Gruppendynamik Zusammenfassung PDF

Title Gruppendynamik Zusammenfassung
Course Personalmanagement
Institution Hochschule Niederrhein
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Summary

Komplette Zusammenfassung Thema "Gruppendynamik". Gut zusammengefasst, insgesamt mehr als 50 Seiten Theorie...


Description

Seminar: Personalwirtschaft I, Zusammenfassung

Gruppendynamik Gliederung 1

Gruppen 1.1 Begriffserklärung – Gruppen 1.2 Abgrenzung – Team 1.3 Die Unterschiede zwischen Gruppen und Teams 1.4 Die Gruppe als soziales System

2

Gruppendynamik 2.1 Begriffserklärung – Gruppendynamik 2.2 Ausgangspunkt und Begründer der Gruppendynamik 2.3 Der gruppendynamische Raum

3

Normen und Rollen in Gruppen 3.1 Normenbildung in Gruppen 3.2 Rollendifferenzierung in Gruppen 3.3 Rollenarten

4

Gruppenprozess 4.1 Wahrnehmung der Entwicklung 4.2 Gruppenentwicklung 4.3 Phasen der Gruppenentwicklung (nach B. Tuckman)

5

Gruppendynamische Training

6

Gruppendynamische Anwendungsformate und -felder 6.1 Gruppendynamische Fortbildungen 6.2 Themenspezifische Trainings 6.3 Gruppensupervision und kollegiale Beratung 6.4 Teamsupervision

7

Gruppendynamik im Unternehmen 7.1 Hernstein Institut 7.2 A.P.U. - Personal Coaching

Einleitung Wie selbstverständlich verbringen wir fast unser ganzes Leben in Gruppen. Wir wachsen in unserer Familie auf, lernen, spielen, vergnügen uns in Gruppen, z.B. in Mannschaften, im Freundeskreis, in der Universität. Jeder Mensch hat dort verschiedene Rollen, die er annimmt. Wir sind Zuhörer aber auch Sprecher, Anführer und Gefolgte, Unterstützer aber auch Kritiker. All das ist für uns selbstverständlich, sodass wir die stattfindende Dynamik in der Gruppe (das Kräftespiel und die Veränderungen zwischen den Beteiligten) gar nicht richtig wahrnehmen. Es reicht nicht aus, sich nur an die Regeln und Normen innerhalb einer Gruppe anzupassen um ein gutes Gruppenmitglied zu sein, sondern vielmehr ist erforderlich, die Dynamik der Gruppe wahrzunehmen und lernen zu verstehen, um sie mitgestalten zu können. Dies gilt in besonderem Maße für die Gruppen unseres beruflichen Lebens. Denn die Kommunikation und die Kooperation in Teams wird zur Alltagstätigkeit. Deswegen ist es besonders wichtig, sich selbst und die Gruppen, denen man angehört, mitzusteuern.

1 Gruppen 1.1 Begriffserklärung – Gruppe Vielfältige Formen von Gruppen: Familien, Sportgruppen, Lerngruppen, betriebliche Gruppen, therapeutische Gruppen usw. • Es gibt keine genaue Definition, schon der Frage der Mindestgröße gehen die Meinungen auseinander • Es gibt aber einige Gesichtspunkte die oft verwendet werden um eine Gruppe zu beschreiben → Reihe von Personen (ca.3 - 20 Mitglieder, bei Großgruppen ab 20 Mitglieder) → Verfolgung einer gemeinsamen Aufgabe oder eines gemeinsames Ziels → in bestimmter Zeitpanne häufiger Umgang miteinander → Möglichkeit der direkten Kommunikation (face to face) •

• Gruppen entwickeln mit der Zeit → ein Wir-Gefühl der Gruppenzugehörigkeit und des Gruppenzusammenhalts → ein System gemeinsamer Normen und Werte als Grundlage der Kommunikations- und Interaktionsprozesse → Geflecht aufeinander bezogener Rollen, die auf das Gruppenziel gerichtet sind • Arbeitsgruppe oder formelle Gruppe: → Im Unternehmen dauerhaft oder zeitlich begrenzt gebildet → Bestehen meistens aus einer Führungskraft und aus einer bestimmten festgelegten Anzahl an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

