Sturm und Drang Skript PDF

Title Sturm und Drang Skript
Author Maximilian
Course Deutsch Leistungskurs
Institution Gymnasium (Deutschland)
Pages 13
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Summary

Vortrag zur Epoche „Sturm und Drang“...


Description

Vortrag – Epoche: Sturm und Drang Einstieg Zitat: „Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt. Der andere packt sie kräftig an – und handelt.“ (Johann Wolfgang von Goethe)

Folie

= enthält Grundgedanke der Stürmer und Dränger: nicht hoffe, dass sich Missstände beheben, sondern handeln, etwas verändern Frage

möchte klären, welche Unterschiede Sturm und Drang zur Aufklärung aufweist Folie

1. Definition Sturm und Drang ist eine literarische Epoche, die gegen Ende des 18. Jahrhunderts in Deutschland vorzufinden war. Besonders junge Schriftsteller setzten sich mit dieser Bewegung auseinander. Die Stürmer und Dränger nutzen die Grundideen der Aufklärer, wandelten einige Ideen aber ab. Benannt wurde diese Epoche nach dem Drama „Sturm und Drang“ von Friedrich Maximilian Klinger. Man bezeichnet diese Epoche auch als Geniezeit.

2. Die Sturm und Drang - Zeit

Folie

- von 1770 -1785 (Lehrbuch) - unterschiedliche Angaben in Quellen [einige sagen bis 1790 (ich)] o da wichtige Werke nach 1785 - Herausbildung während Aufklärung - in Eur. Heilige Römische Reich Deutscher Nation (darin DEU), kurz Altes Reich

- Kleinstaaterei

Folie

- an Spitze Kaiser -> Herrscher der Staaten unterstanden ihm, aber viele Freiheiten -> große Unterschiede

- in kleinen Staaten lebten Menschen schlechter - feudalgeprägte Ständegesellschaft - Personen in höher Ständen Privilegien -> Adel stand über Bürgertum o Bürgertum wenig Rechte, kaum Mitspracherecht - Aufklärer wollten Missstände ändern, forderten: o Gleichheit aller Bürger o Abschaffung des absolutistischen Systems - Ideen der Aufklärer -> überzeugten Bürgertum (durch Literatur verbreitet) - Französiche Revolution (1789) -> FRA Vorbild - revolutionäre Ideen verbreiteten sich verstärkt im Alten Reich  Umbrüche in Politik und Gesellschaft

Folie

3. Welche Absichten hatten die Stürmer und Dränger? - Stürmer und Dränger einige gleiche Absichten wie Aufklärer, sie wollten: o feudalgeprägte Gesellschaft revolutionieren o Stärkung des „einfachen“ Bürgertums o Abschaffung Absolutismus - Selbstentfaltung der eigenen Persönlichkeit stand im Mittelpunkt o durch strenge Gesellschaft bis dahin nur eingeschränkt möglich - Zulassen seiner Gefühle; Nutzen seiner Emotionen, Triebe, Leidenschaft  Steigerung der Leistung  Zufriedenere Menschen  Fortschritt

4. Merkmale der Sturm und Drang – Epoche -

Nutzung der eigenen Gefühle und Empfindungen

-

besonders durch junge, revolutionär- und radikaldenkende Dichter publiziert

-

häufig verwendete Themen: Natur, Religion / Gott, Liebe

-

ausdrucksstarke Jugendsprache, vulgäre Ausdrücke

-

Absicht: Kritik an Gesellschaft o Charaktere radikal gegen Normen der Gesellschaft

-

nicht alle Dichter bezogen sich nur auf Merkmale -> Mischen mit ihrem Schreibstil (besonders Goethe)

-

Verbreitung der Ideen durch Werke, Veröffentlicht in Zeitungen

5. Leitbilder der Epoche Originalgenie -

im Mittelpunkt beim Dichten steht Originalgenie

-

bedeutet: Dichter nutz seine Gefühle, Empfindungen und Leidenschaft zum Dichten

-

weg von alten, gesellschaftlichen Regeln beim Dichten -> Dichter eigene Regeln  genialer Dichter -> geniale Werke -> Bezeichnung „Geniezeit“ Naturenthusiasmus

