GWP 09 HWS 2020 Lernumgebung Betrieb Ilias PDF

Title GWP 09 HWS 2020 Lernumgebung Betrieb Ilias
Course Grundlagen der Wirtschaftspädagogik
Institution Universität Mannheim
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VL FOLIEN...


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Grundlagen der Wirtschaftspädagogik Prof. Dr. Carmela Aprea, Prof. Dr. Viola Deutscher, Prof. Dr. Dirk Ifenthaler, Prof. Dr. Andreas Rausch

Vorlesung 9: Wirtschaftsberufliche Lernumgebungen II: Lernort Betrieb

Organisatorischer Hinweis

Probeklausur am Mo., 30.11., 17.15 Uhr (Dauer: 30 Min.) à Weitere Infos folgen über ILIAS-Mitteilung

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Struktur und Inhalte der Veranstaltung:

Kognitive Landkarte Normativer Rahmen der Gestaltung wb LU*

[3] Historische Wurzeln der Wirtschaftspädagogik 5-6

Individuelle Bedingungen der Gestaltung wb LU

7 Curriculare Bedingungen der Gestaltung wb LU

[2] Grundfragen der Wirtschaftspädagogik 8-9

Umsetzung wb LU an den Lernorten Schule und Betrieb

[1] Organisatorisches und Einführung 10-11 * wb LU = wirtschaftsberufliche Lernumgebung

Perspektiven der Gestaltung wb LU

Gestaltung und Umsetzung wb LU als Kernarbeitsbereiche der Wirtschaftspädagogik

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„Verschulung des Lernbegriffs“ Ausschnitt aus einem Interview mit einer Auszubildenden im Einzelhandel (leicht verändert) Interviewer: Unter welchen Bedingungen können Sie am Arbeitsplatz besonders gut lernen? Auszubildende: Also, am Arbeitsplatz kann ich eigentlich gar nicht lernen. Immer wenn ich gerade das Buch raushole, kommt wieder ein Kunde. Am Arbeitsplatz lerne ich eigentlich nie. Interviewer: Mhh, als Sie hier begonnen haben, da konnten Sie doch bestimmt viele Tätigkeiten noch nicht ausführen, die Sie jetzt jeden Tag meistern ...

Auszubildende: Ach so, ... das ist für mich kein Lernen. Das kommt von selbst, wenn man es halt macht ... und irgendwann kann man es dann. Andreas Rausch

Lernziele der heutigen Vorlesung • Die Studierenden verstehen ausgewählte historische Zusammenhänge zwischen Lernen und Arbeiten. • Die Studierenden können verschiedene Systematiken des Lernens am Arbeitsplatz anhand von Beispielen erläutern. • Die Studierenden können die Lern- und Motivationsförderlichkeit von Arbeitsaufgaben anhand von Beispielen erläutern. • Die Studierenden kennen Strukturen der Betreuung von Auszubildenden am Arbeitsplatz. • Die Studierenden kennen die Vier-Stufen-Methode der Unterweisung am Arbeitsplatz und können deren Nutzen beurteilen. 5 Andreas Rausch

Übersicht der heutigen Vorlesung • Arbeiten und Lernen im Wandel der Zeit • Lernen am Arbeitsplatz als informelles Lernen • Förderung des Lernens am Arbeitsplatz

6 Andreas Rausch

Prägungen des Arbeitsbegriffs

• Arbeit ist nach biblischer Überlieferung keine Erfindung des Menschen, sondern eine von Gott auferlegte Mühsal / Strafe / (Kutscha, 2008) • Wortursprung: Arbeit = „Ackerbau“ (lateinisch: „arvum“) • Der deutsche Berufsbegriff geht auf die Bibelübersetzung von Martin Luther zurück und bedeutete Ruf Gottes („Berufung“). à Protestantische Arbeitsethik: Arbeit = gottgewollter Lebenszweck; von Max Weber (dt. Soziologie; 1864–1920) auf die Anforderungen des aufsteigenden Kapitalismus im 16. Jh. zurückgeführt. • Neuhumanismus: Rückbesinnung auf Antike, Trennung von „Menschenbildung“ und beruflicher Ertüchtigung; Gebildete vs. Banausen 7

