Muenchner Skript Entwicklungsychologie PDF

Title Muenchner Skript Entwicklungsychologie
Course Psychologie Erziehungswissenschaften
Institution Ludwig-Maximilians-Universität München
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Examensvorbereitung ...


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Münchner Skript zum EWS-StEx Funk ▪ Bär ▪ Doll ▪ Forbrig ▪ Klampke ▪ Meier ▪ Schmidt ▪ Zehetner

ENTWICKLUNGSPSYCHOLOGIE DES KINDES- UND JUGENDALTERS

0. INHALTSÜBERSICHT 1. Grundbegriffe .................................................................................................................... 4 1.1. Aufgabe der Entwicklungspsychologie ....................................................................... 4 1.2. Bedeutung und Methoden der Entwicklungspsychologie ............................................ 4 1.3. Teilaspekte der Entwicklung ....................................................................................... 5 1.4. Phase, Abschnitt und Stufe ........................................................................................ 6 2. Entwicklung im Altersverlauf: Übersicht ............................................................................ 8 3. Entwicklungstheorien im Überblick .................................................................................. 13 3.1. Stufenmodelle: Erikson und Bruner .......................................................................... 13 3.2. Entwicklungsaufgaben: Havighurst und Hurrelmann ................................................ 17 3.3. Theorien der kognitiven Entwicklung (I): Piaget ........................................................ 22 3.4. Theorien der kognitiven Entwicklung (II): Informationsverarbeitungstheorien ........... 34 3.5. Sozio-Kulturelle Theorien: Vygotsky & Bronfenbrenner ............................................ 36 4. Intelligenz ........................................................................................................................ 39 4.1. Intelligenztheorien .................................................................................................... 39 4.2. Entwicklung der Intelligenz ....................................................................................... 42 4.3. Förderung der Intelligenz..........................................................................................45 5. Gedächtnis- und Wissensentwicklung ............................................................................. 47 5.1. Allgemeines zum Gedächtnis ................................................................................... 47 5.2. Gedächtnis- und Wissensentwicklung ...................................................................... 47 5.3. Förderung von Gedächtnisleistungen ....................................................................... 53 6. Sprache ..........................................................................................................................55 6.1. Allgemeines zum Sprachwissen ............................................................................... 55 6.2. Sprachentwicklung ................................................................................................... 56 6.3. Förderung der Sprachentwicklung ............................................................................ 58 7. Motivation ........................................................................................................................ 61 7.1. Allgemeines zur Motivation....................................................................................... 61 7.2. Interessen ................................................................................................................ 62 7.3. Leistungsmotivation .................................................................................................. 65 7.4. Lernmotivation .......................................................................................................... 68 7.5. Entwicklung des Neugierverhaltens..........................................................................70 8. Moralisches Urteils und Handelns ................................................................................... 71 8.1. Grundlegendes über die Moral ................................................................................. 71 8.2. Entwicklung des moralischen Urteils ........................................................................ 71 8.3. Moralförderung ......................................................................................................... 76 9. Persönlichkeit, Identität und Selbstkonzept ..................................................................... 78 9.1. Überblick über die Konzepte .................................................................................... 78

9.2. Entwicklung von Persönlichkeit, Selbst und Identität ................................................ 82 10. Sozial- und Sexualentwicklung......................................................................................91 10.1. Sozialentwicklung in verschiedenen Kontexten ...................................................... 91 10.2. Entwicklung des Sexualverhaltens ....................................................................... 104 10.3. Emotion: kurzer Exkurs ........................................................................................ 108 11. Anlage-Umwelt-Problematik ........................................................................................ 112 11.1. Allgemeines .......................................................................................................... 112 11.2. Ergebnisse der Studien ........................................................................................ 115 11.3. Verschiedene Formen der Genwirkung: Die Skala der Indirektheit ......................116 11.4. Veränderungen der Erblichkeitskoeffizienten mit dem Lebensalter ...................... 117 11.5. Reaktionsweiten der Gene - Grenzen von Anlage-Einflüssen .............................. 118

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1.1 Aufgabe der Entwicklungspsychologie

