Zusammenfassung Sozialpsychologie 1 PDF

Title Zusammenfassung Sozialpsychologie 1
Course Sozialpsychologie
Institution IU Internationale Hochschule
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Sozialpsychologie Lektion 1 Die Macht des Sozialen Gegenstand und Forschungsmethoden der Sozialpsychologie Persönlichkeitspsychologen: betrachtet die Unterschiedlichkeit der Menschen; erforscht wie bestimmte Persönlichkeitsmerkmale; erklären Denken, Fühlen und Verhalten auf der Basis von Persönlichkeitsdispositionen Soziologen: betrachten gesamtgesellschaftliche Phänomene, erforschen soziale Gemeinschaften in ihrer Struktur und Funktion Sozialpsychologen: erforschen das Erleben und Verhalten von Menschen in Interaktion mit ihrer sozialen Umwelt; untersuchen wie der Einzelne von anderen und der umgebenden Situation beeinflusst wird und seinerseits selbst die Situation beeinflusst Fundamentale Axiome = angenommene Grundsätze: ▪ Menschen konstruieren ihre eigene Realität. ▪ Das gesamte Erleben und Verhalten werden von sozialen, also zwischenmenschlichen Beziehungen beeinflusst. Forschungsbereiche der Sozialpsychologie: (S. 13) o Sozialer Einfluss = Beeinflussung durch das Handeln anderer o Soziale Rollen = Erwartungen an eine Person o Soziale Kognition = wie man über sich selbst und andere denkt o Soziale Wahrnehmung = Informationen über die Merkmale anderer sammeln o Das Selbst = Wissen über sich selbst o Einstellungen und Bewertungen Forschungsmethoden der Sozialpsychologie:  Beobachtung  Korrelation (Zusammenhänge aufzeigen und daraus eine Vorhersage ableiten)  Experiment (beantwortet Kausalfragen) o Feldexperiment o Laborexperiment

1.2 Zentrale sozialpsychologische Experimente Forschung beginnt immer mit einer Vermutung oder Hypothese. Anschließend werden Gesetzmäßigkeiten formuliert und danach mit wissenschaftlichen Experimenten ihre Realität geprüft. Konfident: Vertrauter des Versuchsleiters, scheinbar eine weitere Versuchsperson Der Konfident führt absichtlich eine Veränderung einer Situation herbei. Anhand dieser Veränderungen können dann die Konsequenzen untersucht werden.

KONFORMITÄTSSTUDIE von Solomon Asch Wie sehr lassen sich Personen durch ein von der eigenen Meinung abweichendes Urteil der Mehrheit beeinflussen? Aschs Konformitätsstudien zeigen, dass ein falsches Urteil der Mehrheit die eigene Urteilsbildung beeinflussen kann. Das Experiment von Asch zeigt Linien. Die Versuchspersonen müssen abstimmen, welche Linie gleich lang ist, wie die Referenzlinie. Die Konfidenten des Versuchsleiters führen die anderen Versuchspersonen gewollt in die Irre und geben ein falsches Urteil ab. Die Versuchspersonen fühlen sich verunsichert und geben teilweise ebenfalls falsche Urteile ab, obwohl die richtigen Antworten offensichtlich sind. MILGRAM-EXPERIMENT zum Gehorsam Versuchsleiter: Psychologe Stanley Milgram ▪ Testet die Bereitschaft durchschnittlicher Personen, autoritären Anweisungen auch dann Folge zu leisten, wenn sie in direktem Widerspruch zu ihrem Gewissen stehen. ▪ Versuchspersonen und der Vertraute des Versuchsleiters waren in unterschiedlichen Räumen, konnten sich aber hören ▪ Der Versuchsleiter betonte das Interesse der Wissenschaft und trug einen weißen Kittel, um die Autorität zu unterstreichen. ▪ Die Versuchspersonen mussten die Vertrauten mit Stromschlägen bestrafen, wenn sie Wortpaare nicht richtig zusammengesetzt haben. Diese Stromschläge waren jedoch nicht real! ▪ 65% zeigten den maximalen Gehorsam! (Bis zum höchsten Stromstoß, wenn der Versuchsleiter anwesend war!) ▪ Bei Instruktionen per Tonband oder Telefon handelten die Probanden (Lehrer) häufiger zugunsten des „Schülers“. ▪ Psychiater schätzten den Prozentwert auf unter 0,2%. Schockierender weise gehorchten über 60% bis zum Schluss und hätten sogar den Tod des „Schülers“ in Kauf genommen. ▪ Das Experiment erlangte heftige Kritik, da es den Versuchspersonen in eine psychisch stark belastende Situation brachte und ihnen somit Leid zufügte. ▪ Es wurden danach ethische Richtlinien für die Zulassung von psychischen Experimenten aufgestellt. Damit wurde der Einsatz von Menschen in psychologischen Forschungen gereglt.

