Sozialpsychologie: Inter- und intrapersonelle Aspekte Zusammenfassung PDF

Title Sozialpsychologie: Inter- und intrapersonelle Aspekte Zusammenfassung
Course Modul Sozialpsychologie
Institution Universität des Saarlandes
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Sozialpsychologie: Inter- und intrapersonelle Aspekte Zusammenfassung...


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Skript Sozialpsychologie (UdS)

Katharina Karr

Stand WS 17/18

Zsfassung Sozi: 1. Semester Einführung & Methoden Grundprinzipien: - Prägende Wirkung der Situation (Denken, Fühlen, Handeln = f(Person, Situation) à Def. Sozialpsy. à soz. Einfluss allgegenwärtig - Subjektive Konstruktion (Interpretation) der soz. Realität (Bsp.: Küsschen auf Wange) Verhältnis zu anderen Teilgebieten der Psy. ? Forschungsmethoden: - Beschreibung à Beobachtungsstudien: o Oft hypothesengenerierend o Nachteile: Vieles x beobachtbar; reaktiv - Vorhersage à (Zshänge zw. Variablen) à Korrelationsstudien o Nullkorrelation à kein linearer Zshang o Nachteile: Korrelation ¹ Kausalität à Richtung des Zshangs unbekannt; unbekannte Drittvariablen; Scheinkorrelation; Mediatorvariablen - ! Erklärung (Kausalzshänge) à Experimente o untersucht Auswirkungen von UVs auf AVs o Vorteil: kausale Schlussfolgerungen; Randomisierung à zufällig experimentellen Bedingungen zugewiesen à x systemat. Auswirkung v. möglichen weiteren Einflussvariablen auf AV à x Konfundierungen; Ceteris Paribus à interne Validität (s. aber auch Nachteile); Feldexperimente (ökologisch valides Umfeld) o Nachteile: nur eine Ursache, da menschl. Handeln multikausal bestimmt; Quasi-Experimente (UV durch natürlichen Zustand gegeben à x zufällig zugewiesen (x Randomisierung mgl.)); externe Validität zweifelhaft (lebensnah? / auch außerhalb von Labor gültig?); interne Validität zweifelhaft (Wurde wirklich nur das beabsichtigte Konstrukt manipuliert? (Hawthorne-Effekt) à mehrere Operationalisierungen notwendig) - Veränderung (Verhaltensbeeinflussung) à Interventionsstudien Direkte/konzeptuelle Replikation Operationalisierung: - Theorie: Konstruktebene - à Op.: Messebene Gütekriterien von Messinstrumenten: - Objektivität (Jeder kommt zum gleichen Ergebnis; Messung unabh. vom VL) - Reliabilität (genaue Messung, z.B.: Alle Fragen zielen auf dasselbe) !

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Skript Sozialpsychologie (UdS)

Katharina Karr

Stand WS 17/18

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Validität (Op. bildet das theoretische Konstrukt ab; misst das, was es messen soll) - à bauen aufeinander auf ? Validitätsarten: - Abstrakte Konstrukte à Konstruktvalidität (Op. entspricht theoret. Konstrukten) à Multiple Operationalisierungen, Manipulation Checks? - Kausalzshang à interne Validität (nur UV beeinflusst systemat. AV) à Kontrolle externer Störvariablen?, Randomisierung - Generalisierbarkeit à externe Validität (Ergebnisse x an spezielle Situation/Personen gebunden) à Replikation, Meta-Analyse, Feldexperiment » Ablauf Wissenschaft/Forschungsprozess: - Theorie: Th. über Kausalbeziehungen zw. abstrakten Konstrukten - Operationalisierung: Umsetzung der abstrakten Konstrukte in messbare Größen (Konstruktvalidität) - Experiment: überprüft Kausalzshang zw. UV und AV, Randomisierung (interne Validität) - Replikation (mit anderen Op., Vpn, …): Verallgemeinerbarkeit der Schlussfolgerungen (externe Validität) Mediatoren und Moderatoren: - Mediator: vermittelnder psy. Prozess; beantwortet Frage nach Warum; UV bewirkt AV wegen/durch Moderator (oder Mediator?) - Moderator: „Interaktionseffekt“; beantwortet Frage nach Wann (Randbedingungen); beeinflusst z.B. Korrelationsausmaß; beeinflusst Stärke der UV auf AV (z.B. Menge an Alkohol im Blut à Unfälle)

