Zusammenfassung Sozialpsychologie 2 PDF

Title Zusammenfassung Sozialpsychologie 2
Course Psychologie
Institution Universität Potsdam
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Sommersemester...


Description

Sozialpsychologie 2 Kausalattribution – Attribution/Attribuierung = Zuschreibung von Ursache + Wirkung + Konsequenzen (für das Erleben und Verhalten) von Handlungen und Vorgängen – Attributionstheorie = Methode, wie man eigenes und fremdes Verhalten erklärt → Gegenstand: Prozesse und Bedingungen der Ursachenzuschreibung für Ereignis – Funktionen: – Erklärung, Vorhersage, Kontrolle von Verhalten – Selbstwertverteidigung, -steigerung – Selbstdarstellung – relevante Begriffe: – Kausalität, Verantwortung, Schuld, Begründung, Rechtfertigung – Analyseschema – vorausgehende Bedingungen (Informationen, Stimmung, Motivation) → Kausalattribution → Auswirkungen (Verhalten, affektive Reaktionen, Erwartungen) – Fritz Heider – naive Handlungsanalyse – Der Mensch als naiver Wissenschaftler auf Ursachensuche – internal (Verhalten aufgrund von Einstellung, Charakter, Persönlichkeit) vs. external (Verhalten aufgrund von Situation, alle Menschen würden gleich reagieren) – stabil vs. Variabel – 4 Ursachen: Fähigkeit (Macht), Anstrengung (Bemühen, Motivation), Schwierigkeit, Zufall – Selbstwertstützende Attribution: Erfolg → internal, Misserfolg → external – Attribuierung in Beziehungen – zufriedene Partner: positives Verhalten = internal, negatives Verhalten = external – unzufriedene Partner: umgekehrt – Auslösebedingungen von Attribuierung: – negative, unerwartete oder unkontrollierbare Ereignisse – Kelley – Mensch als naiver Statistiker – Kovariationspronzip: – Indentifikation eines Faktors als Ursache, der mit Effekt über Personen (Konsensus), Stimuli (Distinktheit), Zeitpunkte (Konsistenz) kovariiert – Voraussetzung: mehrere Beobachtungen – Personenattribution: immer bei bestimmter Person – Stimulusattribution: immer bei bestimmtem Stimulus (Obj ekt, Ort, …) – Umständeattribution: immer bei bestimmtem Zeitpunkt – Konfigurationsprinzip (bei nur einer Beobachtung) = nicht wichtig! – kognitive Attributionsfehler – fundamentaler AF / Korrespondenzverzerrung: Bevorzugung dispositionaler Erklärungen, trotz Evidenz für situative Erklärung – falscher Konsensus Effekt: dispositionale Erklärung, wenn Verhalten vom angenommenen Konsensus abweicht (Was würde ich tun?) – Actor-Observer-Effekt: perspektivenabhängige Attribution (durch unterschiedlichen Aufmerksamkeitsfokus) EXP – Auffälligkeits-Effekt: Annahme des auffälligsten Faktors als Ursache (oberflächlich, heuristisch – motivationale Attributionsfehler – selbstwertdienlicher AF (self-serving-bias): Erfolg = internal, Misserfolg = external (bei Depressiven umgekehrt) – gruppendienlicher AF (group-serving-bias): Erfolg der Eigengruppe = internal, Erfolg der Fremdgruppe = external

