IUBH Fernstudium: Einführung in die BWL (1) PDF

Title IUBH Fernstudium: Einführung in die BWL (1)
Author Sonja Matter
Course Einführung in die Betriebswirtschaftslehre
Institution IU Internationale Hochschule
Pages 33
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Summary

Zusammenfassung aller prüfungsrelevanten Inhalte aus Skript, Vodcasts, Podcasts und Interactive Video Lectures für alle 5 Lektionen im Kurs "Einführung in die BWL" (BBWL01-01) im IUBH Fernstudium....


Description

!

BWL$1

!!!!(IUBH!!FERNSTUDIUM,!!!KURS!!BBWL01-01)!

Einführung*und*Grundlagen* ! persönliche!Zusammenfassung!!!(Stand!März!2020)! berücksichtigt!klausurrelevante!Inhalte!aus!Skript,!Vodcasts!und!Interactive!Video!Lectures!

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LEKTION(1(( Grundlagen*der*BWL:*Grundlegende*Begriffe*und*Zusammenhänge* !

Definition(wichtiger(Begriffe( Betrieb!=""

selbstständig" entscheidende" und" unter" eigenem" Risiko" handelnde" Organisation," deren" Aufgabe" die" Herstellung" von" Gütern" und" Dienstleistungen"zur"Deckung"von"Bedarfen"ist"

Wirtschafte(en)"=" planmäßige" und" effiziente" Entscheidung" über" knappe" Ressourcen" zur"bestmöglichen"Bedürfnisbefriedigung" Lehre"="""""""""""

"wissenschaftliche"Vermittlung"von"Kenntnissen"

Betriebswirtschaftslehre"=" Erforschung" und" Vermittlung" von" Fähigkeiten" und" Kenntnissen," die" wirtschaftliche" Handlungen" in" Betrieben" im" Zusammenhang" mit" der" Herstellung" von" Gütern" und" Dienstleistungen" mit" dem" Ziel" effizienter" Entscheidungen" über" knappe" Ressourcen" zur" bestmöglichen" Bedürfnisbefriedigung" betreffen" Modell"=""

strukturgleiche" oder" Teilzusammenhangs""

Stakeholder!="

"Anspruchsgruppen," die" mittelbar" oder" unmittelbar" von" den" Entscheidungen" und" Aktivitäten" eines" Unternehmens" betroffen" sind"

strukturähnliche"

Abbildung"

eines"

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(

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(

1"

Fokus(und(Bereiche(der(BWL( Die" BWL" gehört" zu" den" Wirtschaftswissenschaften." Diese" befassen" sich" mit" der" Beschreibung," Erklärung," Prognose" und" Gestaltung" gesamtwirtschaftlicher! (Volkswirtschaftslehre)" oder" einzelwirtschaftlicher" (Betriebswirtschaftslehre)" Phänomene."" Die! Allgemeine! BWL" befasst" sich" mit" übergreifenden" Aspekten" unternehmerischen" Handelns." Sie" beinhaltet" Sachfunktionslehren" verschiedener" betrieblicher" Funktionsbereiche" (z.B." Beschaffung," Produktion," Absatz," Investition" usw.)" und" weist" demnach" eine" funktionelle! Gliederung"auf." Die! Spezielle! BWL" betrachtet" einzelne" Branchen" und" die" Besonderheiten" in" ihren" einzelnen" Bereichen." Dabei" unterliegt" sie" einer" institutionellen! Gliederung"(z.B."Industrie-,"Handels-,"Versicherungsbetriebslehre)." Die" BWL" als" Realwissenschaft" beschäftigt" sich" mit" realen" Problemstellungen." Dies" geschieht"anhand"von"Modellen"als""vereinfachtes"Abbild"der"Wirklichkeit." !