1. GRUNDBEGRIFFE 1.1. Aufgabe der Entwicklungspsychologie Definition Entwicklung ist eine gerichtete, zeitlich geordnete Reihe von miteinander zusammenhängenden Veränderungen des Erlebens und Verhaltens eines Organismus. Die Entwicklungspsychologie beschäftigt sich mit der Änderung im Verhalten und ihrer inneren Begründung. Sie sucht nach einem Zusammenhang zwischen Einflüssen (= Anlage und Umwelt) und dem daraus resultierenden Verhalten. Definition (Trautner, 1992) Gegenstand der Entwicklungspsychologie sind intraindividuelle Veränderungen des Erlebens und Verhaltens sowie dabei auftretende interindividuelle Unterschiede und Bezüge zwischen intraindividuellen Veränderungen des Erlebens und Verhaltens und der jeweiligen materiellen und sozialen Umgebung. Zentrale Aufgaben der Entwicklungspsychologie (Montada, 2008)  Beschreibung & Erklärung von Entwicklungsveränderungen  Diagnose & Prognose  Suche nach Interventionen Aufgabe der Entwicklungspsychologie ist es, Gesetzmäßigkeiten aufzuzeigen, nach denen sich das Verhalten sowie die Denkformen, Wahrnehmung, Handlungen und Einstellungen im Laufe eines Lebens verändern.

1.2. Bedeutung und Methoden der Entwicklungspsychologie Funktionen der Entwicklungspsychologie  Orientierung über Entwicklung im Lebenslauf  Ermittlung von Entwicklungs- und Veränderungsbedingungen 

Vorhersage von Stabilität und Veränderung von Merkmalen und Verhaltensweisen (Diagnostik)

 

Begründung von Entwicklungs- und Interventionszielen Planung und Evaluation von Entwicklungsinterventionen

Für entwicklungspsychologische Untersuchungen gibt es drei Typen zeitbezogener Versuchspläne (Verfahren/ Designs).

 Querschnittverfahren Stichproben verschiedener Altersstufen zur gleichen Zeit, unter gleichen Bedingungen und mit denselben Verfahren. Hierbei sind nur indirekte Aussagen möglich. Vorteile: Ökonomie, höhere Bereitschaft Nachteile: Gleiche Zusammensetzung zur Teilnahme hinsichtlich aller Faktoren, selektive Popularitätsveränderung, Generationeneffekt, Messinstrumentenwahl

1.3 Teilaspekte der Entwicklung

 Längsschnittverfahren: Eine Stichprobe wird über längere Zeit hinweg beobachtet. Hierbei ist es möglich, individuelle Abweichungen über die Zeit zu beobachten. Vorteile: Keine pauschalen Altersstufen

Nachteile: Stichprobengewinnung schwierig, Drop-Outs, Testungseffekt, höherer Aufwand

 Sequentieller Versuchsplan: Kombination aus Quer- und Längsschnittverfahren Die Versuchspersonen entstammen einem bestimmten, i.d.R. eng gefassten Altersbereich und werden nach dem Geburtsjahr gruppiert. Menschen mit gleichem Geburtsjahr gehören derselben Kohorte (Geburtskohorte) an. Man wählt die Kohorten so aus, dass sich die beobachteten Altersabschnitte verschiedener Kohorte im Laufe der Untersuchung überschneiden Vorteil: Die größten Nachteile von Quer- u. Längsschnittverfahren werden vermieden Daneben ist ein weiterer bedeutsamer Versuchsaufbau für Experimente mit Kleinkindern zu erwähnen, der jedoch nichts mit der zeitlichen Anlage eines Experiments zu tun hat.

 Habitutationsmethode 1) Habituation: Ein visueller Reiz wird mehrere Male gezeigt → Interesse der Säuglinge nimmt ab, da die Betrachtungszeit kürzer wird (Information wurde vom Säugling verarbeitet, bietet nichts Neues mehr) 2) Neuer Testreiz wird gezeigt a. neuer Testreiz wird signifikant länger betrachtet (sog. Dishabituation) → wird vom Kind/ Säugling als erwartungswidrig eingestuft b. keine längere Reaktionszeit: Säugling hat Item wieder erkannt oder es entspricht seiner Erwartung → sowohl für Gedächtnisstudien als auch z.B. zur Kognition von Babys eingesetzt