Attraktivität und Paarbeziehung – Affiliation = Grundbedürfnis – Tendenz, unabhängig von Gefühlen gegenüber anderen ihre Gesellschaft zu suchen → nicht allein sein wollen – Eingehen von Bindungen = überlebenswichtig (Evolutionstheorie, Bindungstheorie) – interpersonale Attraktion bedingt durch: – Kommunikation des Mögens – Effekt des Gemocht-Werdens: „zurück-mögen“, negative Rückmeldung → Enttäuschung/Ärger, Erhöhung/Erniedrigung des Selbstwerts (pos./neg. Verstärkung) – Ähnlichkeit (bzgl. Einstellungen, Werten, sozioökon. Merkmalen, Persönlichkeitsmerkmalen,...) – positive lineare Korrelation – Verstärkungs-Affekt-Modell (klassische Konditionierung): US positive Verstärkung einer Einstellung etc. + CS Anwesenheit des anderen → CR Attraktion, Annäherung/Vermeidung, Präferenzurteile – Ähnlichkeit in problematischen Eigenschaften → negative Wirkung, Distanzierung – Ähnlichkeit in Persönlichkeitsmerkmalen (EXP Represser-Sensitizer) – Ähnlichkeit im Bindungsstil (pos. Korr.!) – Stile: sicher, ämgstlich-ambivalent, gleichgültig-vermeidend, ängstlichvermeidend – besonders attraktiv: sicher, ängstlich-ambivalent – Ähnlichkeit in spontanten Reaktionen: Aussage über eigenes Erleben (kann andere Unähnlichkeiten überbrücken) – Paare: besonders ähnliche Werte, Autoritarismus; auch ähnliche phys. Attraktivität – Ausgeglichenheit/Balance: Triade (Relationen zwischen Personen + Einstellungsobjekt → EXP) – Nähe – je häufiger Begegnung → desto eher Freundschaft – EXP Wohnheim (je weiter entfernt → desto weniger Freunde) – Mere exposure: wiederholte Wahrnehmung → sympathischer (unabhängig von bewusster Urteilsbildung); nicht bei anfänglicher negativer Bewertung; ohne direkte Interaktion → Verstärkung des Effekts durch harmonische + kooperative Interaktion – Perfektion/Missgeschick – Perfektion als Selbstwertbedrohung empfunden (bewundernswert, aber unmenschlich) – Missgeschicke machen kompetente Menscheen sympathischer → kognitive (Leistung) und affektive (z.B. Perfektion) Bewertung muss nicht übereinstimmen – Aktual-Selbst/Ideal-Selbst – Aussehen: Wer schön ist, ist auch gut. + Wer gut ist, ist auch schön. → beeinflusst kognitive und affektive Bewertung + beides gegenseitig – Auswirkung von Attraktion auf: – Wahrnehmung (z.B. attraktiv = größer) – Bewertung (Leistungen) – Verhalten (offener) – Pluralistische Ignoranz: Mehrheit insgeheim Meinung A, aber Annahme, dass Mehrheit Meinung B hat. – Bystander-Effekt: kein Eingreifen in Notfallsituation, da Annahme, dass Mehrheit glaubt, es ist kein Notfall – Affiliationskontext: Nichtansprechen als Desinteresse gewertet → wer macht den ersten Schritt? – Annahme, dass man selbst mehr Hemmungen durch Zurückweisungsangst hat – Eigenzögern durch Zurückweisungsangst begründet, Fremdzögern durch Desinteresse – Faktoren zwischenmenschlicher Attraktivität – Unterschätzung der Situation: Fehlattribution von Gefühlen (Angst → Attraktion) – Bedeutung von Status: – Männer: Suche nach physisch attraktive Partnerin → Symbol für Jugend, Gesundheit, Reproduktionsfähigkeit – Frauen: Suche nach Partner mit hohem Status → Symbol für Ressourcen (Nahrung, Unterkunft,...) – Exp.: Bilder von unterschiedlich attraktiven Personen in statushoher vs. Statusniedriger Berufskleidung → Bewertung nach Attraktivität









