Title | Lernzettel Basiswissen Psychiatrie (fertig) |
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Course | Professionelle Aspekte der Sozialen Arbeit |
Institution | Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften |
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Zusammenfassung des Kurses und Vorbereitung auf die Klausur....
Lernzettel Basiswissen Psychiatrie (Modul 8) Grundlegende Begrifflichkeiten Psychiatrie -Fachgebiet innerhalb der Medizin/ medizinische Wissenschaft -Erforschung, Diagnostik und nicht-operative Therapie psychischer Krankheiten unter Berücksichtigung biologischer, psychischer und sozialer Faktoren -Therapie: Medikamentös, psychotherapeutisch, soziotherapeutisch Neurologie -Fachgebiet innerhalb der Medizin -„Geschwisterfach“ der Psychologie -Erforschung, Diagnostik und nicht-operative Therapie organischer Erkrankungen des zentralen, peripheren und vegetativen Nervensystems Psychosomatische Medizin -Fachgebiet innerhalb der Medizin -Erforschung, Diagnostik und nicht-operative Therapie von körperlich in Erscheinung tretenden Krankheiten, die psychisch bedingt oder mitbedingt sind -Therapie mit psychotherapeutischen Methoden, teilweise medikamentös
Hochschulstudium Medizin (6Jahre) mit Staatsexamen und Approbation als Arzt, Facharztweiterbildung (Spezialisierung eines Gebietes)
Psychologie -Lehre von den normalen seelischen Vorgängen über die Lebensspanne -Beschreibung und Erklärung des Erlebens und Verhaltens des Menschen, seiner Entwicklung und der dafür maßgeblichen inneren und äußeren Ursachen und Bedingungen -ein Psychologe darf in Deutschland keine Medikamente verordnen Psychotherapie -Weiterbildung, die sowohl ein Psychologe als auch ein Mediziner absolvieren darf -Oberbegriff für alle Formen „psychologischer“ Verfahren, die ohne Einsatz von Medikamenten auf die Behandlung psychischer und psychosomatischer Krankheiten, Leidenszustände oder Verhaltensstörungen zielen -verschiedene Grundrichtungen: Verhaltenstherapie, Tiefenpsychologie, Psychoanalyse,…
Geschichtliches: Einige Meilensteine Antike: körperliche und seelische Erkrankungen beruhen auf Ungleichgewicht der vier Säfte (Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle) Mittelalter: Inhumane Behandlung psychisch Kranker in Gefängnissen, an Ketten gelegt, teilweise Hinrichtungen Begründer der Psychiatrie: P. Pinel: Humanisierung der Behandlung, Befreiung von Ketten (franz.Arzt) W.Griesinger: seelische Erkrankungen sind Erkrankungen des Gehirns Nationalsozialismus: erneuter Einbruch der totalen Unmenschlichkeit in der Behandlung psychisch Kranker Psychiatrie-Enquéte 1975: dem seelisch erkrankten Menschen soll genauso eine optimale Hilfe in Bezug aller Möglichkeiten ärztlichen, psychologischen und sozialen Wissen wie körperlich Kranken gewährleistet werden Folge: Verbesserung der Versorgungsstrukturen und der Netzwerke hohe Anforderungen an die ethische Verantwortung der Helfersysteme
Elementarfunktionen der Psyche und ihre Störungen
Bewusstsein/ Vigilanz: „Wachsamkeit“ = Fähigkeit zur willkürlichen Aufmerksamkeit, quantitativ: wach oder schlafend, formaler Aspekt qualitativ: wach, aber doch nicht richtig da, inhaltliche Güte