-

häufig Naturbezug in Werken

-

bezieht sich auf Thesen von Jean-Jaques Rousseau (1712 – 1778) o Mensch ist von Natur aus gut o erst durch Gesellschaft und Kultur entsteht Hass, Neid und Konkurrenz

-

in Natur Entfaltung der Persönlichkeit möglich

-

für Stürmer und Dränger Natur daher Ideal Selbsthelfermotiv

-

-

meist ist Protagonist der Geschichte Selbsthelfer 

Drang Persönlichkeit zu entfalten



dazu Verstoß gegen gesellschaftliche Normen

Ende häufig Selbstmord oder Selbstverletzung, strenge Normen nicht entgegenwirken -> so komplette Entfaltung möglich

6. Dichtungsformen der Sturm und Drang 6.1 Dramatik -

wichtigste Dichtungsform der Sturm und Drang – Epoche; meist genutzt

-

Vielzahl von Werken

-

Entstehung „neuen Dramas“ -> starke Veränderungen zum traditionellen Drama

-

bevorzugte Gattungen: Tragödie, Tragikomödie

-

[große Ähnlichkeiten zu Shakespear’s Werken (16. Jh)]

-

Themen: aktuelle Probleme und Konflikte in Gesellschaft o Bezug auf Liebe, Natur, Gott

-

Protagonist meist junger Mensch -> Selbsthelfer

-

Verwendung von Jugendsprache, vulgären Ausdrücken, Beleidigungen

-

Sätze im „Telegrammstil“ (offene Sätze), oft als Aufrufe

-

häufige Orts- und Zeitwechsel und kurze Szenen ->  nicht wirklich auf Bühne aufführbar

-

kein Versmaß, Verwendung von Prosa  „neue Art“ des Dramas -> häufig Entsetzen der Menschen 

Darstellung als Dystopie um Zuschauer zu haben

6.2 Lyrik -

starke Wandlung der traditionellen Lyrik

-

meist Gedichte und Balladen verwendet

-

neue Formen: u.a. Oden, Hymnen, Idyllen

-

beruhen auf persönlichen Erlebnissen und Emotionen der Dichter o Bezeichnung „Erlebnisdichtung“

-

Themen sind Liebe, Natur, Gott

-

Sprache ist einfach („volksliedhaft“)

-

Dichter experimentierte -> Entstehung von Lyrik mit freier Rhythmik, dh: o nicht unbedingt Reime o beliebig viele Silben pro Vers o (nicht immer Metrum) o (viele Hebungen und Senkungen) o kein festes Versmaß  Erlebnisdichtung prägt auch spätere Werke (auch heute) 

Gefühle gut übermittelt

6.3 Epik -

auch Überarbeitung der Epik; seltener verwendet

-

neue Form entstand: Briefroman o autobiografisch dargestellt (aus Sicht des Autors) o Briefwechsel zwischen Charakteren 

genaue Angaben von Ort und Zeit



Übermittlung von Gefühlen

-

typisches Thema (Merkmale)

-

Protagonist mit Selbsthelfermotiv

-

geschrieben in Prosa

Folie Selbst mitschreiben

7. Bekannte Autoren und ihre Werke

Bekannte und heute für dt. Literaturgeschichte wichtige (besonders Goethe): Dramatik -

 -

-

-

Folie

Johann Wolfang von Goethe (1749 – 1832) „Götz von Berlichingen“ (1773)

Jakob Michael Reinhold Lenz (1751 – 1792) 

„Der Hofmeister“ (1774)



„Die Soldaten“ (1776)

Friedrich Schiller (1759 – 1805) 

„Die Räuber“ (1781)



„Kabale und Liebe“ (1784)

Friedrich Maximilian Klinger (1752 – 1831) 

„Sturm und Drang“ (1776) Folie

Lyrik -

-

Johann Wolfang von Goethe 

Hymnen „Prometheus“ (1774) und „Ganymed“ (1774)



Ballade „Erlkönig“ (1782)

