Title | Zusammenfassung feldermodell |
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Course | Einführung in die Sprachwissenschaft II |
Institution | Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main |
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Zusammenfassung feldermodell...
Topologisches Feldermodell
Arten von Nebensätzen: •
•
•
Relativsätze o Beziehen sich immer auf ein Nomen im Hauptsatz (Matrixsatz) ▪ Gibt uns zusätzliche Info zum jeweiligen Nomen o Immer eingeleitet von Relativpronomen o Beispiele: ▪ Der Hund, der bellt, ist braun. ▪ Matrixsatz: Der Hund ist braun. ▪ Relativsatz: der bellt • Relativpronomen: der = der Hund Komplementsätze (Objekt oder Subjekt) o Ein Verb braucht Komplemente: Subjekt & Objekt (direktes oder indirektes) o Subjekt oder Objekt können aber auch phrasal sein o Beispiel: ▪ Er wusste was? ▪ Er wusste, er schwamm im Geld. • Objektsatz: Er schwamm im Geld. Adverbiale Sätze o Beschreiben Zeit, Art & Weise, Ort, Zweck, Ursache, etc. = Kontext von Hauptsatz o Beispiel: ▪ Um schneller zur Arbeit zu kommen, hat er sich ein Auto gekauft. = Zweck
Topologische Feldermodell: • • •
Beschreibt die Regularitäten in der linearen Abfolge von Wörtern im dt. Satzbau o Anders als Phrasenstrukturmodell, nur rein oberflächlich, keine internen Hierarchien Verbalkomplex = all die Wörter, die dein Prädikat bilden Verbalkomplex kann aufgeteilt werden (diskontinuierlich) in finiten Teil und nicht-finiten Teil o → Satzklammer ▪ LSK: • Normalerweise das finite Verb • Subjunktion (z.B. weil) o Subjunktionen und finites Verb sind im Dt. komplementär distribuiert → finites Verb steht auch in RSK • Keine Phrasen oder phrasale Elemente wie Pronomen ▪ RSK: • Normalerweise der nicht-finite Teil des Verbkomplexes (wie Z.B. Partizip) • Leer wenn synthetisches Vollverb (Präsens & Präteritum) • Finites Verb am rechten Rand mit nicht-finiten Ergänzungen jeweils links angehängt o Beispiele, wo Verben eine Klammer bilden: ▪ Klingonen stellen eine Bedrohung dar, weil sie aggressiv sind. ▪ Ich habe das Buch gelesen.
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Topologische Felder: Satzeinheiten in Relation zur Satzklammer o Konjunktionsposition: Schanier zwischen zwei eigenständige Sätze ▪ Z.B. [(Er geht schlafen) und (ich lese ein Buch).] o Vorfeld: links von der LSK ▪ Maximal eine Konstituente (diese ist aber beliebig) ▪ Kann auch unbesetzt sein (in Entscheidungsfragesätzen & Nebensätzen mit Subjunktion) ▪ Kann nicht enthalten/Ausnahmen: • Modalpartikel o Ja, halt, wohl o Er hat wohl nicht seine HA gemacht. o *Wohl hat er nicht seine HA gemacht. • Reflexivpronomen (die einem Verb inhärent sind) o Sie haben sich über das Geschenk gefreut. o *Sich haben sie über das Geschenk gefreut. • Objektpronomen ‚es‘ o Er hat es gesehen. o *Es hat er gesehen. • Dativus Ethicus o Du bist mir aber ein Schelm. o *Mir bist du aber ein Schelm. • Verbpartikel o Er rahmt das Bild ein. o *Ein rahmt er das Bild. • Attribute (z.B. Relativsätze) o Sie sah das Kind, das spielte. o *Das spielte, sie sah das Kind. o Mittelfeld: zwischen der LSK und der RSK ▪ Kann leer stehen, aber auch mit beliebig vielen Konstituenten befüllt ▪ Er ist Ø eingeschlafen. ▪ Er ist (immer erst um 2 Uhr morgens nach einer Tasse Milch, wenn sonst schon alle schlafen, in seinem neuen Pyjama) eingeschlafen. ▪ Scrambling: keine grammatisch vorgegebene Reihenfolge der Konstituenten ▪ Informationsstruktur: Pragmatische Faktoren entscheiden Reihenfolge • Thema: alte Info → zuerst • Rhema: neue Info → später ▪ Pronomen in Wackernagelposition (am Anfang des Mittelfelds) • Pronomen erhalten Reihenfolge: Subjekt > DO > IO ▪ Soll nicht allzu groß sein, was zur Ausklammerung/Extraposition ins Nachfeld führen kann • Weil es Zeit war, reiste er, nachdem …… ab. • Weil es Zeit war, reiste er ab, nachdem ……. o Nachfeld: rechts von der RSK ▪ Typischerweise Nebensätze ▪ Keine Ausklammerung von Verbkomplementen ins Nachfeld möglich • Ausnahme: bei Präsentierung des Diskursreferenten o Auf Gleis 5 fährt ein die S1 nach Wiesbaden.
