Zusammenfassung - Gesamter Kurs PDF

Title Zusammenfassung - Gesamter Kurs
Course Gesellschaftliche Entwicklung Sozialisation und Bildung
Institution Johannes Gutenberg-Universität Mainz
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Soziale Ordnung:  vor Industrialisierung: Gesellschaft naturgegeben; mit der Industrialisierung: Gesellschaft wird sozial, politisch und ökonomisch hergestellt  Merkmale der Modernisierung: 1. Domestizierung der Natur: Beherrschung der Natur durch den Menschen 2. Rationalisierung von Verfahren: alles ist kalkulier- und beherrschbar („Entzauberung der Welt“  Max Weber) 3. Differenzierung gesellschaftlicher Bereiche: jede Sphäre bildet einen geschlossenen Raum 4. Individualisierung: Gestaltung des Lebenslaufes Gesellschaftsformen bzw. geschichtlicher Verlauf der Gesellschaft: 1. Gesellschaften, die auf Landwirtschaft und Handwerk basieren 2. vorindustrielle Gesellschaft (Vormoderne) 3. industrielle Gesellschaften (Frühe und entwickelte Moderne) 4. Wissensgesellschaften (Spät- oder Postmoderne) Industrialisierung: o Transformation überlieferter Institutionen und Traditionen o Einführung neuer Kommunikations- und Transportwege o Neuerfindung der Städte und Arbeitsformen o es dominiert der Rhythmus der Fabrik Wissensgesellschaft/Weltgesellschaft: o Wissen ist zentrale Ressource o Kommunikations- und Informationstechnologien revolutionieren das berufliche und private Leben o Kennzeichen: laufende Veränderungen  fluid: Leben ist nicht im gleichen Maße stabil o Reflexion auf Industrialisierung/Moderne  Rückkehr der Natur  Konsequenz: jede Gesellschaft bringt die Bildungsinstitutionen hervor, deren Lehrziel, -plan (Curriculum) auf ihren Kern abgestimmt ist soziologische Blick: 1. Soziologie ist keine soziale, auf Problemlösung orientierte Wissenschaft 2. Soziologie interessiert sich nicht für individuelle Probleme, aber für Handlungsprobleme der Individuen 3. Soziologie interessiert sich nicht für das Individuum als Individuum, aber für Individuen in sozialen Kontexten 4. Fähigkeit des Relativierens  historisches Wissen: Institutionen wurden erfunden und eingeführt;  kulturelles Wissen: es existieren andere Kulturen Individuum und Gesellschaft: 1. Gesellschaft und Individuum sind getrennte Einheiten  Gesellschaft übt soziale Kontrolle aus  Individuen orientieren sich an Normen  Verletzung der Normen wird geahndet  Ort der Gesellschaft: Institutionen der Kontrolle und soziale Normen 2. Gesellschaft ist im Individuum  Individuen übern Kontrolle über sich selbst aus ( Sozialisation)  Individuen lernen, sich aus der Perspektive anderer zu sehen (Rollenübernahme)  Ort der Gesellschaft: Körper des Individuums 3. Individuen bringen durch ihr Tun Gesellschaft hervor  Kommunikation und Interaktion, Handeln und Unterlassen erzeugen Gesellschaft  Ort der Gesellschaft: soziale Situation dreifache Blick nach Bourdieu:  Theorie des Habitus (Denk- und Handelsgewohnheiten);  Theorie des sozialen Raumes/Feldes;  Theorie der pädagogischen Handlung => Fokus: Reproduktion der Machtstrukturen (= Aufgabe der Schule) Bourdieus Ansatz und Ziel: eine Theorie der Praxis:

Kritik der Theorie (theoretischen Logik): theoretischer Blick auf die Praxis ist nicht mit der Praxis identisch o Kritik des Objektivismus und Subjektivismus: Objektivismus interessiert sich für Strukturen, Subjektivismus (= ohne Struktur bzw. Menschen gibt es keine Struktur) nur für einzelne Phänomene. Beide Perspektiven sind unvollständig o Ziel: Dialektik von objektiver und subjektiver Betrachtung  sowohl Objektive, als auch Subjektive betrachten o (Habitus) * (Kapital) + Feld = Praxis Kapital: = Arbeit (womit wir unser Wissen, Vermögen vermehren) in materieller und inkorporierter Form = eine Kraft, die angeeignet werden kann = eine Kraft, die soziale Strukturen prägt  kann Profite produzieren, sich reproduzieren und wachsen Kapitalformen: o ökonomisches Kapital (Geld, Besitz) o soziales Kapital (soziale Netzwerke, aber nur wenn man sich auf die Leute verlassen kann und wenn man die Netzwerke nutzen kann) o kulturelles Kapital  inkorporiertes kulturelles Kapital (praktisches Wissen, Haltung [was wir für richtig halten]) (der Umgang mit entsprechenden Objekten)  objektiviertes kulturelles Kapital (Kunstobjekte) (nur rein die Objekte)  institutionalisiertes kulturelles Kapital (schulische Titel; kann je nach Umständen auch der Pass sein)  symbolisches Kapital (Ehre, Anerkennung)  Transformation aller Kapitalformen in Bezug auf das Kenne und Anerkennen  in dem Akt des Anerkennens wird es zum symbolischen Kapital Kapitalformen der Felder:  4 Grundformen werden in Bezug auf die Felder noch mal neu definiert: Feld der Kunst  künstlerisches Kapital; Feld des Rechts  juristisches Kapital; Feld der Wissenschaft  wissenschaftliches Kapital; Feld der Politik  politisches Kapital (hier wird unterschieden in: übertragen (Wahl), aus Funktion, aus Bekanntheitsgrad der Person)  Logik eines jeden Feldes legt fest, was auf diesem Markt Kurs hat, was im betreffenden Spiel relevant und effizient ist sozialer Raum und das Feld:  dieses Modell soll dynamischer sein, als Schichtmodell  Gesellschaft als räumliches Gebilde darstellen, in dem soziale Bewegungen abbildbar sind  Methode: Konstruktion der objektiven Klasse: Gruppe von Akteuren mit 1. homogenen Lebensbedingungen (vergleichbare Arbeits- und Wohnbedingungen) 2. objektivierten Merkmalen: Besitz an Vermögen, Gütern, Macht … 3. mit inkorporierten Merkmalen: klassenspezifische Habitusformen und Dispositionen für bestimmte Handlungsmuster ( Klasse definiert durch Struktur der Beziehungen zwischen allen relevanten Merkmalen)  Grundprinzipien des sozialen Raumes: Kapitalvolumen, Kapitalstruktur (Auskunft darüber, wie das Verhältnis zwischen ökonomischen und kulturellen Kapital ist) und Zeit (historische Entwicklung z.B. in der Familie)  dient für ein Modell der Gesellschaft (Korrespondenzanalyse): oben: viel Kapitalvolumen; unten: wenig Kapitalvolumen; rechts wenig kulturelles und viel ökonomisches Kapital; links: viel kulturelles und wenig ökonomisches Kapital soziale Felder: soziale Räume = Felder (ist nicht gleich der soziale Raum) o ein Netz objektiver Beziehungen o

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verfügt über eine relative Autonomie (hat dort Grenzen, wo es an andere Felder stößt) o Akteure eines Feldes teilen grundlegende Interessen o Akteure eines Feldes glauben an den Sinn des Spiels (doxa/illusio) o Akteure eines Feldes kämpfen um die legitime Definition des Feldes o Junge kämpfen gegen Alte (Etablierte) o Felder unterscheiden sich nach dem Grad ihrer Institutionalisierung (hoher Grad z.B. Medizin; niedriger Grad z.B. Kunst) Habitus: o = Ergebnis der Geschichte, prägt aber auch die