Rolle,(Arten(und(Aussagen(von(Modellen( Zur" Gewinnung,! Formulierung! und! Überprüfung! betrieblicher! Erkenntnisse" werden"in"der"BWL"Tatbestände"der"Wirklichkeit"beobachtet"und"gemessen,"um"dann"in" Modelle" überführt" zu" werden." Damit" geht" eine" komplexitätsreduzierende! Funktion" einher."" Es"gibt"drei!Arten!von!Modellen,"die"sich"funktional"unterscheiden:" Beschreibungsmodelle" dienen" lediglich" zur" Beschreibung" betriebswirtschaftlicher" Erscheinungen" (z.B." betriebliches" Rechnungswesen)" Anspruchsgruppen," die" mittelbar" oder" unmittelbar" von" den" Entscheidungen" und" Aktivitäten" eines" Unternehmens" betroffen" sind" Erklärungsmodelle""dienen" dazu," die" Ursachen" betrieblicher" Sachverhalte" Abläufe" zu" erklären" (z.B." Modelle" der" individuellen" Leistungsbereitschaft;" Modelle"zur"Bedarfsprognose)."" Entscheidungsmodelle" führen" Entscheidungsvariablen" (d.h." durch" den" Entscheider" beeinflussbare" Größen)," Zielgrößen" und" Nebenbedingungen" oder" Restriktionen"zusammen,"um"darauf"basierend"Entscheidungen"zu" treffen"(z.B."Ermittlung"der"optimalen"Bestellmenge)." !

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2"

Modellaussagen" können" nach" der" Vollkommenheit" der" Information" unterschieden" werden:! -

Vollkommenheit!der!Information!=!Aussagen!unter!Sicherheit! Unvollkommenheit!der!Information!=!Aussagen!unter!Risiko/!Unsicherheit!

Modelle" können" auch" nach" der" Anzahl" der" zu" berücksichtigenden" Ziele" unterschieden" werden:"" Je!mehr!Ziele!berücksichtigt!werden,!umso!komplexer!werden!die!Modelle." !

Sektoren(der(Wirtschaft( Auf" volkswirtschaftlicher"Ebene" werden"die" Erwerbstätigen"in"einer"groben" Einteilung" drei"Sektoren"der"Wirtschaft"zugeordnet:" Primärer!Sektor!=! !!!"Landwirtschaft"/"Rohstoffgewinnung" Sekundärer!Sektor!=!"Industrie"/"Weiterverarbeitung"von"Rohstoffen" Tertiärer!Sektor!=! !!"Dienstleistungen" " In" der" Verteilung! auf" diese" drei" Sektoren" war" bis" zur" Industrialisierung" der" primäre" Sektor" dominant." Danach" war" der" sekundäre" Sektor" der" wichtigste," jedoch" nahm" die" Anzahl"der"Erwerbstätigkeit"im"tertiären"Sektor"seit"den"50er"Jahren"kontinuierlich"zu," bis"dieser"1970"mit"45,1%"den"Industriesektor"als"größten"Sektor"ablöste."Heute"hat"der" Dienstleistungssektor"mit"ca."73%"einen"stabilen"Wert"erreicht."" Gründe"für"diese"Entwicklung"waren"zum"einen"die"zunehmende!Automatisierung"der" Industrie,"zum"anderen"die"verstärkte!Arbeitsteilung"und"Outsourcing"(z.B."im"Bereich" Buchhaltung,"Reinigung,"Logistik)."" !

Das(strategische(Dreieck( Ein"Unternehmen" bewegt"sich"mit"seinen"aktuellen!und!potenziellen!Kunden" sowie" seiner"Konkurrenz"im"sogenannten"strategischen"Dreieck."Zwischen"dem"Unternehmen" und"dem"Kunden"steht"das"eigene"Preis-Leistungs-Angebot,"welches"immer"wieder"auf" verändernde" Anforderungen" der" Kunden" angepasst" werden" muss." Zugleich" steht" der" Kunde"den"Preis-Leistungs-Angeboten"der"Konkurrenz"gegenüber."" Strategische!Wettbewerbsvorteile"ergeben"sich"dann,"wenn"ein"Unternehmen"in"Bezug" auf" die" sogenannten" strategischen" Wettbewerbsfaktoren" Vorteile" gegenüber" der" Konkurrenz"erreicht."Diese"Vorteile" schlagen"sich"wiederum" auf"das"angebotene" PreisLeistungsverhältnis"nieder." !

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3"

Strategische(Wettbewerbsvorteile( Durch" eine" Branchenanalyse" kann" ein" Unternehmen" auf" Basis" der" Kenntnis" der" Wettbewerbskräfte" grundlegende" Wettbewerbsstrategien" entwickeln," die" ihm" Vorteile" verschaffen."Ein"Unternehmen"kann"versuchen,"auf"dem"Markt"Kostenführer"zu"werden," oder"aber"sich"durch"besondere!Produkte!oder"Leistungspakete" von"der" Konkurrenz" zu" differenzieren." Möglich" ist" auch" eine" Nischenstrategie," die" darin" besteht," in" einer" bestimmten"Region"oder"bei"einer"bestimmten"Kundengruppe"besonders"günstige"oder" spezielle"Angebote"zu"machen."" Hauptsächlich"gibt"es"vier!Wettbewerbsfaktoren:" -

Zeit! Kosten! Qualität! Flexibilität!