1.2 Abgrenzung – Team • •

Gruppen und Teams sind keine Synonyme, sie unterscheiden sich voneinander König und Schattenhofer sagen: „Nicht jede Gruppe ist ein Team, aber jedes Team ist eine Gruppe“

• Pottendorf beschreibt in seinem Buch ein Team als eine Gruppe von Personen, → deren individuelle Fähigkeiten einander ergänzen → die sich für gemeinsame Ziele oder Aufgaben engagieren → die sich gegenseitig unterstützen und zur Verantwortung ziehen • Sammelbezeichnung für alle arbeits- und aufgabenbezogenen Gruppen, deren Mitglieder kooperieren müssen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen • gewisser Handlungsspielraum, indem das Team die Erwartungen, die mit der Aufgabe verbunden sind selbst planen, entscheiden und ausführen kann 2/9 • • • •

Teams sind Gruppen mit einem „Doppelgesicht“ Sowohl ein Arbeitsinstrument zur Erfüllung einer Aufgabe als auch soziales System, das eine eigene soziale Dynamik entwickelt und das Verhalten seiner Mitglieder prägt Erwerb der Arbeitsfähigkeit durch Steuerung des WAS und WIE ihrer Zusammenarbeit hierarchieübergreifende kleine funktionsgegliederte Arbeitsgruppe

1.3 Unterschiede zwischen Arbeitsgruppen und Teams •

Unterscheidung in der Effizienz, in ihren Werten, in der gelebten Arbeitskultur und im Selbstverständnis als Arbeitseinheit

• Arbeitsgruppen: → Mitglieder denken, dass sie nur aus administrativen Gründen zusammengefasst wurden → Einzelne Mitarbeiter arbeiten unabhängig voneinander, manchmal berühren sich aber die Interessen. Tendenz zur Selbstkonzentration → individuelle Verantwortlichkeit und die individuelle Arbeitsergebnisse

→ wenig Handlungs- und Entscheidungsspielraum, da es einen entscheidungskonzentrierten Gruppenleiter gibt. Einschränkung des Wissens der Mitglieder • Teams: → Mitglieder sind sich ihrer Unabhängigkeit bewusst und wissen, dass persönliche Ziele oder die Ziele des Teams am besten mit gegenseitiger Unterstützung erreicht werden. Die Ziele sind klar definiert und werden akzeptiert → individuelle und gemeinsame Verantwortlichkeit, kollektive Arbeitsergebniserarbeitung → Teammitglieder treffen eigene Entscheidungen, respektieren aber das der Vorgesetzte das letzte Wort hat

1.4 Die Gruppe als soziales System • •

Systemtheorie beschreibt komplexe Zusammenhänge, wie Systeme funktionieren Ludwig von Bertalanffy definierte Systeme als „Interaktionszusammenhänge, die sich von ihrer Umwelt abgrenzen, die wiederum aus anderen Interaktionszusammenhängen bestehen“

• Systeme: Funktionseinheiten, → die sich selbst organisieren, → ihr Weiterfunktionieren selbst produzieren → sich von der Umwelt differenzieren • Artis von Schlippe und Jochen Schweizer: → System erkennbar durch Unterscheidung einer Umwelt → Entstehung durch Unterschied vonElementen, die „innen“ (im System) und „außen“ (in der Umwelt) sein sollen • Gruppe ein „autonomes Sozialsystem“, dann ist sie durch äußere Einflüsse nicht direkt steuerbar • Ungewiss, wie und ob sich eine Gruppe von außen beeinflussen lässt → Selbststeuerung • Innere Ordnung in der Gruppe kommt durch Rückkopplungsprozesse zustande • Jedes einzelne Gruppenmitglied ist Beteiligter, Beobachter und Beobachteter innerhalb des Systems • Durch Feedback kommt es zu einer Veränderung innerhalb der Gruppe