Geschichte o = eine Schema, dass strukturiert und selbst strukturierbar ist (z.B. Geschichte erzeugt wiederum Geschichte) o = ein Schema, dass klassifiziert und ist selbst klassifizierbar (wenn jemand klassifiziert, macht er sich dabei zur Klassifikation) o = ein Schema, dass zwischen Struktur und Praxis vermittelt o bringt regelmäßige, objektiv an ihre Chancen angepasste (ohne Ziele und Zwecke bewusst anzuvisieren) und kollektiv abgestimmte (ohne das Werk eines Dirigenten zu sein ( Gruppenhabitus; z.B. Habitus der Lehrer)) Praktiken hervor o objektiv geregelt, ohne gehorsame Erfüllung von Regeln (Position im sozialen Feld bestimmt Handeln) o Grundlagen sind die Kapitalformen (ökonomisches, soziales, kulturelles) o Körper ist der Träger des Habitus = das Sein (er ist sichtbar für alle) o Erzeugungsformen: Modus der Einschärfung / des Trainings (Schule formt Habitus  Kontrolle des Körpers/Disziplinierung) und Modus der Inkorporierung (einkörpern – verkörpern) o Trägheit des Habitus (Hysteresis):  Bedingungen, die einen bestimmten Habitus hervorgebracht haben wirken rückwärtsgewandt  d.h. er erkennt nicht, welche Investitionen sich in der Zukunft auszahlen o Vorgriff auf die Zukunft (Antizipation):  Bedingungen, die ein bestimmter Habitus hervor gebracht haben wirken auf die Zukunft hin  Investitionen, die sich später als richtig herausgestellt werden  Habitus führt Bedingungen herbei, die ihn gelingen lasse Illusion der Chancengleichheit: Schule hat die Funktion der Reproduzierung der modernen Gesellschaft  soziale Unterschiede bleiben bestehen (Schule attestiert durch Noten objektivierte soziale Unterschiede; jede Schulform setzt kulturelle Willkür voraus (wer, wann, was zu lernen hat; es wird festgelegt, was wichtig ist) Herkunftsklasse: 1. Wohnort und andere soziale/kulturelle Charakteristika 2. Geschlecht und andere demographische Merkmale 3. Lebensbedingungen 4. Einstellung/Haltung zu Bildung, Schule …  Wirkung der Herkunftsklasse: o je höher die Schicht, umso wahrscheinlicher der Schulerfolg o je höher die Schicht, umso wahrscheinlicher ist der erfolgreiche Übergang auf höhere Schulen o je höher die Schicht, umso wahrscheinlicher ist der Eintritt in eine Hochschule  Merkmale der sozialen Herkunft = Subjekt und Objekt des Prozesses: sie tragen zu dem bei, was sie prägt und sie werden durch das, was sie prägt verändert (Bsp.: o

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Merkmale, die zum Schulbesuch beitragen, werden durch den Schulbesuch selbst verändert und transformiert  Ergebnis des Prozesse: erreichte Klasse  Stellung in der wirtschaftlichen/sozialen Hierarchie (Einkommen, Aufstiegsmöglichkeiten, Position  Klassen-/Schichthabitus (Verhältnis zur Herkunftsklasse)  kulturelles und soziales Kapital (u.a. Diplom, Beziehung zur Schule) Struktur (soz. Raum/Feld)  Habitus  Praxis  Struktur pädagogische Kommunikation: o Aktion: Ausübung symbolischer Gewalt, durch die kulturelle Willkür durchgesetzt wird o Autorität: relativ autonome Instanz, durch die die pädagogische Aktion ausgeübt wird o Arbeit: Arbeit an der Einprägung von (schulischen) Werten, Inhalten (Stoff) und Haltungen (Disziplin, Regeln)