„Das zweite Gesicht der Arbeit“ (Kurt Lewin, 1920) • Kurt Lewin (dt. Psychologe; 1890–1947): Arbeit als eigener Lebenswert; sinnstiftende Bedeutung der Arbeit als Wirkungsund Gestaltungsfeld. • Sigmund Freud (dt. Psychologe; 1856–1939): Große Bedeutung der Arbeit zur Befriedigung psychologischer Bedürfnisse • Karl Abraham (dt. Wirtschaftspädagoge; 1904–1990): Betrieb als ein wesentlicher Erziehungsfaktor in der modernen Kultur • Wolfgang Lempert (dt. Wirtschaftspädagoge; 1930–2018): Beruflich organisierte Erwerbstätigkeit dient nicht nur der Sicherung der Existenz, sondern auch als Medium sozialer Integration und persönlicher Entwicklung (Lempert, 2006). Andreas Rausch

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Relevante Teildisziplinen der Pädagogik Berufs- und Wirtschaftspädagogik (Beruf, Individuum, Gesellschaft und Wirtschaft z. B. Erlernen von gewerblich-technischen oder kaufmännischen Berufen; formelle Strukturen der Berufsbildung und Veränderung von Berufen)

Erwachsenenpädagogik

Organisationspädagogik / Betriebspädagogik

(Verhältnis von Individuum und Gesellschaft; eher (Verhältnis von Organisation/Betrieb und Mensch formelle z. B. Lernen zur Erreichung von Betriebszielen) seminaristische Bildungsangebote, Arbeitspädagogik aber nicht zwingend (Verhältnis von Arbeit und Mensch arbeitsbezogen; oft z. B. Wirkung von Arbeit auf den Menschen domänenunspezifisch) und informelles Lernen in der Arbeit)

Andreas Rausch

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Arbeitsbegriff in der Arbeitspsychologie • Arbeit als Gegenstand der Arbeitspsychologie bezeichnet Arbeitsprozesse zu Erwerbs-, Eigenleistungs- und ehrenamtlichen Zwecken. • Arbeitsprozesse werden gekennzeichnet durch ihre Bestandteile: – Arbeitende (Individuen, Dyaden, Gruppen) als Träger oder Subjekte der Tätigkeiten – Arbeitstätigkeiten als der Kernbestandteil der Arbeitsprozesse, – Ergebnisse der Arbeitstätigkeiten, die als Ziele antizipiert werden, – Arbeitsmittel, d. h. Werkzeuge, Maschinen, Automaten mit ihrer Hardund Software und Arbeitshilfsmittel sowie – vom arbeitenden Menschen unabhängige, automatisierte Abschnitte, – Ausführungsbedingungen (Arbeitsbedingungen) politischwirtschaftlicher, sozialer, technologischer und organisationaler Art. Hacker (2005, S. 21f.)

Übersicht der heutigen Vorlesung • Arbeiten und Lernen im Wandel der Zeit • Lernen am Arbeitsplatz als informelles Lernen • Merkmale lern- und motivationsförderlicher Arbeit • Förderung des Lernens am Arbeitsplatz in der Ausbildung

11 Andreas Rausch

Varianten arbeitsbezogenen Lernens im Betrieb Arbeitsgebundenes Lernen

Arbeitsverbundenes Lernen

Arbeitsorientiertes Lernen

Verhältnis von Lernort zu Arbeitsort

Lernort und Arbeitsort sind identisch

Lernort und Arbeitsort sind getrennt, aber räumlich verbunden

Lernort und Arbeitsort sind getrennt

Formalisierung des Lernens

• überwiegend informelles Lernen • (“Bewährungsfeld“ formellen Lernens à Lerntransfer)