Zimbardos STANFORD PRISON EXPERIMENT zur Rollenkonformität Versuchsleiter: Philip Zimbardo ▪ 1972 Hypothese: Soziale Rollen üben großen Einfluss. Soziale Rollen können die Kontrolle über die persönliche Identität von Individuen übernehmen. ▪ 24 gesund, normale und durchschnittliche Studenten aus der Mittelschicht wurden durch Münzwurf in zwei Gruppen geteilt. o Gefangenen: Kittel mit aufgedruckter Identifikationsnummer, Gummisandalen, Kappe, Kette mit Schloss um den Knöchel o Wärter: Uniform, Trillerpfeife, Gummiknüppel, verspiegelte Sonnenbrille ▪ Der Versuchsleiter beauftragt die Wärter, dass die Häftlinge nicht ausbrechen dürfen, denn dann ist das Experiment gescheitert. ▪ Die Wärter bekommen vom Versuchsleiter vollkommene Handlungsfreiheit und den Befehl alle notwendigen Maßnahmen und Regeln auszuarbeiten, sodass Ruhe und Ordnung im Gefängnis herrschen. ▪ Das Experiment sollte 14 Tage dauern wurde aber nach 6 Tagen abgebrochen, da die Häftlinge von den Wärtern schikaniert und gedemütigt worden sind. ▪ Einige der Gefangenen verhielten sich passiv, hilflos und wurden depressiv. ▪ Bewertet wurde das Verhalten der Wärter in dem Wissen, dass ihnen bewusst war, dass es sich hierbei um ein psychologisches Experiment handelte. ▪ Das simulierte Gefängnis befand sich im Keller des psychologischen Instituts der Standford University in Kalifornien. ▪ Die Studie wird bis heute kontrovers diskutiert und sehr kritisch betrachtet.

Lektion 2 Sozialer Einfluss 2.1 Sozialer Einfluss und Affiliation Zentrale Fragen der Sozialpsychologie: Wie entsteht sozialer Einfluss? Wie wirkt sozialer Einfluss? Verständnis: o wie geschehen katastrophale Verbrechen der Menschheitsgeschichte? o Warum sind normale Menschen daran beteiligt Die Erkenntnisse => künftig Ähnliches verhindern und wünschenswertes Verhalten fördern. Sozialer Einfluss = Die Wirkung einer Person oder Personengruppe auf die Gefühle, Gedanken und Verhalten anderer. Wirkungsquellen ▪ Tatsächlich Anwesende ▪ Implizit Anwesende (Verstorbene sind bei ihrer Beerdigung implizit anwesend)

▪ Vorgestellte Person Analyseebene der Sozialpsychologie: Individuum im Kontext seiner sozialen Situation/Umwelt Affiliationsbedürfnis (Anschluss, Angliederung): grundlegender Mechanismus des menschlichen Verhaltens Menschen nehmen sozialen Kontakt zu anderen auf um ihr Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Geborgenheit auf und haben dabei den Wunsch akzeptiert zu werden. Affiliationsmotiv/Anschlussmotiv = Relikt früherer Kultur Bedeutung von Affiliation: ▪ Schutz vor Feinden ▪ Sicherung des Lebensunterhalts ▪ Fortbestehen der eigenen Art Das Affiliationsbedürfnis unterscheidet sich je nach Stärke, Richtung, Situation und Individuum.