Der" Aspekt" der" Zeit" gewinnt" zunehmend" an" Bedeutung." Zum" einen" wird" die" schnelle! Erfüllung! von! Kundenwünschen" (z.B." schnelle" Lieferung)" immer" wichtiger," zum" anderen" muss" auf" Veränderungen! aus! dem! Marktumfeld! (z.B." neue" Technologien)" schnell" reagiert" werden." Dazu" werden" dem" permanente" Informationsanalysen" durchgeführt."" !

Wettbewerbs-(und(Zukunftsfähigkeit( Damit" ein" Unternehmen" mittel-" bis" langfristig" existieren" kann," muss" es" wettbewerbs-" bzw."zukunftsfähig"sein."Dies!ist!dann!gegeben,!wenn!es!in!der!Lage!ist,!langfristig!mit! dem! Absatz! seiner! Produkte! und! Dienstleistungen! einen! Gewinn! zu! erzielen." Wettbewerbsfähigkeit"muss"innerhalb"eines"dynamischen"Prozesses"mit"Zukunftsaspekt" aufgebaut"und"erhalten"werden."Ein"heute"wettbewerbsfähiges"Unternehmen"muss"nicht" zwangsläufig"auch"in"der"in"der"Zukunft"erfolgreich"sein." Um" diese" Zukunftsfähigkeit" zu" erreichen," muss" ein" Unternehmen" das" Spannungsfeld! zwischen! den! eigenen! Entwicklungspotentialen! und! dem! Druck! seitens! des! Wettbewerbs!und!den!Veränderungen!auf!den!Märkten"(z.B."Innovationsdruck"durch" Kundenanforderungen"oder"Konkurrenz)"beherrschen." Ziel" dabei" sind" Suche,! Erhaltung! und! Aufbau! von! weltweiten! Erfolgspotentialen! unter! Berücksichtigung! der! damit! verbundenen! Wirkungen" auf" Natur," Wirtschaft",Technik"und"Gesellschaft."Dadurch"wird"ein"Gleichgewicht!im!strategischen! Dreieck" gesucht." Da" sich" im" technischen," wirtschaftlichen" und" sozialen" Bereich" permanent" Veränderungen" ergeben," steht" ein" Unternehmen" stets" wachsenden! Anforderungen!gegenüber." " !

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4"

Wachsende(Anforderungen( -

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Globalisierung! und! Internationalisierung! der! Märkte:" Der" Wettbewerb" ist" heute"nicht"mehr"regional"oder"national,"sondern"global."Dies"hat"auch"Einflüsse" auf"die"Beschaffungsstruktur"(weltweite"Lieferanten)."" kürzere! Produktlebenszyklen:" Der" Zeitraum," bis" ein" bestimmtes" am" Markt" angebotenes" Produkt" durch" ein" anderes" Produkt" abgelöst" wird," wird" immer" kürzer."Dadurch"steigen"z.B."Entwicklungskosten"und"Marketingkosten." Steigende! Kundenansprüche:" Es" werden" immer" neue" Produkte" erwartet," die" besser"sind"als"ihre"Vorgängerprodukte."" Individualisierung! der! Produkte:" Kunden" fordern" vermehrt" Produkte" und" Leistungen," die" personalisiert" werden" können," statt" auf" Standardprodukte" zurückzugreifen." Wertewandel! und! wachsendes! Umweltbewusstsein:" Auf" Kundenseite" wird" heute"verstärkt"auf"soziale"und"ökologische"Aspekte"geachtet."Unternehmen"sind" gefordert," dies" bei" ihren" Beschaffungs-" und" Produktionsprozessen" zu" berücksichtigen."" Preisverfall!und!Kostendruck:"Die"Kunden"wollen"möglichst"günstige"Produkte" und"erwarten," dass"neue"Produkte"im"Zeitablauf"deutlich"günstiger"werden."Dies" ergibt"einen" hohen"Kostendruck"für"die" Unternehmen,"um"wettbewerbsfähig"zu" bleiben." schnellere!technologische!Entwicklungen:"Innovationsdruck"betrifft"nicht"nur" die"Produkte,"sondern"auch"den"Produktionsbereich"selbst,"und"verlangt"ständige" Anpassungen"seitens"des"Unternehmens." Komplexität!der!Produkte!und!Produktionstechniken:!Steigende"Komplexität" verlangt"stetige"Anpassung"in"allen"Bereichen.! Marktdynamik:" Märkte" verändern" sich" ständig," z.B." durch" neue" Wettbewerber" und"neue"Technologien."" Regulierung! des! Wettbewerbs:" Die" Privatisierung" staatlicher" Unternehmen" oder"Bereiche"(z.B."Telekommunikation)"ergeben"eine"neue"Marktsituation."Diese" schafft"zum"einen"Chancen"für"die"Unternehmen,"trägt"aber"durch"den"Abbau"von" Handelsbarrieren"und" die"bereits" genannte"Globalisierung" der"Märkte" zu" neuen" Herausforderungen"bei." Wissensmanagement:" Für" das" Unternehmen" wichtiges" Know-how" kann" durch" Fluktuationen" im" Personalbereich" oder" demografischen" Wandel" (Mitarbeiter" gehen"ohne"kompetenten"Nachfolger"in"Rente)"verloren"gehen." Digitalisierung! und! Industrie! 4.0:! Technische" Innovationen" im" Bereich" der" künstlichen" Intelligenz" und" Robotik" sowie" die" umfassende" Vernetzung" und" Digitalisierung" prägen" den" aktuellen" Wandel." Der" Begriff" „Connect" &" Collaborate“" beschreibt," dass" Unternehmen"untereinander" stärker" vernetzt" und" Kunden" stärker" in" die" Unternehmen" eingebunden" werden," z.B." bei" der" Produktentwicklung." Um" die" Potentiale" der" Digitalisierung" wirklich" zu" nutzen," sollen"Produktion,"Logistik"und"Mitarbeiter"stärker"verzahnt"werden."!