• überwiegend informelles Lernen • aber formale Strukturen zur Lernförderung

Beispiele

• „Learning by doing“ • Lernen durch Konfrontation mit Neuem • Einarbeitung

• • • •

Qualitätszirkel Lernstatt Lerninsel Reflexionsgespräch

• überwiegend formelles Lernen • (informelles Lernen z. B. als schulische Sozialisation) • Qualifizierungszentrum • Lernbüro • Übungsfirma

& Dehnbostel, P. & Pätzold, G. (2004). Lernförderliche Arbeitsgestaltung und die Neuorientierung betrieblicher Bildungsarbeit. In P. Dehnbostel & G. Pätzold, G. (Hrsg.), Innovationen und Tendenzen der betrieblicher Berufsbildung. Zeitschrift für Berufs.- und Wirtschaftspädagogik, 18. Beiheft (S. 19-30). Stuttgart: Steiner. 12

3-P-Modell des Lernens am Arbeitsplatz (adaptiert von Tynjälä, 2013)

Presage / Input

Prozess

Lernende (Person)

Kontext (Situation) • Arbeitsorganisation • (Aus-)Bildungsmanagement • Expertise • Unternehmenskultur (z. B. Lernorientierung und Innovationsklima)

Lernergebnisse Aktivitäten

Individuelle Wahrnehmung und Interpretation

• Vorwissen & Erfahrung • Fähigkeiten • Agency & Commitment • Motivation • Selbstkonzept

Produkt

Bewusstes und unbewusstes Lernen durch: • Problemlösen (deliberate practice) • Reflexion • Routinisierung (Verinnerlichung) • Sozialisation (implizites Lernen) • Interaktion, Kollaboration • „Netzwerken“ • Unterweisung

• hohe Performanz, kreative Lösungen • Verständnis, Kompetenzerwerb, Persönlichkeitsentwicklung • Hineinwachsen in neue Rollen, Identitätsentwicklung, Agency • auch schlechte Verhaltensweisen (!) • Rückwirkungen auf Organisation, Produktivität, Klima etc. • ...

Mesoebene: Arbeitsorganisation als entscheidender Einflussfaktor Scientific Management (Taylor, 1911):

„Neuere“ Ansätze der Arbeitsorganisation: Teilautonome Gruppenarbeit Flache Hierarchien Selbstorganisation / Empowerment

https://www.youtube.com/watch?v=HPSK4zZtzLI

Restrictive workplaces: Lernen nur so weit, wie es für den Job nötig ist. Manager sind „controllers“.

Job enrichment, job enlargement and job rotation Alison Fuller & Lorna Unwin (2011): Workplace Learning and the organisation

...

Expansive workplaces: Umfangreiche Lern- und Partizipationsmöglichkeiten. Manager sind „facilitators“. 14

Andreas Rausch

Arbeitszerlegung und Persönlichkeitsentwicklung Bereits etwa 150 Jahre vor dem Siegeszug des Scientific Management (Taylor, 1911) merkte Adam Smith nach Besichtigung der Fließproduktion einer Nadelmanufaktur an, dass

Adam Smith (1723-1790) Bildquelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Adam_S mith

Hauptwerk: Wealth of Nations (1776)

„... der Mensch, dessen ganzes Leben mit der Verrichtung einer kleinen Zahl von einfachen Handgriffen erfüllt ist, deren Wirkungen immer genau die gleichen sind, keinerlei Möglichkeit zur Übung seiner Intelligenz oder seiner Erfindungsgabe in der Suche nach einem Mittel hat, das Schwierigkeiten aus dem Wege räumen soll, die ja doch niemals auftreten. Deshalb wird ihm diese Tätigkeit zur Gewohnheit, und er wird im Allgemeinen so beschränkt, wie es ein menschliches Wesen nur werden kann“ (hier zitiert nach Friedmann 1953, 266).

Adam Smith (1776/2005): An Inquiry Into The Nature And Causes Of The Wealth Of Nations. Pennsylvania State University URL: http://www2.hn.psu.edu/faculty/jmanis/adam-smith/wealth-nations.pdf

„Entfremdung der Arbeit“ •



Karl Marx (1818-1883): deutscher Philosoph, Ökonom, Gesellschaftstheoretiker, politischer Journalist, Protagonist der Arbeiterbewegung ...



