KAEE alle Lernzettel PDF

Title KAEE alle Lernzettel
Author Kiara van Delden
Course Einführung in die Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie
Institution Georg-August-Universität Göttingen
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Summary

Zusammenfassung der Vorlesungen...


Description

Namen: HERDER: nationalromantischer Volksbegriff; Volkspoesie; Ursprüngliches im einfachen Volk Turnvater JAHN: Abstammungsgemeinschaft, ethnozentistisches Grundmotiv RIEHL: VK als Naturgeschichte des Volkes; Vier S; ethnografisches Arbeiten, forschende Wanderschaft; konservative Kulturkritik —> Vermassung und Verwahrlosung durch Industrialisierung MOSER und KRAMER: Münchner Schule —> VK nach dem NS TÜBINGEN: LIPP, KASCHUBA Frankfurt: GREVERUS DESCARTE: naturwiss., szientistisches Wissensmodell MALINOWSKI: VK als Erfahrenswissenschaft, empirisch-ethnografisches Forschen, teilnehmende Beobachtung, Immersion, 2. Sozialisation, emische Perspektive; Theorie des Funktionalismus —> Kultur mit leistender Funktion, Ganzheitlichkeit von Kultur LIPP: historisch-hermeneutisches Forschen, Arbeiterkultur als Protestkultur, ANTHROPOLOGY OF GENDER, Anthropology of women KASCHUBA: Arbeiterkultur als Protestkultur; Gegenüberstellung Kontinuität/Wandel; Tradtion/Persistenz; Entwicklung/Fortschritt —> Interpretamente, kognitive Strategien der Wirklichkeitsdeutung ROUSSEAU: Kontrast Kultur und Natur, „edler Wilder“ TYLOR: Begründer britische Sozialanthropologie, Kultur als complex whole, vom Wilden zur Zivilisation —> Stufenmodell Franz BOAS: Begründer US-amerikanischer Anthropologie, Kulturrelativismus, Differenzialistischer Kulturbegriff; Trias Kultur, Gruppe, Raum RUTH BENEDICT: Begründerin kulturvergleichende Anthropologie, menschliches Verhalten erlernt, feministisch?; Differenzialistischer Kulturbegriff; Trias (Dreiheit) Kultur, Gruppe, Raum LEVI-STRAUSS: Kultur wie Sprache —> linguistisch; BRICOLAGE, Stilforschung Cultural Studies // CCCS // Williams: Kultur als „whole way of life“ —> Alltagshandeln als bedeutungsvolle Praxis —> Praxistheorie, marxistische Kulturkritik GEERTZ: semiotischer Kulturbegriff, Kultur als Text —> dichte Beschreibung GREVERUS: Kultur als aktive Gestaltungsfähigkeit des Menschen; VK soll Alltag untersuchen; phänomenologische Alltagsforschung; Enkulturation ELIAS: Gegenüberstellung Alltag; Figuration JEGGLE: Alltagsbegriff verbindet Gegenwart und Vergangenheit ABU- LUGHOD: Writing against culture, Ablösung des Kulturbegriffs durch den Praxisbegriff HUSSERL: Theorie der Lebenswelt SCHÜTZ: Strukturen der Lebenswelt, Routinehandeln, Gebrauchs- und Rezeptwissen BERGER/ LUCKMANN: gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit, Wirklichkeit ständig produziert, SOZIALKONSTRUKTIVISMUS MEAD/GOFFMANN: symbolischer Interaktionismus FRANKFURTER SCHULE: ADORNO, MAANSE, HORKHEIMER: materialistische Alltagstheorie LEFÈBVRES: Kritik des Alltagslebens —> kulturindustrielle Entfremdung—>kulturpessimistisch, nach NS —> Verdinglichung der Kultur —> alles wird zur Ware gemacht, Entfremdung PEOPLE’S HISTORY: E.P. THOMPSON, WILLIAMS, HONSNBAWN: anglo-marxistische Sozialgeschichtsschreibung E.P. THOMPSON: the making of the English working class, Menschen als geschichtliches, handlungsmächtiges Subjekt HALL: Identifikation braucht die Anderen, Identitäten hybride Konstruktionen, Identitätsformierung, Positionierung; Dezentrierung, Fragmentierung GIDDENS: Selbst wird zum reflexiven Projekt —> Wegbereiter Praxistheorie; „Konsequenzen der Moderne“ -> Deterritorialisierung, Entbettung sozialer Systeme, Enträumlichung; Reflexive Modernisierung KEUPP: Patchworkidentitäten BELK: Biografisierungsforschung FOUCAULT: Subjektivierung, Wegbereiter Praxistheorie ARBEITERKULTUR ALS PROTESTKULTUR: LIPP, KASCHUBA, WARNEKEN BURAWOY: Arbeits (organisations-/platz-) forschung —> workplace ethnography GÖTZ: Unternehmensforschung DURKHEIM: MILLEUSBEGRIFF—> sozial festgelegtes Verhalten/Lebensweisen BOURDIEU: Kapitalsorten-Konzept, Aufteilung der Gesellschaft in Klassen; soziales, ökonomisches, kulturelles Kapital; Theorie der Praxis, Spannungsfeld zwischen Habitus und Ereignis; Opus operandi; Wegbereiter Praxistheorie; Praxis als Praxis; Strukturierende Struktur, Distinktion RECKWITZ: Practice Turn LATOUR: Netzwerktheorien —-> Akteur-Netzwerk-Theorie DICK/HEBDIGE: the meaning of style, wiederständiger Charakter subkultureller Stile SHERRY ORTNER: Anthropology of Practice —> wie wird Kultur reproduziert; Anthropologe of women DE CARTEAU: Kunst des Handelns, TAKTIK/STRATEGIE Margret MEAD: ARBEITEN über Sexualtität; sexuelle Revolution ANTHROPOLOGY OF GENDER: LIPP, SHERRY ORTNER, additiv-kompensatorisch Anthropology of GENDER: DE BEAVOIRS —> Geschlecht als Konstruktion FEMINIST ANTHROPOLOGY: dolling —> Geschlecht als relationale Kategorie Judith BUTLER: SEX/GENDER Unterscheidung, QUEER THEORY: Heteronormativität KIMBERLY Crenshow: Metaphorik der Kreuzung —> Mehrfachunterdrückung Karin HAUSEN: Definition polarer Geschlechtschraktere Gabriele RIPPL: Unbeschreiblich weiblich: Problem der Repräsentation von Frauen Simon DE BEAUVOIRS: anthropology of gender DÖLLING: Geschlechterwissen Edward SAID: Othering; Orientalismus als ein Verfahren der Bilderproduktion und der Mythenproduktion über den Orient Eric WOLFF: „Inventing Eastern Europe“ —> vom Süd-Nord-Blick zum West-Ost-Blick; Osten als kulturell Anderes