Göttinger Hainbund (1772 – 1774)

Folie

= Zusammenschluss verschiedener Dichter -> zusammen gedichtet o Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1748 – 1776) bedeutendster Dichter des Bundes



„Das Landleben“ (1775)

o Gottfried August Bürger (1747 – 1794)  -

„Lenore“ (1773)

Johann Gottfried Herder (1744 – 1803) 

Namensgeber unserer Schule

„Volkslieder“ (1778/1779)

Epik -

am bekanntesten Goethe‘s 

Wenige Werke, selten verwendet

„Die Leiden des jungen Werthers“ (1774)

-

Friedrich Maximilian Klinger 

„Faust’s Leben, Thaten und Höllenfahrt“ (1791) Bilder 3

8. Textbeispiel – Das Landleben Wunderseliger Mann, welcher der Stadt entfloh! Jedes Säuseln des Baums, jedes Geräusch des Bachs,

1

Jeder blinkende Kiesel, Predigt Tugend und Weisheit ihm!

Jedes Schattengesträuch ist ihm ein heiliger Tempel, wo ihm sein Gott näher vorüberwallt;

2

Jeder Rasen ein Altar, Wo er vor dem Erhabnen kniet.

Seine Nachtigall tönt Schlummer herab auf ihn, Seine Nachtigall weckt flötend ihn wieder auf, Wenn das liebliche Frühroth

3

Durch die Bäum′ auf sein Bette scheint.

Dann bewundert er dich, Gott, in der Morgenflur, In der steigenden Pracht deiner Verkünderin, Der allherrlichen Sonne,

4

Dich im Wurm, und im Knospenzweig.

Folie

Ruht im wehenden Gras, wann sich die Kühl′ ergießt, Oder strömet den Quell über die Blumen aus; Trinkt den Athem der Blüthe,

5

Trinkt die Milde der Abendluft. Sein bestrohetes Dach, wo sich das Taubenvolk Sonnt, und spielet und hüpft, winket ihm süßre Rast,

6

Als dem Städter der Goldsaal, Als der Polster der Städterin.

Und der spielende Trupp schwirret zu ihm herab, Gurrt und säuselt ihn an, flattert ihm auf den Korb;

7

Picket Krumen und Erbsen, Picket Körner ihm aus der Hand.

Einsam wandelt er oft, Sterbegedanken voll, Durch die Gräber des Dorfs, sezet sich auf ein Grab,

8

Und beschauet die Kreuze, Folie

Und den wehenden Todtenkranz.

Wunderseliger Mann, welcher der Stadt entfloh! Engel segneten ihn, als er geboren ward, Streuten Blumen des Himmels Auf die Wiege des Knaben aus.

9

Gedicht

8. Textbeispiel – Das Landleben Folie

8.1 Ludwig Christoph Heinrich Hölty -

geboren am 21.11.1748 in Mariensee (Hannover)

-

ganzes Leben von Krankheiten geplagt (als Kind Blattern, später Tuberkulose)

-

dadurch 2 Jahre Sehvermögen stark eingeschränkt, Gesicht vernarbt (als „hässlich“ bezeichnet)

-

verlor Mutter (1757) mit 9 an Schwindsucht o Vater zog ihn und 11 Geschwister allein auf

von unterschiedlichen Frauen

o Vater Pfarrer -

Besuch Gymnasium Celle 1769 – 1772 Theologiestudium o nicht abgeschlossen

-

interesseierte sich für Sprachen, Geschichte, Poetik (dichtete selbst) o erlernte einige Sprachen (u.a. FRA, LAT, IT)

-

verdiente Geld beim Studium durch Textübersetzungen und als Privatlehrer

-

1772 Gründung an Göttinger Hainbund  bedeutendster Dichter

-

beim Dichten Variation mit Form, schrieb Werke mit Bezug auf Antike -> Entstehung Idylle und Ode (Die Landschaft) [feierlicher Stil (früher mit Musik vorgetragen), Lobpreisung]

