Nathan der Weise PDF

Title Nathan der Weise
Course Deutsch
Institution Gymnasium (Deutschland)
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Summary

Nathan der Weise Interpretation...


Description

Deutsch Klausur NR:1

Gotthold Ephraim Lessings im Jahr 1779 verfasstes dramatisches Gedicht „Nathan der Weise“ problematisiert die religiöse Toleranz aus den rationalen Blickwinkel der Aufklärung. Die zu analysierende Szene ist die fünfte Szene des zweiten Aktes. In dieser Szene geht es um die erste Begegnung Nathans mit dem Tempelherrn. Es geht auch um den Denkwandel der Tempelherren gegenüber Nathan. In dieser Szene sind die Personen, die auftreten Nathan und der Tempelherr und der Handlungsort ist vor Nathans Haus. Dieser Szene voraus geht ein Dialog zwischen Nathan, Recha und Daja indem Daja ihnen erzählt, dass sie den Tempelherrn eingeladen hat. Diese Szene ist die Exposition des Dramas und der Dialog zwischen Nathan und dem Tempelherrn ist einer der wichtigsten Erziehungsdialoge des Dramas. Der Grund dafür ist, dass ohne diesen Dialog würde es nicht zu der Freundschaft Nathans mit dem Tempelherrn kommen. Nathan, ein Jude der als „weise“ gilt, die Hauptfigur des Stückes, sucht den Tempelherrn auf, der kurz zuvor seine Adoptivtochter Recha aus seinem brennenden Haus gerettet hat, um sich bei ihm zu bedanken. Dieser Tempelherr war als christlicher Kreuzfahrer eigentlich zum Tode verurteil, wurde jedoch vom Sultan Saladin, der zurzeit die Kontrolle über Jerusalem hat, wegen der Ähnlichkeit mit dessen Bruder begnadigt. Der Tempelherr ist dabei zunächst schroff gegenüber Nathan, im Verlauf des Dialogs nähern sie sich jedoch einander an und beenden die Szene als Freunde. Durch die im weiteren Verlauf des Stückes stattfindende Begegnung zwischen dem Tempelherrn und Recha werden Verwicklungen in Gang gebracht, die für die dramatische Handlung und den Konflikt des Dramas zentral sind.

Diese Szene kann man in drei Abschnitte gliedern. Der erste Abschnitt ist von Zeile 1 bis 35. In diesem Abschnitt geht es um das distanzierte Verhalten des Tempelherrn und die Vorurteile gegenüber Juden. Der zweite Abschnitt ist von Zeile 36 bis 83. Hier geht es um das intensivere Einlassen des Tempelherrn auf Nathan, das erste Zugeständnis und die Veränderung des Verhaltens des Tempelherrn Nathan gegenüber. Der dritte Abschnitt ist von Zeile 84 bis 148 und geht es um die endgültige Aufhebung der Distanz und die gemeinsame Sorge um Recha. Als Nathan sieht, dass der Tempelherr kommt, behauptet er, dass der Tempelherr Außen eine bittere Schale haben könnte, aber innen ist die bestimmt nicht (vgl.1196-1197). Der Tempelherr spricht Nathan mit „Was, Jude“ (1999) an. Wir sehen also vom Anfang an, dass der Tempelherr Vorurteile gegen Juden hat. Nathan begrüßt ihn mit „Ich heiße Nathan, bin des Mädchens Vatter“ (1) und er bedankt ihm für Rechas Rettung (vgl. Z:5). Der Tempelherr bezeichnet Rechas Rettung als eine Kleinigkeit (vgl. 5) und sagt Nathan, dass es des Tempelherrn Pflicht ist, Menschen die in Not sind, zu helfen (vgl. 10-ff) „wenn’s auch das Leben einer Jüdin wäre“ (15-16). Hier werden dem Leser die Voreingenommenheitern des Tempelherrn wiederum deutlich. Obwohl der Tempelherr in einer Art und Weise beleidigt, reagiert Nathan nicht und spricht zu ihm, als ob er ihn bewundere. Nathan fragt den Tempelherrn, womit er ihm dienen könne (vgl.27-28). Der Tempelherr antwortet ihn: „mit nichts “ (vgl.28) und obwohl Nathan ihm erzählt, dass er reich sei (vgl.30), bezeichnet der Tempelherr reiche Juden als nicht die besten Juden (vgl. 31-32). Letztendlich schlägt der Tempelherr vor, dass, wenn sein Mantel kaputtgeht, kann Nathan ihm Geld für einen neuen Mantel geben (vgl. Z: 38-ff). Als Nathan einen Brandfleck in Mantel des Tempelherrn sieht und erfährt, dass der Fleck während der