Maria TODOROVA: „Imagening the Balkans“ —> Balkan als Chaos-Region Johannes FABIAN: Othering; „Time and the Other“ —> Zeitgenossenschaft im Text aberkannt —> Erforschte werden eingefroren in Vor-Zeit; Koloniales Schreiben; Autorisierungsstrategie KRITIK DES FELD-KONZEPTS (Akhil GUPTA; James FERGUSON): FELDFORSCHUNG ALS ZENTRALER MECHANISMUS VON LOKALISIERUNG UND VERRÄUMLICHUNG VON KULUTR UND DIFFERENZ Frederik BARTH: „Ethnic Groups and Boundaries“ —> keine objektive Kultur Gisela WELZ: ethnische Gruppe: soziale Organisation kultureller Unterschiede —>Ethnizität als Produkt von Signifizierungsprozessen; —>VK als „hop-on-hop-off-Forschung“ James CLIFFORD: „Partial Truth“—>„(ganzheitliche) Kulturen; moving targets werden durch Stift der Wissenschaftler*in erschaffen“; routes statt roots Ulf HANNERZ: „Cultural Connections“ ->De- und Relokalisierung,Transnationalisierung, Glokalisierung; Flows, kulturelle Flüsse Arjun APPADURAI: „Modernity at Large“: mediated cultures -> cultural complexities; global ethnoscapes; soziale Leben von Dingen —> das Ding-Mensch-Verhältnis: Aneignung, Gebrauch Glick SCHILLER: transnationale Räume Akteur-Netzwerk-Theorie (Gudrun KÖNIG, Michi KNECHT, Bruno LATOUR) JACOBEIT: Konzept der LEBENSWEISE