2.2 Beiläufiger sozialer Einfluss Welche Auswirkungen hat die Anwesenheit anderer Menschen auf die Leistung eines Einzelnen? Bedingungen für steigende Leistung eines Einzelnen: ▪ Ist die Einzelleistung messbar oder nicht? ▪ Liegt Bewertungsangst vor oder nicht? Sorge um Leistungsbewertung? ▪ Ist der einzelne erregt oder angespannt? ▪ Ist die Aufgabe komplex oder einfach? Beiläufiger sozialer Einfluss = Effekt, dass allein die Anwesenheit anderer Menschen einen Einfluss auf das Verhalten eines Einzelnen hat Soziale Erleichterung und soziales Faulenzen Personen reagieren mit erhöhtem Energielevel, wenn sie bei der Aufgabenerfüllung nicht allein sind oder sich beobachtet fühlen. Anwesenheit anderer lenkt ab und führt zu einer geteilten Aufmerksamkeit. Soziale Erleichterung = Die Social-Facilitation-Theorie besagt, dass Lebewesen bei bloßer Anwesenheit von Artgenossen bei einfachen Aufgaben bessere Resultate erzielen. Bei komplexen Aufgaben kehrt sich diese Erleichterung um und die Leistung der Person sinkt. Soziale Faulenzen = Sobald Individuen im Kollektiv mit anderen auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten und dabei ihre Einzelleistung nicht bekannt wird, reduziert sich ihre physiologische Anspannung. Bild einfügen

Konformität und Einfluss sozialer Normen auf das menschliche Verhalten Konformität = Änderung des Verhaltens aufgrund des realen oder vermeintlichen Einflusses anderer Normativer sozialer Einfluss = wirkt, wenn Personen sich aus dem Bedürfnis nach Zugehörigkeit und sozialer Anerkennung anpassen ▪ ▪ ▪ ▪ ▪

Individuen richten sich nach der Mehrheit, um akzeptiert zu werden Dabei fungieren Regeln und Standards Gruppenmeinungen und Gruppenverhalten als soziale Normen Man orientiert sich an der Kleidung, Meinung und Vorlieben der anderen Wunsch nach Zugehörigkeit ist aber nicht immer der Grund für Anpassung

Faktoren, ob und in welchem Maß normativer Einfluss wirkt: o o o o o o

Art des Urteilsgegenstands Persönliche Bedeutsamkeit eines korrekten Urteils Bedeutsamkeit der Gruppenzugehörigkeit Glaubwürdigkeit/Expertise der anderen Personen Gruppengröße Einmütigkeit (gleiche Meinung) der anderen Personen

In der Sozialpsychologie wird erforscht, unter welchen Bedingungen sich Menschen konform zu Mehrheit verhalten. Soziale Normen = Regeln und Standards, die von Gruppenmitgliedern akzeptiert werden (können explizit formuliert sein, oder auch nicht) ▪ Gemeinsame Werte einer Gruppe dienen als Leitlinie.

