HA HAPA - Hausarbeit Gesundheitspsychologie HAPA-Modell, Diabetes bei Jugendlichen PDF

Title HA HAPA - Hausarbeit Gesundheitspsychologie HAPA-Modell, Diabetes bei Jugendlichen
Author Julia Wampers
Course Gesundheitspsychologie
Institution PFH Private Hochschule Göttingen
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Hausarbeit Gesundheitspsychologie HAPA-Modell, Diabetes bei Jugendlichen...


Description

Entwicklung und Bewertung von Maßnahmen auf der Basis des Health Action Process Approaches (HAPA-Modell) zur Erhöhung der Therapieadhärenz bei Kindern und Jugendlichen mit Diabetes mellitus Typ 1

Hausarbeit im Rahmen des Fernstudiengangs „Psychologie“ mit dem Abschluss „Bachelor of Science“ an der PFH - Privaten Hochschule Göttingen

vorgelegt am: 26.09.2019 von: XXXXXXXXX aus: XXXXXXX Matrikelnummer: XXXXXXXXX

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Entwicklung und Bewertung von Maßnahmen auf der Basis des Health Action Process Approaches (HAPA-Modell) zur Erhöhung der Theapieadhärenz bei Kindern und Jugendlichen mit Diabetes mellitus Typ 1 2

Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung ................................................................................................................ 3 1. Einleitung .......................................................................................................................... 4 2. Diabetes mellitus Typ 1 im Kindes- und Jugendalter ........................................................ 5 2.1 Definition...................................................................................................................... 5 2.2. Epidemiologie .......................................................................................................... 5 2.3 Therapie des Diabetes Typ 1.................................................................................... 6 3. Therapieadhärenz bei Diabetes Mellitus Typ-1 im Kindes- und Jugendalter. ..................... 8 3.1 Definition Adhärenz...................................................................................................... 8 3.2 Therapieadhärenz beim Diabetes mellitus Typ 1.......................................................... 9 3.3 Therapieadhärenz im Kinder- und Jugendalter ............................................................ 9 4. Health Action Process Approach (HAPA): Das sozial-kognitive

Prozessmodell

gesundheitlichen Handelns...................................................................................................11 4.1 Die Motivationale Phase: Intentionsbildung .................................................................11 4.2 Die volitionale Phase: Planung und Realisierung gesundheitsbezogenen Handelns ...12 5. Entwicklung von Maßnahmen zu Erhöhung von Therapieadhärenz bei Kindern und Jugendlichen mit Diabetes mellitus Typ I auf Basis des HAPA-Modells................................14 5.1 Maßnahmen der Motivationalen Phase .......................................................................14 5.2 Maßnahmen der Volitionalen Phase ...........................................................................15 6. Bewertung und Diskussion ...............................................................................................17 7. Fazit .................................................................................................................................19 Literaturverzeichnis ..............................................................................................................20 Selbstständigkeitserklärung..................................................................................................23

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Zusammenfassung Die vorliegende Hausarbeit untersucht Maßnahmen zur Erhöhung der Therapieadhärenz bei Kindern und Jugendlichen mit Diabetes mellitus Typ 1. Dazu werden von der Krankheit zuerst die Besonderheiten des Verlaufs und der Therapie dargestellt. Im Anschluss daran werden theoretischen Hintergrunde zur Therapieadhärenz und HAPA-Modell von Ralf Schwarzer umrissen. Anschließend folgt die Anwendung von Theorie zur Entwicklung möglichen Maßnahmen zur Erhöhung der Therapietreue. Es zeigt sich, dass die Prinzipien des HAPA-Modells zur Steigerung von Therapieadhärenz angewendet werden können. Jedoch konnten nur wenig Studien identifiziert werden die Maßnahmen zur Erhöhung der Therapieadhärenz vor allem bei Kindern und Jugendlichen mit Diabetes mellitus Typ 1 anhand des HAPA-Models bereits untersucht haben.