5"

Das(Unternehmen(als(System( In"der"Unternehmenswirklichkeit"kommt"es"immer"wieder"vor,"dass"die"Beseitigung"eines" Problems"wieder"zu"neuen"Problemen"führt."Ein"Unternehmen"unterliegt"nämlich"keinen! einfachen! Ursache-Wirkungs-Beziehungen," sondern" ist" ein" offenes,! dynamisches,! komplexes!System."Dabei"gilt:" offen"="Beziehungen"nach"außen" dynamisch!="Veränderung"mit"der"Zeit" komplex"="nicht"vollständig"überschaubar." Ein!vernetztes!System!verhält!sich!anders!als!die!Summe!seiner!Teile."Handlungen" an"einer"Stelle"haben"Auswirkungen"auf"andere"Elemente."So"führt"bei"der"Problemlösung" z.B." eine" isolierte" Reduktion" von" Puffern" typischerweise" nicht" zur" gewünschten" Verbesserung," da" es" wegen" unbeachteter" Nebenwirkungen" mit" erhöhter" Wahrscheinlichkeit" zu" unvorhersehbaren" Ereignissen" und" sich" negativ" verstärkenden" Effekten" kommt." Eingriffe" müssen" also" auf" Basis" einer" Gesamtbetrachtung" vorgenommen"werden."Dafür"benötigt"man"eine"Vorhersage!des!Systemverhaltens"auf" bestimmte"Eingriffe." !

Fehler(in(vernetzten(Systemen( Häufige"Fehler"bei"Eingriffen"in"vernetzte"Systeme"sind:" -

Falsche!Zielbeschreibung!&!unvernetzte!Situationsanalyse!(Fokus"auf"Lösung" von"Einzelproblemen)" Tendenz! zur! Übersteuerung" (vorschnelles" Handeln" bei" nicht" sofort" einsetzender"Wirkung)" Unbeachtete! Nebenwirkungen" (Ergebnisse" fehlender" vernetzter" Situationsanalyse)" Irreversible!Schwerpunktbildung!(Anstoßen" einer" nicht"mehr" zu"stoppenden" Entwicklung,"z.B."Know-how-Verlust"bei"Abteilungsabbau)"

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Selbstreaktionsweise(vernetzter(Systeme( Rückkoppelungseffekte"=" ausgelöste"Wirkungen"in"einem"System" Schwellenwerte"=" " " " " "

"Erst"ab"dem"Erreichen"eines"bestimmten""" " Schwellenwerts"zeigt"das"System"eine"Veränderung"

Selbstregulation"=" " " " " "

Das"System"bringt"sich"nach"Eingriffen"selbst"wieder"" ins"Gleichgewicht"

Kippeffekte"="" " " "

Abrupter"Zusammenbruch"eines"Systems"ab"einem"" gewissen"Punkt"