KAEE: Vorlesung 2 – Fachgeschichte 1)

Wozu Fachgeschichte:

-

Prozesse verstehen

-

Zustand Resultat der Entwicklung

-

Einordnung von Paradigmen, Methoden, Theorien

-

Herausforderung: gegen lineares Fortschrittsmodell

2)

Anfänge volkskundlichen Wissens (18.Jh.)

-

Langsam entstanden  gibt keinen offiziellen Zeitpunkt

-

Begriff fiel im 18.Jh das erste Mal

-

Aufklärung

-

Romantik: philologische Wurzeln

2.1.) Aufklärung: Bevölkerungswissenschaft: ethnographische Wurzeln des Faches Kontext: -

Neue gesellschaftliche Ordnung: aufgeklärter Absolutismus, franz. Revolution, neue Flächenstaaten, Verbürgerlichung

-

Suche bestmögliche Gesellschaft (Kai Detlev Sievers), gutem regieren (Michel Foucalt)

-

Neues Wissen ist gefragt

-

Neue Wissenschaft. Statistik, Kameralistik, Staatswissenschaften, Policeywissenschaft  manipulation

 Fragen und Perspektiven um Kultur werden Relevant: Staatsgelenkt mit dem Ziel zu verstehen, wie sich die neue Gesellschaft lenken und leiten lässt Göttingen als wissenschaftliches Zentrum: -

Viele Wissenschaftler befanden sich 18./19. Jh. In Göttingen

-

Kaschuba: „Damit ist eine vergleichende Volks- und Völkerforschung begründet“(S.19f.)

Welches Wissen wurde produziert? -

Neuer Gegenstandsbereich: Volk

-

Wissenswertes und Merkwürdiges wurde gesammelt und notiert

-

Unterschiede in Nationalcharakteren im Sinne der „physischen Menschenkunde“ (Einfluss Klima)

-

Volkswissenschaften läuft immer nah an nationalen Kulturprofilen vorbei  Rassifizierung

-

August Ludwig von Schlözer: Nordische Geschichte: erste mal Begriff der Völkerkunde und Ethnographie in DE

-

Gottfired Achenwall: Unterscheidung von Menschen anhand ihrer kulturellen Eigenschaften: Rassifizierung



Kolonialisierung stützte sich drauf : Tabelle mit Charaktereigenschaften

2.2.) Bildungs-, Expeditions- und Forschungsreisen:

-

„neue Welten“: Orient, Afrika: nicht nur Soldaten und Kaufleute, sondern auch gut betuchte und Lehrende: Bildungsreise

-

Goethe prägt Modell der Bildungsreise: Personen kamen mit neuen Geschichten und Erkenntnissen wieder

Wie man auf andere guckt: Bild wurde sich nicht nur von den deutschen über andere Kulturen, sondern auch von neuen Kulturen gegenüber der Deutschen gemacht

2.3.) Romantik: Das Volk als Neuanfang und die philologischen Wurzeln

-

intellektuelle Strömung: gerade in Literatur



von Gebrüder Grimm geprägt

-

gerade in DE kultur-nationalistische Strömung:

 Romantik nicht nur geistig, sondern auch politische Bewegung: Staatliche Einheitlichkeit: Zentral dafür Zuständig, Volksbegriff in De zu prägen