Rettung Rechas geschah, fängt er an zu weinen (vgl. 46-ff). Εr will den Fleck küssen (vgl. Z:54). An diesem Moment wird das Verhalten des Tempelherrn gegen Nathan verändert. Das erkennt der Leser, da der Tempelherr sagt: „Aher, Jude – Ihr heißet Nathan? – Aber Nathan – Ihr setzt Eure Worte sehr – sehr gut – sehr spitz – Ich bin betreten – Allerdings- ich hätte….“ (70-72). In diesem Abschnitt wird der Tempelherr von Nathans Verhalten emotional berührt und spricht ihn nicht mehr als Jude an, sondern als Nathan. Wenn wir die ganze Szene teilen konnten, würde diese Szene der Höhepunkt beziehungsweise der Wendepunkt. Diese ist der Höhepunkt, da der Tempelherr Nathan bis jetzt abweist, aber nach Nathans Träne fielen, zeigt der Tempelherr ein Mitleidsgefühl zu Nathan und er bereut die Art und Weise. in der sich Nathan gegenüber verhalten hat. Zunächst entschuldigt sich der Tempelherr bei Nathan, indem er sagt „Ihr wisst, wie Tempelherren denken sollten“ (83). Mit Nathans Antwort: „Nur Tempelherren? Sollten bloß? und bloß, weil es die Ordnungsregeln so gebieten?“ (84-85). Hier wird vielleicht gemeint, dass Nathan vom Anfang wusste, dass der Tempelherr im inneren weich ist und seine äußere Schale sein Tempelherrnorden ist. Also die Vorurteile gegen Juden konnten aus seiner Religion herstammen und nicht bei ihm selbst. Letztendlich bietet Nathan dem Tempelherrn seine Freundschaft an: „Kommt, Wir müssen, müssen Freunde sein! (22-23). Der Tempelherr nimmt Nathans Freundschaft an und wiederholt, „Wir müssen, müssen Freunde werden“ (138). Die Szene endet mit Nathans Freude über seinen „neuen Freund“ und behauptet, dass Recha sich sehr freuen wird (vgl. 140) Der Tempelherr geht zu Nathans Haus, damit er Nathan kennen lernt. Am Anfang, als er Nathan zum ersten Mal trifft, ist er total abweisend ihm gegenüber. Er ist noch sehr voreingenommen aufs, was Nathan dem Tempelherrn sagen will. Der Tempelherr

nennt Nathan Jude, somit bezeichnet ihn indirekt als etwas Schlechtes, da man niemanden mit seiner Religion nennt. Also hier sieht man, dass der Tempelherr Nathan nicht wie eine Person sieht, sondern als einen Vertreter einer Religion. Hier erkennt man das „brain wash“, das die Religion dem Tempelherrn angetan hat. Er glaubt, dass nur seine Religion die richtige sei. Nachdem Nathan aber anfängt zu weinen, da er den Brandfleck sieht, wird das Menschlicht Mittleindsgefühl des Tempelherrn „aktiviert“. Es ist das erste Mal, dass der Tempelherr Nathan als eine Person sieht und nicht mehr als einen Religionsvertreter. Da werden seine ganze Vorurteile ausgelöscht. Er erkennt, dass keine Religion die richtige sei (vgl.104-ff), alle Religionen stammen nämlich vom gleichen Gott. An diesem Zeitpunkt bietet Nathan den Tempelherrn seine Freundschaft an, er akzeptiert diese und letztendlich sind die beide Personen Freunde. Wenn man den Anfang und das Ende der Szene betrachtet, sieht man einen sehr großen Kontrast. Am Anfang sieht man zwei Männer mit zwei verschiedenen Religionen. Der einer von den beiden mag den anderen nicht wegen seiner Religion. Zum Schluss sieht man wieder zwei Personen mit wieder verschrienen Religionen, aber in diesem Fall sind diese zwei Personen Freunde. Diese Personen sind nämlich Nathan und der Tempelherr. Diese Freundschaft kam zustande wegen der Weisheit Nathans. Nathan wird im ganzen Stück als ein weiser Mann bezeichnet, darum heißt Drama „Nathan der Weise“. Er wollte sich bei dem Retter seiner Tochter bedanken. Er wusste, dass der Retter von einer anderen Religion stammte und er ein abweisender Verhalten gegen Nathan haben würde. Also hat Nathan eine Strategie entwickelt. Diese Strategie wird deutlich im inneren Monolog Nathans, dessen er führt, als er den Tempelherrn zum ersten Mal sieht. Er behauptet „Die Schale