Dem Arbeiter tritt sein Arbeitsprodukt als fremdes Wesen und unabhängige Macht gegenüber. Sein Arbeitsprodukt gehört nicht ihm, sondern einem Anderen. Die eigene Tätigkeit ist eine fremde, dem Arbeiter nicht angehörige Tätigkeit. Die Arbeitstätigkeit befriedigt keine Bedürfnisse des Arbeiters, sie dient nur als Mittel, um Bedürfnisse außer ihr zu befriedigen, so dass die Arbeit als eine Pest geflohen wird, sofern kein materieller Zwang herrscht. ...

Übersicht der heutigen Vorlesung • • • •

Arbeiten und Lernen im Wandel der Zeit Lernen am Arbeitsplatz als informelles Lernen Merkmale lern- und motivationsförderlicher Arbeit Förderung des Lernens am Arbeitsplatz in der Ausbildung

17 Andreas Rausch

Mikroebene: Merkmale der Arbeitsaufgaben Klausurrelevante Literatur (siehe ILIAS)

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Lern- und motivationsförderliche Merkmale von Arbeitsaufgaben (Mikro-Ebene)

Übersicht der heutigen Vorlesung • • • •

Arbeiten und Lernen im Wandel der Zeit Lernen am Arbeitsplatz als informelles Lernen Merkmale lern- und motivationsförderlicher Arbeit Förderung des Lernens am Arbeitsplatz in der Ausbildung

20 Andreas Rausch

Ausbildender ... ist derjenige, der einen anderen zur Berufsausbildung einstellt. = natürliche oder juristische Person (z. B. BASF AG)

Ausbildende Fachkraft

Ausbilder / Ausbilderin

… wer selbst nicht Ausbilder/in ist, aber an der Ausbildung mitwirkt.

... ist derjenige, der die Ausbildung ausführt und verantwortet à Ausbildereignung!

Persönliche Eignung (§ 29 BBiG, § 25 JArbSchG)

Fachliche Eignung (§ 30 BBiG, § 2 AEVO)

Berufserfahrung (§30 Abs. 2 BBiG)

(Eiling & Schlotthauer, 2009, 37)

einschlägige Abschlussprüfung (§30 Abs. 2 bis 4 BBiG; §§ 1, 4 AEVO)

berufs- und arbeitspädagogische Eignung (§30 Abs. 1 und 5 BBiG, AEVO)

Unterweisung: Vier-Stufen-Methode • •

= Der Klassiker des angeleiteten Lernens am Arbeitsplatz Ursprung im Programm „Training Within Industry“ (TWI), das in den USA während des zweiten Weltkriegs das schnelle Anlernen insbesondere von Frauen für die Industrie ermöglichen sollte; später beim Wiederaufbau in Europa eingesetzte; Vorläufer des japanischen „Kaizen“ (später KVP).

• Basis war die 4-Stufen-Methode nach Charles Allen (1919): – – – –

Stufe 1: Vorbereiten Stufe 2: Vormachen und verbalisieren Stufe 3: Nachmachen und verbalisieren lassen Stufe 4: Vertiefen durch selbständiges Wiederholen

• Die Methode ist heutzutage oft der Kritik ausgesetzt: – „didaktisches Fossil“ (Eding, 1992) – „zu minimierendes Relikt“ (Feldhoff, Jacke & Simoleit, 1995, S. 228) – Oft als „behavioristisch“ bezeichnet, weil die inneren Prozesse zunächst ausgeblendet blieben (Schurer, 1984)

Beispiel Vier-Stufen-Methode: Warenannahme Fiktiver Kontext: Inhabergeführtes Fachgeschäft für Geschenkartikel; vier Angestellte (Teilzeit) und einen Auszubildenden im zweiten Jahr seiner Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann (IHK) Beispiel basiert auf: http://www.nova-nexus.de/wp-content/uploads/2017/05/K-4-Stufen-Methode-Einzelhandel-Warenannahme.pdf Bildquelle: https://www.google.de/url?sa= i&rct=j&q=&esrc= s&source=images&cd=&cad = rja&uact=8&ved=2ahUKEwjtu8aG3JLgAhVNKlAKHUyFBfcQjRx6BAgBEAU&url=https%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3Drd4C81iruNs&psig=AOvVaw0DzKARb0C0ZfK0CwlhA_8p&ust=1548841947940016

