Title | Zusammenfassung - Gruppenpsychotherapie |
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Author | Ulrike Servos |
Course | Med. Psychologie |
Institution | Universität zu Köln |
Pages | 8 |
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Zusammenfassung - Gruppenpsychotherapie...
GRUPPENPSYCHOTHERAPIE Medizinische Psychologie
Inhalt Anfänge ............................................................................................................................... 1 Versorgungsrealität vs. Forschungsrealität ....................................................................................... 1 Gruppen ............................................................................................................................... 1 Größe therapeutischer Gruppen ................................................................................................ 1 Unterschiedliche Formen von Gruppenangeboten ........................................................................... 1 Unterschiedliche Gruppenformate ............................................................................................. 2 Innere und äußere Umwelt ...................................................................................................... 2 Eisberg-Modell ........................................................................................................................ 2 Sachebene ......................................................................................................................... 3 Soziodynamische Ebene .......................................................................................................... 3 Psychodynamische Ebene ........................................................................................................ 3 Kernkonflikt ....................................................................................................................... 3 Gruppenprozesse/Phasen der Gruppenentwicklung ............................................................................ 3 3 Grundmuster von Prozessmodellen ................................................................................. 3 Phasen der Gruppenentwicklung ............................................................................................... 4 Wirkung der Gruppentherapie ..................................................................................................... 5 Wirkfaktoren der Gruppentherapie nach Yalom .............................................................................. 5 Einflößen von Hoffnung ................................................................................................ 5 Universalität des Leidens .............................................................................................. 5 Mitteilen von Informationen ........................................................................................... 5 Altruinismus ............................................................................................................ 5 Korrigierende Rekapitulation der primären Familiengruppe ........................................................ 6 Entwicklung von sozialer Kompetenz ................................................................................. 6 Nachahmendes Verhalten ............................................................................................. 6 Interpersonales Lernen ................................................................................................ 6 Kohäsion ................................................................................................................ 6 Katharsis ................................................................................................................ 6 Existenzielle Faktoren ................................................................................................. 6 Erfassung der Wirkfaktoren ...................................................................................................... 7 „kritische Zwischenfälle“ Fragen (1979) ...................................................................................... 7 Beziehungsfaktor als Wirkfaktor ................................................................................................ 7
Anfänge
1905 erste Therapiegruppen – Joseph Pratt Kurse für Schwindsüchtige Feststellung, dass Patienten sich auf Flur der Station trafen, über Krankheiten redeten Bildete Gruppen von 15-20 Patienten, hielt Vorträge, Vorschlag für Protokoll über Krankheit und darüber mit Mitpatienten reden
Versorgungsrealität vs. Forschungsrealität
Unterschiedliche Gesundheitssysteme (BRD, USA, Kanada, GB) Stationäre vs. Ambulante Versorgung nicht vergleichbar Dominanz der anglo-amerikanischen Forschungsliteratur Forschungsergebnisse vergleichbar/brauchbar?
