Schimmelfennig Kapitel 8 Krieg PDF

Title Schimmelfennig Kapitel 8 Krieg
Course Basismodul Internationale Beziehungen
Institution Technische Universität Dresden
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Summary

Zusammenfassung Kapitel 8
...


Description

Kapitel 8 – Krieg Im Mittelpunkt stehen das Auf und Ab der Kriegshäufigkeit, die unterschiedliche geographische Verteilung von Kriegen sowie die Ursachen für den Rückgang zwischenstaatlicher Kriege und den Bedeutungszuwachs innerstaatlicher Kriege. 1. Kriege seit 1945 1.1. Zahl und Art bewaffneter Konflikte  Conflict Data - Programm der Universität Uppsala sammelt Daten  Konflikt ab 25 Toten pro Jahr, Krieg an 1000 Toten pro Jahr  Vier Arten von bewaffneten Konflikten:  innerstaatliche Konflikte („Bürgerkriege“ zwischen der Regierung und mindestens einer nichtstaatlichen Gruppe im Staatsgebiet)  internationalisierte Konflikte („Bürgerkriege“ mit Beteiligung von ausländischen Konfliktparteien)  zwischenstaatliche Konflikte (Konflikte zwischen Regierungen, die in mehr als einem Staatsgebiet ausgetragen werden)  extrasystemische Konflikte (zwischen der Regierung eines unabhängigen Staates und einem abhängigen Territorium außerhalb des eigenen Staatsgebiets)  Entwicklungen der bewaffneten Kriege seit 1945:  Typischer Krieg der Gegenwart = innerstaatlicher Konflikt oder Bürgerkrieg  Zwischenstaatliche Krieg hat stark an Bedeutung verloren  Größte Unsicherheit verursacht nicht die internationale Anarchie, sondern der Zusammenbruch und das Versagen staatlicher Ordnung  Sicherheitsproblem der Gegenwart: die Schwäche des staatlichen Gewaltmonopols und die Dezentralisierung oder Privatisierung militärischer Ressourcen.  Regionale Verteilung der Konflikte  langer „Krisenbogen“ erstreckt sich von Osteuropa (Balkan/Kaukasus) über den Nahen Osten und den indischen Subkontinent bis hin nach Indonesien.  Afrika ist ein zweiter Konfliktschwerpunkt.  Außerdem häufen sich bewaffnete Konflikte in Zentralamerika und der Karibik und reichen nach Südamerika hinein 1.2. Staatenkrieg, Bürgerkrieg, neuer Krieg

Akteure Beziehungsfeld Ziele

(alte) Staatenkriege Staaten Zwischenstaatlich Territorial

Opfer

Kombattanten

Kriegführung Regulierung Zeitstruktur 

(alte) Bürgerkriege Staaten vs. pol. Opponenten Innerstaatlich Ideologisch, national Kombattanten und Zivilbevölkerung Symmetrisch oder asymmetrisch

Symmetrisch Ja (diplomatisch und Nein völkerrechtlich Trennung von (kurzen) Kriegszeiten du (längeren) Friedenszeiten

Neue Kriege Kriegsbanden Transnational Ethisch, religiös, kommerziell Zivilbevölkerung asymmetrisch Nein (brutalisiert, kriminell) Verstetigung des Krieges

Ein symmetrischer Krieg ist eine gängige Form des Krieges, in der zwei grundsätzlich gleichartige Parteien gegeneinander Krieg führen, vor allem Staaten.

Es ergeben sich folgende Fragen: 1) Wie lässt sich die Entwicklung der Häufigkeit von Kriegen über die Zeit erklären? Wie kam es dazu, dass bewaffnete Konflikte während des Ost-West-Konflikts zugenommen und danach abgenommen haben? Und warum befinden wir uns gegenwärtig in einer Periode vergleichsweise weniger Kriege? 2) Was erklärt die geographische Verteilung des Kriegsgeschehens? 3) Wie lässt sich die Verschiebung der Typen bewaffneter Konflikte erklären: das besonders starke Wachstum (teilweise internationalisierter) innerstaatlicher Konflikte gegenüber zwischenstaatlichen Konflikten? 4) Warum entstehen innerstaatliche Konflikte (und „neue Kriege“)?

2.

Zeitliche du räumliche Verteilung von Kriegen

Erklärungen der Kriegshäufigkeit:

Realismus

Institutionalismus

Transnationalismus

Liberalismus

Konstruktivismus

 

3. 