2 Gruppendynamik 2.1 Begriffserklärung – Gruppendynamik • • • • • • • •

Gruppendynamik kann man fast dem Begriff Gruppenpsychologie gleichsetzen König und Schattenhofer definieren Gruppendynamik als ein Kräftespiel und die Veränderungen, die zwischen den Beteiligten ablaufen Bezeichnet das Geschehen in Gruppen, also die soziale Interaktion zwischen den Gruppenmitgliedern, die wissenschaftliche Erforschung solcher Gruppenprozesse als eine Disziplin innerhalb der Sozialwissenschaften Verfahren sozialen Lernens, bei dem Personen in Gruppen die Gruppenprozesse kennenlernen → bewusste Verhaltensänderungen Muster, in denen Vorgänge und Abläufe innerhalb einer Gruppe von Menschen erfolgen Eine Methode, die gruppendynamisch Vorgänge beeinflusst und erfahrbar macht Wissenschaftliche Disziplin, die diese Muster und Methoden erforscht Wichtigste Themen sind: Gruppenbildung, Rangordnung, Übernahme sozialer Rollen, Formen mitmenschlicher Kontakte, Führungsstile, Aufbau und Entwicklung sozialer Normen

2.2 Ausgangspunkt und Begründer der Gruppendynamik • •

Kurt Lewin und Jacob Levy Moreno Vertraten zwei unterschiedliche Ansätze: Lewin den sozialpsychologischen Ansatz und Moreno

• •

den gruppentherapeutischen Ansatz Lewin beschäftigte sich mit den Auswirkungen unterschiedlicher Führungsstile auf die Gruppenatmosphäre und dem Einfluss von Feedback auf Gruppenprozess Moreno gilt als Gründer der Gruppenpyschologie

2.3 Der Gruppendynamische Raum • • • • • •

Unterscheidung in drei Dimensionen des gruppendynamischen Prozesses, um die Dynamik einer Gruppe zu beschreiben Gruppe muss Antwort auf drei notwenige Aufgaben finden Zugehörigkeit,Macht und Intimität Zugehörigkeit: Verweis auf Bedürfnis, sowohl mit anderen Menschen zusammen zu sein wie auch sich als von ihnen getrennt erfahren zu können Macht: Bedürfnis, seinen eigenen Lebensraum mitbestimmen zu können wie auch die Tatsache, dass wir dabei dem Einfluss der anderen ausgesetzt sind Intimität: Differenzierung der relevanten Beziehungen nach ihrem jeweiligen Grad der Nähe und Distanz

3 Normen und Rollen in Gruppen • • • • •

Entwicklung eigener Regeln oder Normen durch Wechselbeziehung der Gruppenmitglieder König und Schattenhofer bezeichnen Normen als Verhaltenserwartungen, die für alle Mitglieder einer Gruppe gleichermaßen Geltung beanspruchen und damit auf das Gemeinsame und die Gleichheit der Gruppenmitglieder abzielen In der Ausbildung unterschiedlicher Rollen zeigt sich soziale Differenzierung, d.h. die zunehmende Unterschiedlichkeit der Gruppenmitglieder Herstellung von Gemeinsamkeiten und Unterschiedlichkeiten durch wechselseitige Ansprüche, Forderungen und Verhaltenserwartungen Gruppenmitglieder sind an der Entstehung von Normen und Rollen durch ihr Verhalten, ihre Interessen und Einflussmöglichkeiten mit beteiligt

3.1 Normenbildung in Gruppen • • • • • • •

Normen: wünschenswerter oder verbindlicher Zustand oder entsprechendes Verhalten in einer Gruppe Standard, der von einzelnen Gruppenmitgliedern oder von außen an Gruppe herangetragen wird bzw. der herausgebildet wurde Orientierungshilfe Macht Zusammenleben in der Gruppe erst möglich Einhaltung solcher Normen wird meist durch Sanktionen gesichert und verstärkt Mit Orientierung an tatsächlichen oder auch nur angenommenen Normen schützen sich die Gruppenmitglieder vor einer für sie zu großen Verunsicherung Das gruppendynamische Verhältnis geht davon aus, dass Gruppenmitglieder ihre Produktivität dann erhöhen, wenn sie ihre Normen ins Gespräch bringen und auf Funktionalität überprüfen

