Title | Zsfg - Grampes - Zusammenfassung Einführung in die Trainingswissenschaft |
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Course | Funktionelle Bewegungslehre A/B |
Institution | Universität Stuttgart |
Pages | 37 |
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Zusammenfassun TWS keinen Passenden Kurs gefunden...
1. Selbstverständnis und Trainingsbegriff Ursprünge der TWS • Praxis: Meisterlehren(Trainingskonzepte erfolgreicher Traniner), solide Trainingsempfehlungen • Wissenschaft: Teilbestände vorhanden, systematische Sammlung Selbstverständnis der TWS Die Trainingswissenschaft ist diejenige sportwissenschaftliche Disziplin, die sich aus einer ganzheitlichen und angewandten Perspektive mit der wissenschaftlichen Fundierung von Training und Wettkampf auf den Anwendungsfeldern des Sports befasst (Hohmann, Lames & Letzelter, 2007, S.17). Merkmale der TWS Die TWS versteht sich als interdisziplinäre, empirische und angewandte Wissenschaft. 1. Interdisziplinarität • Trainingswissenschaft hat keine Basiswissenschaft • Integrationswissenschaft (fächerübergreifend) • Ganzheitliche und angewandte Perspektive 2. Empirische Wissenschaft • Empirisch:– Prüfen von Theorien an der Wirklichkeit – wiss. Methoden, objektiv, nachprüfbar • Empirisch –normativ –dogmatisch • Vorteil: „Härtere“ Erkenntnisse • Nachteile: – geringere Handlungsorientierung (Praxisrelevanz) – Vorläufigkeit der Befunde Beziehung zwischen Wissenschaft und Praxis • Domain-Forschung(Feld) vs. Theorie-Forschung • Viele Fragestellungen aus Praxis (Entstehungszusammenhang) • Praxis als Adressat (Verwendungszusammenhang) 3. Angewandte Wissenschaft Wissenstypen im Training: • Trainingswissenschaft: • Trainingslehre: • Trainingspraxis:
wissenschaftlich abgesichertes Wissen verallgemeinertes handlungsrelevantes Wissen handlungsrelevantes Wissen
Trainingsbegriff – verschiedene Betrachtungsweisen 1. Aus biologisch-medizinischer Sicht werden bei diesem Prozess systematisch wiederholte überschwellige Bewegungsreize mit dem Ziel morphologischer und funktioneller Anpassungserscheinungen durchgeführt. Adaptationswissenschaft 2. Aus pädagogisch-handlungstheoretischer Sicht finden hierbei planmäßige und sachorientierte Einwirkungen auf den ganzen Menschen statt. (Letzelter 1978; Martin 1977) Handlungswissenschaft 3. Aus systemtheoretisch-kybernetischer Sicht ist Training ein kontrollierter Regelungsund Steuerungsprozess. (Hohmann 1993) 4. Aus synergetischer Sicht führen Belastungen durch Selbstorganisationsprozesse zu Leistungsveränderungen (Hohmann, Lames, Letzelter, 2007, S. 176) Trainingsbegriff - Definition Training ist die planmäßige und systematische Realisation von Maßnahmen (Trainingsinhalte und Trainingsmethoden) zur nachhaltigen Erreichung von Zielen (Trainingsziele) im und durch Sport (Hohmann, Lames & Letzelter, 2002, S.15). Planmäßig und systematisch: • Maßnahmen begründbar, legitimierbar • Berufung auf wissenschaftliches Wissen oder praktische Erfahrungen • Trainingsplanung/-steuerung • Systematik von Trainingszielen Offenes Trainingsverständnis • Ziele: Olympiasieg bis Spaß haben • Inhalte: Kennenlernspiel, Meditation bis intensives Intervalltraining • Niveau: Leistungs-, Freizeit-, Breitensport • Anwendungsfeld: Leistungs-, Schul-, Gesundheits-, Seniorensport, Gewaltprävention Nachhaltigkeit • Abgrenzungskriterium zum „Spaßsport“ • Training ist kein Selbstzweck (!?) Im und durch Sport • Trainingsziele im Sport: Sportl. Erfolge, Sportl. Leistungszustand • Trainingsziele durch Sport: - Körperlicher Leistungszustand - Gesundheitszustand - Erziehungsziele der Schule � - Ziele des Sports im Strafvollzug, ... Trainingsbegriff – Beispiel Schulsport • Reguläres Anwendungsfeld laut Definition „Training“ • Allerdings: pädagogisches Primat, d.h. Ziele aus pädagogisch-didaktischen Überlegungen • Dann: Hinweise zur optimalen Zielerreichung durch Trainingswissenschaft
2. Gegenstand und Forschungsstrategien Praxisunterstützung der Forschungsstrategien • Grundlagenforschung: Hintergrundwissen, Begründung der Konzeption • Angewandte Forschung: Technologische Regeln, optimale Modelllösungen • Evaluationsforschung: Wiss. Begleitung und Bewertung, Rekonstruktion von Praxiswissen Grundlagenforschung - Gesetze Zwar versteht sich die Trainingswissenschaft als angewandte Wissenschaft dies bedeutet jedoch nicht, dass alle Ergebnisse der TWS unmittelbar handlungsrelevant sind, dass in der TWS keine Grundlagenforschung betrieben werden soll. Beispiele: Physiologische Gesetze, Körperliche Anpassungsreaktionen ,Erforschung der Leistungsstruktur Aussagen: Gesetzesmäßige Zusammenhänge zwischen Variablen Praxisrelevanz: keine unmittelbare, Hintergrundwissen Kritik: oft abstrakte Laborbefunde, experimentelle Gültigkeit vor Übertragbarkeit Beispiel: Progressive Trainingsbelastung und optimierte Trainingsbeanspruchung (Funktionsausschöpfung) im langfristigen Trainingsprozess vor dem Hintergrund der individuellen Adaptationskapazität (Martin, Carl & Lehnertz 1991)
Anwendungsforschung - Technologische Regeln Beispiele: Vergleich von alternativen Trainingskonzepten Aussagen: Wiss. Empfehlungen für praktisches Handeln Praxisrelevanz: unmittelbar, wenn Voraussetzungen der Untersuchung zutreffen Kritik: Oftmals ist die Anwendungssituation nicht vergleichbar Beispiel: LVT vs. HVT
Evaluationsforschung - Evaluatives Wissen Evaluationsforschung ist die systematische Anwendung wissenschaftlicher Methoden zur Bewertung • des Konzeptes • der Implementation, • der Wirksamkeit • der Effektivität einer (sozialen) Intervention.
Beispiele: Dokumentation von Trainingsprozessen und Problemlösungen, aber:„Weißer Fleck“ Aussagen: Analyse konkreter Maßnahmen in der Praxis mit wiss. Methoden Praxisrelevanz: Natürliche Praxisrelevanz Kritik: Oftmals ohne Methodenbewusstsein durchgeführt, oft als unwissenschaftlich angesehen
Beispiel: Bracks Doktorarbeit (2002)
Forschungsstrategien – Wissenschaft und Praxis Sportwissenschaft: • Strategiemix • Grenzüberschreitungen vermeiden Sportpraxis • Es gibt keine Handlungsanweisungen, keine Standardrezepte! • Es gibt keine Ausreden: Kompetenz des Anwenders! • Gleichberechtigte Partner!
