Offener Unterricht PDF

Title Offener Unterricht
Course Vorbereitungskurs auf das schriftliche Examen: Schreibwerkstatt
Institution Otto-Friedrich Universität Bamberg
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OFFENER UNTERRICHT – PROJEKTUNTERRICHT

1. Einleitungsgedanken (vgl. Bohl, Kohler, Kucharz 2010) 

Offener Unterricht: Unterrichtskonzeption, die seit vielen Jahren diskutiert und viel kritisiert wird und im unterrichtlichen Alltag nach wie vor wenig verbreitet ist



Grenzt sich von anderen Unterrichtskonzepten durch die explizite und möglichst umfassende Beteiligung von SuS am Unterrichtsgeschehen ab



In aktueller Diskussion um zeitgemäße Schul- und Unterrichtsgestaltung angesichts der Heterogenität der SuS nimmt die Konzeption des offenen Unterrichts eine wichtige Stellung ein



Pädagogische Trendwende: Neue Lern- & Leistungskultur



Im Mittelpunkt sind individuelle Lern-& Entwicklungsprozesse



schülerorientierter bzw. subjektorientierter Ansatz



Lernmethodisches Grundprinzip: Entdeckendes, problemlösendes, erfahrungs- &



handlungsorientiertes, eigenverantwortliches Handeln



„Erzähle es mir und ich vergesse. Zeige mir und ich erinnere. Lass es mich tun und ich verstehe“ (Konfuzius 500 v. Chr.)

2. Herkunft und Erklärung des Begriffs (vgl. Peschel 2005) In seiner Entstehung ist der offene Unterricht beeinflusst durch:





Tendenzen der englischen Primarschulreform (60er-70er Jahre; „Nuffield Junior Science Project“ als Bestandteil der englischen Primarschulreform)



reformpädagogisches Gedankengut (Montessori, Peter Peterßen) (deshalb: Bezeichnung des offenen Unterrichts auch als „neue reformpädagogische Bewegung“

Wallrabenstein kennzeichnet Offenen Unterricht als „Sammelbegriff für unterschiedliche Reformansätze in vielfältigen Formen inhaltlicher, methodischer und organisatorischer Öffnung mit dem Ziel eines veränderten Umgangs mit dem Kind auf der Grundlage eines veränderten Lernbegriffs“ (Wallrabenstein 1994, S.54)





es gibt kein festgelegtes Konzept des Offenen Unterrichts



relevant: Arbeiten an der eigenen Rolle als Lehrer und der pädagogischen Haltung gegenüber dem Kind



handlungsorientierte Lernvorstellungen; Formen problemlösendem, selbstverantwortlichem Lernen

von

entdeckendem,

Offener Unterricht ist definiert durch ein hohes Ausmaß an Selbst- und Mitbestimmungsmöglichkeiten für die Schüler(innen), etwa in organisatorischer, methodischer, inhaltlicher oder politisch-partizipativer Hinsicht (Bohl und Kucharz 2010, S. 284)



3. Merkmale Offenen Unterrichts (vgl. Wallrabenstein 1994, S,170f.) Zehn Qualitätskriterien offenen Unterrichts nach Wallrabenstein: ▫ ▫ ▫ ▫ ▫

Methodenvielfalt Öffnung zur Umwelt Freiräume Sprachkultur (Kopplung: Sprache und Erfahrungen) Umgangsformen

▫ ▫ ▫ ▫ ▫ ▫

Lehrerrolle (Geduld) Problemlöseorientierung Selbstständigkeit Akzeptanz des Unterrichts Lernberatung Lernumgebung

4. Begründung des Offenen Unterrichts (vgl. u.a. Bönsch 2000, S.4f.) Unterrichtstheoretische Gründe: 

Lerntempo im FU an Durchschnitt angepasst à Heterogenität in der Klasse

Anthropologische Gründe: Beachtung menschlicher Grundbedürfnisse sowie individueller Lernbiographien Psychologische Gründe: 

Entwicklungspsychologisch: Streben nach Selbstständigkeit



Lernpsychologisch: Jeder lernt unterschiedlichà Methodische Öffnung

Gesellschaftliche Gründe:  

Demokratisches Gesellschaftssystem: Ziel: Kinder zu Mündigkeit und Selbstständigkeit erziehen Erlernen von Schlüsselqualifikationen à Arbeitsmarkt