– Fertilität: – Auswirkung auf weibliche Kognition: – gesteigerte wahrgenommene eigene Attraktivität – Wahl auffälliger Kleidung – stärkeres Flirtverhalten – reduzierte Kommunikation mit männlichen Verwandten – Bevorzugung maskuliner Gesichter (symmetrisch, ausgeprägtes Kinn) und Geruch symmetrischer Männer während fruchtbarer Tage – Auswirkung auf männliche Kognition: gesteigertes Hofieren, mehr Trinkgeld – Farbe Rot = ein motivationaler Faktor (Annäherungssignal im sozialen Kontext) – Folge gesellschaftlicher Konditionierung (Werbung, Straßenverkehr, Kunst; Autorität, Status, Wohlstand) – Folge biologischer Prädispositionen (Hintern von Affen) – positive Erfahrungen/Möglichkeiten → automatische Annäherung → unbewusste Attraktion – Exp mit Affen: weibliche Affen betrachten rot eingefärbtes Gesicht männlicher Affen länger – Studie 1 – Wirkung von Rot auf Männer und Frauen – Frau/Mann auf rotem vs. Weißem Hintergrund → Einschätzung der Attraktivität – Frau/Mann mit rotem vs. Blauem T-shirt → Einschätzung der Attraktivität, sexuelles Verlangen, Verhaltensintention, Big 5 (A + E) – Studie 2 – Wirkung von Rot auf Männer (Verhaltensmaße) – 24 Konversationsfragen unterschiedlicher Intimität → Auswahl von 5 – Abstand von Stühlen in Raum – Studie 3 – Wirkung Rot auf Männer – Mann auf rotem vs. Grauen Hintergrund → Einschätzung des Status' – Status gegeben → Einschätzung der Attraktivität Modelle der Beziehungszufriedenheit – Austauschtheorie (Thibaut, Kelley): Kosten-Nutzen-Analyse, Vergleichsniveau für Alternativen – Equity-Theorie (Adams, Walster): Investitionen A/Erträge A = Investitionen B/Erträge B – Ähnlichkeit vs. Komplementarität der Bedürfnisse Beziehungsentwicklung – Murstein: S-V-R-Trichtermodell – Stimulus-Phase: Kompatibilität der äußeren Merkmale wichtig zu Beginn – Value-Phase: Kompatibilität der Werthaltungen wichtig nach Beginn einer engeren Beziehung – Role-Phase: Kompatibilität der Rollenvorstellungen wichtig für Konsolidierung der engen Beziehung – Stufenmodell der Beziehungsentwicklung – A: initial Attraction → Nähe, Einstellungsähnlichkeit,... – B: building a relationship → physische Attraktivität, Reziprozität – C: Continuation → wahrgenommene Equity – D: Deterioration → Investment – E: Ending → Vergleichsniveau für Alternativen Umgang mit Beziehungsproblemen – Wahrnehmung einer Verschlechterung – aktive Reaktion: negativ = Exit (Schluss machen) vs. Positiv = Voice (Bemühung um Verbesserung) – passive Reaktion: negativ = Neglect (hinnehmen, weiterlaufen lassen) vs. Positiv = Loyality (Abwarten, dass Besserung eintritt) Modell der Beziehungsauflösung – intrapsychische Prozesse: Rückzug, benachteiligt fühlen – dyadische Prozesse: Kommunikation der Unzufriedenheit mit ungewissem Ausgang – soziale Prozesse: Kommunikation der Probleme nach Außen – „Grabpflege“: Nachbereitung und Rekonstruktion der Beziehungs-Vergangenheit – „Wiederauferstehung“: Neubesinnung, -orientierung