3.2 Rollendifferenzierung in Gruppen • • • • • •

Rolle: Position eines Menschen und ein Verhaltensmuster in einem Beziehungsgeflecht Entstehung vieler verschiedener Rollen aufgrund unterschiedlicher Persönlichkeiten der Mitglieder Unterschiedlichkeit kann zu konstruktiver Dynamik in einer Gruppe führen Rollen werden entweder selbst entwickelt oder einem Gruppenmitglied zugeteilt Rollen wirken unterschiedlich auf einen Gruppenprozess Gruppe ist nur arbeitsfähig, wenn in ihr eine bestimmte Auswahl an unterschiedlichen Rollen ausgebildet werden kann

• • •

→ Beispiel: Alle wollen in einer Gruppe gleichzeitig die Führung übernehmen, aber keiner will Gefolgschaft leisten. Oder alle warten darauf, dass jemand die Initiative ergreift, aber niemand geht voran und leitet etwas. Mindestausstattung mit unterschiedlichen Rollen, damit Gruppe funktionieren kann Differenzierung der Gruppenmitglieder untereinander Hierarchiebildung mit entsprechender Machtverteilung und Einflussmöglichkeiten auf Gruppengeschehen

3.3 Rollenarten •

„Der Chef“: Oder auch Führer. Er kümmert sich um die Gruppe, will aber ständig im Mittelpunkt stehen. Er glaubt, er sei der Beste in der Gruppe und hätte die Macht.



„Der Beschränkte“: Er kann nur tun, was man ihm sagt. Er sagt zu Allem Ja und manchmal glaubt man, er hätte kein Interesse an der Gruppe. Er ist aber unkompliziert gegenüber anderen.



„Der Fachmann“: Er ist der intelligente Kopf in der Gruppe und manchmal auch Berater des „Chefs“. Er plant und überdenkt Gruppenaktivitäten bis ins kleinste Detail. Bietet Rat und Hilfe an.



„Der Hilflose“: Er kann nichts alleine und trägt nie die Verantwortung. Er schließt sich schnell der Meinung der Anderen an. Eigene Vorschläge macht er nicht.



„Der Organisator“: Er besorgt alles, was man braucht. Für ihn ist alles selbstverständlich. Er opfert sich für unangenehme Aufgaben. Die Gefahr zum Ausnutzen ist aber sehr hoch.

„Der Clown“: Steht gerne im Mittelpunkt der Gruppe, ist laut und selten beim gerade bearbeiteten Thema dabei. Er ist meistens beliebt. Für die Dynamik in der Gruppe ist der Clown unerlässlich. • „Der kein-Bock-Typ“: Er macht nur mit, wenn er gebeten wird und dann aber mit einer missmutigen Mine. Er wird schnell zum „Buhmann“ und für viele Dinge verantwortlich gemacht. •

4 Gruppenprozess 4.1 Wahrnehmung der Entwicklung • • • • • • • • • • • •

Arbeit in Gruppen und die Gruppenentwicklung gestaltet sich nicht linear und geradlinig Höhen und Tiefen, Dynamik und scheinbarem Stillstand Wahrnehmungen von Veränderungen an uns selbst und in unserer sozialen Umgebung nur ungern Ausrichtung auf Kontinuität und Beständigkeit ausgerichtet Veränderungen werden nicht als Entwicklung sondern eher als beunruhigende Abweichung vom gewohnten Zustand verstanden Wahrnehmung der Veränderungsprozesse erst im Nachhinein, wenn Teilnehmer feststellt, dass nach einer längeren gruppendynamischen Fortbildung das Verhalten gegenüber anderen und anderen Gruppen weiterentwickelt wurde Wahrnehmung der Veränderung erst im Rückblick ebenso bei Gruppen (z.B. Arbeitsgruppen) Kritische Punkte werden als chaotisch, zersetzend oder als Stillstand wahrgenommen Idealbild einer „guten“ Gruppe wird von jedem Teilnehmer mitgebracht und steuert die jeweilige Bewertung der dort ablaufenden Prozesse „Gute Gruppen“ sind demnach fest zusammenhaltend, alle Teilnehmer gleich und werden gleich behandelt und es herrscht ein angenehmes konfliktarmes Klima „Schlechte Gruppen“ sind konfliktreich, der Zusammenhalt steht in Frage und die Ungleichheit zwischen den Mitgliedern ist sichtbar Konflikte und Krisen werden als Störungen und Blockaden interpretiert, nicht als notwendige Abschnitte eines Entwicklungsprozesses innerhalb einer Gruppe