Lerntheoretische Gründe: 

Lernen ist ein individueller Prozess und soll im günstigsten Fall durch soziales Lernen angeregt werden



verschiedene Lerntypen, Lernstrategien und Lern- und Arbeitstechniken finden



Zeit-, Handlungs- und Materialstrukturen des Frontalunterrichts müssen dementsprechend durch



Formen des offenen Unterrichts ergänzt werden

Sozialerzieherische Gründe: 

gegenseitige Hilfe, Anregung, Beratung, gemeinsames Lernen, tutorielle Hilfe, Ermutigung und Erklärung



dadurch werden Solidarität, Empathie und Problemlösestrategien erlernt und angewendet

Kooperation gefördert; ebenso werden

5. Dimensionen der Öffnung (vgl. Peschel 2003) Organisatorische Öffnung

Öffnung der Rahmenbedingungen, z.B. Gestaltung des Klassenzimmers, didaktisch wertvolle und ansprechende Materialien. Methodische Öffnung Es werden verschiedene Methoden angewendet, die die Individualität des Lernens der Schüler berücksichtigen. Inhaltliche Öffnung Bestimmung des Lernstoffs innerhalb der offenen Lehrplanvorgaben. Inhalt wird u.a. nach den Interessen der Lernenden ausgewählt. Soziale Öffnung Bestimmung von Entscheidungen bezüglich der Klassenführung bzw. des gesamten Unterrichts, der (langfristigen) Unterrichtsplanung, des konkreten Unterrichtsablaufes, gemeinsamer Vorgaben usw. Bestimmung des sozialen Miteinanders bezüglich des Erstellens von Regeln und Regelstrukturen usw. Persönliche Öffnung Beziehung zwischen Lehrer/Kindern und Kinder/Kindern. Lehrer als Moderator, soll offen sein für Wünsche, Interessen und Fragen der Kinder 5.1 Konzeptionelle Dimension (vgl. Bohl & Kucharz 2013)

Schrittweise Erarbeitung zu offenem Unterricht: 

1. Stufe: organisatorische Öffnung Inwieweit können die Schüler/innen ihre Rahmenbedingungen selbst bestimmen?



2. Stufe: methodische Öffnung Inwieweit kann die Schülerin/ der Schüler ihrem/seinem eigenen Lernweg folgen?



3. Stufe: methodische und inhaltliche Öffnung Inwieweit kann die Schülerin/ der Schüler darüber hinaus über ihre/seine Lerninhalte bestimmen?



4. Stufe: politisch-partizipative Öffnung Inwieweit können mitbestimmune?



die

Schüler/innen

in

der

Klasse

Unterrichtsablauf

und

-regeln

5. Stufe: Öffnung der Schule Inwieweit öffnet sich Schule nach außen zur Umwelt und lässt die Außenwelt hinein?



Offener Unterricht korreliert gut mit jeweiliger Schulentwicklung und Team



Zentral:





Planvolle Struktur



Mit Absicht einer hohen Selbstbestimmung

Dafür notwendig: angemessene Organisationsstrukturen, kurz-, mittel-, oder langfristige Planung

5.2 Öffnung des Unterrichts: à auch wenn die Lehrkraft der Meinung, dass sie offenen Unterricht praktizieren, erfüllt ihr Unterricht nicht die Kriterien (Hanke, 2005) 

Schritte der Öffnung hauptsächlich auf organisatorisch-methodischer Ebene (Jürgens, 1999)



Schwierigkeiten werden v.a. auf die materiellen, institutionellen und bildungspolitischen Bedingungen zurückgeführt



In der Praxis ist offener Unterricht nicht vollständig umsetzbar

6. Voraussetzungen für die Praxis (vgl. Wellenhofer 2002) Schule  Fachräume schaffen  Computerecken einrichten  Mehr Doppelstunden  Klassenzimmer ansprechend gestalten  Offene Zeitplanung für Lehrer  Materialien zur Verfügung stellen  Geeignete Themen im Lehrplan  Lernraum ist Lebensraum

Lehrer  Nur Beobachter  Geben Rückmeldung  Motivation/Interesse wecken  Differenzieren  Zeitliche Einteilung  Teamarbeit mit Kollegen  Weiterbilden  Vertrauen in Schüler  Elternarbeit  Projekte organisieren  Orientierung an Interessen, Wünschen,