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Sozialer Einfluss Normen: - Spiegeln akzeptierte Art einer Gruppe wider (z.B. Alkoholkonsum) - Werden durch Interaktion ähnlicher - Unterschied zu Einstellungen ? Konformität: - Anpassung an Normen einer Gruppe durch informationalen/normativen soz. Einfluss (Paradigmen) - Private/öffentliche (oft Mischformen) Wodurch wirksam?: - Normverletzung von Gruppe bestraft; Normbefolgung belohnt - Durch Sozialisation internalisiert ? (durch leben in Gesellschaft gebildet/verinnerlicht) - Andere Mitglieder aktivieren/verstärken relevante Normen - Normen werden häufig aktiviert Informationaler soz. Einfluss: - Vgl. Experiment autokinetischer Effekt (Sherif); Täter identifizieren (schwer) - In mehrdeutigen soz. Situationen Orientierung an anderen (Man weiß Antwort x, würde sie aber gerne wissen) à Informationsgewinn durch Normen; Reduktion von Unsicherheit; Persistenz der Effekte (Man hält an Meinung fest; private Konformität - Wenn Normen etabliert, dann hohe Stabilität & x Unterschied zwischen öffentl./privaten Urteilen (vgl. private Konformität) - Besonders stark, wenn o Situation mehrdeutig o wenn man exakt sein will (Moderator: Wichtigkeit à vgl. Experiment Täter identifizieren (schwer) à Bedürfnis, richtige Antwort zu geben, da Verantwortungsgefühl) o in Krisensituationen (z.B. Stress ?) o wenn andere Experten sind (oder so gesehen werden) - (informationalem soz. Einfluss widerstehen) Normativer soz. Einfluss: - Vgl. Experiment Täter identifizieren (einfach); Länge Balken (Asch) - Konformität wider besseres Wissen - Warum?: um gemocht & akzeptiert zu werden (x lächerlich erscheinen; drohender Ausschluss) à nur öffentl. Konformität (z.B. Kleidung, Körperbild); x Persistenz der Effekte - Social Impact Theory (Latané): auf soz. Einfluss reagieren, wenn Gruppe wichtig, nah (zeitlich, räumlich), groß - Besonders stark, wenn Gruppe o N >/= 3 !

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o Wichtig o Ohne Verbündete o In kollektivistischer Kultur o (geringer SW) Minoritäteneinfluss: - beeinflussen Majoritäten durch Konsistenz (zeitlich, unter Mitgliedern); Mastery („informational“); Verbundenheit („normativ“) - Hinterfragung der Mehrheitsmeinung à Erzeugung von Unsicherheit in Majorität - X öffentl. Umschwenken zur Minorität, sondern indirekter Einfluss auf verwandte Entscheidungen (schieben Ma. in eine Richtung) - Hindernisse: sich nicht zu unbeliebt machen (Abweichler werden x gemocht): Zugehörigkeit zur In-Group deutlich machen, Qualifikation sicherstellen, explizite Zustimmung zu Ma. in anderen Fragen; bessere Chancen wenn x Eigeninteresse erkennbar Die Macht der Situation: Zimbardo: Stanford Prison Experiment - 24 Vpn, 2 Wochen, zufällig Wärter/Häftling (Nummern) - H. rebellieren; Solidarisierung innerh. H. à Ende am 6. Tag wegen Beleidigungen, Schlaf- & Essensentzug, Zwangsfütterung von H. im Hungerstreik, Eimer statt Toiletten, mit Händen putzen à Pers.keit x mehr ausschlaggebend (x auffälligen Personen laut Pers.keitstest à drifteten ab) sondern Rolle / Macht & Normen der Situation - Voraussetzungen: o Erniedrigung; Deindividuierung (Zugehörigkeit zu vermeintlich minderwertiger Gruppe) o Verschiebung moralischer Normen (durch „bad guards“ determiniert) o „slippery slopes“ (schrittweise Verstärkung; x klarer Punkt, an dem eskaliert)