Johann Gottfried Herder: Wegbereiter/ Vordenker des nationalromantischen Volks- Begriffs: „Volk eine überindividuelle Persönlichkeit mit schöpferischer Begabung“ / „Volksseele“/“Volksgeist“ 

Gerade in der Poesie findet er das authentische Volk wieder

Friedrich Ludwig Jahn/ Turnvater Jahn: einer der ersten Nationalisten/ territorialen Anspruch: Kaschuba: Jahn bringe als erster den ethischen mit dem nationalen Gedanken zusammen: „Abstammungsgemeinschaft“ und „Schicksalsgemeinschaft“ Romantiker: -

Bürgerliche Kulturbewegung (um 1800): gegen rationalistische szientistisches Programm der Aufklärung

-

Bauernthum: der Ort an dem das Reine/Authentische gefunden werden kann



Begeisterung für das Bauernthum: Volkslieder

-

Jacob und Willhelm Grimm: Philogen und Sprachwissenschaftler

-

Deutsches Volk zurückverfolgt Nationalen Gedanken unterstützt und Sprachwissenschaftlich belegt

„Volkskunde als konservative Soziallehre“: „“Sehnsucht nach der heilen Welt“ Willhelm Heinrich Riel: Gründungsvater Volkskunde: -

Volkskundliche Ethnographische seite mitbegründet

-

Auf der Suche nach gutem Regieren: Monarchischer auffassung: erforschen

-

Staatslenkern Wissen zur Seite stellen

Überzeugte die Verwaltungs- und Verfassungsbeamten davon, dass man das Volk/ Landleben verstehen müsse, um Gefolgschaft zu generieren -

Erfand Volksuḱunde als Hilfswissenschaft für Staatslenkung

-

Konservativ: Ordnung: Geschlechter, Klassen  organische Volkspersönlichkeit in Natur und Biologischen Gesetzen

-

Vier S: Stamm, Sprache, Sitte, Siedlung verstehen

Endgültiger Durchbruch des Faches: -

Ende des 19. Jh.: Volkskunde wird zur eigenstädigen Wissenschaft

-

Berlin: erste volkskundliche Museen/ Lehrstühle

3)

Fachhistorische Etappe2: Volkskunde im Nationalsozialismus

-

30er Jahre: Institute wurden gegründet: Nationalsozialistische Rassenlehre



Volkskunde Futter und Begründer für Nationalsozialismus



Glaube an germanische Stammesstärke (Kontinuität)



Nationale Bindung des Volkes an Sprache und Kultur



Höherstellung des Bauerntums

4)

Fachhistorische Etappe 3: Das Fach nach dem zweiten Weltkrieg:

-

Legitimationswissenschaft

-

Kein Selbstreinigungsprozess: Weitermachen war die Maxime

-

Distanzierung von der NS- Volkskunde (Hans Moser und Sigismund Kramer)



War den Jungen nicht genug (Thübinger sind aktivistisch)

Faches

Falkensteiner Tagung: heftige Diskussion über Erneuerung des Faches: Forderung nach Entnazifizierung und Neugestaltung des

-

Bruch mit Bäuerlich-germanistischen-traditionspflegerischen Deutscher Volkskunde

Neuausrichtung: -

2 neue Leitbegriffe: Kultur und Alltag

-

Divergente Neuausrichtung des Faches:



2 Pole: soziologische Ausrichtung und Anpassung- internationale Kulturanthropologie: Volkskunde internationalisieren

Gemeinsame Axen der Neuorientierung (Bausinger) -

gesellschaftliche Relevanz: durch kooperarionen

-

Forschung nach wirkliche Probleme ausrichten

Pro Kulturanthropologie:

