Zusammenfassung Lyrikanalyse PDF

Title Zusammenfassung Lyrikanalyse
Author Malin Reinhard
Course Vorlesung zur "Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft"
Institution Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
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Summary

Wintersemester 19/20
Grundlage Buhrdorf&Seminarinhalt...


Description

Lyrikanalyse Reim = Übereinstimmung der Konsonanten und Vokale •

Grundlegende Schemata  Endreime: 1. Kreuzreim (abab) 2. Paarreime (aabb) 3. Umarmende Reim/Blockreim (abba cddc) 4. Schweifreim (aabccb) 5. Haufenreim (aaabbbccc)  Anfangsreim 1. Übereinstimmung der anlautenden Konsonanten (Alliteration) 2. Lautmalerei (Onomatopoesie)



- Einsatz von Wörtern, die die bezeichneten Gegenstände klanglich nachahmen - steigert die sinnliche Anschaulichkeit der Sprache - Schiller: „Und es wallet und siedet und brauset und zischt“ Assonanz = Keine Übereinstimmung der Konsonanten, Reim auf Vokale

Metrum 

Erkennung durch Alternation: regelmäßiger Wechsel von Hebungen und Senkungen: akzentuierendes Prinzip  Hebungen: betonte Silben  Senkungen: unbetonte Silben



Füllungsfreiheit: Wechsel nicht völlig durcheinander, jedoch nicht so streng strukturiert wie bei der Alternation



Wirkung der metrischen Form: Zusammenhang von Inhalt und Form miteinander

Versfüße; Bestimmte metrische Schemata:  auftaktig (Takt vor der Betonung) oder auftaktlos (Betonung)  Grundmetren: Jambus oder Trochäus (zweisilbige metrische Einheiten) 1. 2. 3. 4.

Jambus: Dynamik, dynamischer Rhythmus (xX) Trochäus: ruhe, ruhigere Klangstruktur (Xx) Daktylus (Xxx) Anapäst (xxX) (dreisilbig)

Jambus Versformen: 1. Knittelvers: 4-hebiger Jambus mit Endreim, Paarreim -streng: Alternation als Regel

-frei: sehr frei, Hebungsprall: zwei Hebungen stoßen aufeinander(Zäsur) 2. Blankvers: 5-hebiger Jambus ohne Endreim 3. Alexandriner: -

6-hebiger mit einer Zäsur nach der dritten Hebung, 12-13silben (typisch:Antithese) ungereimt, auftaktig, alternierend, mit männlicher Kadenz, Vers des Dramas

Romanische Versformen (Opiz) :  Alexandriner als Norm (strenge Form), Knittelvers verhöhnt  dreisilbige Versfüße waren erlaubt 4. Vers commun: - 5-hebiger Jambus mit einer Zäsur nach der zweiten Hebung, zehn bis elf Silben, Asymmetrie der beiden Vershälften, - weiblicher oder männlicher Schluss (Kadenz), - Zäsur fällt in Syntagmenform, Zäsur kann auch überspielt werden 5. Endecasillabo: - 5-hebiger Jambus mit Endsilbe, elf Silben lang, - trägt eine Hauptbetonung auf der vorletzten Silbe (also zweisilbigen weiblichen Reim hat), - alternierend, flexibler als Vers commun und Alexandriner 6. Jambischer Trimeter: - 6-hebiger Jambus, ungereimt, auftaktig, alternierend, mit männlicher Kadenz, Vers des Dramas Trochäische und daktylische Versformen 1. Romanzenvers: 4-hebiger Trochäus, weibliche Kadenz, im deutschen auch teilweisen abwechselnd männliche und weibliche Kadenz 2. Pentameter: auftaktloser 6-hebiger Daktylus, nach der dritten und letzten Hebung entfallen die Senkungen, in der ersten Vershälfte dürfen die ersten beiden Daktylen durch Trochäen ersetzt werden, auf die vierte und fünfte Hebung folgt eine Doppelsenkung, abfallender Rhythmus 3. Hexameter: auftaktloser 6-hebiger Daktylus mit Mittelzäsur, aufsteigender Rhythmus, Langvers, erzählende Wirkung 4. Distichon: Verspaar bestehend aus Hexameter und Pentameter Kadenzen an den Versenden:  Männlich (Hebung am Versende, betont) •

Schwerer, weniger flüssig, Akzent schließt Vers ab, harter und abrupter Abgang

Weiblich (Senkung am Versende, unbetont) -

Klingender Effekt, flüssiger, melodischer

Durch metrische Schemata regelmäßige Verteilungen Versakzenten (Betonung) anzunehmen Tonbeugung = Wenn Wortakzent und Versakzent nicht miteinander übereinstimmen -

In Metren versucht man Tonbeugungen zu vermeiden (Test, stimmt das gewählte Metrum mit dem normalen Wortakzent überein?)