Gegenstandsbereiche der TWS
Training Typische Themen:
Leistungsfähigkeit Typische Themen:
• Modelle des Trainings • Trainingsziele, -inhalte und -methoden • Trainingsplanung, -kontrolle und -auswertung • Methodologie der Trainingsforschung
• Modelle der Leistungsfähigkeit • Systematik und Determination der Leistungskomponenten • Theoretische und praktische Leistungsdiagnostik • Entwicklung der Leistungsfähigkeit • Methodologie der Erfassung der Leistungsfähigkeit
Wettkampf Typische Themen:
• Modelle des sportlichen Wettkampfes • Beschreibung des Wettkampfverhaltens • Teilleistungen und komplexe Wettkampfleistung • Methodologie der Wettkampfdiagnostik
Ziele Die Trainingswissenschaft hat zwei zentrale Ziele: (Integrative) Theorien der sportlichen Leistung, des sportlichen Trainings und des sportlichen Wettkampfs bereitzustellen. Sportpraktisches Handeln in der Trainingspraxis didaktisch-methodisch zu optimieren.
3. Wettkampf Definition des sportlichen Wettkampfes Ein sportlicher Wettkampf ist ein Leistungsvergleich nach den festgelegten Regeln einer Sportart zwischen einzelnen Sportlern oder Mannschaften zum Zwecke der Ermittlung eines Siegers oder einer Rangfolge. Ausdauer- und Kraftsportarten: taktisch geschickter Einsatz der führenden Leistungskomponente Technisch-kompositorische Sportarten: Fertigkeiten in höchster Qualität präsentieren Sportspiele und Kampfsportarten: Auseinandersetzung mit dem Gegner gewinnen Bedeutung des sportlichen Wettkampfes • Zentrale Bedeutung im Leistungssport • Weniger Bedeutung im Schul- und Breitensport • Geringe Bedeutung auf anderen Anwendungsfeldern • Erst seit Mitte der 90er im Fokus der Trainingswissenschaft Wettkampf und Erfolg - Folgerungen aus der Nichtlinearität des Erfolges Quelle der Spannung im Sport : - Siege von Underdogs, Unvorhersehbarkeit � - Grund für die Attraktivität für Zuschauer und Medien � - Zufallstore Trainingswissenschaftlich: - Suche nach angemesseneren Modellen � - Sportspiele sind dynamische Interaktionsprozesse � - Erklärung von Fußball mit Theorie dynamischer Systeme
Kopplung von Training und Wettkampf • Trainingsziele aus Wettkampfverhalten ableiten • Durch Training Erfolg positiv beeinflussen • Wirksamkeit des Trainings im Wettkampf überprüfen Phasen der Kopplung Beschreibung: Abbildung des Wettkampfverhaltens Diagnose: Identifikation von Auffälligkeiten, Lokalisation im Gefüge der Leistungsvoraussetzungen Trainingspraktische Umsetzung: Trainierbarkeit, Einpassen in laufenden Prozess
Beispiel - Qualitative Spielbeobachtung Erkenntnis: Schritte Diagnose und Trainingspraktische Umsetzung nicht mechanisch/algorithmisch! Lösung: Rückgriff auf qualitative Forschungsmethoden (interpretierend, rekonstruierend) Konkret: Agieren im Feld im Sinne sozialer Intervention
Wettkampfsteuerung
Wettkampfvorbereitung
Strategieentwicklung
• Basis: Frühere Wettkämpfe, tactic knowledge, Hypothesen • Leistungsfähigkeit von Gegnern und eigenen Sportlern wird ermittelt/geschätzt • Annahmen über die Wechselwirkung zwischen den Parteien werden getroffen • Erfolgversprechende Handlungspläne = Wettkampfstrategie