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" "

6"

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Stakeholder(und(Systembeziehungen( Ein"Unternehmen"ist"ein"System,"da"es"nicht"losgelöst"von"seiner"Umgebung"agieren"kann." Zahlreiche" Elemente" innerhalb" und" außerhalb" dieses" Systems" haben" unterschiedliche" Erwartungen"und"Beziehungen." Stakeholder"sind"Anspruchsgruppen,"die"individuelle!Ansprüche"an"das"Unternehmen" richten" und" versuchen," dessen" Zielbildung! und! Handlungen! zu! beeinflussen." Dabei" können"sie"den"Erfolg"des"Unternehmens"beeinflussen."Zu"den"Stakeholdern"zählen:" -

Kunden! Beschäftigte! Konkurrenten! Lieferanten! Banken! Eigentümer! Politik/Gesetzgeber! Medien! Anlieger!

Je! mehr! Erwartungen! der! einzelnen! Stakeholder! bei! der! Zielsammlung! eines! Unternehmens! berücksichtigt! werden,! desto! heterogener! und! unvereinbarer! werden!die!Zielvorschläge.!! Die"Erfüllung"all"dieser"Erwartungen"ist"mit"(zusätzlichen)"Kosten"für"das"Unternehmen" verbunden"und"steht"folglich"teilweise"im"Konflikt"mit"dem"Gewinnziel." !

Systemkybernetik(( Die" Systemkybernetik" befasst" sich" mit" der" Regelung! und! Steuerung! dynamischer! Systeme"und"macht"auf"der"Systemverträglichkeit"beruhende"Wenn-Dann-Prognosen.! Dafür"werden"Daten"benötigt.!Ein"vernetztes!Systemmodell"ist"notwendig,"in"dem"alle" relevanten" Elemente" und" deren" Beziehungen" berücksichtigt" werden," auch" weiche! Daten,"die"nicht"oder"nur"schwer"quantifizierbar"sind." In"offenen"und"komplexen"Systemen"ist" die"Erfassung"von"Einzeldaten"nicht"möglich,"es" geht" also" um" die" gezielte! Auswahl! von! Daten! zur! Erkennung! von! Mustern.! In" der" Praxis" beinhaltet" das" die" Datenreduktion! auf! wesentliche! Schlüsselkomponenten," die"dann"vernetzt!werden.""

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7"

LEKTION(2( Wirtschaften*als*Erkenntnisgegenstand*der*BWL* !

Definition(wichtiger(Begriffe( Wirtschaften!=!!

planvolle"Verfügung"über"knappe"Güter"zur"Bedürfnisbefriedigung"

knappe!Güter"="" " " " " " "

wirtschaftliche" Güter," die" im" Gegensatz" zu" freien" Gütern" nicht" in" ausreichendem" Masse" zur" Verfügung" stehen" und" deshalb" einen" Preis"haben"

materielle!Güter!=!! greifbare"Sachgüter,"d.h."Produktions-und"Konsumgüter" immaterielle!Güter!=!Rechte"oder"Dienstleistungen! Bedürfnis!=" ! " " "

ein"Wunsch,"der"erfüllt"werden"soll,"um"einen"empfundenen"Mangel" zu"beseitigen"

Bedarf"=" " " " "

Erfüllbarer" Wunsch:" Konkretisierung" eines" Bedürfnisses" in" eine" bestimmte," (wirtschaftlich" relevant)mit" Kosten" verbundene" Form" der"Bedürfnisbefriedigung" " " " "

" " "

Nachfrage"=" "

Erfüllter"Wunsch:"Mit"nötiger"Kaufkraft"verbundener"Bedarf"

Gewinn"=""

positive"Differenz"aus"Erträgen"und"Aufwand"

"

Produktivität!=""

Verhältnis"von"Output"zu"Input""

Effizienz!="" " " " "

Verhältnis"von"bewertetem"Output"zu"bewertetem"Input,""""""""""""" auch"Wirtschaftlichkeit"genannt"

Effektiviät!=" "

Beurteilung"der"Zielerreichung"

Rationalprinzip!="" Wahl"der"hinsichtlich"der"Zielerreichung"optimalen"Alternative" !

Der(Mensch(als(Wirtschaftssubjekt( Da"in"den"realen"Problemstellungen,"mit"welchen"die"BWL"sich"befasst,"auch"Menschen" und" deren" mögliches" Verhalten" eine" Rolle" spielen," benötigt" man" auch" modellhafte" Annahmen"über"das"menschliche"Verhalten."" Man"unterscheidet"vier"wesentliche"Menschenbilder"in"der"BWL:" !