-

schrieb Liedertexte -> u.a. Beethoven und Mozart vertont

-

1774 Beziehung mit Charlotte von Einem (Tochter eines Konrektors) 

Zitat: "in dem allerhässlichsten Körper die schönste Engelseele"

o Auflösung Göttinger Hainbund -

mit 27 (1776) starb er an Tuberkulose in Hannover

8.2 Inhalt -

Thema des Werkes Selbstentfaltung in der Natur, durch Gottesnähe (Natur verkörpert Gott durch vielfältige Seiten)

-

Allgemein:

Mann flüchtet in Natur – sein Ich in Stadt zu sehr eingeschränkt 

Ausleben des Ich’s in Natur möglich



erkennt Vielfältigkeit Gottes



trotz Zweifel -> am Ende zufrieden und glücklich – nicht zurück

-

Strophe 1:

Mann flieht in Natur, Natur inspiriert ihn -> nötiger Freiraum

-

Strophe 2:

Beschreibung der Natur ->überall in Natur Gott Alles steht unter Gott

-

Frage

Strophe 3 - 5: Mann bewundert Natur, sieht sie als Werk Gottes sein Tag wird durch Natur bestimmt (Aufstehen, Nacht)

-

Strophe 6:

ist glücklich und zufrieden mit Natur, will nicht in Stadt zurück

-

Strophe 7:

Natur / Gott akzeptiert Mann -> Bildung Einheit (Tauben picken)

-

Strophe 8:

Zweifel; hat keine Verbindung mehr zu Stadt -> einsam, ängstlich spürt Gott nicht mehr -> Tod zeigt auch Gott (natürlich, gehört zum Leben)

-

Strophe 9:

Rückbezug zur 1. Strophe Sein Leben durch Gott vorbestimmt, leitet Mann und uns durch unser Leben

Frage

Folie

8.3 Nachweis der Merkmale -

„Das Landleben“ zeigt klassische Merkmale der Sturm und Drang – Epoche: o Thema: Natur, Gott, Entfaltung seiner Persönlichkeit

Frage

 typisches Thema für Sturm und Drang -

„Lobpreisungsgedanke“ (Natur/Gott) typisch für Ode

-

Mann ist Selbsthelfer

-

junger Dichter (25/26)

-

freie Rhythmik o kein Reimschema o keine festen Silbenzahlen

-

festes Versmaß (eigentlich untypisch, Freiheit der Dichter)

-

ausdrucksstarke Sprache (Strophe 3 „liebliches Frühroth“) o genaue Beschreibungen der Atmosphäre o auch sehr kritisierend (Strophe 6 „Goldsaal“)

9. Bedeutung der Epoche - Stürmer und Dränger brachten wichtige Grundideen hervor -> Einfluss auf spätere Epochen wie Romantik oder Weimarer Klassik

- beeinflusste hauptsächlich Literatur; Musik wenig; Kunst, Architektur nicht - keinen direkten Einfluss auf Politik, nur Gesellschaft - gilt als erster Protest, durch junge Menschen, gegen Gesellschaft Folie

Unterschied -

„Das Herz nicht den Kopf“

-

Veränderung nicht durch Vernunft / selbstständiges Denken / Hinterfragen der Menschen  Nutzung seiner Gefühle / seines Herzens beim Dichten

Quellenverzeichnis https://wortwuchs.net/literaturepochen/sturm-und-drang/ https://www.rossipotti.de/inhalt/literaturlexikon/epochen/sturm_und_drang.html Abi genial Deutsch von Duden Lehrbuch – Texte, Themen und Strukturen von Cornelsen https://www.pohlw.de/literatur/epochen/sturm-und-drang/ https://lyrik.antikoerperchen.de/blog/lyrik/die-epoche-des-lyrischen-sturm-unddrangs-geniezeit/ https://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/der-roman-der-sturmund-drang-zeit http://www.whoswho.de/bio/ludwig-christoph-heinrich-hoelty.html http://www.zeno.org/Literatur/M/H%C3%B6lty, +Ludwig+Christoph+Heinrich/Biographie https://www.lehrer.uni-karlsruhe.de/~za874/homepage/hoelty.htm...


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