1.3. Teilaspekte der Entwicklung Vollzugsformen der menschlichen Entwicklung  DIFFERENZIERUNG: Verfeinerung von Details in Wahrnehmung, Motorik, Motivationen etc.  INTEGRATION (gegenläufiger Prozess): Bezug zwischen Einzelteilen wird hergestellt (Bsp: Konstruktion einer Identität aus vielen Aspekten im Jugendalter)  ZENTRALISIERUNG: Handlungen werden zunehmend vom Kind bewusst kontrolliert 

KANALISIERUNG: Durch die Umwelt werden die Geschicke des Kindes in bestimmte Bahnen gelenkt



STABILISIERUNG: Verfestigung von Verhaltensweisen

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1.4 Phase, Abschnitt und Stufe

 Reifung Definition (Schenk-Danzinger, 2006) Reifung ist jener Anteil, den das organische Wachstum zur Entwicklung beiträgt, ohne dass Lernvorgänge notwendig waren. Sie ist eine genetisch gesteuerte Entwicklung. Reifen und Lernen sind aber aufs Engste miteinander verbunden. Reifung manifestiert sich am deutlichsten im körperlichen Wachstum und in der motorischen Entwicklung. Die reifemäßige Veränderung des Gehirns und der Nervenbahnen ist Grundlage für die Entwicklung der Sprache, der Wahrnehmung, des Denkens und des Gedächtnisses.

 Lernen Definition (Zimbardo, 2008) Lernen ist eine Veränderung im Verhalten oder im Verhaltenspotenzial eines Individuums. Lernen ist Entwicklung und Veränderung durch Informationsaufnahme Informationsverarbeitung, also durch Zufuhr von Gedächtnisinhalten.

und

Voraussetzung für das Lernen: Anregung des Lernprozesses durch Erfahrungen. Das Individuum muss sich also aktiv mit seiner Umwelt auseinandergesetzt haben. Lernen bedeutet eine relativ überdauernde Verhaltensveränderung. Es können aber auch Lernprozesse stattfinden, die keine beobachtbaren Verhaltensveränderungen herbeiführen (Verhaltenspotential). Lernen schafft also eine Möglichkeit, die sich nicht unbedingt, möglicherweise nur bei Eintreten bestimmter Bedingungen, in Verhalten umsetzen muss.

1.4. Phase, Abschnitt und Stufe Jene Psychologen, die Entwicklung als diskontinuierlich betrachten, sprechen von unterschiedlichen Entwicklungsstufen, von qualitativ unterschiedlichen Entwicklungsniveaus. Die Entwicklungstheorien von Piaget und Erikson sind Beispiele für Stufentheorien. Oftmals werden an Stelle von Stufe mit ähnlicher Bedeutung die Begriffe Stadium, Periode gebraucht. Das Konzept der Stufen, das für die Entwicklungspsychologie von großer Bedeutung ist, impliziert ein Fortschreiten auf einen Endzustand hin. Entwicklungsstufen, so nimmt man an, treten immer in derselben Reihenfolge auf, wobei jeweils eine Stufe auf die nächste aufbaut. Kennzeichen von Entwicklung als Abfolge von Stufen:  Ein bestimmter seelischer Entwicklungs- und Reifezustand ist für längere Zeit beim Kind bestimmend. Während dieser Zeit sind keine wesentlichen Veränderungen feststellbar, sondern es erfolgt ein Ausbau sowie die Festigung des Erreichten. Falls dieser Zustand länger anhält: Stufe. Kürzerer Unterabschnitt: Phase. 



Zwischen zwei Stufen liegt ein deutlich erkennbarer Einschnitt, der als rascher Übergang/ Veränderung sichtbar wird (= Krisenzeiten/ Entwicklungsübergänge/ Kritische Lebensereignisse). Stufen/ Phasen folgen in einer bestimmten irreversiblen Folge aufeinander. Jede Stufe basiert dabei auf der Vorausgegangenen und wird dadurch erst ermöglicht.

