Priesterschrift Zusammenfassung PDF

Title Priesterschrift Zusammenfassung
Course Grundwissen Bibel
Institution Universität Koblenz-Landau
Pages 37
File Size 1 MB
File Type PDF
Total Downloads 99
Total Views 140

Summary

Priesterschrift...


Description

Grundwissen Bibel Vorlesung 1.3

Die Priesterschrift -

Bibel beginnt mit der Priesterschrift (beginnt mit buch Genesis, Exodus= kanonische Bücher, aber Quelle seit dem 19. Jhd., wichtigste Quelle mit der Bibel anfängt ist die Priesterschrift) Warum hat sie bis heute viele Verfechter? o Weil sie leicht konstruierbar ist o Gewichtige Fundamente biblischer Theologie

Grunddaten zur Priesterschrift P -

-

P ist ehedem selbstständige Quellenschrift, die erst redaktionell mit den älteren nichtpriesterschriftlichen Einzelkompositionen (Ur- und Erzelterngeschichte, Mose-ExodusLandnahmeerzählung) vereinigt wurde o Insofern die nicht priesterlichen Einzelkompositionen vor ihrer Vereinigung mit der Priesterschrift, niemals eine zusammenhängende Pentateuch Erzählung von der Schöpfung bis zur Landnahme gebildet haben, ist die P die erste und einzige durchgehende Quellenschrift des P o Sie setzt mit dem Schöpfungsbericht in Gen 1 ein und führt bis Ex 40 ➔ Quelle P reicht vom Schöpfungsbericht in Gen 1,1-2,3 bis mindestens zum Einzug der Herrlichkeit JHWHs in das Heiligtum/ Zelt der Begegnung in Ex 40,16-17.33b.34 o Wissenschaft unterscheidet zwischen einem Grundbestand (PG) und einem erweiterten Bestand mit Sondergut (PS) Sukzessive Erweiterung eines Grundbestandes PG um nichtpriesterschriftliche Einzekomposition PS P setzt die Zentralisationsforderung (heißt, das Jerusalemer Heiligtum die Mitte des religiösen Lebens Israel sein sollte und keine Nebenheiligtümer, Jerusalem= wahrer Ort der Anbetung Gottes) des spätvorexilischen Dtn voraus und ist in die spätexilische oder (wahrscheinlicher) die frühnachexilische Zeit zu datieren

Wichtigste Themen -

P beginnt mit Schöpfung und Gottesbezeichnung Elohim Sintflut und Noachbund Erzengelerzählung: Abrahambund, wo Gott sich als der El Shaddai (der allmächtige Gott) vorstellt

-

-

Mose: Erzähltexte von seiner Berufung, Offenbarung des Gottesnamen Jahwe, Erzählung von der Stiftung des Kultes am Sinai -> näher hin ist davon die Rede, wie die Stiftshütte gebaut worden ist mit detaillierten Angaben Einwohnung der Herrlichkeit Jahwes im Heiligtum ➔ Rechte Spalte hat die Texte aus dem Sondergut der Priesterschrift