Andreas Rausch

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Beispiel Vier-Stufen-Methode: Ziele

Ausdifferenzierung

• Richtlernziel: Wareneingang (gem. § 12 Abs. 1, Nr. 7.3 der Verordnung über die Berufsausbildung in dem Ausbildungsberuf Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel; siehe auch Ausbildungsrahmenplan für die Berufsausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel/zur Kauffrau im Einzelhandel)

à auf den Lehrplan / das Curriculum bezogen • Groblernziel: Wareneingänge erfassen und kontrollieren, Abweichungen melden und Waren nach betrieblichen Regelungen weiterleiten. à auf die einzelne Unterweisung bezogen • Feinlernziel: Die Auszubildende ist nach dieser Ausbildungseinheit in der Lage, eigenständig Lieferungen anzunehmen, zu kontrollieren und weiterzuleiten. à Auf einzelne Phasen der Unterweisung bezogen Andreas Rausch

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Beispiel Vier-Stufen-Methode: (1) Vorbereitung • Nötige Arbeitsfläche für die Bearbeitung von Warensendungen wurde bereits am Vorabend frei gemacht. • Verfügbarkeit der notwendigen Arbeitsmittel (Cutter Messer, Software etc.) wurde überprüft. • Es wurde ein Tag gewählt, an dem sichergestellt ist, dass unterschiedliche Warensendungen eintreffen. • Der Ausbilder geht am Unterweisungstag gemeinsam mit dem Auszubildenden zum Postamt, um Ware in Empfang zu nehmen, die Annahme zu quittieren und die Pakete in den Betrieb zu transportieren. Andreas Rausch

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Beispiel Vier-Stufen-Methode: (2) Vormachen (und erklären) • An einem Paket wird der Öffnungsvorgang erklärt. Dazu werden die Papiere entnommen und deren Aufbau und Angaben erklärt. • Die Ware wird ausgepackt und sortiert und auf Art, Menge und evtl. Beschädigungen kontrolliert. • Das Vorgehen bei etwaigen Abweichungen wird besprochen (falls es kein reales Beispiel gibt). • Das Ergebnis wird auf dem Lieferschein festhalten. • Es folgen die Erfassung im Warenwirtschaftssystem, die Warenauszeichnung und die Weiterleitung an den Verkaufs- oder Lagerplatz. • Alle Schritte werden stets erklärt und begründet. • In Zusammenarbeit mit dem Auszubildenden wird eine Checkliste der erforderlichen Arbeitsschritte erarbeitet. • Offene Fragen werden geklärt. 26

Beispiel Vier-Stufen-Methode: (3) Nachmachen lassen • Auszubildende öffnet das nächste Paket und wiederholt die Schritte unter Begleitung durch den Ausbilder. • Der Ausbilder beobachtet die Arbeit und kann bei Fehlern oder Unsicherheiten des Auszubildenden eingreifen. • Der Ausbilder hält den Auszubildenden dazu an, sein Vorgehen zu beschreiben (verbalisieren) und bei Unklarheiten Fragen zu stellen. • Der Ausbilder gibt Feedback (bekräftigt Richtiges und korrigiert Falsches). • [Der Ausbilder könnte ein Paket so manipulieren, dass es zu einer Ausnahme kommt à Falsche Menge etc.; Das wäre ein Rücksprung in die Phase „Vorbereitung“.] Andreas Rausch

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Beispiel Vier-Stufen-Methode: (4) Selbstständiges Üben • Die Auszubildende öffnet weitere Pakete und arbeitet die Schritte selbstständig ab. • Die Arbeitsergebnisse werden gemeinsam kontrolliert.