Institutionalismus Transnationalismus

Liberalismus

Konstruktivismus

 

Probleme  durchgängiges Wachstum Transnationalisierung kriegsverhindernder Faktoren analysieren  linearen Rückgang des Krieges erwarten Demokratisierungswellen (Empirie der letzten 60 Jahre als Beweis) Systemkonfliktzyklus (Beispiel: USA vs. UdSSR  islamistisch vs. westliche Systeme)

Regionale Machtstrukturen (Regionen mit starken Machtstrukturen weniger von Krieg betroffen Bsp: USA und UdSSR vor Zerfall der UdSSR und danach) Internationale Institutionalisierung (vertrauensbildende Mechanismen sind in Konflikt Regionen weniger ausgeprägt) Transnationalisierung (vertrauensbildende Mechanismen sind in Konflikt Regionen weniger ausgeprägt) Herrschaftssysteme (vertrauensbildende Mechanismen sind in Konflikt Regionen weniger ausgeprägt) Kulturelle und ethnische Konfliktlinien (Kulturell homogene Weltregionen sollten daher friedlicher sein als kulturell heterogene Regionen.)

Erklärungen des Verschwindens zwischenstaatlicher Konflikte Warum gibt es so wenige zwischenstaatliche Kriege – sowohl in absoluten Zahlen als auch im Vergleich zu innerstaatlichen bewaffneten Konflikten? Hängt die Zunahme innerstaatlicher Konflikte eventuell sogar mit dem „Verschwinden“ des Staatenkrieges zusammen?

Realismus



Internationale Institutionalisierung

Räumliche Verteilung von Kriegen

Sowohl der Realismus als auch der Liberalismus bieten also plausible Erklärungen für die Verteilung von Kriegen in Raum und Zeit Die konstruktivistische Erklärung von Kriegen als Ausdruck ideologischer oder kultureller Konflikte deckt sich hingegen weder mit dem zeitlichen Verlauf noch der geographischen Verteilung des Kriegsgeschehens nach dem Zweiten Weltkrieg Die institutionalistischen und transnationalistischen Erwartungen scheinen auf den ersten Blick immerhin mit der regionalen Verteilung von Kriegen übereinzustimmen.





Zeitliche Verteilung von Kriegen (Theorien die zyklische Dynamik behaupten, gut geeignet) Phasen der Machtkonzentration und -diffusion in Hegemoniezyklus (Empirie der letzten 60 Jahre als Beweis)

Rückgang zwischen-staatlicher Kriege Bipolarität des internationalen Systems (USA / UdSSR) und stabilisierende nukleare Abschreckung Dysfunktionalität des Krieges zur Erreichung pol. Ziele, Zivilisierung der internationalen Politik Transnationalisierung Gestiegene Demokratisierung transnationale Interdependenz + gewachsene Zahl demokratischer Staaten Internationale Ächtung des Krieges durch Normentwicklung

Relative Zunahme innerstaatlicher Konflikte Verlagerung internationaler Rivalität

„Funktionalität“ des Bürgerkrieges -

Internationale Legitimierung der Intervention

Gründe für Rückgang des Staatenkrieges: Ende der Multipolarität, die nukleare Abschreckung, die abnehmende Funktionalität des Krieges, das Wachstum internationaler Institutionen und transnationaler Vernetzung, die Demokratisierung und die normative, völkerrechtliche Ächtung des Krieges Zunahme innerstaatlicher Konflikte: eventuell verlagert oder beschränkt sich die Gewalt sogar auf den innerstaatlichen Bereich, weil zwischenstaatliche Kriege zu kostspielig, zu wenig aussichtsreich und zu schwer zu legitimieren geworden sind

4.

Erklärung der Entstehung von Bürgerkrieges

Realismus Institutionalismus Transnationalismus

Liberalismus

Konstruktivismus

Entstehung von Bürgerkriegen Schwäche des Staates (schwache, machtlose Staaten schaffen hingegen Freiräume und Anreize für innerstaatliche Gruppen, ihre Ziele gewaltsam zu verfolgen) Transnationale Vernetzung – spielen in allen Theorien eine ergänzende Rolle (finanzielle Unterstützung du Waffenlieferung) Greed (Demnach ist der Ausbruch von Bürgerkriegen besonders wahrscheinlich, wenn ein Land reich an Bodenschätzen ist, deren Kontrolle und Ausbeutung für die Rebellen attraktiv ist; die Rebellen finanzielle Unterstützung aus dem Ausland erhalten und die Kosten der Rebellion gering sind - „Neuen Bürgerkriege“) and grievances (Demnach sind Bürgerkriege eine politisch motivierte Reaktion auf Ungerechtigkeiten aller Art, für die auf friedliche Weise keine Abhilfe zu schaffen ist – „alten Bürgerkrieg“) Ethnische (Unterscheidung in quasi-naturgegeben und sozial konstruiert) und religiöse Identitätskonflikte...


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