– Einsamkeit = Diskrepanz zwischen tatsächlichem und angestrebtem Ausmaß sozialer Kontakt – subjektiv, nicht an Zahl sozialer Kontakte messbar – emotionale vs. Soziale Einsamkeit – begünstigende Faktoren: – Ende einer Partnerschaft – räumliche Trennung von Familie etc. – Statusveränderungen – qualitative Veränderungen in Beziehungen – Folgen: Bedeutung von Attributionsprozessen Prosoziales Verhalten – Hilfeleistung = Verhalten mit der Absicht einer anderen Person zu helfen – Prosoziales Verhalten = Hilfeleistung, die nicht nur berufliche Pflichten motiviert oder bedingt ist – z.B. Hilfeverhalten, Zivilcourage, Spendenverhalten – egoistische Motive: Minderung des eigenen Unbehagens beim Anblick des Leids anderer → Hilfe nur wenn kein anderer Weg (Flucht) – altruistische Motive: Minderung des Leids anderer wegen empathischer Einfühlung → Hilfe auch bei Fluchtmöglichkeit – Altruismus = prosoziales Verhalten mit oberstem Ziel anderer Person zu helfen (ohne Belohnungserwartung, soziale Anerkennung,...) – Restitution = Hilfe als Reaktion auf vorausgehende Handlung – Kompensation = Wiedergutmachung nach zugefügtem Schaden – Reziprozität = Erwiderung einer Hilfeleistung – Basiskomponenten von Hilfeleistungen: – Gebermerkmale – Empfängermerkmale – Weiners attributionale Theorie der sozialen Verantwortlichkeit (auslösender Reiz → wahrgenommene Verantwortlichkeit → Ärger vs. Mitleid → entsprechende Handlung) – Merkmale der Hilfeleistung – Kontextmerkmale – Bystander Effekt = je mehr potentielle Helfer, desto geringere Hilfewahrscheinlichkeit – Ursachen: pluralistische Ignoranz, Verantwortungsdiffusion, Bewertungsangst – Bystander Interventionsmodell (Skript) – stärker in Alltagssituationen, als Notfallsituationen (Situationsinterpretation eindeutiger) – schwächer: – in Notfallsituationen, wenn Täter anwesend – wenn Helfer physische Gefahr droht – wenn potentielle Helfer sich untereinander kennen → geringere Bewertungsangst – je mehr Männer unter Bystandern – Theorien des prosozialen Verhaltens – evolutionstheoretischer Ansatz: Aufs Spiel setzen der eigenen genetischen Fitness, ABER Erhöhung der Überlebenschancen des Gen-Pools, statt des Individuums – individualistischer Ansatz: Verstärkung, Modell-Lernen, Stimmungseinflüsse – normativer Ansatz: Verpflichtung, im Sozialisationsprozess erworben – Norm der sozialen Verantwortung: Hilfebedürftigen helfen – Norm der Fairness: denjenigen helfen, die Hilfe verdienen (alles mögliche selbst versucht) → Subsidiaritätsprinzip (erst versuchen sich selbst zu helfen, dann Hilfe von außen/Hilfe zur Selbsthilfe) – Norm der sozialen Gerechtigkeit: denjenigen helfen, denen Unrecht widerfahren ist, unschuldig – Norm der Reziprozität: gegenseitig helfen; Erwartung zukünftiger Gegenhilfe (egoistisch motiviert) → soziale Austauschtheorie: andere so behandeln, wie sie uns behandelt haben (positive Reaktionen auf

positives Verhalten, negative Reaktionen auf negatives Verhalten) → prosoziale Reziprozität: Hilfe nach empfangener Hilfe – positive Emotionen und Hilfeleistung – nicht immer größere Hilfeleistung (wegen Mehrdeutigkeit des Hilfebedürfnisses, Machtverlust, Bloßstellung) → Skript – kein Unterschied bei Zivilcourage – Erklärungen des Zusammenhangs: – Affect Priming: positive Emotionen machen positive Kognitionen salient → Förderung positiver Verhaltensweisen – Affect as information: positiver Affekt signalisiert Sicherheit → gute Stimmung als Heuristik, dass keine Gefahr droht – Mood maintenance – negative Emotionen und Hilfeleistung (Skript) – intrinsische Motivation und freiwilliges Arbeitsengagement – beruht auf selbstbestimmter Eigenmotivation – positive Faktoren: hohe Zufriedenheit + Fairness, positive Stimmung, höhere Bildung, Vorbildwirkung von Vorgesetzten, unterstützendes Führungsverhalten – Faktoren, die Hilfeleistung beeinflussen: – Kosten der Hilfeleistung und des Nicht-helfens – Attributionen der Ursachen der Hilfsbedürftigkeit – Nutzen der Hilfe – Stimmung – Geschlecht – Persönlichkeitsmerkmale: Empathie – Methoden zur Erfassung prosozialen Verhaltens: – reaktive Messverfahren: direktes Bitten, Gewinnaufteilung – nonreaktive Messverfahren: Simulation von Unglücksfällen, Lost-Letter, Wrong-Number – Persönlichkeitsmaße – Laborexperimente mit verschiedenen Hilfeleistungskriterien: Retten, Spenden, Teilen – Feldexperiment in New Yorker U-Bahn – UV: Ursache (Betrunken vs. Behindert), Hautfarbe, Hautfarbe des Helfers – Ergebnisse: – in 95% der Fälle → Hilfe für Behinderten – in 50% der Fälle Hilfe für Betrunkenen – Männer häufiger als Frauen – Hautfarbe*Hautfarbe*Ursache (wenn betrunken, dann eher Hilfe für Gleichfarbigen) – Elaine-Experiment (Skript) – Hilfeleistung in Notfallsituationen (Skript!) – Notfallsituation = Bedrohung von Leben/Wohlbefinden/Eigentum, geringe Auftretenswahrscheinlichkeit, große Varianz zwischen Situationen, Unvorhersehbar, Notwendigkeit schnellen Entscheidens/Handelns, keine eingeübten Verhaltensmuster – Zivilcourage – mutiges, selbstgesteuertes Verhalten (nicht durch Anweisungen veranlasst) – zum Ausdruck bringen von Unmut über etwas ohne Rücksicht auf mögliche negative Folgen durch Obrigkeiten – hohe internale Kontrollüberzeugung – positiver Zusammenhang mit sozialer Verantwortung – Zivilcouragetraining an Schulen: Multiplikatorentraining – 6 Regeln: – Helfen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen – andere direkt zur Mithilfe auffordern – genau beobachten, Tätermerkmale einprägen – Hilfe unter 110 organisieren – um das Opfer kümmern – als Zeuge zur Verfügung stellen – Hilfeleistung aus Sicht des Empfängers