Andreas Rausch

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DISKUSSION Inwiefern eignet sich die Vier-StufenMethode für folgende Tätigkeiten? https://padlet .com/rausch1 /5ch0r07dsxo 1w18g

Andreas Rausch

1. 2. 3. 4. 5.

Buchen von Eingangsrechnungen in Fremdwährung Methoden des Zielgruppenmarketings Weiterbildungsveranstaltung organisieren Souveränität im Umgang mit Kunden gewinnen Umgang mit mobilem Produktkonfigurator (iPad) für den Einsatz im Beratungsgespräch erlernen 6. Zusammenspiel der verschiedenen Abteilungen im Unternehmens verstehen 7. Recherche möglicher Lieferanten auf wlw.de 29

Literaturangaben Achtenhagen, F., Tramm, T., Preiß, P., Seemann-Weymar, H., John, E. & Schunck, A. (1992), Lernhandeln in komplexen Situationen. Neue Konzepte der betriebswirtschaftlichen Ausbildung. Wiesbaden: Gabler. Allen, C. (1919). The instructor, the man, and the job. A handbook for instructors of industrial and vocational subjects. Chicago, IL: J.B. Lippincott. Bronfenbrenner, U. (1981). Die Ökologie der menschlichen Entwicklung – Natürliche und geplante Experimente. Stuttgart: Ernst Klett. Bronfenbrenner, U. (1990). Ökologische Sozialisationsforschung. In L. Kruse, C.-F. Graumann, & E.-D. Lantermann (Hrsg.), Ökologische Psychologie – Ein Handbuch in Schlüsselbegriffen (S. 76–79). München: Psychologie Verlags-Union. Dehnbostel, P. (1992). Ziele und Inhalte dezentraler Berufsbildungskonzepte. In P. Dehnbostel, H. Holz & H. Novak (Hrsg.), Lernen für die Zukunft durch verstärktes Lernen am Arbeitsplatz (S. 9–26). Berlin: Bundesinstitut für Berufsbildung. Deutscher Bildungsrat (1974). Zur Neuordnung der Sekundarstufe II. Konzept für eine Verbindung von allgemeinem und beruflichem Lernen. Bonn: Deutscher Bildungsrat. Dulisch, F. (1986). Lernen als Form menschlichen Handelns. Eine handlungstheoretisch orientierte Analyse von Lernprozessen unter besonderer Berücksichtigung des Selbststeuerungsaspektes. Bergisch- Gladbach: Thomas Hobein. Eding, A. (1992). Angriff auf ein Fossil: Die Vier-Stufen-Methode. Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik, 88(7), 599-603. Eraut, M. (2004). Informal learning in the workplace. Studies in Continuing Education, 26(2), 247–273. 30

Andreas Rausch

Literaturangaben Feldhoff, J., Jacke, N. & Simoleit, J. (1995). Schlüsselqualifikationen für neue Anforderungen in Betrieb und Gesellschaft. Reformen der betrieblichen Ausbildung im Spannungsfeld von allgemeinbildender Schule und beruflicher Praxis. Düsseldorf: Hans-Böckler-Stiftung. Fuller, A. & Unwin, L. (2011). Workplace learning and the organization. In M. Malloch, L. Cairns, K. Evans & B. N. O'Connor (Eds.), The SAGE Handbook of Workplace Learning (pp. 46–59). London: SAGE. Hacker, W. (2005). Allgemeine Arbeitspsychologie – Psychische Regulation von Wissens-, Denk- und körperlicher Arbeit. (2. Aufl.). Bern: Hans Huber. Hacker, W. & Skell, W. (1993). Lernen in der Arbeit. Berlin: Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Jarvis, P. (1987). Adult learning in the social context. London: Croom Helm. Kell, A. (1989). Berufspädagogische Überlegungen zu den Beziehungen zwischen Lernen und Arbeiten. In A. Kell & A. Lipsmeier (Hrsg.), Lernen und Arbeiten. Beiheft 5 der Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik (S. 9–25). Stuttgart: Franz Steiner. Lompscher, J. (1981). Lernhandlung. In G. Clauß, H. Kluka, J. Lompscher, H.-D. Rösler...


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