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Verbstellungstypen: o V1/Verberststellung ▪ Vorfeld ist leer und die somit ist die erste Konstituente die LSK ▪ Entscheidungsfragen, Imperativsätzen, Konditionalsatz • Wäre es ein Krimi, würde ich das Buch lesen. o V2/Verbzweitstellung ▪ Hauptsätzen ▪ Nebensätzen ohne Subjunktionen • Ich hoffe, euch geht es gut. • → Ich hoffe, dass es euch gut geht. o Verbletztstellung ▪ Nebensätzen
Ist Deutsch eine SVO-Sprache? Eine SOV-Sprache? Was anderes? SVO = Subjekt-Verb-Objekt SOV = Subjekt-Objekt-Verb →Deutsch ist eine V2-Sprache (Verbzweitsprache)
KP
Vorfeld Leider
LSK können
Klingonen
stellen
weil weil
Mittelfeld die Gefährten den Ring der Macht nicht auf einfache Weise eine Bedrohung für die Vereinigte Föderation der Planeten die aggressiv sie ihre HA
Im Verbotenen Wald
lauern
allerlei tödliche Gefahren.
Im Verbotenen Wald Wir Wir Seine Beute
haben werden werden teilt
Ich
bin
In eine andere Stadt Ich Ø
bin
allerlei tödliche Gefahren Ø das Spiel der Plünderer nur sehr ungern mit seiner Mannschaft Trotzdem In eine andere Stadt ich
mache um
das Fenster nachhause
RSK zerstören
Nachfeld Ø
dar
weil die aggressiv sind.
sind gemacht haben wollte
gelauert. gewinnen gewinnen
gezogen nicht gezogen auf zu kommen
Aber dennoch
Englischer Vergleich:
Wir
sind
daheim
geblieben
wir Ø
hatten hatten Hat
Viel Spaß Wir viel Spaß es je einen Fall
gehabt gehabt gegeben
Den
(dass)
Detektiv Conan
nicht lösen konnte
Ø Was
Hast hast
du heute Zeit? du heute
I
had moved
to a new city
aber wir hatten viel Spaß gehabt
den Detektiv Conan nicht lösen konnte?
gemacht?
Relativpronomen haben phrasalen Charakter: „den“ = einen Fall
Verbendstellung als zugrundeliegender Verbstellungstyp (SOV): •
•
•
Evidenz: o Beispiele aus dem Spracherwerb, wo Kinder das Verb noch nicht konjugieren und einfach ans Satzende packen. o Beispiel: Mama Wasser einschenken. o Verbkomplex nur in der RSK kontinuierlich ▪ Ich wollte die HA bis da gemacht haben. Finitumvoranstellung o Das Verb wird in der RSK generiert, aber bei Flexion wird es in die LSK vorangestellt o Besetzt eine Subjunktion die LSK, kann diese Voranstellung nicht stattfinden. ▪ Vergleiche z.B. Konditionalsätze: • Wäre es ein Krimi, würde ich das Buch lesen. • Wenn es ein Krimi wäre, würde ich das Buch lesen. Topikalisierung o Eine beliebige Konstituente wird aus dem MF ins VF bewegt, um es hervorzuheben.
Prozesse: •
Tobias das Spiel gesehen haben. o Hat Tobias das Spiel gesehen? ▪ Tobias hat das Spiel gesehen.
Finitumvoranstellung Topikalisierung
Was kommt alles in eine Satzklammer? • • • •
Vollverben Auxiliare Modalverben Verbpartikel: • Aufspaltbare Verben mit Partikel o Auf-machen o Los-gehen o Ein-kaufen • Negationspartikel o Nicht • Infinitivpartikel o (um)..zu • Subjunktionen...