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Konsistenztheorien Grundprinzip: - Konsistenzmotiv: Kognitive Elemente sollen im Einklang miteinander stehen; Inkonsistenz unangenehm (Spannungszustand) à streben nach Veränderung (von Kognitionen oder Verhalten); Konsistenz angenehm à streben nach Aufrechterhaltung à subjektive Konstruktion der sozialen Realität Dissonanztheorie (Festinger): - 3 mögliche Bez. zwischen Kognitionen: irrelevant, konsonant, dissonant - Möglichkeiten zur Dissonanzreduktion: o 1. Änderung von Kognitionen („Rauchen ist gar nicht schädlich“) o 2. Addition konsonanter Elemente („Rauchen macht beliebt“) o 3. Subtraktion dissonanter Elemente („Ich denke gar nicht an Schädlichkeit“) o 4. Substitution („Ob ich später krank werde, ist nicht so wichtig. Hauptsache, Rauchen macht heute Spaß“) o 5. Veränderung der Wichtigkeit von Kognitionen („Gemessen an der Zeit, in der ich vom Rauchen profitiere, ist die Chance auf Krankheit gering“ - unbewusst à effektiv; rationalisierende Verzerrung (motivational) - (Regeln der Dissonanzreduktion) - Dissonanz nach Entscheidungen: o 2 Alternativen à Bedauern über Verlust der Vorteile des NichtGewählten à Fokus auf Vorteile, Vermeidung der Nachteile, Neubewertung der Nachteile o à spreading-apart-Effekt (stärker, je knapper und unveränderbarer und schwerer?) - Effekte von Belohnungen: o Einstellungsdiskrepantes Verhalten à nachträgliche Änderung der Einstellung, wenn x externe Rechtfertigung - Effekte von Strafen: o Androhung milder Strafe (x externe Rechtfertigung) à Regel befolgt à „Warum habe ich die Regel befolgt?“ à Dissonanz à Regel wird als eigene Überzeugung übernommen - à kleine Belohnungen/milde Bestrafungen unzureichende Rechtfertigung für eigenes Verhalten: o große Belohnung/harte Strafe à externe Rechtfertigung („Ich tue oder denke etwas, weil man mich dazu zwingt“) à vorübergehende Änderung o kleine Belohnung/milde Bestrafung à interne Rechtfertigung/internale Attribution („Ich tue oder denke etwas,

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weil ich mir suggerieren konnte, dass es richtig ist“) à dauerhafte Änderung - Voraussetzungen: o Inkonsistente Kognitionen o Internale Attribution für eigenes Handeln o Dissonanzerleben: physiologische Erregung o Attribution der Erregung auf Inkonsistenz Selbstwahrnehmungstheorie - Alternativerklärung zu Dissonanztheorie - Hypothese: Menschen erschließen Einstellungen aus Beobachtung ihres Verhalten (nur bei schwachen initialen Einstellungen und Gefühlen, wenn x internalen Cues (Hinweisreize) vorhanden; bei Zwang/Verbot (externale Rechtfertigung?) x Anwendung) - Rational à Overjustification Effekt - Zusätzliche Belohnung kann intrinsische Motivation reduzieren; zusätzliche Erklärung für eigenes Verhalten kann sich negativ auswirken - Tritt besonders bei hoher initialer intrinsischer Motivation auf à x verkehrt, wenn x initiale intrinsische Motivation Reaktanz: - Reaktion auf Beseitigung der Handlungsfreiheit (externale Rechtfertigung) - Motivationaler Zustand: Handlungsfreiheit wiederherstellen