Thomas Hobbes (1588-1679): skeptische, pessimistischen Menschenbild (Nutzenorientierung  Krieg aller gegen alle  Lösung: Übertragung an staatliche Gewalt  alle unterwerfen sich dem Staat  Absolutismus John Locke (1632-1704): positives Menschenbild (alle sind freie undgleiche Wesen und von Natur aus mit Vernunft versehen)  individuelle Interessen werden durch Markt koordiniert  Liberalismus (der Markt regelt unterschiedliche Bedürfnisse) Parsons Problem: o eine stabile Ordnung ist unmöglich, wenn Nutzenorientierung das Handeln bestimmt o Individuen können nur dann ihren individuellen Vorteil/Nutzen aufgeben, wenn sie die allgemeine Situation (Gruppe, Familie…) in den Blick nehmen o Wie aber können Individuen dies realisieren? durch Erkenntnis: eigenes Wohl und Allgemeinwohl ergänzen sich o Soziologien geben bisher keine Antwort auf die Entstehung individueller Handlungsziele  Parsons Lösung: Integration von Handlungs- und Ordnungsidee  Handlung: die freie Entscheidung der Handelnden (voluntarisches Konzept)  Ordnung: basiert auf gemeinsamen Werten und Normen  sie prägen die Auswahl der Handlungsziele (abhängig von den Werten)  Parsons möchte beides miteinander verknüpfen (Synthese) Parsons Annahme: o moderne Gesellschaften werden normativ integriert  keine Zufälligkeit von Werten und Handlungsziele passen zueinander o Unterscheidung: faktische (nicht abgesprochene/entstehen unbeabsichtigt)) vs. normative (Gerüst von Werten und Normen) Ordnungen Parsons Handlungsmodell: die Handlung  Unit Act: o Handlung, nicht Handelnde stehen im Mittelpunkt o die Elemente des Unit Act:  handelnde Person  Ziel der Handlung  Handlungssituation, die bestimmt wird durch Rahmenbedingungen und Handlungsmittel ( Werte, Normen, Personen, Gegenstände)  Normen und Werte des Handelnden Parsons Handlungsorientierung (soziale Ordnung ist bis hierhin erklärt, nur die Frage nach

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dem warum, also dem Grund des Handelns bleibt: 1. Erkenntnis als Handlungsorientierung (kognitiv) 2. emotionale Bindung als Handlungsorientierung (kathektisch) 3. Bewertung als Handlungsorientierung (evaluativ)  diese Orientierungen sind miteinander verknüpft, bilden den Rahmen des Handelns (auch zwischen den Individuen) woher kommen Handlungsorientierung und Werte/Normen?:  Sozialisation und Rollen  Normen/Werte werden von Personen verinnerlicht und ermöglich so die Koordination der Akteure Sozialisation ist der Ort der Verinnerlichung soziale Rolle: o erfüllen Erfordernisse des Systems o es wird bestimmt, wie, wann, was getan wird o regelmäßiges Verhaltensmuster auf der Basis von Erwartungen, die mit der Position und Funktion in einem sozialen System verbunden sind o zugeschriebene Rollen (ohne eigenes Zutun) und erworbene Rollen (durch eigene Leistung) o Rollenkonflikte:  in einer Rolle (Intra-Rollenkonflikt)  zwischen verschiedenen Rollen (Inter-Rollenkonflikt)  Rollen überschneiden sich und somit auch die Erwartungen Handlungsoptionen/-inhalte/-typen nach Max Weber: o zweckrational  rationale Abwägung: Ziel-Mittel-Einsatz o wertrational  Orientierung am Eigenwert des Tuns  Ausgrenzung der Folgen o affektuell  reagieren auf außeralltäglichen Reiz (Emotion)  Ausgrenzung von Werten und Folgen o traditional  reagieren auf gewohnte Reize (Gewohnheit)  Ausgrenzung von Folgen, Werten und Zwecken Handlungsdichotomien nach Parsons (Pattern Variables/Mustervariablen): 1. Affektivität (Bedürfnisse) vs. affektive Neutralität (Bedürfnisse zurückstellen)  basiert Handeln auf Gefühlen oder nicht? Entscheidung über die Relevanz der Objekte 2. Selbst- (Eigeninteresse) vs. Kollektivitätsorientierung (Allgemeininteresse)  verfolge ich eigene Interessen oder die der Gemeinschaft? 