Gruppen Gruppen zeichnen sich durch folgende Merkmale aus Möglichkeit zur direkten Kommunikation „faceto-face“ Ein gemeinsames Ziel Gewisse zeitliche Duaer
Abhängig von Größe, Gruppe i.d.R zur gleichen Zeit am gleichen Ort; neue Medien – virtuelle Gruppen Lernen, Selbsterfahrung, Psychotherapie, Selbstöffnung Abhängig von Art der Gruppe Psychoedukation kann sich auf eine Sitzung beschränken Es braucht Zeit zur Entwicklung der Arbeitsfähigkeit einer Gruppe (Veränderung maladaptiver [schlecht angepasst] Beziehungsmuster)
Größe therapeutischer Gruppen
Kleingruppen im engeren Sinn o 3-12 Mitglieder Großgruppe o Ab ~25 Mitglieder Ab ~7 Mitgliedern steigt Tendenz zur Subgruppen- und Hierarchiebildung, um zunehmende kommunikative Komplexität bewältigen zu können Mit steigender Gruppengröße beginnen jeweilige Redeanteile sich zu unterscheiden
Unterschiedliche Formen von Gruppenangeboten
Homogene vs. Nicht homogene Stationär vs. Ambulant Homogene (störungsspezifische) Gruppen o Patient mit somatoformen Störungen o Patient mit Essstörungen o Patient mit Suchtproblematik Nicht homogene Gruppen o Maladaptive interpersonale Muster
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Unterschiedliche Gruppenformate
Offen o Teilnahme ohne Verbindlichkeit (niedrigschwellig) Geschlossen o Start und Ende gemeinsam Halb-offen o Wenn jemand ausscheidet, kann wer Neues aufgenommen werden
Innere und äußere Umwelt
Innere Umwelt o Aufgabe des Therapeuten diese zu gestalten o Gruppenkomposition Äußere Umwelt o Bedingungen unter denen Gruppe stattfindet o Ort, Finanzierung, konzeptioneller Rahmen, gesundheitspolitisch, etc. o Rahmung bestimmt, was geht und was nicht geht!
Eisberg-Modell
Beschreibt Sichtbares und Verborgenes Das meiste liegt im Verborgenen, was passiert gerade in der Gruppe Man hat den Eindruck, es geht um etwas anderes als dass, was sichtbar und hörbar ist
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Sachebene
Aufgaben und Ziele der Gruppe Was müssen wir tun, um das Ziel zu erreichen Manifest, bewusst und der Kommunikation zugänglich Ressourcen der Gruppe Führt das, was die Gruppe tut, zum Ziel?
Soziodynamische Ebene
Beziehungsgeflecht (teilweise sichtbar, teilweise unsichtbar) Nicht was gesprochen, sondern wie gesprochen wird Originär (ursprünglich) gruppendynamische Ebene Aufgabe: Verbesserung der Selbst- und Fremdwahrnehmung und deren Versprachlichung Vermischung von Sach- und Beziehungsebene Wechsel zwischen dem Gespräch selbst und dem Gespräch über das Gespräch (Metakommunikation) muss geübt werden
Psychodynamische Ebene
In Gruppensituation werden basale Wünsche, Ängste, Bedürfnisse aktualisiert, die lebensgeschichtlich erworben sind Aufgabe: Bedeutungszuschreibung aktualisieren, in Gruppe bearbeitbar machen (Psychotherapie durch die Gruppe) „Hier und Jetzt“ des Geschehens in Gruppe wird zum „Dort und Dann“ außerhalb der Gruppe in Beziehung gesetzt
Kernkonflikt
Immer wiederkehrendes Thema der Gruppe
Gruppenprozesse/Phasen der Gruppenentwicklung
Vielzahl an Theorien Erfolgreiche Gruppen durchlaufen bestimmte vorhersagbare Entwicklungsstufen
Von: ungezwungener Vertrautheit zu zwischenmenschlicher Intimität Von: geringer zu hoher Kohäsion Von: wenig zu viel Engagement
Epigenetische Perspektive: erfolgreiche Bewältigung früher Gruppenphasen sind unerlässlich für den Erfolg späterer Phasen