-

Internationale Bezeichnung in Verbindung mit anderen Ländern

Contra Kulturanthropologie: -

Zu nah an Volkskunde

-

Zu international

Pro Europäische Ethnologie: -

Europaweit vertreten

Contra Europäische Ethnologie: -

Kein Anklang in DE: Abgrenzung von Ethnologie/ Völkerkunde

Empirische Kulturwissenschaft: -

Tübingen forderte sozialwissenschaftliche Neuausrichtung:

Tübinger Entwicklung: -

Federten empirische Sozialforschung

-

Sozialwissenschaftliche Kulturkritik: Klarer Standpunkt

-

Alltags- und Sozialgeschichte

-

Vorbild: cultural studies England

Kultur und Alltag:

-

Kultur gilt als andere Seite: „Rückseite der Gesellschaft“

-

Sammelbegriff: Alltagskulturelle Forschung

-

Historische Forschung: Bauernproteste/ Frauenbewegung usw…

-

Alltag der unteren Schichten

Frankfurter Entwicklung: -

Gegenpol zu Tübingen: Orientierung an internationale Sozial und Kuturanthropologie

-

Kulturvergeleichende Methode: Interkultureller Dialog: verschiedene Varianten Gesellschaft zu leben

KAEE: Vorlesung 3 Vertreter der Romantik: Herder: Politisch/ Gebrüder Grimm: Märchen/ Turnvater Jahn: Volksbewusstsein Reinheit und Tradition der Volkskunde: im Bauerntum Kultur und Alltag: Zentrale Begriffe Methoden: Methoden im Alltag:Hilfsmittel und Werkzeuge, um etwas zu erkennen/ spezielle Herangehensweisen an Gegenstände, Fragestellung usw. ฀ ฀

Sind nicht konsequenzlos: legen Blicke und Ausschnitte fest, blinde Flecken/ produzieren spezifische Arten von Wissen Ethnische Verständnisse von Forschungsobjekten

Wissenschaftliches Wissen: Naturwissenschaftliches, szientististisches Wissensmodel von Rene Descarte “cogito ergo sum” (1596-1650) -

Teilen der Materie, um die letzen Geheimnisse zu entlocken Exaktes, neutrales und objektives Wissen Laborversuche Quantitative Verfahren: große Zahlen, repräsentative Aussagen und Durchschnittswerte

VK/KA als empirisch-ethnografisches Fach: Riel, Malinowski: Erfinder des ethnografischen Arbeitens Eigene Forscherpersönlichkeit in die Waagschale geworfen ฀”Selbst-Dort-Gewesen-Sein” und selbst wahrgenommen zu haben ฀Fach als Erfahrungswissenschaft ฀empirisch-ethnografisches Forschen als zentrale Methode (emperie: griechisch: Erfahrung)

Bausinger 1980: “” Qualitative, weiche Verfahren sind “behutsamer”, auf dem zweiten Blick genauer und wirklichkeitsadäquater ฀ ฀

Subjektorientierte und induktive Vorgehensweise (Carola Lipp 1988, zur Methodik der volkskundlichen Frauenforschung ฀ feministische Volkskunde) Mikrostudien

Malinowkis Programm einer Verwissenschaftlichung der Ethnologie: ฀ ฀ ฀ ฀

Kritik an Arm-Chair-Intellectuals Erkenntnisweise aus erster Hand > Teilnehmende Beobachtung als Modul des Fremd- Verstehens Ins Feld gehen, vor Ort sein (1 bis 2 Jahre) Immension: Teil der Gruppe werden 2. Sozialisation: durch aktive Teilnahme lernen, Interaktion Ziel: Emische Perspektive – Perspektive der Anderen



Erkenntnispraxis: Nähe, Anwesenheit, Teilnahme, Interaktion und Dialog als Modus wissenschaftlicher Wissensherstellung (Kontrast zu klass. Wissenschaftsverständnis)