3. Universalismus (welche Person steht im Fokus) vs. Partikularismus  Handle ich nach Kriterien, die sich auf alle Menschen oder auf eine bestimmte Gruppe beziehen? 4. Zuschreibung vs. Leistung  urteile ich auf der Basis von Zuschreibung (etwa Herkunft, Schönheit) oder auf der Basis von erbrachten Leistungen? 5. Spezifizität vs. Diffusität (Person als Ganzes oder nur bestimmte Bestandteile)  integriere ich in mein Handeln verschiedene Aspekte (soziale, ökonomische) oder ist mein Handeln auf einen Punkt ausgerichtet? Bsp. : familiäre Rolle  Affektivität, Partikularismus, Zuschreibung, Diffusität, Kollektivitätsorientierung Berufsrolle  affektive Neutralität, Universalismus, Leistung, Spazifizität, Selbstorientierung Wiederholung Parsons: o normative Integration von Gesellschaft o Entwicklung einer Handlungstheorie  im Zentrum steht die Handlung o Handlung: Akteur mit Zielen und Zwecken, Situation und ihre Bedingungen o Situation  Werte und Normen, Person und Gegenstände o Werte und Normen  ermöglichen Koordination Akteure o Prinzipien der Handlung: Realisierungs-, Optimierungs-, Konformitäts- und Konsistenzprinzip

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Niklas Luhmann : soziales System: = Sinnzusammenhang von sozialen Handlungen, die aufeinander verweisen und sich von einer Umwelt nicht dazugehöriger Handlungen abgrenzen lassen ( Mikroebene)  besteht aus sozialen Handlungen, die aufeinander verweisen ( Problem, wie gehandelt werden soll) und die sich von anderen Handlungen abgrenzen Handlungssicherheit/-unsicherheit:  Komplexität durch Unsicherheit (doppelte Kontingenz) (A weiß nicht, was B tut/erwachtet und umgekehrt)  Erwartungserwartungen  Vertrauen (persönliches und Systemvertrauen ( nimmt uns die Arbeit der Erwartungen ab  Vertrauen an das System)  Ziel: Reduzierung von Komplexität  Ergebnis: Reduzierung und Enttäuschung  Enttäuschung: wem wird er Fehler zugeschrieben: Selbst vs. Fremdzuschreibung ( kann sich auf die Erwartungserwartungen beziehen) Formen sozialer Systeme: 1. Mikroebene: Interaktionssystem  situative Anwesenheit und direkte Kommunikation 2. Mesoebene: Organisationssysteme  Mitgliedschaft und Medien der Kommunikation (= Ersatz für direkten Kommunikation)  Verbreitungsmedien (Schrift, Buch) und Erfolgsmedien (Wirtschaft: Geld ist das Medium; die Leitdifferenz ist Haben/Nicht-Haben ; Schule: Kind ist das Medium; die Leitdifferenz ist: Lernen/Nicht-Lernen)  jedes System hat symbolische Medien 3. Makroebene: Gesellschaftssystem  Reduzierung von Komplexität durch Selektion Ausdifferenzierung von Gesellschaft: 1. Stammesgesellschaften: Verwandtschaft; Verbindung über Heiratsregeln 2. Hochkultur: Adelsgesellschaft (edogam organisiert man heiratet nur in seiner Schicht); Ausbildung erster Teilsysteme (Organisationen); Lockerung der Bedeutung von Verwandtschaft 3. moderne Gesellschaft:  besteht aus Systemen/Kommunikation (Beobachten) und nicht mehr Verwandtschaft; Teilsysteme des Rechts, der Wirtschaft, der Bildung…; Menschen werden in die Teilsysteme inkludiert (wir alle nehmen teil); Verwandtschaft kein offizieller Code; Gesellschaft ohne Spitze und Zentrum; Gesellschaft ist keine Hierarchie; Hierarchie innerhalb der Gesellschaft; Systeme