▪ Ausdruck der gemeinsamen Erwartungen ▪ Das Steuern des Verhaltens Einzelner wirkt strukturierend ▪ Gibt den Menschen gewisse Handlungssicherheit und Orientierung Informativer sozialer Einfluss = Personen schließen sich der Meinung anderer aus dem Bedürfnis an, zu wissen, was richtig ist. Man hält sich konform, weil man aus eigener Unwissenheit die Mehrheit als nützliche Informationsquelle ansieht. Ziel: Richtig handeln. „Wenn alle es machen, dann wird es schon richtig sein.“ Private Akzeptanz oder Konversion = liegt vor, wenn sich eine Person nicht nur öffentlich der Meinung respektive dem Verhalten anderer anpasst, sondern auch innerlich überzeugt ist, dass sie richtig handelt. ➔ Bedürfnis nach Korrektheit und Anerkennung ist befriedigt! Öffentliche Compliance = Öffentliche Konformität ohne innerliche Überzeugung 2.3 Gruppe, Rolle und Status Menschen bilden Gruppen, um gemeinsame Interessen oder Ziele zu verfolgen. Gruppen bringen auch Sicherheit, Schutz und Macht. Durch Gruppen wird das Bedürfnis nach Zugehörigkeit befriedigt. Das Selbstwertgefühl wird gesteigert. Die Eingliederung in eine Gruppe erfolgt anhand der innerhalb der Gruppe existierenden Rollen und gültigen Normen. Rolle = sozial definiertes Verhaltensmuster, welches von einer bestimmten Person mit bestimmter Funktion innerhalb einer Gruppe erwartet wird (Philip Zimbardo) Rollen sind von den Personen unabhängig. Der Spiel- und Handlungsfreiraum wird durch die gesellschaftlich vorgegebene Rolle festgelegt. Ein Individuum nimmt unterschiedliche Rollen wahr. Rollenerwartungen z.B. von einer Führungskraft Rollenkonflikte entstehen, wenn verschiedene Rollenerwartungen von einer Person diametral entgegengesetzte Verhaltensweisen erfordern. Status = soziale Position innerhalb einer Rangordnung Statusbegriff ist eng mit dem Konzept von Rolle und Normen verbunden.

▪ definiert die Position eines Individuums ▪ welchen Rang er einnimmt ▪ wieviel Macht und Freiheiten derjenige verfügt Status oder Rang wird Gruppenmitgliedern zugeschrieben, von denen man glaubt, dass sie in hohem Maß zur Erreichung der Gruppenziele beitragen können. Personen mit hohem Status können sich dem Gruppendruck und der Einhaltung von Normen entziehen. Position = neutral Status = sozial bewertet Stellung (gibt Auskunft über die interne Machtverteilung) Rollen sind wichtig und daher klar zu definieren z.B. am Arbeitsplatz Hochstatus = seine eigene Überlegenheit oder Unterlegenheit seines Gegenübers zu demonstrieren (Ich habe die Kontrolle) Gleichstatus = Ebenbürtigkeit (Ich teile die Kontrolle) Tiefstatus = eigene Unterlegenheit oder die Überlegenheit seines Gegenübers zeigt (Ich gebe die Kontrolle ab) Statusverhalten ist nicht immer gleich wie der Grad des Selbstwertgefühls. Polizeikontrolle = eher Position im Tiefstatus einnehmen

2.4 Erkenntnisse zentraler sozialpsychologischer Studien Konformitätsstudien von Solomon Asch Informativer und normativer sozialer Einfluss bewirken, dass sich die anderen dem falschen Mehrheitsurteil anschließen. Ein Drittel war davon überzeugt, dass die Konfidenten richtig geurteilt haben und haben sich deswegen der Antwort angeschlossen Informativer Einfluss führte zu innerlicher Zustimmung und privater Akzeptanz. Die Mehrheit der Probanden wussten zwar, dass die Antwort falsch ist, haben sich aber dennoch der falschen Antwort angeschlossen, um selbst nicht aufzufallen. Demnach verhielten sich die Probanden entgegen ihrer inneren Überzeugung konform. Aufgrund des normativen Einfluss -> öffentliche Compliance (= Zustimmung, ohne jedoch innerlich überzeugt zu sein) Normativer Einfluss (Gruppendruck) viel sehr stark aus … ▪ … je wichtiger die Konfidenten für die echten Versuchspersonen waren. ▪ … je höher die Anzahl der Konfidenten war. ▪ … je direkter die Konfidenten anwesend waren. Milgram-Experiment zum Gehorsam