1.4 Phase, Abschnitt und Stufe





Diese schubweise Entwicklung beruht auf einer naturgegebenen inneren Gesetzmäßigkeit und ist weitgehend unabhängig von den jeweiligen sozialen Einflüssen, sofern diese nicht hemmend oder störend wirken. Nicht zur Kennzeichnung einer Phasen-/ Stufenlehre gehören genaue Angaben über die Dauer eines Abschnittes und Altersangaben über Beginn und Ende einer Stufe. Diese Angaben haben lediglich Hilfsfunktion, denn es gibt hier individuelle Schwankungen.

Die absoluten Phasenlehren sind heute veraltet, stattdessen wird angenommen, dass sich Entwicklung in Abhängigkeit von Lebensalter, Reifung, Umwelt und Lernbedingungen in Stadien vollzieht.

Lebensalter

Reifung

Entwicklung in Stadien

Umwelt Zwischen verschiedenen Entwicklungsstufen symptomatische Übergänge auf.

Lernbedingungen und

Entwicklungsstadien

treten

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2 Entwicklung im Altersverlauf: Übersicht

2. ENTWICKLUNG IM ALTERSVERLAUF: ÜBERSICHT

Vor der Geburt

Im Folgenden folgt ein kurzer Abriss über die verschiedenen Entwicklungen von der Geburt bis zum Erwachsenenalter. 2. Entwicklung im Altersverlauf: Übersicht  Fötus lebensfähig ab 22.-24. Schwangerschaftswoche  „Teratogene“: Umwelteinflüsse, die während der pränatalen Entwicklung Schäden hervorrufen können [z.B. Alkohol und Rauchen führen zu verminderter Intelligenz]  Erste Ausprägungen des Gedächtnis: z.B. für Geschmack des Fruchtwassers  Reifung aller Grundlagen für Verhalten Wahrnehmung, Bewegungsapparat

und

Erleben:

Nervensystem,

Neugeborene (6. – 8. Woche)

 Wahrnehmung: schon früh Fähigkeit zur intermodalen Wahrnehmung Definition Unter der Intermodalen Wahrnehmung versteht man die Integration von Informationen aus verschiedenen Sinnesmodalitäten zu einem einheitlichen Wahrnehmungseindruck.  Entstehung verschiedener Aktivierungszustände und einer ersten Erregunsregulation (d.h. Fähigkeit, Intensität eigener Gefühle anzupassen)  Motorik: Grundlage späterer Handlungen gelegt durch sog. Neugeborenenreflexe (z.B. Greifen bei Berührung der Handfläche) → werden schnell abgewöhnt und durch willentliches Verhalten ersetzt

1. Lebensjahr

 Entwicklung des Temperaments

2. Lebensja

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 Denken: erste Leistungen beim Gedächtnis (vgl. Rovee-Collier, 1999) und Kategorisierung der Umgebung  Haben in bestimmten Bereichen bereits angeborenes Wissen (vgl. Domänenspezifisches Kernwissen, Kap. 3.3.1)  Sprache: Entwicklung vom genauen Hören zur ersten Sprachproduktion  Soziales: Vom „Fremdeln“ zur ersten Interaktion mit Bezugspersonen  „obligatorische Aufmerksamkeit“: Tendenz des Säuglings, an einem visuell fixierten Objekt mit dem Blick festzuhalten  Entwicklung des Ich (ab 3. Monat) und Selbst (Bsp.: Scham, Stolz; Ende 2. LJ)  Entstehung und Festigung der Bindung zu Bezugspersonen, siehe „der FremdeSituation-Test“ (Ainsworth et al, 1978)  soziale Kognition: Entwicklung der Theory of Mind

2 Entwicklung im Altersverlauf: Übersicht

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Mittlere und späte Kindheit (7-11 J)

Frühe Kindheit (3-6 Jahre)