sind nicht mehr verknüpft Merkmale von Systemen/jedes System besteht aus: 1. operative Geschlossenheit: a. Differenz: Innen/Außen (Bsp. Gehirn kann nicht für andere denken) b. System-Umwelt-Differenzierung c. Wirklichkeit kann nur konstruiert werden 2. Kommunikation: a. Systeme sind kommunikativ offen b. Kommunikation ist Beobachtung  Durchführung einer Unterscheidung c. Mitteilung – Information – Verstehen 3. Selbstreferenz (Autopoiesis)  reproduziert sich in und aus den Elementen des Systems (autopoietische Systeme = Systeme, die ihre Strukturen und ihre Elemente, aus denen sie bestehen, im Netzwerk eben dieser Elemente selbst erzeugen) o bei Luhmann sind Individuen = psychische Systeme o Systeme teilen sich in zwei Unterkategorien :  allopoietische Systeme  Maschinen

autopoietische Systeme  psychische und soziale Systeme  Sinn als Medium o Systeme grenzen sich von der Umwelt ab, sind operativ geschlossen aber beobahtungsoffen; sind selbstreferentiell ( erneuern sich aus sich selbst) Wiederholung Luhmann: o moderne Gesellschaften sind funktional differenzierte Gesellschaften o soziale Systeme differenzieren sich aus (Theorem der Ausdifferenzierung) o Systeme grenzen sich von ihrer Umwelt ab o Systeme sind operativ geschlossen, aber beobachtungsoffen o Systeme sind selbstreferentiell  ein System erneuert sich aus sich selbst o Systemkommunikation: Information, Mitteilung, Verstehen  in Systemen gibt es nichts anderes als Kommunikation ( keine Menschen) 

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zwei Handlungsprobleme nach Goffman: 1. Erkennen, was in einer Situation vor sich geht: Interpretations- und Handlungswissen 2. vorteilhafte Selbstdarstellung: Fehler vermeiden oder korrigieren Goffman steht in Tradition zu: Pragmatismus (zentral ist der Zusammenhang von Handeln und Bewusstsein, nicht die Ordnung; im Alltag kein Zweifel  Denken und Handeln sind verbunden  wir müssen an unserem Wahrnehmen, nicht am Denken zweifeln; die Handelnden sind zentral; Bruch mit Dualismus von Geist/Materie, Innen/Außen) George Herbert Mead: Überlegungen: o Fokus auf zwischenmenschliche Beziehung  Menschen wirken aufeinander ein  Individuen erkennen sich in der Reaktion anderer Individuen (looking glass self)  nicht der einzelne Mensch als Organismus ist die Einheit des Sozialen  der handelnde Mensch in der Gruppe (praktische Intersubjektivität)  soziales Handeln  Kommunikation, Verständigung o Kommunikation und Entwicklung des Selbst  Kommunikation basiert auf Symbolen (Mimik, Gestik, Sprachlaute), die eine bestimmte Bedeutung haben  Symbole in Kultur eingebettet  sie sind sozial definiert das Selbst nach Mead: o = kein Ding, sondern ein Prozess  dialogische Struktur  das Tun des Einzelnen entfaltet sich im Tun des Anderen o = reflexiver Prozess  Hereinnahme der Reaktionen Anderer in das eigene Selbst  Rollenübernahme o wir reagieren auf uns selbst  zwei Phasen: I (Instanz, die die Person ausmacht, die spezifische Wünsche hat) / Me (Instanz, die die Regeln der Gemeinschaft symbolisiert und dem I entgegentritt o role playing  Kind nimmt Perspektive von wichtigen Bezugspersonen ein (signifikante Andere); Regel: Nacheinander o game  Übernahme und Koordination verschiedener Handlungsperspektiven (generalisierte Andere); Regel: Gleichzeitig Grundannahmen...


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