Weitere Grunddaten der Priesterschrift -

-

Kennzeichen von P: gleichförmige Sprache/ durchdachter Aufbau Auffälligstes Gliederungsmerkmal ist die sog. Toledotformel „Dies ist die Genealogie/ Geschichte (hebr. Toledot von yalad „gebären“) des N.N.“ o Genealogie des Adam o Diese Formel war der Priesterschrift eventuell bereits vorgegeben, das legt Formulierung Gen 5,1 nahe, der erste Stammbaum, nämlich Stammbaum Adams. Da heißt es nämlich nicht, das ist die Genealogie, sondern das Buch der Genealogie. Deutet also darauf hin, dass der P ein ganzes Buch von Genealogien vorgelegen hat, das dürfte Grundlage der Gesamtstruktur der P bedeuten o Weiter findet sich diese Toledotformel noch acht Mal innerhalb des ursprünglichen Textbestandes der P als Einleitung eines dieser Stammbäume o Formel ist auf die priesterschriftliche Ur- und Erzelternerzählung beschränkt o Geschichte des Volkes Israel ist eingereiht in die Genealogie Jakobs, der im Fortgang der Geschichte den Namen Israel erhält, er ist deswegen Israel, weil er Stammvater von den 12 Stämmen Israels ist, deswegen zusätzliche Namen Jakob, Israel o Zur Gliederung durch die Toledot Formel kommt ein übergreifendes System von Querverweisung hinzu dass den theologischen Kerntexte verknüpft und so zur Aussage des Gesamtwerkes formt. ➔ Ausgangspunkt der interpretatorischen Leitlinien und strukturierenden Querverstrebungen isst die priesterschriftliche Urgeschichte: Nach der Menschenschöpfung segnet Gott/ Elohim den Menschen und setzt ihn als seinen Beauftragten zum Herrscher über die Erde und ihre Lebewesen ein (Gen 1). Nach der Flut Bund mit Noah (Gen 9), Abraham (Gen 17) und Israel am Sinai o Motiv von Segen und Bund wird dann mit Blick auf Abraham und seine Nachkommen aufgegriffen und entfaltet. Gott offenbart sich Abraham als Allmächtiger, als El Shaddai, und richtet seinen Bund mit ihm und seinen Nachkommen auf. Abraham wird zum Vater vieler Völker, vor allem Israel dem die Bundeszusage und die Verheißung von Gottes Gegenwart und Landgabe gelten (Gen 17). Es ist dieser Bund, dessen Gott gedenkt als Israel in Ägypten unterdrückt wird. Exodus 2,24. Für Priesterschrift wichtig, die Verbindung zwischen Noahbund, Abrahambund und Mosebund zu verdeutlichen Verheißung von Bund und Gottesgegenwart findet Ziel im Einzug JHWHs in das Heiligtum am Sinai inmitten seines ganzen Volkes (Ex 25,8; 29, 45f.; 40,34) Machen schon die Bezüge zwischen den einzelnen Stationen der Geschichte von Bund und Segen deutlich, wie sehr für die P Schöpfung und Geschichte in einem planvollen Gesamtzusammenhang stehen, so werden die beiden Pole der priesterschriftlichen Darstellung ‚Schöpfung und Tempel‘ dadurch zueinander in Verhältnis gesetzt, dass der Schöpfungsbericht Gen 1 und der Anfang der Sinai Offenbarung in Ex 24 rizipro gestaltet sind, in der Weise, dass es eine Entsprechung gibt, zwischen dem Schöpfergott und sechs Tage redet und am 7. Tag schweigt und dem Gottes sinai der 6 Tage schweigt und am 7. Tag redet

➔ Durch Brücke von Anfang und Ende wird theologische Aussage getroffen von grundlegender Bedeutung, nämlich dass Schöpfung und Geschichte stehen in einem planvollen Gesamtzusammenhang