Schülerinnen/Schüler  Interesse/Neugier  Disziplin/Ruhe  Teamarbeit  Hilfsbereitschaft  Selbstbewusstsein  Toleranz  Aufgaben in einer bestimmten Zeit erledigen  Kooperation/ Kommunikation  Handelndes, selbsttätiges, nicht rezeptives Lernen



Fähigkeiten Schüler Diagnostische Kompetenz

der

 

Durchhaltevermögen Rücksichtnahme

Wie schaut die Praxis aus? (Bohl et al., 2010) 

Lehrer erachten Öffnung des Unterrichts pädagogisch für sinnvoll, brauchbar und zeigen Interesse (Brügelmann, 2005) à offener Unterricht wird tendenziell aber erst ansatzweise realisiert

7. Formen des offenen Unterrichts 7.1 PROJEKTUNTERRICHT: (vgl. Peschel 2002) Der Projektunterricht basiert auf den Ideen Deweys. Beim Projektunterricht soll ein Einzelner oder eine Gruppe von Schülern in einem Projekt eine Sache bzw. ein Problem angehen und zu lösen versuchen. Dabei kommt es zu verschiedenen Phasen. Anfangs muss etwas beabsichtigt werden, das heißt eine Sachlage wird zum Problem. Diese Themenfindung kann ein langwieriger Prozess sein, weil demokratische Regeln dabei beachtet werden sollen. Nachdem man sich auf eine Problemstellung geeinigt hat, folgt die Planungsphase, in der man Lösungswege entwickelt. In der Phase der Ausführung werden diese Lösungswege ausprobiert und gegebenenfalls überarbeitet und wiederholt. In der letzten Phase, der Beurteilung, werden der Prozess und das Ergebnis reflektiert. Hierbei kann man feststellen, ob das Problem gelöst ist oder ob man gewisse Schritte überarbeiten und wiederholen muss. Der gesamte Ablauf ist nicht linear geplant, sondern kann jederzeit umgestellt, verworfen und neu geplant werden. Ziel des Projektunterrichtes ist vor allem die problembewusste und engagierte Auseinandersetzung mit einer Sache und der daraus resultierende Kompetenzgewinn. Projektarbeit soll Kompetenzen stärken und verläuft nicht eng wissensreproduktiv. Zugleich sollen die Lerner durch die demokratischen Verfahren dieser Methode zu kritischen, handlungsbereiten und verantwortungsbewussten Menschen erzogen werden. Durch die zielgerichtete Auseinandersetzung mit der Lebenswelt soll sich ein fächerübergreifendes Arbeiten ergeben, das nicht extra didaktisch geplant werden muss. Folgende Merkmale nennt Peschel für den Projektunterricht: das Leitziel sollte durch Bedürfnis- und Lebensbedeutsamkeit eine Identifikation des Lernenden mit dem Projektziel bedingen. Das Vorgehen entspricht der geplanten Realisierung von Handlungszielen, die sich aus den Bedürfnissen der Lernenden ergeben, methodisch ist das Vorgehen durch Zielbestimmung, Planung, Durchführung und Reflexion strukturiertes ist geprägt durch handelndes Lernen, Selbst- und Mitbestimmung der Lernenden, ganzheitliches, kreatives, forschendes Lernen und kooperative Arbeitsformen, optional können fächerübergreifendes Arbeiten und Außenweltkontakte eine Rolle spielen, angestrebt sind Selbst-, Sach- und Sozialkompetenz des Lernenden, d.h. Handlungsbefähigung, Wissensaneignung und Kooperationsfähigkeit, des weiteren eine Verbesserung des Schulklimas durch mehr Freude am Lernen und Beziehungsverbesserungen innerhalb der Schüler- und Lehrerschaft (vgl. Peschel 2002). Begriff

Grundintention und Chancen

       

von lat. „proicere“ = entwerfen, planen John DEWEY gilt als Entwickler des heutigen Konzepts von Projektunterricht Projektunterricht gilt „(...) als besondere Unterrichtsform, in der Erziehung zum demokratischen Handeln, Selbsttätigkeit Situationsbezug, Lebensweltorientierung, soziales Lernen Orientierung an den Interessen der Schüler Selbstorganisation und Selbstverantwortung Produktorientierung, Einbeziehen vieler Sinne