Das Milgram-Experiment beweist, dass sich Menschen entgegen ihren eigenen Wertvorstellungen und Überzeugungen verhalten, wenn sie dafür belohnt oder autoritär gefordert werden. Sozialkulturelle Perspektive ▪ Gehorsam wird belohnt – Ungehorsam wird bestraft ▪ Es fällt einem leicht der Autoritätsperson zu gehorchen, da man ihr vertraut Gefangensein in der Falle – Entrapment ▪ Probanden fühlten sich verpflichtet und waren darauf eingestellt bei Fehlern zu bestrafen ▪ Der richtige Zeitpunkt, um aufzuhören wurde verpasst ▪ Normativer sozialer Einfluss bewirkte, dass die Personen das Experiment abgeschlossen haben, um den Erwartungen des Wissenschaftlers zu entsprechen Abschieben der Verantwortung auf eine Autoritätsperson oder einen Experten ▪ Untergeordnete übernehmen meist keine persönliche Verantwortung ▪ Menschen verlassen sich auf die Objektivität und Sachlichkeit der Wissenschaftler und rechtfertigen so ihr eigenes Verhalten und geben die Verantwortung ab ▪ Versuchsteilnehmer war durch den Kittel und den strengen Anweisungen beeindruckt Situationale Faktoren ▪ Milgram misst dem Einfluss der Situation eine größere Bedeutung zu, als den Persönlichkeitsfaktoren ▪ Menschen müssen sensibilisiert werden: o Betonung der Eigenveranwortlichkeit o Infragestellung der Expertise und Motiven der Autoritätperson o Hinterfragen der Angemessenheit von Anweisungen und Gehorsam

Stanford-Prison-Experiment zur Rollenkonformität Es wurde gezeigt, dass sich Menschen in einem bestimmten Kontext dazu verleitet wurden, sich antisozial zu verhalten. Zimbardo begründet das negative Verhalten mit starken sozialen Kräften, die in speziellen Situationen wirken. Anonymität und Deindividuation ▪ Während des Experiments verloren die einzelnen Individuen ihr persönlichen Konturen ▪ Es wurde eine anonyme Masse gebildet ▪ Phänomen der Deindividuation = Verlust normaler wertorientierter Verhaltensbeschränkung ▪ Reduktion der eigenen sozialen Identität Vorschriften als wirksames Instrumentarium zur Ausübung von Macht ▪ Vorschriften fungieren als Instrument ▪ Ausübung von Macht zur Legitimierung

▪ Wärter bekamen kontinuierlich neue Vorschriften ▪ Rechtfertigung für Misshandlung Rollen und mangelnde Verantwortung für Übertretungen ▪ Menschen schlüpfen schnell in neue Rollen und verinnerlichen diese ▪ Die Verantwortung für das brutale Verhalten liegt nicht an ihnen, sondern an ihrer Rolle ▪ Hoher Konformitätsdruck in der Gruppe ▪ Bedürfnis dazuzugehören und anerkannt zu werden ▪ Bedürfnis nach Affiliation wird befriedigt

2.5 Minderheitseinfluss Konsistentes Verhalten = selbe Position über die Zeit hinweg aufrechterhalten ➔ Ausschlaggebend für den Einfluss von Minderheiten Eine konsistente Minderheit kann bei der Mehrheit bewirken, dass die Einstellung überdacht wird und Alternativen in Betracht gezogen werden. Konversion (private Akzeptanz) = Änderung der Einstellung aufgrund echter Überzeugung ➔ Person ist auch innerlich von einer Meinung überzeugt und schließt sich nicht nur äußerlich einer Meinung an. Öffentliche Compliance = Gruppennormen beachten, ohne überzeugt zu sein Die Glaubwürdigkeit von Minderheiten und somit ihr Einfluss auf andere steigt mit… ▪ Der Konsistenz, also Beständigkeit ihrer Position ▪ Der Größe der Minderheit ▪ Dem zügigen Gewinnen von „Überläufern“ ▪ Der Qualität ihrer Argumente ▪ Dem Vermeiden von Widerständen durch ungeschickte Präsentationen von Inhalten oder Personen