Theologie der Priesterschrift -

-

-

-

-

Heilsgeschichtliche Darstellung von P reicht von der Schöpfung bis zur Einsetzung des Kultes und dem Einzug JHWHs in das Zeltheiligtum, dem Urbild des 2. Jerusalemer Tempels Heilsgeschichte in drei Epochen: von der Schöpfung bis zur Flut, vom Noachbund (Gen 9) bis zur Ausbreitung der noachitischen Menschheit mit der Linie Terach-Abraham und vom Abrahambund (Gen 17) bis zum Einzug der Herrlichkeit (hebr.kabod) JHWHs in das Zeltheiligtum (Ex 40,16-17.33b.34) Prinzipielle Dreiteilung auch in der Geschichte der Offenbarung des Gottesnamens: Elohim bis zur noachitischen Menschheit, 'elschadday der Väter und schließlich Offenbarung des Gottesnamen JHWH Israels (Ex 6,2f.) o Schöpfung und Sinai bilden Rahmen um die so gegliederte Heilsgeschichte, die die Aufnahme der zeitlichen Gliederung der Schöpfung von sechs und einem Tag, zum Auftakt der Sinai Offenbarung zeigt. Rahmen und Gliederung der Heilsgeschichte stellen somit deutlich die Errichtung des Heiligtums durch die im Bund mit Abraham zum Gottesvolk erwählten und im Exodus befreiten Israeliten als Ziel der Schöpfung heraus ➔ Schöpfung findet ihre Bestimmung im Sühne schaffenden Kult und der Gegenwart JHWHs in seinem Heiligtum Zwischen Schöpfung und Sinaioffenbarung fällt die Stiftung der Ordnungen für das jüdische Leben in seiner heidnischen Umwelt (Beschneidung, Sabbat- und Kultgebote) JHWH als Herr der Schöpfung und der Geschichte (planvolles Handeln) Voraussetzung des priesterschriftlichen Schöpfungsberichtes sind die Allmacht des Schöpfergottes und der Universalismus o Transzendente Gott hat den Kosmos, Natur, Menschheit geschaffen Der Universalität Gottes entspricht die unbedingte Erwählung Abrahams und seiner Nachkommen (Gen 17) (Gnadentheologie) o Allmacht Gottes zeigt sich im Geschichtsverlauf gerade dort, wo fremde Herrscher sich scheinbar dem Willen Jahwes widersetzen, so gerät die Verstockung des ägyptischen Königs/Pharao zur Demonstration der Überlegenheit Jahwes. Dies ist reine Gnadentheologie, denn Jahwe selbst begründet die bedingungslose und für die Gesamtheit des Volkes durch keine Schuld rückgängig zu machende Erwählung Israels o Zugleich ist es angesichts der bitteren Erfahrungen der exilischen und nachexilischen Zeit ein einziges Bekenntnis zu Jahwe als den universalen Gott, das gegen die normative Kraft des faktischen Geschichtsverlauf Einspruch erhielt. Gottebenbildlichkeit des Menschen (Gen 1,26f.) und Herrschaftsauftrag (Gen 1,28) o Wurzeln in der altorientalischen Königsideologie, doch wird die Legitimation guter und gerechter Herrschaft auf alle Menschen bezogen und verallgemeinert o Wie irdische Großkönige in Provinzen ihres Reiches ein Bildnis ihrer Selbst als Wahrzeichen ihres Herrschaftsanspruches aufstellen, so ist der Mensch in seiner Gottebenbildlichkeit auf die Erde gestellt als ein Hoheitszeichen/Repräsentanten Gottes

Klaus Dorn – AT, S. 36-43 Modelle der Entstehung des Pentateuch -

-

-

-

Orthodoxe Judentum hält daran fest, dass die fünf Bücher Mose von dem Mose der Schrift verfasst worden seien (ausgenommen seinen eigenen Tod, den Josua hinzufügte) Widersprüche und Wiederholungen wurden entdeckt: zwei Schöpfungserzählungen, zwei Sintfluterzählungen, drei Erzählungen von den Ehefrauen der Väter, die in Gefahr geraten, mehrere Erzählgeschichten der Errettung Israels beim Exodus, mehrere Dekaloge, die Unklarheiten über das, was eigentlich auf den beiden Tafeln stand u.v.m. In geschlossenen Erzählstücken ist nur von El/ Elohim (Gott) die Rede, andererseits von Jahwe („Herr“), auch Texte in denen beide Begriffe kombiniert werden Gemeinsamkeiten und Widersprüche in der Theologie und die besondere Stellung des Dtn Gott des machvollen Wortes stand jenem Gott gegenüber, der sich „die Hände schmutzig macht“, indem er den Menschen aus Staub vom Ackerboden herstellt in seinem eigenen Garten spazieren geht und hinter Noah eigenhändig die Arche verschließt Große Anzahl von Anachronsimen (falsche zeitliche Einordnung) und schließlich wurde festgestellt, dass zumindest aus der Sicht des Abraham die Tora ein Torso bleibt: Verheißung an ihn, das erwählte und gesegnete Land als Erbbesitz zu erhalten, liegt am Ende der fünf Bücher noch immer in einer nicht absehbaren Zukunft, obwohl sogar der große Lenker des Volkes, Mose, verstirbt Das hat zu Fragen geführt: Verfasser, Abfassungszeit, Adressaten, Art, Inhalt, Aussageabsicht der zu vermutenden ältesten Texte, aber auch zur Frage nach der Einheitlichkeit der Bücher, d.h. ob die Bücher Autorenwerke sind, oder von unterschiedlichen Händen zu unterschiedlichen Zeiten verfasst, ergänzt und redigiert, bis sie in der heutigen Fassung vorlagen