Typen

Phasen

inhaltlich: z. B. Erkundungs- und Unterhaltungsprojekte zeitlich: Mini-Projekte (z.B. Herstellen eines Vogelhäuschens), Projekttage und Großprojekte organisatorisch: z. B. fächerübergreifende Klassenprojekte, klassenübergreifende Projekte, Schulprojekte Grundstruktur: Beabsichtigen --> Planen --> Ausführen --> Beurteilen 1. Projektinitiative: L und SuS nennen Vorschläge und Ideen 2. Auseinandersetzung mit der Projektinitiative: Diskussion über Realisierungsmöglichkeiten, Ergebnis: Projektskizze 3. Gemeinsame Entwicklung des Betätigungsgebiets: Erstellen eines veränderbaren Projektplans mit den einzelnen Arbeitsschritten 4. Projektdurchführung: Ausführung des Projektplanes als Kernstück des Projekts in Einzel-, Partner-, oder Gruppenarbeit 5. Projektabschluss: vorzeigbares Produkt oder Wiederaufgreifen der Projektinitiative oder Auslaufen des Projekts mit Mündung in den Alltag 6. Fixpunkte: organisatorische Schaltstellen zur Rückkopplung und als Mittel gegen „blinde Betriebsamkeit“, die bei Bedarf eingeschoben werden (v. a. in der GS wichtig) 7. Metainteraktion: Gespräch über Gruppenprozesse und soziale Aspekte in Distanz zum eigentlichen Projekt (bei Bedarf)    

7.2 LERNEN AN STATIONEN (vgl. Peschel 2002) Stationenlernen wird auch bezeichnet als Stationsbetrieb, Lernstraße, Lern- oder Übungszirkel. Das Stationslernen ist eine inhaltsorientierte Form des Lernens. Es stellt eine Übungsform dar, die sich mit dem Zirkeltraining im Sportunterricht vergleichen lässt. Es werden mehrere handlungsorientierte Lernangebote bereitgestellt, die häufig auf ein ‚Lernen mit allen Sinnen‘ ausgelegt sind. Durch einen gewissen Variationsreichtum die Sozial- und Arbeitsform betreffend, wird ein abwechslungsreiches und intensives Einüben möglich. Vor der Arbeit an den Stationen ist eine ganzheitliche Einweisung aller Schüler notwendig, damit im Nachhinein selbstständig an allen Stationen gearbeitet werden kann. Die Angebote werden von den Schülern reihum bearbeitet. Die Gruppenzusammenstellung und der Wechsel der Stationen sind meist vorgegeben, ebenso der Arbeitsplatz, da die Station der feste Anlaufpunkt bleibt (vgl. Peschel 2002). Begriff

Merkmale

Phasen

Übernahme aus dem Sportbereich („circuit training“ von MORGAN & ADAMSON, 1952), weitere Bezeichnungen sind z. B. Stationenarbeit, Lernzirkel, Lernläden  der Begriff „Lernen an Stationen“ (FAUST-SIEHL) vermeidet die Assoziationen zu diesem ursprünglichen Zirkeltraining  Stationenlernen in der Grundschule bedeutet das zeitlich begrenzte Bearbeiten einer überschaubaren Aufgabenauswahl, die an unterschiedlichen Stationen im Klassenzimmer präsentiert werden, wobei die Gruppen nach festgelegter Zeit die Stationen wechseln.  Selbständige Bearbeitung durch vorgegebene Arbeitsanweisung und Material an jeder Station  Orientierung durch Laufzettel für Schüler (gibt Überblick über Inhalt und Struktur der Stationen) und Lehrer (zeigt Lernstand der Kinder)  fächerübergreifendes Lernen durch Aufbereitung des Lerngegenstandes auf vielfältige Art und Weise  vereinbarte Regeln wie z. B. Flüstersprache und ehrliche Kontrolle der Ergebnisse 1. Anfangsgespräch: Gespräch im Stuhlkreis stellt Verknüpfung zum bisherigen Unterricht her 2. Rundgang: Kennenlernen der einzelnen Stationen 3. Arbeit an den Stationen: selbständige Bearbeitung der Stationen und Dokumentation auf dem Laufzettel 4. Schlussgespräch: Impulse für die Weiterarbeit, Austausch und 

Bedenken

Reflexion  Schwierigkeiten der Leistungsbeurteilung  Nichteinhalten der vereinbarten Regeln (Lautstärkepegel)