Lektion 3 Kommunikation 3.1 Kommunikation, Kommunikationsmodelle und -kanäle Kommunikation = wechselseitiges aufeinander bezogenes Handeln von Akteuren, also das Geschehen zwischen Personen die aufeinander reagieren, miteinander umgehen beeinflussen und steuern Das Sender-Empfänger Modell Sender codiert -> überträgt eine Nachricht -> Sender wählt Kommunikationskanal -> Empfänger decodiert -> verstandene Botschaft = Grundlage seiner Kommunikation Vielfältige Störungsmöglichkeiten: Übersetzung, Kanal, Botschaft verzerrt angekommen, … Kommunikationskanäle Botschaften können gleichzeitig gesendet und empfangen werden Verbal = Inhalt, Wortschatz, Sprachstil Nonverbal = Haltung, Mimik, Gestik, Blickkontakt, Körperkontakt, Nähe- und Distanzverhalten Paraverbal = Sprachfluss, Stimmlage, Tonfall, Atmung Für die Interpretation einer Botschaft ist immer der Kontext entscheidend! Eisbergmodell Sachebene = sichtbarer Teil Beziehungsebene = unsichtbarer Teil (größerer Teil und meist unbewusst) Wichtig:  Verständlichkeit in der Sache -> ES (kurze Sätze, klare Darstellung)  Mut zur Echtheit -> ICH (Ehrlichkeit, natürliches Verhalten, Authentizität)  Wertschätzung des Partners -> DU (Interesse zeigen, aktives Zuhören) Vier-Ohren Modell von Friedemann Schulz von Thun Jede Botschaft hat immer vier verschiedene Seiten! (Sender und Empfängerseite)

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Fragen

Information Sachverhalt

Der Sachinhalt stellt den reinen sachlichen Informationsaspekt dar.

Wie ist der Sachverhalt zu verstehen?

Beziehungsaspekt

Die Beziehung spiegelt, wie die beiden Personen zueinanderstehen und wie sie das dann empfinden.

Wie redet der eigentlich mit mir? Wen glaubt er, vor sich zu haben?

Selbstoffenbarung Ich-Aussage

Die Selbstoffenbarung gibt etwas vom Sender selbst preis, z.B. seine Stimmung, Motivation oder Werte.

Was ist das für einer? Was ist mit ihm?

Appell Lenkung

Der Appell enthält eine klare Was soll ich denken, fühlen, Handlungsaufforderung, tun aufgrund der Mitteilung? selbst wenn diese oft nicht klar ausgedrückt wird und erst decodiert werden muss.

Wege zu einem besseren Verständnis Aussage der vier Seiten

Innere Haltung

Konkrete Möglichkeit

Sach-Aussage ➔ Fakten

Klarheit

▪ Präzise ▪ Kind beim Namen nennen ▪ Verniedlichung weglassen

Ich-Aussage ➔ Selbstoffenbarung

Offenheit

▪ Eigenen Standpunkt vertreten ▪ „Ich“ statt „man“

Du-Aussage ➔ Beziehung

Wertschätzung

▪ ▪ ▪ ▪

Appell-Aussage

Direktheit

▪ Aufforderung klar aussprechen ▪ Betroffene direkt ansprechen

Anerkennung Sachlich Akzeptanz Konstruktive Kritik

3.2 Axiome der Kommunikation von Watzlawick Diese fünf Axiome gelten in jeder Kommunikationssituation: 1. Man kann nicht nicht kommunizieren Nach Watzlawick kommt es zwischen zwei Menschen zu einer Kommunikationssituation, sobald sie sich gegenseitig wahrnehmen. Watzlawick sagt, dass Kommunikation wie Verhalten ist und genauso, wie man sich nicht nicht verhalten kann, kann man ebenso nicht nicht kommunizieren. 2. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und Beziehungsaspekt Watzlawick geht davon aus, dass jede Kommunikation zunächst einmal einen inhaltlichen Aspekt enthält, bei dem es darum geht, was inhaltlich mitgeteilt werden soll. Daneben besitzt die Kommunikation einen kommunikationsrelevanten Beziehungsaspekt. Dieser äußert sich darin, wie ein Sprecher in der jeweiligen Situation möchte, dass seine Botschaft verstanden werden soll oder wie er die Beziehung zu seinem Gesprächspart...


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