Die Urkundenhypothese -

-

-

Urkunden-/ Quellenhypothese geht davon aus, dass der Pentateuch als Ganzer als eine große Schrift, gewissermaßen als Autorenwerk verfasst wurde Ob Verfasser Mose war spielt erstmal keine Rolle „Urkunde“ oder auch „Quelle“ wird hier im Sinne einer großen fortlaufend von einem Autor verfassten Schrift verstanden Im Gegensatz zu der Vorstellung, Mose sei der Autor der ganzen Tora gewesen, rechnet diese Modell jedoch mit Bearbeitungen und Ergänzungen unterschiedlichen Umfangs. Vorhandene Anachronismen, aber auch Dubletten (Doppelerzählungen) und literarische Unstimmigkeiten zumindest ansatzweise erklären Nicht erklärt wird jedoch der z.T. völlig verschiedene Sprachstil oder auch das unterschiedliche Gottesbild Groß angelegte Beschreibung des Bauplans des Wüstenheiligtums und die Durchführung des Baus im Buche Exodus beispielsweise lassen sich nicht mehr durch bloße „Eingriffe“ oder „Bearbeitungen“ erklären Hier liegt ein ganz besonderer Abschnitt von einem oder mehreren Autoren vor, der sich in vielerlei Hinsicht vom übrigen Text klar unterscheidet

Mündliche Überlieferung -

Zweite Hypothese rechnet mit mündlichen Überlieferungen. Eine Erzählung, Person und ihr Handeln werden von Menschen weitererzählt und es bilden sich „Erzählkränze“, z.B. um einen der Väter, die im Laufe der Zeit ergänzt und erweitert, aber auch redigiert werden

-

-

-

Mündliche Überlieferung bis ein Autor oder Redaktor verschiedene, derart angewachsene Erzählkränze zusammenstellt und sie in einen festen Erzählablauf bringt So lassen sich Dubletten im Erzählkreis einer Person erklären, wie auch Dubletten in zwei ursprünglich verschiedenen Kreisen. Zu Doppelüberlieferungen kam es: Jemand erzählt Geschichte z.B. zu Abraham und Sara, ein anderer kennt Variante, die in einigen Ausführungen abweicht und erzählt diese, gewissermaßen als Korrektur der Erstfassung. Beide Versionen werden tradiert und erscheinen schließlich auch in er schriftlichen Fassung Ursprüngliche Selbstständigkeit der einzelnen Kränze ist jedenfalls noch erkennbar, auch Verbindungen der Kränze miteinander, die ggf. das Werk des Endredaktors bzw. eines Autors waren In der Vätergeschichte wird bspw. Einfach eine genealogische Zusammengehörigkeit der verschiedenen Väter als Bindeglied eingefügt Verbindung ist dabei keineswegs frei erfunden, sondern nimmt die Gepflogenheiten des Kulturkreises auf, verschiedene Menschengruppen als miteinander verwandt zu sehen