4.1 Gruppenentwicklung • • •



Arbeiten in Gruppen soll nicht dem Zufall überlassen werden Ziel: ein positives Arbeitsklima schaffen und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit gewährleisten Gruppenentwicklung ist zum Einen ein Prozess, den Gruppen im Verlauf ihres Bestehens automatisch phasenweise durchlaufen, oder ein aktiver, gesteuerter Prozess, der der Verbesserung der Zusammenarbeit von Mitarbeitern, gerade bei zeitlich befristeten Projekten, dient Förderung der Kooperationsbereitschaft und des Wir-Gefühls, um Arbeitseffizienz der Gruppe zu steigern 4.2 Phasen der Gruppenentwicklung

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Gruppe hat ein Eigenleben und eine eigene Geschichte Durchläuft verschiedene Entwicklungsphasen Gruppen haben auf jeder Stufe der Entwicklung Probleme und Konflikte zu bearbeiten, die bewältigt werden müssen Viele verschiedene gruppendynamische Prozessmodelle die sich in dem Aspekt der Entwicklung unterscheiden Phasenmodell nach Tuckman ist das Bekannteste Bruce Tuckman wurde 1938 geboren und war ein US-amerikanischer Psychloge Entwickelte 1965 das Phasenmodell für die Gruppenentwicklung, 1977 Erweiterung

• Erste Phase ist die Forming – Phase (Einstiegs- und Findungsphase) → Gruppe nimmt erstmalig ihre Aufgabe in Augenschein → Kennzeichnung der Phase durch Unsicherheit und Verwirrung → Bekanntmachung der Gruppenmitglieder und Absicherung der Zugehörigkeit zur Gruppe → Abhängigkeit von einem Gruppenleiter ist sehr hoch → Gruppenfindung und Gruppenorientierung • Zweite Phase ist die Storming – Phase (Auseinandersetzungs- und Streitphase) → Unstimmigkeiten über Prioritätensetzungen durch unterschiedliche Zielverfolgung der Gruppenmitgliedern → Konflikte treten auf, Konkurrenz zwischen Mitgliedern wird deutlich, Machtkämpfe um die Führungsrolle und andere Positionen → Entstehung von Widerständen gegen Aufgabe und Schwierigkeiten mit der Aufgabe → Leistung in Gruppe sehr gering • Dritte Phase ist die Norming – Phase (Regelungs- und Übereinkommensphase) → Diskussion über Normen und Regeln → Rollenfindung innerhalb der Gruppe einigermaßen abgeschlossen → Wir-Gefühl und der Zusammenhalt bilden sich aus → Erfolgreiches Zusammenarbeiten der Mitglieder → Harmonie zwischen den einzelnen Mitgliedern, gegenseitige Akzeptanz steigt und die Gruppe wendet sich verstärkt ihrer Aufgabe zu • Vierte Phase ist die Performing – Phase (Arbeits- und Leistungsphase) → Gruppenstruktur für die Aufgabenerfüllung entwickelt und gefestigt → Geschlossenes Handeln und Orientierung an einem gemeinsamen Ziel → Atmosphäre von Anerkennung, Akzeptanz und Wertschätzung → Erfolgreiches Zusammenarbeiten, Hilfe und Kooperation → Aufgabenbearbeitung läuft erfolgreich ab • Fünfte Phase ist die Informing – Phase (Auflösungsphase) → Wurde 1977 ergänzt, nicht für alle Gruppen relevant → Bezieht sich auf Gruppen, die längerfristig zusammen arbeiten, doch nach Abschluss ihres Auftrags getrennte Wege gehen (z.B. Projektarbeit)