8. Chancen und Grenzen Offenen Unterrichts 8.1 Chancen (Wallrabenstein 1991) 

individuelle Abstimmung auf Fähigkeiten (Prinzip der optimalen Passung)



Chancengleichheit



Soziales Lernen



Keine Über-/Unterforderung



Keine Leistungsangst/Schulangst



Positives Selbstkonzept



Berücksichtigung individueller Leistung



Kein direkter Vergleich



Motivation



Eigenverantwortlichkeit

Förderung der Eigenständigkeit durch Schüleraktivität: (offener Unterricht entstand vor allem aus Kritik an Monokultur des passiv rezeptiven Lernens) Zum Beispiel Förderung der Präsentation von Arbeitsergebnissen (Wandzeitung, Diagramm, Folien, Strukturiertes Vortragen, Leiten von Gesprächen); handelndes Lernen unter Beteiligung möglichst vieler Sinne 8.2 Grenzen und Probleme (Wallrabenstein 1991, Reich 2008; Drews, Schneider & Wallrabenstein 2000)

9. Empirie 9.1 SCHOLASTIK-Studie (Helmke & Weinert 1997) 

Leistungsstarke Schüler profitieren von Konstruktion



Angepasstes Lerntempo ist lernförderlich



Optimalklassen: Anpassung an unterschiedliche Lernvoraussetzungen führt zu erhöhtem Kompetenzerwerb und vermindert die Leistungsstreuung Leistungsbzw. konzentrationsschwächere bzw. ungewissheitsorientierte können ein hohes Maß an Offenheit weniger gezielt nutzen



ABER: Wenn sie mehr Unterstützung bekommen z.B. bei der Auswahl der Aufgaben, können sie das Angebot ähnlich intensiv nutzen! (Zusatz von Menzel)



SuS mit Migrationshintergrund tun sich leichter im offenen Unterricht (Menzel)

9.2 DESI- Studie (Klieme et.al. 2006) 

Freiarbeit wird am meisten verwendet àinsgesamt



In der MS und Gesamtschule am häufigsten



An Sekundarschulen weniger à Fächerspezialisierung, kein Klassenlehrerprinzip



An GS am verbreitetsten (Brügelmann 1977) àaufgrund des Klassenlehrerprinzips



Achtung: häufig wird bei Studien nicht offener Unterricht, sondern Elemente geöffneten Unterrichts untersucht

9.3 Forschungserkenntnisse (vgl. Bohl & Kucharz 2013, Lipowsky 2006) 

Wirkung des offenen Unterrichts kann momentan nicht erklärt werden, aufgrund großer Unterschiede in Konzeption & Komplexität der Abläufe



Gute Struktur in Organisation



Erreichung eines offenen Unterrichts durch Überfachlichkeit und Nicht-Verwendung von kognitiven Zielen



Einfluss der Lehrereinstellungen auf Selbstbestimmungsempfinden der SuS



Offener Unterricht bietet leistungs- & konzentrationsschwächeren SuS weniger Chancen à müssen mehr unterstützt werden, um offenen Unterricht mehr nutzen zu können



„Pensenerfüllung“ als Problem (Huf, 2006)



Lipowsky verweist in Überblick über Erkenntnisse zu den Zusammenhängen zwischen Lehrerkompetenzen, Lehrerhandeln und Lernen des Heranwachsenden auf die Wichtigkeit von Lehrerkompetenzen und Unterrichtshandeln



Betont neben erheblicher Relevanz der Klassenführung auch Stellenwert der Handlungen, mit denen Lehrpersonen vertiefte inhaltliche Auseinandersetzung unterstützen können

10. Fazit 

Offener Unterricht durch drei Leitideen geprägt: 1) erziehungs-& bildungsnormatives ideal des selbstbestimmten, humanen, verantwortlichen Individuums 2) selbstgesteuerter, eigenaktiver, entdeckend-problemlösender Mensch 3) reflektiert selbstbestimmtes Individuum, mit Fähigkeit gewachsene Freiheiten in Realität umzusetzen (vgl. Standop 2018)



Offener Unterricht und geschlossener Unterricht müssen sich ergänzen



Rhythmisierung des Ablaufs (Bewusster Wechsel zwischen offenen und traditionellen Unterrichtsformen)



Wechsel zwischen Fremdbestimmung und Selbstbestimmung



Offenheit im Sinne einer offenen persönlichen Einstellung mit Bezug auf eigene Persönlichkeitsentwicklung...


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