Zusammenfassung Berufsbildungssystem PDF

Title Zusammenfassung Berufsbildungssystem
Course Grundfragen beruflicher Bildung
Institution Technische Universität Chemnitz
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Zusammenfassung Berufsbildungssystem...


Description

Thema 8 – Wie ist das deutsche (Berufs-) Bildungssystem organisiert? 1. Wie grenzen Kell/Fingerle die Berufsbildung im engeren und im weiteren Sinn ab? Im weiteren Sinn ® nach §1 des Berufsbildungsgesetzes findet Berufsbildung statt in 

Betrieben der Wirtschaft und vergleichbaren Einrichtungen



berufsbildenden Schulen und sonstigen Berufsbildungseinrichtungen

® nach anderen rechtlichen Vorgaben in 

öffentlich-rechtliche Dienstverhältnissen



Berufsakademien



Fachhochschulen



Universitäten



allgemeinbildenden Schulen usw.

® Berufsbildung findet sich in allen Bereichen des Berufsbildungssystems: von der vorberuflichen Bildung bis zur beruflichen Weiterbildung

Im engeren Sinn ® nach §1 des Berufsbildungsgesetzes, wird Berufsbildung definiert als: 

Berufsausbildung



berufliche Fortbildung



berufliche Umschulung

2. Kann Berufsbildung im engeren Sinn als System betrachtet werden? Systembegriff ® sozialer Systembegriff nach Luhmann -

Theorie kommunikativer sozialer Systeme

-

soziales System als „Sinnzusammenhang von sozialen Handlungen, die aufeinander verweisen und sich von einer Umwelt nicht dazugehöriger Handlungen abgrenzen lassen“ (S. 309)

-

Grenzen sozialer Systeme lassen sich als Sinngrenzen begreifen

-

Kommunikation als kleinste Einheit: durch Kommunikation werden Systeme durchlässig

-

Systematische und ganzheitliche Betrachtung möglich

-

d.h. Berufsbildungsbereich in seiner Gesamtstruktur und seinen organisatorischen Prinzipien

® Berufsbildung verfolgt vielfältige Ziele: Abgrenzung zu anderen Systemen schwierig ® Systembegriff wird nicht als Ganzes verstanden -

nach dem normativen Systembegriff, ist die Berufsbildung kein System

-

aus subjektbezogener Betrachtung kann Berufsbildung als System gesehen werden

Berufsbildungssystem ® beinhaltet „duales System“ und alle öffentlichen und privaten Einrichtungen von Bildungsmaßnahmen, die direkt oder indirekt an einer beruflichen Qualifizierung beteiligt sind ® detailliert wird nur „duales System“ angesprochen ® Hauptaufgabe: Berufsausbildung für alle Jugendliche ® Qualifizierungsmaßnahmen zielen auf Erreichen beruflicher Abschlüsse auf verschiedene Stufen mit den entsprechenden formalen Berechtigungen ® soziale Normen dieses Berufsbildungssystems sind kaum erkennbar bis gar nicht vorhanden ® was zum Begriff Berufsbildungssystem gehört, weiß weder Organisation selbst noch Berufsberater -

„Organisationssumpf“, „Organisationswirrwarr“ (Grüner 1984)

® zeigt Ambivalenz aller bisherigen Ansätze zur Abgrenzung und Ordnung des Berufsbildungssystems ® Verabschiedung des Berufsbildungsgesetzes -

Entwicklung dieser zu Ordnungsfolgen und zur Systematisierung in Teilbereiche

-

jedoch noch unübersichtliche Vielfalt (teilweise noch Ungeordnete, teilweise neu Geschaffene)

® es muss berücksichtigt werden, dass es „berufliche Ausbildungen“ noch in weiteren Bereichen außerhalb des Geltungsbereiches des BBiG gibt

Das Duale System ® „System der gleichzeitigen Ausbildung in Betrieb und Berufsschule“ ® durch BBiG: -

rechtliche Fixierung, rechtlicher Rahmen für weitere Entwicklung

-

Georg: jedoch nicht nur auf das duale System bezogen, sondern auch Schulberufe sollen Ausbildungsberufe mit von den Schulen verantworteten Ausbildungsgängen sein können

® Kritik: kein Gleichgewicht von Schule und Betrieb -

Begriff „irreführend“, da er auf ein Gleichgewicht hindeutet

-

Berufsschule hat nur eine berufsbegleitende Funktion

® planmäßige zeitlich sachlich gegliederte Ausbildung nicht überall

® Ideal: gleichberechtigtes Zusammenwirken beider Lernorte – funktioniert nicht in Wirklichkeit

3. Welchen Systembegriff legen Kell/Fingerle zugrunde? ® keine Merkmale des Systembegriffs nach Kell und Fingerle -

Übersichtlichkeit

-

Systemstrukturen (weder Zweck-Mittel-beziehung noch Teil-GanzesVerschachtelungen)

-

deutsches Berufsbildungssystem erfüllt diese Merkmale nicht

-

Betrachtung immer subjektiv, je nach Blickpunkt

® Normatives System: -

wohlgeordnetes, strukturiertes Ganzes mit festen Rahmen

-

abgelehnt von Kell und Fingerle

® Darstellung des Berufsbildungssystems über Beschreibung seiner System-UmweltGrenzen – ungeeignet

