Title | Handout zum Thema \"Soziale Phobie und soziale Unsicherheit\" |
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Author | Gzm St. |
Course | BW-C/Sb2: Soziale, kulturelle und geschlechtsspezifische Lebens- und Lernbedingungen |
Institution | Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main |
Pages | 2 |
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In diesem Bildungswissenschaftsseminar ging es allgemein um psychischbedingte "Kindererkrankungen" beziehungsweise Störungen. Hierzu wurde ein Referat zu dem Thema "Soziale Phobie" gehalten, dazu habe ich ein Handout angefertigt....
Soziale Phobie
Definition: Eine dauerhaft übersteigerte und unangemessene Angst vor und in (sozialen) Situationen, in denen man im Mittelpunkt steht oder von anderen Menschen prüfend betrachtet werden könnte:
Angst davor, sich peinlich zu verhalten oder sich blamieren zu können
Sprechen/Agieren in der Öffentlichkeit (vorlesen, Referate halten) Die häufigste angstauslösende Angst (88% der Betroffenen) Essen oder Trinken in der Öffentlichkeit Schreiben oder telefonieren vor anderen Feste oder z.B. Kindergeburtstage besuchen Mit gleichaltrigen in Kontakt kommen Bewertungs-/Leistungsangst (Angst davor, Bewertungen nicht standhalten zu können, bzw. Erwartungen nicht gerecht zu werden)
Vermeidung dieser Situationen (Vermeidungsverhalten) Sicherheitsverhalten = Methoden zur Verringerung der Angst innerhalb der gefürchteten Situation: Augenkontakt vermeiden Hände vor das Gesicht halten/Haare ins Gesicht fallen lassen Eine Mütze aufsetzen Leise sprechen - 60% der ängstigenden Situationen treten in der Schule auf - Der im Alltag häufigste Auslöser: Unstrukturierte Interaktionen mit gleichaltrigen - Verhaltensweisen führen zu Einschränkungen in der kindlichen Entwicklung, da der Aufbau von Beziehungen zu gleichaltrigen behindert wird Beeinträchtigung der Entwicklung; psychische Belastung Frühzeitige Behandlung daher von großer Bedeutung! Symptome/Merkmale: • • • • • •
Erröten, Zittern und Schwitzen Harn- oder Stuhldrang/Durchfall Herzklopfen/Herzrasen Übelkeit/Erbrechen Atemnot Bauch- und Kopfschmerzen Entwickeln von ungewöhnlichen Interessen/Hobbies (z.B. Wetterberichte verfolgen) Programmieren von Computern
Mittel, um angstauslösende Situationen zu vermeiden!
Mögliche Hinweise für eine soziale Phobie:
Abfall in den Schulleistungen/Schulverweigerung Vermeidung von altersangemessenen sozialen Aktivitäten Trotzreaktionen und Wutanfälle Körperliche Beschwerden (Kopf- und Bauchschmerzen)
Soziale Phobie vs. soziale Ängstlichkeit
Soziale Phobie Angst, im Mittelpunkt zu stehen, bzw. beobachtet/bewertet zu werden
Soziale Ängstlichkeit Angst nicht auf bestimmte Situationen gerichtet
Furcht auch vor vertrauten Personen möglich
Beschränkt auf Furcht vor Fremden – auch Gleichaltrige
Eher abgrenzbar zur Schüchternheit
Weniger gut abgrenzbar zur Schüchternheit
Beginn: 11 – 13 Jahren*
Beginn vor dem 6. Lebensjahr
* Nicht zuverlässig Die soziale Phobie kann sich jedenfalls nicht vor Bewusstwerden von Bewertungen entwickeln (8. Lebensjahr)
Entstehungsmodell von Ängsten am Beispiel von einer Pflanze
Pflanze: • Samenkorn = Notwendig, um wachsen zu können • Sonne und Regen = Notwendig, um Pflanze wachsen zu lassen • Vorausgehende Bedingungen = Boden/Erde Angstentstehung: • Samenkorn = Auslösendes Ereignis • Sonne und Regen = Aufrechterhaltende Bedingungen • Vorausgehende Bedingungen = Alles was das Kind empfindlich gemacht hat...