ Finanzieller Ausgleich für Frauen aufgrund von Arbeitshindernissen ◦ Gleichheit der Ausbildung / Löhne ◦ Bessere Bildung und Berufsbeteiligung ◦ soziale, menschliche sowie rechtliche Gleichberechtigung



Witwen ◦ Frau gezwungen Lebensunterhalt zu verdienen → aufgrund von mangelnder Qualität und des hohen Altes deutlich schlechterer Lohn



Arbeiter Frau ◦ Doppelbelastung durch den Beruf und den Haushalt ◦ unter sehr hohem Druck der Mehrbelastung ◦ → Kümmern sich um Familie und Haushalt und müssen mehrere Stunden in den Fabriken arbeiten (Textilindustrie, Tabakindustrie) ◦ keine Schwangerschafts- und Babypausen gewährt ◦ → gesundheitlichen Problemen für die Frau und das ungeborene Kind ◦ Auflösung von Arbeitsschutzbestimmungen für Frauen (z.B. das Nachtarbeitsverbot) ◦ Bezahlung der Frauen wurde sehr gering gehalten

Wichtige Person: Clara Zetkin (kommunistische Frauenrechtlerin) •

Arbeiterfrauenbewegung ◦ bürgerliche Frauenbewegung geht nicht weit genug ◦ man müsse Radikaler vorgehen ◦ ''Harmonieduselei'' führe zu nichts



Forderungen ◦ keine Reform, sondern Revolution → soll sich nicht nur auf Männer und Frauen einer Klasse erstrecken, sondern auf alle Klassen → Klassenkampf zum Nutzen der Frau ◦ Emanzipation durch den ausgeübten Beruf ◦ Gleichberechtigung gegenüber dem Mann- und Frauenwahlrecht ◦ soziale Gleichheit ◦ gegen Ausbeutung und Benachteiligung bei der Fabrikarbeit

Frauen erfinden sich selber neu !...


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