4. Ordnen Sie das Berufsbildungssystem zu seinen Sub- und Supersystemen. ® Bildungssystem + Beschäftigungssystem = Berufsbildungssystem ? ® schließt das duale System und Gesamtheit beruflicher Schulen ein ® Grenzen bleiben unbestimmt ® Suche nach Lösungen für eine Systematisierung

Subsysteme ® ökonomisch systematisierte Teilsysteme (wirken aufeinander ein) ® politisch-administratives System ® Beschäftigungs- und Wirtschaftssystem ® allgemeinbildende Schulen

Supersystem ® übergeordnetes, allumfassendes System ® Rahmenbestimmungen für Subsystem ® Gesellschaft (Kell, Fingerle) ® Bildungssystem (Grafik Jongebloed)

5. Erläutern Sie die Grundstruktur des Bildungswesens in der BRD. ® allgemeine Schulpflicht: 9 Jahre (in fünf Ländern: zehn Jahre) ® Schulabschlüsse werden zwischen den Ländern anerkannt ® Beschulung von SchülerInnen mit sonderpädagogischen Bildungseinrichtungen

® Gesamtschule bietet drei Bildungsgänge an: Hauptschule, Realschule, Gymnasium ® besondere Benennung in einzelnen Ländern für die allgemeinbildenden Schulabschlüsse nach Jahrgangsstufe 9 und 10 ® die Aneignung dieser Abschlüsse auch an Abendschulen oder beruflichen Schulen möglich

Aufbau ® Elementarbereich -

Kindergarten (freiwillig)

-

Förderungsauftrag: Betreuung, Erziehung, Bildung

-

Ziele: Förderung der Persönlichkeitsentwicklung, Unterstützung der Erziehung in der Familie, Vermittlung orientierender Normen und Wert

-

öffentliche und freie Träger der Kinder und Jugendhilfe

® Primarbereich -

Grundschule, Förderschulen für SchülerInnen mit sonderpädagogischen Förderbedarf

-

Förderungsauftrag: Entwicklung von Grundlagen für selbstständiges Denken, Lernen und Arbeit sowie Umgang mit Mitmenschen

-

Ziele: zum schulischen Lernen Hinführen, Grundlage für weitere Bildung und lebenslanges Lernen schaffen

® Sekundarbereich I -

Hauptschule, Realschule, Gesamtschule, Gymnasium, Sonderschule

-

Funktion: Vorbereitung auf Bildungsgänge des Sekundarbereichs II

-

Ziele: Förderung der geistigen und körperlichen Gesamtentwicklung, Erziehung zur Selbstständigkeit und Entscheidungsfähigkeit sowie zu personaler, sozialer und politischer Verantwortung

® Sekundarbereich II -

Berufsschule und Betrieb, Berufsfachschule, Fachoberschule, Berufsoberschule, gymnasiale Oberstufe

® Tertiärer Bereich -

Fachschule, Abendgymnasium/Kolleg, Berufsakademie, Universität/Fachhochschulen/Hochschulen

® Quartärer Bereich -

Weiterbildung

-

Ziele: Reaktion auf Bildungsbedürfnisse, die sich aus den Ansprüchen der Gesellschaft, Staat und Wirtschaft ergeben, Bereitschaft für lebenslanges Lernen entwickeln, institutionalisierte sowie neue Lernmöglichkeiten in seinem Lebens- und Arbeitszusammenhang nutzen

-

geringer durch Staat geregelt als andere Bildungsbereiche

6. Worin bestehen die Besonderheiten in Jongebloeds Grafik zum Bildungssystem? Jongebloeds Grafik ® ursprünglich Bildung als Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit ® heute: Humanressource – Wettbewerb immer erfolgreicher zu sein ® Abschlüsse mit höchstmöglichen Markterfolg angestrebt ® Berufsbildung gibt es kaum auf der Welt: deswegen auch nicht in PISA-Studien berücksichtigt ® Rahmung des Bildungssystems durch -

Familie

-

Kultur-, Sozial- und Rechtssystem

-

Produktions- und Wirtschaftssystem

® Sekundarbereich I -

Hauptschule, Realschule, Gymnasium

-

Gesamtschule sekundarübergreifen

-

heilpädagogische Sonderschule als 5. Säule

® Sekundarbereich II -

Berufsschule und Betrieb, Berufsfachschulen, berufliches Gymnasium, Übergangssysteme

-

keine privaten Schulen, Akademien berücksichtigt

® wenig differenzierte Einteilung des tertiären Bereichs -

Hochschule, Fachhochschule

® Differenzierte Aufteilung des quartären Bereichs -

selbstbezogene Weiterbildung (Anpassungsfortbildung)

-

betriebsbezogene Weiterbildung

-

berufsbezogene Weiterbildung (Umschulung, Aufstiegsfortbildung)

Gemeinsamkeiten KMK und Jongebloed ® Gliederung nach Bereichen ® 5-gliedrige Sek. I ® aufgeteilte Sek. II ® Sonderschule

Unterschiede ® kein Sonderkindergarten

® Darstellung des Sek. II Bereichs: 4 statt 5 Säulen ® getrennte Darstellung von Hochschule und Fachhochschule ® Berufsbildungssystem als Teil der Sekundarstufe II -

geschlossener, integraler und nicht isolierter Bestandteil

-

einzelne Elemente sind nach Übergangsmöglichkeiten angeordnet (nicht nach Zugehörigkeit zu den großen vier Segmenten)

® keine Darstellung von Berufsakademien ® detaillierte Darstellung der Weiterbildung ® zusätzliche Nachbarsysteme...


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