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Soziale Kognition I: Schemata - Wie Menschen über sich und andere denken Mittel zur Vereinfachung der Urteilsbildung und Informationsverarbeitung: - Informationsbeschränkung (selektive Informationsaufnahme; begrenzter Informationsabruf) - Nutzung wenig aufwändiger Prozesse (kognitiv) (automat. Prozesse; Schemata/Skripte; Heuristiken („Daumenregeln“) Automat. Prozesse Kontrollierte Prozesse „Autopilot“ Kontrollierte Steuerung x beabsichtigt Beabsichtigt Unkontrollierbar Kontrollierbar X Anstrengung Anstrengung (Ressourcen/kognitive Kapazität) Unbewusst bewusst Schemata: - Allgemeine, abstrakte Wissensstrukturen über Dinge, Personen und Zshänge in der Welt (z.B. Stereotype, Skripte, …) - Schemageleitet: schnell, ressourcensparend - Wahrnehmung & Interpretation der soz. Welt ist konstruktiver Prozess: o Konzeptgesteuert (top-down): Verarbeitung vor Hintergrund der allgemeinen Erwartungshaltung; „Lücken füllen“ Was wird durch Schemata beeinflusst?: - Enkodierung (Kategorisierung) - Inferenzen (in Bez. setzen zu bestehendem Wissen: „going beyond the information given“) - Gedächtnis (schema-konsistente Rekonstruktion der Erinnerung) - „automat.“ Verhalten Welches Schema wird genutzt?: - Verfügbarkeit (z.B. Kind: noch x Erfahrungen/Vorstellungen) - Zugänglichkeit: o Chronisch: Häufigkeit relevant (frequency) o Temporär: kürzliche Aktivierung (recency) o Temporär: zielrelevant/wichtig ? - Anwendbarkeit - Priming: temporäre Erhöhung der Zugänglichkeit kognitiver Elemente durch vorherige Erfahrung Schemata & Gedächtnis: - effiziente Hilfe für Speicherung & Erinnerung o Schema-konsistent: Intrusionsfehler (falsche Erinnerung wegen bestimmter Erwartungen) à top-down o ´´-inkonsistent: Aufmerksamkeit à Gedächtnis à bottom-up !

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Schemata & automatisches Verhalten: - bieten schnelle Verhaltensgrundlage - wichtig unter Zeitdruck, Ablenkung, … - Shooter-Paradigma („Schieße auf bewaffnete Personen!“); Shooter Bias Randbedingungen/Einflussfaktoren? (Moderatoren) Verarbeitungstiefe: - Möglichkeit/Kapazität?: o Geringe kognitive Belastung o Geringer Zeitdruck o Geringe Müdigkeit o X Alkohol o Hohe Arbeitsgedächtniskapazität o Hohe inhibitorische Kontrolle ? - Motivation: o Hohe Selbstrelevanz o Hohe Vorurteilskontrolle o Hoher Rechtfertigungsdruck o Hohes Need für Cognition ? - à Zwei-Prozess/-System-Modell - à je mehr, desto o eher datengesteuerte Verarbeitung o weniger konzeptgeleitete Verarbeitung (Schemata?) o eher systematische Verarbeitung o weniger oberflächliche/heuristische Verarbeitung o mehr Einfluss kontrollierter Prozesse o weniger Einfluss automatischer Prozesse

Soziale Kognition II: Urteilsheuristiken Selbsterfüllende Prophezeiungen: - eigenes Verhalten kann bewirken, dass eigene Erwartungen (Schemata) Wirklichkeit werden (erwartungs-kongruentes Verhalten des Gegenübers) Urteilsheuristiken: - einfache Entscheidungsregeln (Faustregeln) - Nutzung heuristischer Hinweisreize (Cues) - führen meist zu hinreichend korrekten Urteilen; bestimmte Fehler/Verzerrungen wsh - x automatisch, aber wenig aufwändig - Tversky & Kahnemann (Nobelpreisträger 2002) Verfügbarkeitsheuristik: - Leichtigkeit entscheidender Faktor/Urteilsgrundlage, determiniert durch: o Häufigkeit der Aktivierung („frequency“?) o „recency“ !