kann nur bitter sein, der Kern ist sicher nicht“ (V:1197-98). Hiermit argumentierte ich meine These, nämlich Nathan wusste, wie der Tempelherr zu ihm stand. Mit seiner Strategie hatte Nathan vor, die äußere Schale des Tempelherrn auszulöschen. Ich glaube, dass die äußere Schale die Religion des Tempelherrn entspricht und die innere Schale dem Tempelherrn als Individuum entspricht. Also Nathan wollte mit dem Tempelherrn reden und nicht mit seinem Tempelherrnorden. Das alles hat er erreich durch das nicht Reagieren auf die Beleidigungen des Tempelherrn. Als Nathan letztendlich geweint hat während er den Brandfleck gesehen hat, wurde die äußere Schale des Tempelherrn ausgelöscht. Jetzt hat er den Tempelherrn vor sich, als ein Individuum. Das Mitleidsgefühl wurde bei ihm aktiviert. Darum nennt er Nathan zum ersten Mal mit seinem Namen (vgl. Z. 70-73). Zum Schluss hat Nathan durch seine Strategie das was er wollte, erreicht, nämlich die Freundschaft mit Nathan. Noch eine Strategie, die Nathan gebraucht hat, ist, dass er den Tempelherrn auf eine Art und Weise dazu bringen wollte selber über das Richtige zu denken und nicht einfach, was seine Religion besagt, machen. Also seine Religion besagt, dass sie die richtige sei. Das genau glaubt auch der Tempelherr, aber Nathan hat ihn zu einer Stelle gebracht, wo der Tempelherr sagte, dass er nur ein Gott gäbe und alle Religionen gleich seien (vgl. 110-ff). Zunächst sagt der Tempelherr Nathan „Dass ich, ein Christ, ein Tempelherr, so rede?“ (Z:112). Hiermit wird deutlich, dass das was der Tempelherr sagt, nicht seiner Religion entspricht. Das was Nathan gemacht hat, also seine Strategien, entsprechen die Idee der Aufklärung. Die Ziele der Aufklärung waren nämlich die Menschen, dazu zu bringen selber zu denken (kritisches Denken), alles widerfragen und Vertrauen in den eigenen Verstand haben. Die Menschen sollten also nicht glauben oder für richtig halten, was andere Menschen sagen. Aus diesem

Grund könnte man Nathan nicht nur als einen Weisen Mann bezeichnen, sondern auch als den Aufklärer des ganzen Gedichts. In dem ganzen Gedicht ist er, der einzige, der die falsche Wahrnehmungen von anderen Personen verändern wollte, aber ohne ihnen zu sagen, was richtig ist, sondern er hat ihnen beigebracht selber zu denken. Ein Beispiel dafür ist, in Szene zwei des ersten Aktes, als Recha glaubte, dass ihr Retter ein Engel war. Letztendlich wurde sie von sich selbst überzeugt, dass der Retter wohl ein Mensch gewesen sei. In der Szene treten viele rhetorische Figuren auf. Ein Beispiel sind die Wiederholungen. Eine solche Wiederholung gibt es, als Nathan sagt: „Kommt, Wir müssen, müssen Freunde sein“ (Z: 22-23). Das Wort „müssen“ wird zweimal wiederholt, da Nathan es wahrscheinlich sehr wichtig findet, mit dem Tempelherrn befreundet zu werden. Ein anderes rhetorisches Mittel welches verwendet wird, sind die Enjambements. Nicht nur in dieser Szene, aber auch im ganzen Stück gibt es sehr viele Enjambements (Zeilensprünge). Durch Enjambements betonnt der Autor etwas Wichtiges und zum Schluss bleibt dieses dem Leser im Kopf. Ein Beispiel ist: „Doch Sei blind, wer will“ (Z:1819). Noch ein rhetorisches Mittel sind die Hypotaxen. Das heißt, dass es keine Nebensätze gibt, sondern fast nur Hauptsätze. Die Hauptaussage des dramatischen Gedichts ist die religiöse Toleranz aus dem rationalen Blickwinkel der Aufklärung. Das wird sehr deutlich durch die Ringparabel (3.Akt/7.Szene). Das ist auch der Grund, warum die Ringparabel der Höhepunkt/ Wendepunkt des Stückes ist. In der Ringparabel geht es um eine Geschichte eines Vaters, der 3 Söhne hat. Er hat einen Ring und lässt zwei identische Ringe herstellen. Als er stirbt, weiß keiner der Söhne welcher der echte Ring sei. Der Ring steht für die Religion. Also es gibt eine Stammreligion und die Menschen haben aus dieser Religion andere „Tochterreligionen“

entwickelt. Alle Religionen sind also gleich und die Menschen sollten die Zweifeln haben, welche die richtige Religion ist....


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