3 Grundmuster von Prozessmodellen 1. Stufenfolge: Entwicklungsschritt baut auf dem anderen auf und lässt diesen damit hinter sich 2. Spiralmodell: gleichen Stufen werden wiederholt durchlaufen, aber mit höherem Niveau 3. Wellenmodell: konstanter Wechsel zwischen aktiven und passiven Phasen (Arbeitsfähigkeit und Widerstand)
Implizieren lineare Entwicklung nach “oben” zu größerer Kohäsion, besserer Arbeitsfähigkeit
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Phasen der Gruppenentwicklung Tuckmann und Jensen (1977) Forming Storming
Norming
Performing Adjouring
Orientierung und Abhängigkeit vom Leiter, gegenseitiges Kennenlernen, Beziehungen formal Konfrontationsphase, Intragruppenkonflikte, Wettbewerb der Gruppenmitglieder untereinander um Rollen, Meinungsverschiedenheiten, Standpunkte klären, Subgruppenbildung, Rivalität (z.B. Eifersucht) in der Beziehung zum Leiter kann sich abzeichnen Nach dem Erleben der Intragruppenkonflikte findet ein Aufbau von Gruppennormen statt um die Arbeitsfähigkeit zu erhöhen, es entwickelt sich ein Gemeinschaftsgefühl, Intimität und Kohäsion Nachdem man sich „zusammengerauft“ hat, findet Gruppenarbeit im engeren Sinne statt Bearbeitung von Trennung, Verlust, Autonomie
MacKenzie (1983) Engagement Differenzierung
Interpersonelle Arbeit Beendigung/Trennung
Initiale Aufgabe, Herstellung von Kohäsion, Wohlgefühl, Akzeptiert-sein, Selbstöffnungen Positive Erfahrung der Engagement-Phase verändert sich in Richtung interpersoneller Spannung, Konfrontation, Konfliktlösungen suchen, Konfliktphase Tiefergehende Bearbeitung und Introspektion, Bearbeiten gemeinsamer Themen in der Gruppe Verlust, Abschied, Faktor Zeit in der Gruppe
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Wirkung der Gruppentherapie Gruppeneffekt: der „therapeutische Faktor“ beschreibt die Eigenhandlung der Patienten in der Gruppe unter Anwesenheit des Therapeuten. Die Gruppe ist selbst für die Therapie mitverantwortlich.
Wirkfaktoren der Gruppentherapie nach Yalom
Suche nach den Faktoren, die eine Veränderung beim Patienten initiieren Suche nach Gemeinsamkeiten im Erleben der Gruppenteilnehmer
Einflößen von Hoffnung
Universalität des Leidens Mitteilen von Informationen Altruinismus (Uneigennützigkeit) Korrigierende Reakpitulation des Geschehens in der Primärfamilie Entwicklung von sozialer Kompetenz Imitationsverhalten Gruppenkohäsion Katharsis (Sichbefreien von psychischen Konflikten und inneren Spannungen durch emotionales Abreagieren) Existenzielle Faktoren
Einflößen von Hoffnung
Wiederherstellen des Selbstwerts, lässt Hoffnung entstehen Lage kann sich verbessern Patienten in unterschiedlichen Stadien der Behandlung; sichtbar was sich bei anderen verändert hat „zu wissen, dass andere in der Lage waren Probleme zu lösen, die meinen ähnlich waren“ Supportiver Faktor
Universalität des Leidens
Gemeinsamkeiten, ähnliche Erfahrungen, hilfreich bei Spannungen, fördert Zugehörigkeit Wir sitzen alle in einem Boot „dass ich gesehen habe, dass es anderen nicht besser oder schlechter geht als mir“ Supportiver Faktor
Mitteilen von Informationen
Über gesamten Therapieverlauf bieten Gruppenmitglieder Ratschläge an Abhängig von Art der Gruppe Psychoedukativ „dass die Gruppenmitglieder mir manchen Rat gegeben haben“ Lernfaktor
Altruinismus
Hilfreiche Erfahrung, anderen helfen zu können, Selbstwerterhöhung Schritt zu befriedigenden interpersonellen Beziehungen „dass ich meine Wünsche hinter die anderer zurückstellen konnte“ Supportiver Faktor