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1. Einleitung Diabetes mellitus Typ 1 ist eine der häufigsten chronischen Stoffwechselerkrankungen im Kinder- und Jugendalter. (Danne, Ziegler, Kapellen, 2019). Durch den Einsatz einer modernen ganzheitlichen Therapie sind Zukunftsprognosen für betroffene Kinder und Jugendliche ausgesprochen positiv. Der Therapieerfolg hängt jedoch wesentlich davon ab, ob es den Patienten und ihren Familien gelingt, das Verhalten den Erfordernissen der Therapie anzupassen und im Alltag konsequent umzusetzen. In diesem Kontext wird über Therapietreue oder Therapieadhärenz gesprochen (Hunter, 2016). Eine quantitative Übersichtsarbeit zur Adhärenz von DiMatteo (2004) zeigte, dass sich im Durchschnitt 24,8 % der Patienten aus unterschiedlichen Gründen nicht an die Behandlungsempfehlungen halten. Die Non-Adhärenz- Rate bei medikamentöser Behandlung liegt nach Angaben von WHO bei 50 %. Unzureichende Genesungsbzw. Behandlungsprozesse führen zu weiteren Komplikationen, neuen und noch aufwändigeren Therapien und schließlich auch zu hohen Kosten. (Sabaté, & Sabaté, 2003, Hunter, 2016) Auf Grund dieser Erkenntnisse lässt sich ableiten, dass effektivere unterstützende Maßnahmen zur Änderung und Aufrechterhaltung des Therapieverhaltens erforderlich sind. Welche Ansätze bietet nun die Gesundheitspsychologie, um die Therapieadhärenz bei Kindern und Jugendlichen zu fördern? Eine Antwort liefert das dynamische sozial-kognitive Prozessmodell Health Action Process Approach (HAPA) von Ralf Schwarzer (1992). Im ersten Kapitel werden die Besonderheiten des Verlaufs und Therapie des Diabetes mellitus Typ-1 bei Kindern und Jugendlichen dargestellt. Im Anschluss daran werden theoretische Hintergründe zur Therapieadhärenz und HAPA-Modell aufgezeigt. Darauf aufbauend werden mögliche Interventionsmaßnahmen zur Erhöhung der Therapieadhärenz anhand der HAPA erläutert und diskutiert. Ein einschließendes Fazit der gewonnenen Ergebnisse bildet das Ende dieser Arbeit.

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2. Diabetes mellitus Typ 1 im Kindes- und Jugendalter Unter dem Begriff „Chronische Erkrankung“ versteht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Krankheiten mit erhöhtem medizinischen Versorgungsbedarf, der über Monate und Jahre fortdauern kann (Sabaté & Sabaté,2003). Chronische Erkrankungen sind nicht heilbar, allerdings meist adäquat behandelbar, zumindest über weite Lebensphasen gut zu kompensieren. Die persönliche Akzeptanz der Erkrankung im Prozess der Diagnoseverarbeitung und der lebenslange Umgang mit dem Merkmal, chronisch krank zu sein, stellt im Sinne der Therapie-Adhärenz und der Prävention ein zentrales Anliegen der Kinder- und Jugendmedizin dar. Eine ganzheitliche und nachhaltige Versorgung chronisch kranker Kinder in Kombination von stationärer und ambulanter Behandlung stellt auch im deutschen Versorgungssystem eine Herausforderung dar. Die Versorgung erfolgt individuell, in Behandlungsteams mit adäquater Ausbildung und Qualitätssicherung und im familiären und schulischen Kontext abgestimmt.

2.1 Definition Der Typ-1-Diabetes ist eine chronische organspezifische Autoimmunerkrankung mit progressiver Zerstörung der insulinproduzierenden Beta-Zellen der Pankreas und darauffolgendem absoluten Insulinmangel. Typ-1 Diabetes tritt bevorzugt in jüngeren Lebensjahren auf, kann sich auch im späteren Lebensalter manifestieren. In der Regel beginnt er abrupt, mit plötzlichen Beschwerden und Symptomen, welche auch in der Form einer Manifestationskoma auftreten können. Die Definition des Typ-1- Diabetes schließt auch Patienten mit der seltenen Form des LADA-Diabetes ein (LADA=Latent Autoimmune Diabetes in Adults). Beim LADADiabetes bleibt über Jahre eine Restfunktion der B-Zellen erhalten(Kerner & Brückel, 2012). Bei der Ätiologie und Pathogenese des Type-1 Diabetes geht man heute von Zusammenspiel von fehlregulierten immunologischen Prozessen, genetischer Prädisposition (Risiko höher, wenn Verwandte erstes Grades bereits an DM-1 erkrankt sind 3-8 % entwickelten im Lauf ihres Lebens die Krankheit, im Bevölkerung rund 4%. Kinder von erkranktem Vater haben dreifach höher Risiko an DM-1 zu erkranken, als für Kinder mit einer an Diabetes erkrankter Mutter und Umweltfaktoren wie kurze Stilldauer, Umwelttoxine, Virusinfektionen, frühzeitige Milch und Glütengabe (Kerner, W. & Brückel J. 2012, Fröhlich-Reiterer E., 2017). Psychische Stressoren sind als auslösende Faktoren zur Manifestation nicht nachgewiesen (Walter, 2013). 2.2. Epidemiologie Diabetes mellitus Type 1 ist die häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindes- und Jugendalter in Deutschland. Besonderes jüngere Kinder sind zunehmend betroffen. Nach aktuellen Schätzungen leben in Deutschland ca. 18.500 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 14 Jahren mit Typ-1-Diabetes, und in der Altersgruppe von 0 bis 19 Jahren sind etwa 32.500 Kinder und