Spielbeobachtungssysteme Stand der Technik: Videoclips mit Attributen in Datenbank Trend: Von Häufigkeiten zu Qualitäten! Warum? • Informationsmenge • Relevanz der Information • Strategieentwicklung ist ebenfalls interpretierender Prozess Wettkampflenkung Maßnahmen des Trainers während des Wettkampfes Abhängig vom Regelwerk einer Sportart: • Spielzeiten • Timeouts • Spielerwechsel • Kommunikation Zunehmende technologische Unterstützung Beispiel: Videoanalyse in der Halbzeit (Balingen gegen Göppingen, Klopp in Dortmund)
Wettkampfdiagnostik
Beispiel: Spielwirksamkeitsindex(SWI)
Wettkampfnachbereitung Wichtig, aber gelegentlich vernachlässigt! Teil der Kopplung Wettkampf-Training Ziele: Feedback für Athleten, Trainingsplanung & Strategieentwicklung
4. Coaching und Trainerprofil Coaching (Mannschaftsführung)
Ziele der Teamführung: Die richtigen Menschen (Spielerpersönlichkeiten) zusammenzubringen und auf ein Ziel einzuschwören. Durch “Fördern und Fordern” aus einer Gruppe von Einzelspielern ein synergetisches Hochleistungsteam zu bilden. Merkmale erfolgreicher Teamsportler: Selbstmotivation, Selbstvertrauen, Willenskraft, Lernbereitschaft, Teamfähigkeit
Merkmale erfolgreicher Teams: Klare Spielregeln, gemeinsame Ziele, Offensive Kommunikation, Selbstwahrnehmung, Empathie, hohe Identifikation Bracktische Führungsphilosophie (I) Ganzheits- und Stärkeorientierung durch Identifikation Wertschätzung und Kritik durch Kommunikation Resultats- und Prozessorientierung durch Vertrauen Strategie und leidenschaftliche Motivation durch klare Ziele Fordern und Fördern durch Vorbilder Bracktische Führungsphilosophie (II) Resultate Wegziele Leidenschaft Teamgeist Wertschätzung Vertrauen Trainerprofil Fähigkeitsprofil des idealen Coachs: Führt über Fragen, Arbeitet mit Zielen des Klientel, gibt keine eigenen Handlungsempfehlungen, Kann auch Menschen annehmen die ihm persönlich nicht liegen, Reflektiert seine Arbeit und Interventionen, Sucht neu zielführende Perspektiven, Denkt und handelt systematisch, Provoziert und „verstört“
Anforderungsprofil (I) 1. Experten bewältigen die komplexe Sportspielwirklichkeit. Effektive Grundlagen dafür sind bereichsspezifisches Fachwissen und allgemeines Problemlösewissen. 2. Experten denken und handeln erfolgsorientiert. Sie verfügen über Detail-Hierarchie-Modelle mit handlungsorientierter Philosophie zu Erfolg, Wettkampf, Training und Leistung. 3. Das Handlungsfeld des Sportspieltrainers erfordert die Rollen des Trainers, Coachs und des Managers. Die verschiedenen Kompetenzbereiche äußern sich in der systemischen Kompetenz zur Steuerung und Gestaltung einer effektiven Sportspielwirklichkeit.
Anforderungsprofil (II) 1. Experte für fachspezifische Aufgabenstellungen: „Ohne Planung und Kontrolle lernt man wenig oder nichts für die Zukunft“ (mod. Nach Haase 1986, 34). 2. Experte für zwischenmenschliche Beziehungen: „Nicht Muskeln oder Kreisläufe trainieren, sondern immer Menschen“ (Holz 1986). 3. Manager von Spitzenleistungen: „Verwalter tun Dinge richtig, Manager tun die richtigen Dinge (Haase 1986, 32).