 Entwicklung der Fein- und Grobmotorik (Laufen!)  ab Kindergartenalter Anregung des Gedächtnisses durch Vielzahl der Situationen  Wiedererkennungsleistungen: kaum Weiterentwicklung, Schwierigkeiten bei größerem zeitlichem Abstand  Kurzzeit- und Arbeitsgedächtnis: signifikante Verbesserung (Münchner Längsschnittstudie „LOGIK“) o leichte Verbesserungen im Bereich der phonologischen Schleife o Vorteile von Gedächtnisstrategien erst ab Schulalter  Langzeitgedächtnis o Verbesserungen des autobiographischen Gedächtnisses o bessere Gedächtnisleistung: abhängig von Güte der Erinnerungshilfen o Gute Einspeichervorgänge, aber keine geeigneten Abrufstrategien  Spracherwerb: Erlernen des Wortschatzes und v.a. der Pragmatik  Motivation: erstmals Leistungsmotivation ↔ unrealistische Selbsteinschätzung  Rekognition (Wiedererkennung mit Hilfestellung) ist gut ausgeprägt, während freie Reproduktion noch verbessert wird.  Ab ca. 8 Jahren: Nutzung von externen Gedächtnishilfen (z.B. ToDo-Listen) und Gedächtnisstrategien (Wiederholung, Elaboration, Organisation)  Metagedächtnis: starke Zunahme der realistischen Selbsteinschätzung  Zunehmende Stabilität der Persönlichkeit anhand der BIG FIVE  Herausbildung des Selbstkonzepts und stabilerer Peer-Beziehungen  Motivation: Entstehung von Strategien und Attributionen

Jugend (11-21 Jahre)

Definition: Als Jugendalter bezeichnet man für die zwischen Kindheit und Erwachsenenalter liegenden Entwicklungsphasen, in denen sich die Fortpflanzungsfähigkeit entwickelt und zugleich persönliche, kulturelle und soziale Orientierungen ausgebildet werden. Zeitliche Einteilung o frühe Adoleszenz (11-14 Jahre) o mittlere Adoleszenz (15-17 Jahre) o späte Adoleszenz (18-21 Jahre)  14% der Jugendlichen mit Migrationshintergrund → zwischen Individuen und Gruppen



hohe Heterogenität

Besonderheiten & Probleme des Jugendalters (mit Beginn der Pubertät)  In vielen Kulturen gibt es „Jugend“ nicht  Adoleszenz als Erfindung, um Jugendliche vom umkämpften Arbeitsmarkt fernzuhalten. 

Abhängigkeit von den Eltern wird durch Entwicklung von Unabhängigkeit und einer Bestimmung des Selbst ersetzt (Zeit des Abschieds)

2 Entwicklung im Altersverlauf: Übersicht



Zeit des Erwachsenwerdens ist voller Gegensätze: Jugendliche und ihre Umgebung müssen aktive Integrationsarbeit leisten, damit die Entwicklungsfortschritte gesichert sind.

Jugendliche entwickeln ihren eigenen Lebensstil und eigene Wertmaßstäbe. Besonders großen Einfluss auf den eigenen Lebensentwurf haben die Beziehungen zu Peer-Groups.  Fehler der Erwachsenen: Revier des Jugendlichen nicht zu respektieren, ihm keinen Freiraum lassen; überzogene Leistungserwartungen der Eltern führen zu Stress

 

Grundlegende Prozesse körperliche Veränderung und Rekonstruktion verschiedener innerer Organsysteme durch endokrine (d.h. hormonelle) Prozesse in Wechselwirkung mit zentralnervösen Strukturen

Jugend (11-21 Jahre)

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 Körperliche Entwicklung  Säkulare Akzeleration (immer frühere Veränderungen der Pubertät)  Probleme früher oder später Reifung Veränderungen im neuronalen System und kognitive Entwicklung  Kognitive Entwicklung  PSYCHOMETRISCHE INTELLIGENZ: frühe Adoleszenz: Zunahme der sprachlichen Intelligenz ganze Adoleszenz: Zunahme der nicht-sprachlichen Intelligenz  LOGISCHES DENKEN: zunehmend deduktive Argumentation statt induktiver (Kreatin, 2004)  URTEILSBILDUNG UND ENTSCHEIDUNGSPROZESSE: mehr heuristisch als logisch und analytisch → „kognitiv ökonomischer“, Entwicklung von Metakognition Noch anfällig gegenüber Emotionen (Haase&Silbereisen, 2011)  INFORMATIONSVERARBEITUNG: Verarbeitungsgeschwindigkeit, Arbeits-gedächtnis und Problemlösen verbessert sich externe Faktoren regen kognitive Entwicklung an (Interesse, Selbstwahrnehmung und Selbstregulation)  EXPERTISE: Anstieg der bewusst...


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