Entwicklung und Bewertung von Maßnahmen auf der Basis des Health Action Process Approaches (HAPA-Modell) zur Erhöhung der Theapieadhärenz bei Kindern und Jugendlichen mit Diabetes mellitus Typ 1 6 Jugendliche von einem Typ-1-Diabetes betroffen. Die Prävalenz des Typ-1-Diabetes im Kindes- und Jugendalter (0 bis 14 Jahre) liegt nach Ergebnissen einer modellbasierten Schätzung aller Kinderdiabetesregister in Deutschland bei 0,148 Prozent (95 %-KI 0,138 – 0,158; Zeitpunkt 2008). Die vorhergesagte Prävalenz zum 31.12.2026 liegt bei 0,27 Prozent, dies bedeutet, dass ca. 3 von 1.000 Kindern an einem Diabetes Typ 1 erkrankt sein werden. Dies entspricht einer Verdopplung der Prävalenz binnen 20 Jahren! Dieser Trend ist auch in anderen Ländern Europas zu beobachten. (Danne et al, 2019) 2.3 Therapie des Diabetes Typ 1 Der Typ-1-Diabetes ist eine chronische Stoffwechselerkrankung mit unverzichtbarer lebenslanger Insulintherapie (Holl, & Prinz, 2019). beschreiben in der S3-Leitlinie der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) folgende medizinische Ziele bei der Betreuung von pädiatrischen Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1: Vermeidung akuter Stoffwechselentgleisungen, insbesondere schwere Hypoglykämie (Unterzuckerung) oder Ketoazidose (Überzuckerung), um möglichen Folgekomplikationen wie Blindheit, Nierenschaden zu entgehen. Das Ermöglichen normaler körperlichen Entwicklung (Längenwachstum, Gewichtszunahme, Pubertät), altersentsprechende Leistungsfähigkeit sowie eine normale psychosoziale Entwicklung (Besuch des Kindergartens, Teilnahme an Schulausflügen und Schulsportwoche, Angehen einer Berufsausbildung). Mit dem Kind bzw. Jugendlichen und seiner Familie sollen jeweils individuelle Therapieziele formuliert werden. Diese Individuelle Ziele betreffen die glykämische Kontrolle, Verhaltensänderungen bei gegebenenfalls risikobereitem Verhalten (Alkohol-, Nikotin- sowie Drogenkonsum), Integrationsbemühungen und hängen von vielen Faktoren wie zum Beispiel Alter, Lifestyle, Sport, Familienstruktur usw. ab. Eine kontinuierliche Dokumentation der Therapieziele im Diabetes-Pass für Kinder und Jugendliche sollte zur weiteren Optimierung der Therapie dienen (Holl, & Prinz, 2019). Die moderne Behandlung des Typ-1-Diabetes besteht demnach aus täglicher Insulinsubstitution (mehrmaliges Verabreichen des Insulins), altersadaptierter strukturierter Patientenschulung und psychosozialer Betreuung der betroffenen Familien. Individuell angepasste Therapieziele, die ein erfahrenes Diabetesteam aus Kinderärzten, Diabetesberatern, Diätassistenten, Psychologen und Sozialarbeitern gemeinsam mit dem Kind bzw. Jugendlichen und seiner Familie erarbeitet, sind laut Expertenkonsens unerlässlich für eine optimale Langzeittherapie bei guter Lebensqualität (Neu et al., 2016). Für das Diabetes- Management von Kindern und Jugendlichen mit Typ 1-Diabetes gibt es keine einfache Formel für Insulindosis, Diät und Lifestyle, die für alle Betroffenen angewendet werden kann (Frölich-Reintner, 2017) Die Insulintherapie dient der Stabilisierung der Blutzuckerwerte um gute Stoffwechselergebnisse zu ermöglichen (Burger, 2007). Das Therapiekonzept beim Diabetes mellitus Typ 1

Entwicklung und Bewertung von Maßnahmen auf der Basis des Health Action Process Approaches (HAPA-Modell) zur Erhöhung der Theapieadhärenz bei Kindern und Jugendlichen mit Diabetes mellitus Typ 1 7 besteht aus der lebensnotwendigen und lebenslangen Hormonersatztherapie in Form einer dauerhaften Humaninsulinsubstitution und tägliche mehrmalige Stoffwechselkontrolle in Form von Blutzuckerselbstkontrolle. Hormonersatztherapie wird für jeden Patient individuell ausgerichtet und erfolgt mittels Spritze, Insulinpens oder Insulinpumpe entsprechend der Einzelmahlzeiten (Berechnung der Kohlenhydrate in Broteinheiten, BE) und sowie geplanten Aktivitäten. Die durchschnittliche Frequenz der Blutzuckerselbstkontrolle sollte zwischen 5- bis 8mal pro Tag betragen, kann im Einzelfall deutlich höher liegen. Zur Bewertung der Qualität der Stoffwechseleinstellung und des Erreichens der Therapieziele wird auf die Kontrolle des HbA1c-Wertes (glykosyliertes Hämoglobin A1c) orientiert. Der HbA1C gibt aufschlussreiche Hinweis, auf Blutzuckerwerte bzw. auf die Blutzuckereinstellung während der vergangenen 2 -3 Monate. Als Zielwert nennen alle Fachgesellschaften einen HbA1c...


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