5. Modelle von Leistungsfähigkeit und Training Modelle der sportlichen Leistungsfähigkeit Bedeutung der Modellbildung: • Modelle sind Abbildungen des Originals zu einem bestimmten Zweck • 3 Modellmerkmale: Verkürzungs-, Abbildungs-, pragmatisches Merkmal • Zweck hier: Systematisierung, abstraktes Rahmenkonzept • Modellbildung erster Schritt der Theoriebildung • Fragen: Subsysteme und funktionelle Wechselwirkungen vorhanden? Kritik an der Modellbildung:
Wir finden oft „Modelle“ von komplexen Sachverhalten mit: Vielen Komponenten Vielen Beziehungen dazwischen Also im Prinzip: Kästchen mit Strichen („Boxology“) Kritische Anfragen: Inhalt der Boxen Vollständigkeit der Kästchen Bedeutung der Verbindungen
Modelle der Leistungsfähigkeit ohne Leistungskriterium
Modelle der Leistungsfähigkeit mit Leistungskriterium
Leistungsdiagnostik • Theoretische Leistungsdiagnostik:
• Praktische Leistungsdiagnostik: Schritte der theoretischen LDK: Hierarchisierung: Interne Ordnung:
Priorisierung:
– Hierarchisierung: Modelle für die Leistungsstruktur einer Sportart – Interne Ordnung: Zusammenhang zwischen WKL und LVs, Zusammenhang zwischen LV – Priorisierung: Bestimmung der einflussreichsten LVs – Normen und Kontrollverfahren – Trainingssteuerung und Coaching Probabilistisch vs. deterministisch - Horizontal: Korrelationsstudien zwischen Teilleistungen des Wettkampfs oder LVs - Vertikal: Korrelationsstudien zwischen LVs und WKL Reihung der LVs nach ihrem Einfluss auf WKL
Modelle des sportlichen Trainings – Adaption Definitionen Adaption ist die Anpassung des Organismus an spezifische Anforderungen der Umwelt. • morphologische Anpassung: Muskelhypertrophie • funktionelle Anpassung: Stoffwechselparameter • informationelle Anpassung: Koordination, Technik, Taktik = Lernen Training ist das Setzen von Anforderungen, um Anpassungen zu bewirken. Belastung sind die Reize, die auf einen Organismus einwirken. Beanspruchung ist die subjektive Wirkung der Reize auf den Organismus. Regeneration ist die Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit nach einer Beanspruchung. Superkompensation ist die Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit über das Ausgangsniveau hinaus. Superkompensation Vorteile: • Biologische Evidenz aus Glycogen- (Jakowlew, 1955) und EnzymStoffwechsel • Heuristik, an der spezielle Phänomene/Probleme veranschaulicht werden können! Nachteile: • Keine präzisen Zeitangaben (nur im Labor) • nur für einige physiologische Parameter nachgewiesen Prinzip noch schlecht verstanden: • Gleichzeitige Wirkung mehrerer Reize nicht erfasst • Keine Gültigkeit für Informationsverarbeitung, strukturelle Anpassungen
Modelle der langfristigen Adaptation Probleme des langfristigen Trainingsaufbaus • Jüngere oder Leistungsschwächere: – Überschreiten der aktuellen Funktionskapazität (=Übertraining, Overtraining) – Verfrühtes Ausschöpfen der Adaptationsreserve (z.B. Frühspezialisierung) • Hochleistungssportler: – Wie setze ich neue Anpassungsreize? Definitionen: • Taper: Umfangs- & Intensitätsreduzierte Trainingsphase zur Herausbildung der sportlichen Spitzenleistung. • Overtraining: Mittel- und langfristig irreversibler Erschöpfungszustand als Reaktion auf Überbelastung. • Overreaching: Kurzfristig irreversibler Erschöpfungszustand, der aber nach einer kurzen Regenerationsphase eine maximale Superkompensation nach sich zieht.