– Hilfeempfang = selbstwertbedrohlich – negative Reaktionen nach Hilfeempfang, wenn: – große Ähnlichkeit Helfer-Hilfeempfänger – Gegenleistung unmöglich – Hilfe normativ unangemessen/übertrieben – Hilfe nicht spontan, sondern nach Bitten – Geschlechtsunterschiede bei Hilfeleistung – Kinder: Experiment Gewinnaufteilung, Spendenverhalten → kaum Geschlechtsunterschiede, Mädchen weniger von Kontext beeinflusst – Erwachsene: – in Notfallsituation Männer schneller + öfter – aber: nur bei Hilfeleistung, die männlicher Geschlechterrolle nähersteht (Autopanne, Unfall) – feminine Aufgaben (beruhigen von Kind): Frauen öfter – in Alltagssituationen bei geschlechtsunspezifischen Situationen kein Unterschied – Frauen helfen eher bei hoher Abhängigkeit des Hilfeempfängers, Männer bei niedriger – Geschlechtsstereotype, Selbstdarstellung, Hilfesuche – Männer suchen eher Hilfe bei: unattraktive Frau, attraktiver Mann > attraktive Frau – Frauen suchen eher Hilfe bei: attraktiver Mann > attraktiver Frau, unattraktiver Mann Aggression – Aggression = antisoziales Verhalten (es gibt keine „gute“ Aggression), mit Absicht eine andere Person zu schädigen → auch wenn kein Schaden eintritt – Gewalt = Verhalten mit Absicht anderer Person schweren körperlichen Schaden zuzufügen – Aspekte aggressiven Verhaltens: – Verhaltensmodalität: verbal, physisch, relational – Verhaltensqualität: Handeln vs. Unterlassen – Unmittelbarkeit: direkt vs. Indirekt (Gerüchte) – Sichtbarkeit: offen vs. Verdeckt – Auslösung: unprovoziert vs. Provoziert – Zielrichtung: feindselig vs. Instrumentell – Art der Schädigung: physisch vs. Psychisch – Dauer der Konsequenzen: vorübergehend vs. Anhaltend – soziale Einheiten: Individuen vs. Gruppen – Messmethoden – Beobachtungen – natürliche Beobachtung – Feldexperimente – Laborexperimente: z.B. Bobo-Doll – Befragung (wenn keine Verhaltensdaten möglich) – Selbstberichte (z.B. sexual experiences survey, conflict tactics scales → Paarbeziehung) – Fremdeinschätzungen (Eltern, Lehrer, Mitschüler,...) → Ermittlung der Übereinstimmung – Fragebögen – Aggression Questionnaire – State-Trail-Ärger-Inventar – Auswertung von Archivdaten (kriminalistische Daten, Gerichtsakten, Metereologische Daten, historische Daten) – projektive Verfahren (z.B. Picture Frustration Test, Thematischer Apperzeptionstest TAT) – mehrdeutiges Reizmaterial → Hineinprojizieren von Gedanken und Reaktionen – biologische Theorien aggressiven Verhaltens – Ethnologie: Das Dampfkesselmodell – auf Tierstudien basierend, Aggression = Triebgesteuert – Anstauen von Energie → Ablassen der Energie durch äußere Reize (Rivale) – je mehr Energie vorhanden, desto schwächere Reize nötig