Die neuere Urkundenhypothese -

-

-

-

-

-

Dritte Variante geht schließlich von mehreren Urkunden/ Quellen aus, die sukzessive zusammengearbeitet wurden, Forschung wurde nachhaltig geprägt von der „neueren Urkundenhypothese“, die bis in die späten 70er Jahre des letzten Jh. den Forschungsstand ausmachte und z.T. noch bis heute in manchen Lehrbüchern auftaucht Hypothese gestaltet sich wie folgt: zeit der Davidisch-Salomonischen Aufklärung sei in Juda, dem späten ->Südreich, eine Schrift entstanden, die Jahwe ins Zentrum der Reichsreligion rückt. Es entsteht jenes Werk, das den Gottesnamen Jahwe verwendet und ein relativ anthropomorphes, d.h. vermenschlichtes Gottesbild vermittelt: Gott schafft aus Lehm; er macht die Arche zu; er lässt es regnen; er ist tatkräftig an den Plagen und beim Auszug beteiligt u.ä. Der Verfasser dieser ältesten Quelle wird entsprechend dem von ihm verwendeten Gottesnamen Jahwist genannt und mit dem Sigel „J“ versehen Frage, ob zu dieser Zeit die gesellschaftlichen und sozialen Gegebenheiten für die Entstehung eines solchen Werkes vorhanden waren: damals war die Schrift für Verträge, Abgaben, Diplomatenpost, Rechtspflege Unwahrscheinlich, dass Israel an nur einen Gott glaubte, der sich um die ganze Welt kümmerte und diese erschaffen hatte Warum heißt Israel gerade Isra-EL und nicht etwa „Jahwe-Volk“ In Konkurrenz zum Jahwisten entsteht nach der Reichstrennung (-> Israel; -> Nordreich), aber selbstverständlich noch vor dem Untergang des Nordreiches, d.h. vor 722, dort eine eigene Quelle. Sie ist u.a. davon geprägt, die judalastigen Inhalte der ersten Schrift abzumildern oder zu verdrängen. Die Jakobsüberlieferung, die Erzählung von Josef, sowie die Söhne Ephraim und Manasse treten in den Vordergrund. Auch das Gottesbild wird anders entwickelt und – bedingt durch den kanaanäischen Hintergrund – verwendet dieser Schriftsteller den Gottesnamen Elohim, es handelt sich um den Elohisten „E“ Nach der Katastrophe des Untergangs des Nordreiches 722 bringen Flüchtlinge aus dem Norden, für die es in den Königsbüchern durchaus Belege gibt, die Schrift aus dem Norden in den Süden und damit in Sicherheit Redaktor in Juda hat dann beide Werke zusammengearbeitet. Er hat die Südreichschrift, den Jahwisten, als Grundlage verwendet und durch den Elohisten ergänzt, daher kommt dem Jahwisten größerer Anteil zu. Diese Unterschiede haben sich angeblich bis auf den heutigen Pentateuch erhalten. Das Werk, das entsteht, wird als Jehovist bezeichnet