Aufmerksamkeit/ Gedächtnis/ Konzentration = Ausrichtung der Wahrnehmung auf bestimmte gegenwärtige oder erwartete Erlebnisinhalte, enge Verbindung mit Merkfähigkeit und Gedächtnis =Merkfähigkeitsstörungen: bis 10 Minuten =Gedächtnisstörungen: ab 10 Minuten =Amnesien: Gedächtnislücke (Retrograd: vor einem bestimmten Ereignis, Antegrad: nach einem bestimmten Ereignis)
Orientierung: zeitlich, örtlich, situativ, zur eigenen Person = wenn Störungen zur eigenen Person vorliegen, hoher Schweregrad einer Orientierungsstörung
Wahrnehmung: sinnliche Erfassung und adäquate Einordnung von Objekten aufgrund von Erinnerungseindrücken, Voraussetzung: ausreichende Funktion der Sinnesorgane =quantitativ: zu viel oder zu wenig wahrnehmen: bei bestimmten Gehirnerkrankungen nur „halbe“ Seheindrücke, gesunde Augen aber erkranktes Gehirn =qualitativ: 1) Illusion: tatsächlich Vorhandenes wird für etwas anderes gehalten 2) Halluzination: unkorrigierbare Wahrnehmung ohne objektiv gegebenen Sinnesreiz; Gehirn sagt über Sinnesorgane da ist etwas, in der Realität jedoch nicht 3) Pseudohalluzination: Trugwahrnehmung ohne objektiv gegebenen Sinnesreiz bei vorhandener Realitätsprüfung, Person weiß, dass da eigentlich nichts ist
Denken: zentrale intellektuelle Funktion im Zusammenhang mit Vorstellen und Urtielen, die sich in Form von Sprache und Schrift manifestiert, von Wahrnehmungsinhalten gesteuert wird und Gedächtnisinhalte voraussetzt = formale Denkstörungen: Denkbeschleunigung, Denkverlangsamung, Gedankenabreißen, assoziative Lockerung (von Stock zu Stock springen), Danebenreden = inhaltliche Denkstörungen: Voraussetzunggestörter Realitätssinn, Wahn oder paranoides Denken (krankhafte Überzeugung von unmittelbarer Gewissheit trotz erheblichem Widerspruch zur Realität)
Affektivität: Bezeichnung für Stimmungen und Gefühle = kurzdauernd aufwallend, Grundgefühle: Liebe, Freunde, Ärger, Trauer, Angst, Scham, Schuld, Ekel Depressivität Euphorie, Hypomanie, Manie Dysphorie: reizbare Verstimmtheit Ambivalenz: Koexistenz meist quälender gegensätzlicher Gefühle Affektlabilität: jeden Augenblick anders, bis hin zum Kontrollverlust Apathie: Abgestumpftheit Angst: diffuse, ungerichtete Bedrohlichkeit Phobie: unangemessene Furcht Panik: anfallsartig
Antrieb: verantwortliche Kraft für alle seelischen Leistungen hinsichtlich Tempo, Intensität und Ausdauer; vom Willen weitgehend unabhängig = Antriebsschwäche, Antriebshemmung, Antriebssteigerung, Mutismus (pathologisches Schweigen), Stupor (Bewegungslosigkeit, Erstarrung), Raptus (plötzlicher, oft gefährlicher Bewegungssturm)
Ich-Erleben: Wissen um die eigene Identität im Zeitverlauf und in der Abgrenzung zu den anderen Personen (Ich-Umwelt-Grenze) = Ich-Störungen: Depersonalisation Teile vom Körper als „fremd“ wahrnehmen Derealisation Umgebung als abnorm verändert wahrnehmen Gedankenentzug Gedankenausbreitung Gefühle von Gelenkt-und Beeinflusstwerdens Autismus (Ich-Isolierung, Rückzug in die eigene Welt)
Intelligenz: komplexe Funktion mit zahlreichen Einzelleistungen, um die Aufgaben und Anforderungen der Umwelt durch Sammlung von Erfahrungen und deren sinnvolle Anwendung zu bewältigen =Durchschnittswert: IQ 100 (85-115) Lernbehinderung: IQ 70-84 Intelligenzminderung: leicht IQ 50-69, mittel IQ 20-49, schwer IQ...