– kein Außenreiz → spontane Entladung – Abfuhr der Energie auf unschädlichem Weg notwendig → z.B. Sport – Kritik: – wenn Energie gerade abgebaut, erstmal keine aggressive Handlung ? – Durch Energiestau regelmäßiges „Überlaufen“ ? – Energieabfuhr durch Sport wirkt nicht aggressionsreduzierend – Evolutionstheorie – survival of the fittest → aggressivste Mitglieder einer Art haben beste Fortpflanzungschancen → Weitergabe der aggressiven Gene – Aber: ungebremste Durchsetzung führt zur Auslöschung der Art → Regeln für innerartliche Aggression: Unterwerfungsrituale, Gesetze, Normen – genetische Einflüsse – Zwillingsstudien (EZ ähnlicher in Aggressionsausmaß als ZZ → genetisch bedingt) – Adoptionsstudien (Adoptivkinder ähnlicher zu leiblichen Eltern → genetisch bedingt) – genetische Ähnlk. sagt Ähnlk. im aggressiven Verhalten vorher, aber breite Varianz – genetische Disposition entwickelt sich nur bei bestimmten Umwelteinflüssen – psychologische Theorien aggressiven Verhaltens – Frustrations-Aggressionshypothese – Frustration = Unterbrechung einer zielgerichteten Handlung – ursprüngliche deterministische Fassung: Frustration führt immer zu Aggression; Aggression immer Folge von Frustration – Aber: auch andere Folgen von Frustration, andere Auslöser von Aggression – neue probabilistische Fassung: Frustration erhöht Auftretenswahrscheinlichkeit von Aggression → Wann? – Aggressive Hinweisreize → größeres aggressives Verhalten – Erregungsübertragung: neutrale Erregung 8z.B. Sport) verstärkt Frustration bei falscher Ursachenzuschreibung (Quelle nicht mehr bewusst) – soziale Lerntheorie (Bandura) – Aggression = gelerntes Verhalten, Imitation (durch direkte Verstärkung, stellvertretende Verstärkung bei Beobachtung) – sozial-kognitive Theorie – Aggression = Ergebnis sozialer Lern- und Informationsverarbeitungsprozesse, die zur Entwicklung aggressiver Skripts (kognitive Schemata) führen → handlungsleitend – Bestandteile aggressiver Skripts: – typische Auslöser und Formen von Aggression – typische Interpretationsmuster (feindseliger Attributionsstil) – Normen, die Aggression als angemessen/unangemessen auslegen – typische mit Aggression verbundene Emotionen – Geschlechtsunterschiede: bei Frauen vor allem indirekte/relationale Gewalt und Gewalt im deindividuierten Kontext – Situationseinflüsse auf Gewalt: – Alkohol: besonders beim Placebo-Effekt (Alkohol erwartet) – Umweltstressoren: soziale Enge, Lärm, Luftverschmutzung – Temperatur: – Forschungsdesigns: – Vergleich geografischer Regionen (Aber: Einfluss soziodemograph. Variablen) – Vergleich zeitabhängiger Temperaturunterschiede (Alternativerklärung: temperaturabhängige Aktivitäten) – Ko-Variationseffekte von Temperatur und Aggression im Labor – wärmer → größere Aggression (während einem Jahr, aber auch globale Erwärmung) – Mediengewalt (frei zugänglich vorhanden, wird reichlich konsumiert) – Analyse des deutschen Fernsehprogramms – 58 % enthält mindestens eine Gewaltdarstellung – 33% aus sozial akzeptierten Motiven – neutrale Botschaft/Kontext, keine explizite Bewertung – kurzfristige Effekte: Nachahmungshandlungen (copy-cat violence, Werther-Effekt),

experimentelle Handlungen/Ausprobieren – langfristige kognitive, affektive und V...


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