-

-

-

-

-

-

-

-

-

-

Es folgt das Buch Dtn; unklar ob dieses zeitlich vor oder nach der Priesterschrift hinzugekommen ist, ferner ob das Dtn als erstes, einleitendes Buch und damit als Bestandteil des so genannten Deuteronomistischen Geschichtswerkes (DtrG) vorlag oder als Einzelschrift Der im Dtn vorgetragene summarische Rückblick auf ganze vorausgehende Geschichte scheint eher dafür zu sprechen, dass Dtn als Anfang eines neuen Erzählzyklus verwendet wird und eine Brücke zwischen den vorausgehenden Ur- Väter- und Wüstengeschichten darstellt und den nachfolgenden Landnahme- Richter- und Königsgeschichten Das DtrG reichte nach traditionellen Vorstellungen von Dtn bis zum Ende von 2Kön Namen DtrG nicht wegen des einleitenden Buches Dtn, sondern wegen der typischen Sprache und Theologie, die es in weitgehender Übereinstimmung mit dem Buch Dtn verwendet Dtn ist nach weitgehend übereinstimmenden Vorstellungen identisch mit dem Gesetzbuch, das angeblich zur Zeit des Königs Joschija bei Renovierungsarbeiten im ->Tempel von Jerusalem gefunden worden ist Bei Zusammenführung des Rest- „Pentateuch“ (zunächst ohne Dtn) und dem DtrG ein großes zusammenhängendes Werk, das von Gen bis 2Kön reicht. Darin fehlt nur noch so genannte Priesterschrift Priesterschrift kam als jüngste Quelle/ Urkunde hinzu. Name, da sie kultisches Interesse erkennen lässt ein Gottesbild vorstellt, das einen transzendenten, durch sein mächtiges Wort wirksamen Gott zeigt Erste, priesterliche, Schöpfungserzählung wird nach der Urkundenhypothese vor die frühere „jahwistische“ gestellt und leitet Tora ein. Diese Quelle verwendet Gottesnamen „Elohim“ Priesterschrift „P“ ist sekundär bearbeitet worden und zerfällt nunmehr in eine PG (Priestergrundschrift) und eine oder mehrere PS (Priester-Supplementschriften) Gesamtwerk, beginnend mit Gen 1,1, wird nun in zwei Teile geteilt, in den Pentateuch, die Tora, bestehend aus den ersten fünf Büchern und dem daran anschließenden Deuteronomistischen Geschichtswerk Warum die Tora mit dem Ende des Dtn und dem Tod des Mose abgetrennt wird, ohne dass sich die Landverheißung an Abraham erfüllt hat, wird unterschiedlich begründet Zunächst ging man davon aus, dass die ursprünglich isolierte P-Schrift mit dem Tod des Mose geendet hat Als nun die Priesterschrift in das große fortlaufende Werk eingearbeitet worden ist, hat man die Tora dort abschießen lassen, wo auch P endet In neuerer Zeit wird jedoch ein anderes Modell für die Entstehung der Tora bevorzugt: Die Perser, die das Reich der Neubabylonier beerben und den Menschen 538 die Rückkehr aus dem Exil erlauben, gelten als ausgesprochen liberal im Umgang mit den von ihnen unterworfenen Völkern: durften ihre Religion ausüben, eigene Tempel, nach Väter Sitte Recht üben (persische Großmacht verlangte aber Exemplar der Gesetze, autorisierte sie und setzte sie in Kraft). Im Zuge dieser Maßnahme hat man in Israel die Tora als Gesetzeswerk geschaffen bzw. vom DtrG abgetrennt und als zu autorisierendes Recht eingereicht, so die Theorie Gegen die Hypothese der „Reichsautorisation“ der Tora, wie man diesen Vorgang nennt, wurden jedoch ebenfalls z.T. schwerwiegende Bedenken angemeldet, und dies zu Recht Wenig wahrscheinlich, dass die Großmacht ein derartig heterogenes Werk autorisiert habe: bestehen zu großem Teil aus Erzählungen, die in einem Gesetzbuch natürlich fehl am Platze sind Von der kritischen Einstellung der Tora gegenüber Großmächten (z.B. Ägypten) soll noch gar nicht die Rede sein

-

-

-

Aus alldem ergibt sich die Auffassung, dass die Perser ein derartiges Werk kaum „genehmigt“ hätten Zenger in der fünften Auflage seiner Einleitung: Bildung des Pentateuchs als einen eher innerjüdischen Vermittlungsprozess zu sehen

Darstellung: Buch Dtn als eine selbstständige, isolierte Schrift verstanden und nicht als Beginn der DtrG Widerspruch erhob sich gegen die neuere Urkundenhypothese aus mehreren Gründen: kaum eine Untersuchung, die die verschiedenen Quellenschriften oder Urkunden im gleichen Umfang zu rekonstruieren vermochte. Rekonstruktion unterschied nicht nur einzelne Verse voneinander, sondern einzelne Worte innerhalb eines Verses. Widersprüchliche Ergebnisse auch in Hinblick auf Anteil der jeweiligen Redaktoren oder Komplitoren, die die verschiedenen Quellen miteinander verbunden haben sollen Uneinigkeit über Zeitpunkt der Zufügung des Dtn und Frage, ob dies als Bestandteil des DtrG geschah oder nicht Auch Uneinigkeit bei der Frage einer dtn oder dtr Redaktion in den vorausgehenden Teilen der Tora, also nach Dtr-Anteilen in Gen oder Ex Quellenscheidung funktionierte zwar ganz gut im Bereich von Gen und Teilen von Ex und Teilen von Num, jedoch nicht mehr in Lev und natürlich nicht in Dtn. Somit reduzieren sich die beiden älteren erzählend...


Similar Free PDFs