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o Vertrautheit (z.B. Krankheiten, die ich kenne, sind wsher) o persönliche Erfahrung o Salienz o Lebhaftigkeit (z.B. Detailreichtum?) o à Vbdg zu Priming - Primär bei Schätzungen von Häufigkeiten & Wshkeiten - Simulationsheuristik: o Primär bei Schätzungen von Wshkeiten o Möglichkeit, sich etwas vorzustellen entscheidender Faktor à je leichter vorstellbar, desto wsher (z.B. leicht vorstellbare Symptome einer Krankheit à Krankheit wird für wsh gehalten) o Je leichter gedanklich rückgängig zu machen, desto größer Einfluss auf affektive Rk (kontrafaktisches Denken) ? (z.B. 2.Platzierte) Repräsentativheuristik: - Mentale Faustregel, bei der etwas danach klassifiziert wird, wie ähnlich es einem Prototyp ist - Typikalität von X für Y entscheidender Faktor (Person für Gruppe, Handlung für Handelnden, Wirkung für Ursache); wenn „Vorstellung passt“ - Wichtige Begriffe: o Kategorie (ähnlich behandelte Objekte) o Prototyp (bestes Exemplar einer gegebenen Kategorie; abstrakte Repräsentation der Merkmale, die mit K. assoziiert werden) o Basisrate (relative Häufigkeit der Mitglieder versch. Gruppen in Gesamtpopulation) - Fehlerquellen: Vernachlässigung von Basisraten („base rate neglect“), Konjunktionsfehler (conjunction fallacy) ?, Repräsentativität von Zufallsreihenfolgen Verankerung (Ankereffekt) und Adjustierung: - Grober Anfangsschätzwert à insufficient adjustment (z.B. auch fundamentaler Attributionsfehler, Rückschaufehler ?) - Erklärung: o i.a. o Modell selektiver Zugänglichkeit (einseitiges (selektives) Hypothesentesten; ankerkonsistente Info besonders zugänglich (semantisches Priming); zugängliche Info zur Schätzung benutzt; Generierung von Infos dafür & dagegen à konsistente Info zugänglich)

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Soziale Wahrnehmung und Attribution Welche Cues benutzen wir?: - Nonverbale Cues (Mimik à Enkodierung & Dekodierung der Basisemotionen (Wut, Freude, Überraschung, Furcht, Ekel, Traurigkeit à andere Emotionen Mischformen) universell, Gestik) - Paraverbale Cues (Stimme, Sprechweise) - Erscheinungsbild (Gesichtszüge (Hautton, Falten, …), Kleidung, Körperhaltung) - Kommunikationsverhalten (Blickkontakt, persönliche Umgebung (z.B. Zimmer)) Thin slices: - Kurzer Abschnitt einer Verhaltenssequenz à automatische Schlüsse auf emotionale Zustände, Persönlichkeitseigenschaften, … - Funktioniert besonders gut bei klar beobachtbaren und/oder hoch affektiven Variablen (z.B. interpersonale Wärme) Warum liegen Eindrücke manchmal daneben?: Schwierigkeiten bei Dekodierung - Sich widersprechende Cues o Affektmischung in Mimik o Mimik und Gestik widersprüchlich - Personen verstecken/verfälschen Cues o Emotionsunterdrückung o Kulturelle Regeln o Selbstpräsentation (Man will bestimmten Eindruck erwecken) Attributionstheorien: - Wie erklären sich Menschen Eintreffen/Ausbleiben bestimmter Ereignisse - A. machen Welt vorhersagbarer, kontrollierbarer (Bed. nach Sicherheit) Heider: Naive Handlungsanalyse - Vorliebe für internale Attributionen (erlauben Vorhersage für Zukunft) - Abbildung ? Kelley: Kovariationsmodell - Für Kausalattributionen Vergleich über Personen(Konsens?), Zeit (Konsistenz?) und Entitäten (alle Umgebungsvariablen außer Zeit; Distinktheit: Unterschiede zwischen E.) à nur mgl, wenn Infos aus allen drei Dimensionen - à Kovariationsprinzip: Attribution auf Ursache, mit der Ereignis kovariiert Attribution auf Konsens Distinktheit Konsistenz (Personen) (Entitäten) (Zeit) …, wenn … Person + + + + Entität + Situation !