→ Gruppenmitglieder lösen sich voneinander und von gemeinsamer Aufgabe → Gemeinsames oder individuelles reflektieren der Gruppenerfahrungen, Lernen für folgende Gruppenarbeiten (Adjourning) → Wichtig, die Gruppenmitglieder nicht einfach auseinander zu reißen, wenn sie zukünftig nochmal in neuen Projekten zusammenarbeiten sollen • • • •

Gruppenentwicklungsprozess in idealtypischer Weise In der Praxis zeigen sich zwischen den Entwicklungsphasen fließende Übergänge, Überlappungen, wechselseitige Einflussbeziehungen und unterschiedliche Schwerpunkte Phasen können ausgelassen oder übersprungen werden, wenn z.B. neue Mitglieder dazu kommen oder andere ausscheiden Es besteht der Eindruck, dass Gruppen sich linear entwickeln und in ihrem Prozess berechenbar und vorhersehbar sind → Irreführung, denn jede Gruppenentwicklung ist sehr von äußeren Rahmenbedingungen und der jeweiligen Aufgabe abhängig

5 Gruppendynamisches Training Methode zum Trainieren sozialer Kompetenzen Methodisch und wissenschaftlich fundierter Weg für Erwachsene Entwicklung der sozialen Wahrnehmung, des Verhaltens und der Gruppenkompetenz Bezug auf das Erfahren, Reflektieren und Verändern In erster Linie wird im „Hier und Jetzt“ gearbeitet Die Trainingsgruppe ist das Mittel zum sozialen Lernen und der Gegenstand des Lernens zugleich • Auseinandersetzung mit den eigenen bewussten und unbewussten Verhaltens- und Wahrnehmungsmustern • Bieter Schutz und Unterstützung, neues Verhalten auszuprobieren • Grundidee ist ein Lernumfeld zu schaffen, indem eine oder mehrere Gruppen für eine Zeitspanne von mindestens einer Woche ihre eigenen Erfahrungen als Gruppe untersuchen • Lernen über die Dynamik von Gruppen und wie sich der Einzelne in dieser Dynamik bewegt bzw. sie mitgestaltet • Am Beispiel der Trainingsgruppe kann erlebt, untersucht und verstanden werden, wie sich das Kräftespiel, die Dynamik einer Gruppe entfaltet • Der Lernprozess findet auf zwei Ebenen statt → zum Einen der Ebene der Selbsterfahrung, also Wer bin ich in der Gruppe? Wie beeinfluss ich die Gruppe und die anderen und wie werde ich beeinflusst? → zum Anderen der Ebene der Gruppendynamik, also wie entwickeln sich Gruppen? Wie werden sie arbeitsfähig und welche Aufgaben haben Mitglieder und Leiter? • Teilnehmer des gruppendynamischen Trainings sind Lernende und Lehrende • Begleitung durch einen Trainer, dieser folgt aber immer dem Geschehen in der Gruppe und dem Selbststeuerungsbewegungen der Teilnehmer • Mindestgröße eines gruppendynamischen Trainings sollte die Anzahl von 14 Teilnehmern nicht unterschreiten, damit noch eine Aufteilung in zwei Gruppen möglich ist • • • • • •

6 Gruppendymanische Anwedungsformate und -felder •

Neben individuellen Qualifizierung von Fach- und Führungskräften, Ausweitung der gruppendynamischen Vorgehensweisen vor allem auf die Entwicklung und Steuerung von Gruppen und Teams

6.1 Gruppendynamische Fortbildungen • • •

Fortbildungen in Gruppendynamik dienen dem Erwerb spezifischer Kenntnisse und Fertigkeiten zur Diagnose und Steuerung von Gruppenprozessen Langfristig ...


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