Freund und Feind nahekommen um Kulturelle Gruppen empirisch erforschen zu können

Riel: Erkenntnismodus der “forschenden Wanderschaft”: In jeder Situation Beobachten und Befragen ฀ unterschiedliche Intensitäten und Nähen ฀ Riel ließ sich nicht lange in dem Feld nieder sondern zog schnell nieder Allerdings: “zu beobachten, was man findet, ist leicht, aber zu finden, was man beobachten will, das ist die feine Kunst” ฀ Konkretes und vorbreitetes Erforschen, befragen und beobachten Konkrete Methoden: ฀

Feldnotizen: Tagebuch/ Beobachtungen und erste Verarbeitungen Interviews : Verschiedene Typen, je Fragestellung Dokumentation in Bild, Ton, Zeichnungen Meist Methodenmix Durch Corona viele digitale Methoden

Zusammenfassend: Erfahrungswissenschaftlicher Zugang als zentraler Zugang des Faches etabliert: -

Besteht aus den Praktiken des Im- Feld- Seins, vor-Ort-Seins

Weitere Zugänge 1.

Historisch-hermeneutischer Sozial und Alltagsgeschichte, historische Anthropologie, Mentalitätsgeschichte Parallelen: mikroanalytischer Zugang, Akteurzentrierung, keine Interaktion Unterschiede: keine Ko-Präsenz, keine Zeitgleichheit, keine Interaktion Grundlage: überlieferte Texte/Quellen/Dinge

Buch: Beschädigte Helden- Sabine Kienitz 2. -

Objektanalytischer Zugang: Sachkulturforschung, historische Dingforschung, material culture studies Dinge als Kulturträger, als Speichermedium: Bedeutung der Dinge; früher aus Kontext herausgelöst, ahistorisch Soziale Leben von Dingen (Appadurai): das Ding-mensch-Verhältnis …

3.

Bildanalytischer, visueller Zugang Sitzung folgt

4. -

Erzählforschung, Narratolgie, Diskursanalyse Beispiel Gebrüder Grimm

Bücher: Wolfgang Kaschuba: Einführung in die Europäische Ethnologie 1999 Arbeitsgruppe Volkskundliche Frauenforschung 1988 Göttsch/Lehrmann: Methoden der Volkskunde Moritz Ege “Ein Proll Mit Klasse” Andreas Wittel

5.

Beispiel: Kleidungsforschung: Schritte: 1. Fragestellung/Gegenstand: ein Problem/Konflikt/Kontroverse/Neugierde> ein Feld 2. Was weiß ich und was möchte ich wissen? Was für Infos gibt es schon? Wo finde ich es? Wie Präsentiere ich meine Frage? 3. Mit welchen Methoden oder welchem Methodenmix kann ich Vorgehen?

Vorlesung 4: Kultur Definition von Kultur war schwierig -

-

-

Beispiel Mareike Hölter: nationale Kulturtypiken ฀ Vorstellung homogener, klar unterscheidbarer Stereotypen Entgegensetzung Natur(ursprünglich, Materie) – Kultur(schön geistig) ฀ Kashuber: Entgegensetzung dieser beiden Begriffe werden in das gesellschaftliche Denken einbezogen ฀ Frau verkörpert Natur, Mann verkörpert die Kultur Jean Jacques Rousseau 1712-178: Naturmensch verkörpert Kindheit der Menschen(Unverdorben)/ Kontrast Kultur – Natur(bleibt uns erhalten)/ Erziehungslehre: das Kind muss nah an der Natur bleiben, damit es nicht verdirbt ฀ wurde in Hinsicht Kolonialisierung(„Erziehung“ der Indigenen und Mann muss Frau erziehen) Herder(1744-1803): Kultur des Volkes/ nicht der…

Politische Karriere des Kulturbegriffs im 19.Jhd. -

Nationalisierung von Kultur ฀ Wertene Entgegensetzung von Kultur und Zivilisation: ▪ Kultur: Geistig, Kreativ, Emotional, Schön ▪ Zivilisation: Kalt

Begriffsgeschichte: Kulturtheoretische Konzeptualisierungen -
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