Modell!des!rational!handeln!Menschen" Modell!des!beschränkt!rational!handelnden!Menschen" Modell!des!sozialen!Menschen" Modell!des!Menschen!als!Potential!von!Fähigkeiten!und!Fertigkeiten!

8"

Modell(des(rational(handelnden(Menschen(( Der"rational"handelnde"Mensch"hat"klare"Vorstellungen,"welchen"Nutzen!oder!Kosten" ihm"eine"bestimmte"Handlung"einbringt"und"trifft"alle"Entscheidungen"rational"nach"dem" optimalen! Kosten/Nutzen-Verhältnis," also" dem" Rationalprinzip." Er" ist" im! Besitz! aller!Informationen"zur"Beurteilung"von"Handlungsalternativen."" Das" auch" als" homo! oeconomicus" bezeichnete" Modell" hat" eine" lange" Tradition" in" den" Wirtschaftswissenschaften"(vor"allem"in"der"Volkswirtschaftslehre).Es"ist"aber"nicht"frei" von"Kritik,"da"es"als"idealistisch!und!wirklichkeitsfremd"bezeichnet"werden"kann." !

Modell(des(beschränkt(rational(handelnden(Menschen(( Dieses" Modell" berücksichtigt" die" Annahme," dass" der" Mensch" nur" über" eine" eingeschränkte! Informationsverarbeitungskapazität,! beschränkte! Zeit! und! knappe! sonstige! Ressourcen" verfügt," um" Entscheidungen" zu" treffen." Der" Mensch" ist" also" nicht! in! der! Lage! bzw.! oft! auch! nicht! bereit," zwingend" nach" den" optimalen" Entscheidungsalternativen"zu"suchen"und"diese"auszuwählen,"sondern"begnügt"sich"mit" relativ"guten,"zufriedenstellenden"Alternativen"(satisfying!vs.!maximizing)."" Dabei"ist"das"menschliche"Handeln"geprägt"von" -

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einfachen,! wenig! komplexen! und! oft! auch! emotional! gefärbten! Entscheidungsregeln" überwiegend! habitualisiertem! Verhalten! oder! Gewohnheiten." (z.B." kaufen" Menschen"oft"aus"Gewohnheit"dasselbe"Produkt,"ohne"wirklich"zu"analysieren,"ob" es"derzeit"das"beste"auf"dem"Markt"angebotene"ist)" "einer"„muddling-through-Verhaltenstendenz“"(="„Durchwursteln“)"

Dieser"Ansatz"erscheint"realisitischer!als"das"Modell"des"rational"handelnden"Menschen," aber" auch" hier" liegt" der" Fokus! einzig! auf! ökonomischen! Faktoren," während" andere" Bereiche"völlig"ausgeblendet"sind."" !

Modell(des(sozialen(Menschen( Im"Gegensatz"zum"Menschenbild"des"rationalen"beziehungsweise"beschränkt"rationalen" Menschen" steht" das" Modell" des" sozialen" Menschen." Die" daraus" folgende" HumanRelations-Bewegung" bewirkte" ein" Paradigmenwechsel! in! der! Managementforschung." Diese" Bewegung" (gegründet" von" Mayo," Roethlisberger" und" Dickson"in"den" 1920er!und!1930er! Jahren)"entwickelte"die"Theorie,"dass"Menschen"in" Unternehmen"nicht!als!isolierte!Individuen"agieren,"sondern"dass" die"Zufriedenheit! mit!der!gesamten!Arbeitssituation"ihr"Verhalten"und"ihren"Leistungswillen"beeinflusst." Diese"Zufriedenheit"ist"abhängig"von"sozialen!Faktoren!und!Beziehungen."Man"spricht" in"dem"Zusammenhang"auch"vom"Menschenbild"des"„social!man“.!

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9"

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Human-Relations-Ansatz( Der!Human-Relations-Ansatz"untersucht"also"die"Wirkung!sozialer!Phänomene"(z.B." Gruppenidentität"oder"Gruppennormen)"auf"die"Arbeitsleistung!und!Motivation!eines" Menschen."Im"Vordergrund"steht"dabei" die" gezielte!Förderung!sozialer!Beziehungen" am" Arbeitsplatz," da" diese" positive! Auswirkungen! auf! die! Arbeitszufriedenheit" und" damit" indirekt" auf"die" Arbe...


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