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Korrigierende Rekapitulation der primären Familiengruppe
Aspekte/Personen aus Gruppenkontext weisen Parallelen zu Mitgliedern der Herkunftsfamilie auf und können Einblick in Familiendynamik verschaffen Erleben der alten Familienmuster und Erkennen, dass es andere Reaktionsmuster gibt „dass ich in der Gruppe irgendwie Familie wiedererlebte, in der ich aufwuchs“ Lernfaktor
Entwicklung von sozialer Kompetenz
Da es Patienten oft an engen zwischenmenschlichen Beziehungen fehlt, ist Gruppe wichtiger Ort für ehrliche Rückmeldungen zu ihrem Sozialverhalten Rückmeldungen bilden Ansatzpunkte für Entwicklung alternativer Interaktionsmöglichkeiten „dass die Gruppe mir gezeigt hat, wie ich auf andere wirke“ Lernfaktor
Nachahmendes Verhalten
Ausprobieren unterschiedlicher Identifikationen (mit Therapeut, mit anderen Patienten) Verbunden mit Lernen am Modell, Gruppenmitglieder erleben, wie andere eine Situation handhaben und nutzen diese Erfahrung, um über ihre eigenen Themen nachzudenken „zu sehen, wie andere unangenehme Gedanken äußerten und dadurch weiterkamen, hat mir geholfen, dass auch zu tun“ Lernfaktor
Interpersonales Lernen
Innerhalb der Gruppe haben Mitglieder Möglichkeit, typisches zwischenmenschliches Verhalten zu zeigen Feedback zu erhalten und neue Strategien auszuprobieren Selbstreflexion Eine Verbindung zwischen Gefühlen, Gedanken, Verhaltensweisen, aktuellen/früheren zwischenmenschlichen Geschehnissen herstellen Gruppe als sozialer Mikroorganismus Korrigierende emotionale Erfahrung Psychologischer Arbeitsfaktor
Kohäsion
Kraft, durch die sich die Mitglieder der Gruppe eingebunden fühlen Basis für Selbstoffenbarung, Risikobereitschaft (wer sich öffnet macht sich angreifbar) Analoge Bedeutung wie die der therapeutischen Beziehung in der Einzeltherapie „dass ich zu einer Gruppe gehörte und von ihr angenommen wurde“ Supportiver Faktor
Katharsis
Befreiung von seelischen Spannungen durch Abreaktion Gefühle zeigen „dass ich lernte, meinen Gefühlen Ausdruck zu geben“ Selbstoffenbarungsfaktor
Existenzielle Faktoren
Unvorhersehbarkeit des menschlichen Lebens Erkenntnis der Sterblichkeit Wechselhaftigkeit des Daseins „zu erkennen, dass man letztlich Schmerz und Tod nicht umgehen kann“ 6
Erfassung der Wirkfaktoren
Q-Sort-Verfahren nach Yalom Patienten ordnen am Ende der Behandlung ihre Erlebnisse, Erfahrungen, etc. anhand von 60 Karten (Items), die den Faktoren zugeordnet sind 1. Überhaupt nicht hilfreich 2 Karten 2. Wenig hilfreich 6 Karten 3. Etwas hilfreich 12 Karten 4. Hilfreich 20 Karten 5. Sehr hilfreich 12 Karten 6. Ausgesprochen hilfreich 6 Karten 7. Am allermeisten hilfreich 2 Karten
„kritische Zwischenfälle“ Fragen (1979)
„Welcher Teil dieser Gruppensitzung hat am meisten geholfen?“ „Beschreiben Sie was passiert ist, als Sie diese Gefühle erlebten und wie Ihnen das geholfen hat“ Qualitativen Daten wurden klassifiziert und 10 Wirkfaktoren zugeordnet (ähnlich Yalom) Wirkfaktoren bezogen auf Sitzung
Beziehungsfaktor als Wirkfaktor
Beziehungsfaktoren: Gruppenklima, Kohäsion, Allianz, Empathie Jeder der Faktoren trägt dazu bei, dass sich ein supportives therapeutisches Klima entwickelt Beziehungsebenen o Gruppenmitglied zu Gruppenmitglied o Gruppenmitglied zum Gruppenleiter o Gruppenmitglied zur Gruppe o Gruppenleiter zur Gruppe
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