Beispiele aus Bracks Studien: Vergleich Vorbereitungs- & Wettkampfphase Modelle des sportlichen Trainings – Informationsorganisation
Modelle des sportlichen Trainings – Belastungs-Beanspruchungs-Modelle • Prozessmodell einer Belastungswirkung • Durchgängig mehrdimensional • Berücksichtigt verschiedene Anpassungsmechanismen • Weitere Modelle in HLL, kybernetische und synergetische Modellierung des Training
6. Grundlagen der Trainingssteuerung Phasen der Trainingssteuerung
Trainingsplanung Zielplanung - Quellen für Trainingsziele: Allgemeine Trainingsziele Sportartspezifische Struktur der Leistungsfähigkeit Belastungsprofil einer Sportart Anforderungsprofil • geschlechtsspezifisch • niveauspezifisch • altersspezifisch Zeithorizonte: lang-, mittel- und kurzfristig Langfristige Strukturplanung • Grundausbildung • Grundlagentraining • Aufbautraining • Anschlusstraining • Hochleistungstraining Jede Stufe ca. 2 J. - in 10 J. ans Ziel! Einstieg so, dass vorm Höchstleistungsalter 10 J. trainiert werden konnten
Grundlagentraining:
Aufbautraining:
Hochleistungstraining:
• Vielseitige Ausbildung der physischen Leistungsfaktoren • Sammeln von Bewegungserfahrungen • Unspezifisches Training • Weitere Verbesserung aller physischen Leistungsfaktoren • Training der sportspezifischen Leistungsanforderungen • Techniktraining • Stabilisierung der physischen Leistungsfaktoren • Optimierung der sportspezifischen Leistungsgrundlagen • Hoher Anteil an “speziellem Training”
Probleme der langfristigen Planung: • Frühzeitige Spezialisierung • Sensitive Phasen • Übergang Anschluss-/ Hochleistungstraining
Mittelfristige Strukturplanung - Periodisierung Periodisierung ist die Festlegung einer Folge von Perioden des Trainings, deren inhaltliche und zyklische Gestaltung die Herausbildung der optimalen sportlichen Form für einen bestimmten Zeitraum. Trainingsperioden: Vorbereitungsperioden, Wettkampfperioden, Übergangsperioden Modelle der Periodisierung
Zyklisierung
Beispiele aus dem Handball
Moderne Tendenzen zum Trainingsaufbau 1) Funktionale Zyklisierung, d.h. es werden verschiedene Makrozyklen jeweils aufgabenspezifisch verschieden lang und mit unterschiedlich hoher Belastung zweckmäßig aneinandergereiht. • ansteigende Trainingsbelastung im Jahresverlauf, d.h. Aufbau vom allgemeinen und extensiven zum speziellen und intensiven Training • kontinuierliche Trainingsbelastung mit einer optimalen Relation zwischen entwickelnden und wiederherstellenden Trainingszyklen 2) Belastungsorganisation in Form des Blocktrainings, sowie der sprunghaften Belastungssteigerung: Durch monogerichtete Belastungskonzentrationen in den Makrozyklen sowie sprunghafte Belastungswechsel in den Mikrozyklen sollen kurz- und mittelfristig verzögerte Anpassungen als kumulative Trainingseffekte provoziert werden. 3) Dominanz von wettkampfspezifischer Belastung durch Komplextraining: Komplextraining als eine Form der Spezialisierung bedeutet, komplexe Trainingsbeanspruchungen zu gestalten. Sie orientieren sich konditionell, technisch-taktisch und psychisch an der Wettkampfbelastung. 4) Individualisierung des Trainings Kurzfristige Strukturplanung Mikrozyklen: Ca. 1 Woche Fassen Wirkung mehrerer Einheiten zusammen Hauptaufgaben in intensiven Stimulationsphasen (2-3 Tage) Dann Regenerationsphase (4-5 Tage) o Hauptaufgabe unter Belastungsreduktion o Echte Regeneration o Nebenaufgaben Trainingseinheit: Einleitender Teil:
- kognitive Vorbereitung - physische Vorbereitung • allgemeine Erwärmung • Beweglichkeit • spezielle Erwärmung
Hauptteil Umsetzung der jeweiligen Ziele Ausklang Einleitung der Regenerationsprozesse Trainingskontrolle und -auswertung
Kategoriale Trainingsprotokollierung: Trainingsprotokollbogen
Prozessuale Leistungsdiagnostik
Individuelles Stärken-Schwächen-Profil Ein individuelles Stärken-Schwächen-Profil ermöglicht es, die Leistungsfähigkeit eines einzelnen Spielers im Mannschaftsgefüge einzuordnen. Darüber hinaus gibt es über die individuelle Leistungsentwicklung Auskunft. Für jede Position kann in der Leistungsstruktur ein Soll-Profil angeben werden, dass die Trainingsziele individuell vorgibt (graue Kurve).
Planung ...