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Kritik: o Relevante Infos im Alltag häufig x vorhanden (fehlende Infos) o Hohe Anforderungen an kognitive Leistungsfähigkeit & -willigkeit (Motivation & Mglkeit) Weiner: Attribution von Erfolg und Misserfolg - Haben Einfluss auf künftige Erwartungen, Motivation, Emotionen Interne Ursache Externe Ursache Stabil Instabil Stabil Instabil Dauerhafte Ressourcen Temporäre Können (soz. Ressourcen (Wissen, Anstrengung Kontrollierbar Kontakte, (z.B. Rat, Fertigkeit) finanzielles Unterstützung) Vermögen) Leichtigkeit Begabung bzw. (z.B. Energie Glück/Zufall Unkontrollierbar Schwierigkeit Intelligenz) der Aufgabe Attributionsfehler/-verzerrungen: - Informationsmangel - Nicht alle Infos werden systematisch verarbeitet - Kausalattributionen beeinflusst durch Vorwissen & Erwartungen, erlernte Attributionsstile, Kontextvariablen - Fundamentaler Attributionsfehler/Korrespondenzverzerrung o Tendenz, von Verh. auf Eigenschaft zu schließen (Vernachlässigung situativer Faktoren) o Salienz der Person größer als der Situation (Person sichtbar, Umstände x) à Aufmerksamkeitsfokus à eher genutzt o Zwei Stufen des Attributionsprozesses (automatische internale A. à Anpassung unter Einbezug der Situation x weit genug (aufwändig) - Actor-Observer Bias o Beobachter attribuiert internal; Handelnder external o Salienz unterschiedlich; Kontrollbedürfnis o (Meta-Analyse) - False-consensus Bias o Eigenes Verhalten wird als typisch eingeschätzt o Wunsch, auf der „richtigen“ Seite zu stehen; Selektiver Kontakt (falscher Schluss von subjektiver Stichprobe (Peer-Group: Ähnlichkeit) auf Population

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Implizite Persönlichkeitstheorien: - Eine Art von Schema, die uns von einer Eigenschaft auf andere schließen lässt (z.B. guter Vortrag à mächtig, dominant) Halo-Effekt: - Gutaussehende Menschen werden für erfolgreicher gehalten

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Prosoziales Verhalten - steigert eigenes Wohlbefinden, v.a. wenn Entscheidung autonom Def.: - Prosoziales Verhalten: helfen, Wohlbefinden anderer steigern, positiv, konstruktiv - Altruismus: Verhalten mit der alleinigen Absicht anderen zu helfen, prosoziales Verhalten ohne/gegen jegliches Eigeneinteresse à Gibt es das? Evolutionspsychologische Ansätze: - Genetische Faktoren (durch natürliche Selektion entwickelt) à Hilfeverhalten begünstigt Weitergabe eigener Gene: Überleben der eigenen Gene wichtig - Kritik: Sympathie als alternative Erklärung, Hilfeverhalten auch ggüber Nicht-Verwandten (direkte Reziprozität), Ruf zu helfen (indirekte Reziprozität) z.B. durch Erlernen sozialer Normen Sozialer Austausch: - Wenn N>K - N Helfen: späterer Empfang von Hilfe, Emotionen beeinflussen, Anerkennung, Stolz; N Nicht-Helfen: Sicherheit, x Leid sehe...


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