Verhalten Vers und Satz voneinander: Zeilenstil =weitgehende Übereinstimmung von Vers und Satz liegt vor, meist nur in langen Zeilen möglich, je Vers ein Satz, abgehakter Klang, Sätze oft inhaltlich isoliert Enjambement/Zeilensprung = ein Satz reicht über das Versende hinaus in den nächsten Vers hinein, geschmeidiger, fließender Klang - glattes Enjambement = Ein Satz wird auseinandergerissen, satzbestandteile/-einheiten bleiben aber zusammen - weiches Enjambement = Versgrenze, zusammengehörige Satzeinheit wird durchtrennt -> Betonungswirkung (Interpretationsansatz an der besonderen Betonung beider Satzglieder) Strophenenjambement =Satz wird erst nach einer Strophenfuge fortgesetzt, bewirkt Spannungsverhältnis Zäsur = Trennung innerhalb einen Verses und nicht zwischen Versen wie beim enjambement -

etwas trifft innerhalb eines Verses aufeinander (harte Fügung) Zäsurenvermeidend (glatte Fügung)

Syntagma = grammatisch und logisch eng verbundene Wortgruppen innerhalb eines Satzes Kola, Kolon (Singular) =Syntagmen innerhalb eines Verses, Sprechtakte

Strophenformen 1. Chevy-Chase-Strophe: besteht aus vier auftaktigen, abwechselnd vier- und dreihebigen Versen mit männlicher Kadenz und Kreuzreim, Alternation oft durch Füllungsfreiheit aufgelockert, inhaltlich oft mit spektakulären, heroischen, kriegerischen Inhalten verbunden 2. Vagantenstrophe: besteht aus vier auftaktigen, abwechselnd vier- und dreihebigen Versen, der jeweils zweite und vierte Vers enden mit weiblicher Kadenz, der erste und dritte Vers enden mit männlicher Kadenz 3. Terzine: besteht aus drei fünfhebigen, alternierenden Versen mit Auftakt, der erste und der dritte Vers jeder Strophe reimen sich miteinander, der zweite Vers jeder Strophe reimt sich mit dem Reimpaar aus der nächsten Strophe, Überhang-Reim jeder Strophe (aba bcb cdc …) 4. Terzette 5. Quartette 6. Stanzen: 8.-zeilig, 5-hebiger Jambus, Reimschema: abababcc 7. Sapphische Odenstrophe: dreimalige Wiederkehr desselben Versschemas, einen fünftaktigen auftaktlosen Vers mit einer Doppelsenkung nach der dritten Hebung, darauf folgt ein zweihebiger Vers aus einem Daktylus und einem Trochäus

Gedichtformen 1. Epigramm: kleinste Gedichtform, soweit es aus einem einzigen Distichon besteht 2. Haiku: japanisch, drei Verse die genau 5, 7 und 5 Silben umfassen, Gedankenblitz, Natureindruck wird vermittelt 3. Ghasel: persisch, Reimschema aa xa xa…, ständige Wiederkehr desselben Reims (im Wechsel mit Waisen), künstliche Form 4. Rondel: zweizeiliger Refrain, Reimschema (ABabaABababaAB) 5. Rondeau: Refrain besteht aus dem ersten Teil der ersten Zeile, er wird nach dem achten Vers und am Schluss nach fünf weiteren Versen wiederholt, bis auf Refrain werden nur zwei weitere Reime verwendet, Reimschema (aabba aabR aabbaR)

6. Sonett: Klinggedicht - Fünfhebiger Jambus - Abwechselnd männlich und weibliche Kadenzen - kunstvolles Gedicht mit strenger Form, - entstand in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, - ersten beiden Strophen Quartette (Vierzeiler), die letzten beiden Terzette (Dreizeiler) -> Bruch - erste Strophe stellt eine These auf (eine Behauptung, einen Gedanken, eine Erfahrung o. ä.), die zweite eine Antithese 7. Lied/Volkslied: 3 oder 4 Hebungen, meistens Kreuzreim oder Paarreim, Verknüpfung Vers und Strophenform, auftaktisch oder auftaktlos 8. Elegie: Gilt nur in ursprünglicher Form als eigenständige Gedichtform. Meint dann ein Gedicht, das ausschließlich in Distichen verfasst wird. Später galt die Elegie als Überbegriff für (Klage-)Gedichte.

Rhythmus = Vom Gedicht syntaktisch oder semantisch vorgegebener Sprachfluss im lauten Vortrag, der vom Metrum abweichen kann.

Syntax und Rhetorik Syntaktische Stilmittel= sind formale Besonderheiten im Satzbau Semantische Stilmittel= zielen auf die Bedeutung von Wörtern oder Sätzen ab, gehören also zum Inhalt. Satzbau: • •

Parataktischer (Gleichordnung von gleichreinigen Haupt- oder Teilsätzen) oder hypotaktischer (verschachtelte Satzstruktur) Stil Inversion =Umkehrung der normalen Wortstellung im Satz -> typisches Merkmal der Lyrik, Unterschied zu Prosatexten

Wortwahl • gehoben, formell, neutral, informell, alltagssprachlich, „mittlerer“ Sprachstil rhetorische Wortfiguren und Tropen Tropen= Unter Tropen (= Wendungen) versteht man die Formen ‘uneigentlichen’ Sprechens. Die ‘Wendung’ erfolgt vom ursprünglichen Wortinhalt zu einem anderen Wortinhalt, d.h. unter einem Wort ist etwas anderes zu verstehen als sein ‘eigentlicher’ Inhalt. Tropen betreffen im Unterschied zu Figuren stets die Setzung eines einzelnen Wortes (mit Grenzfällen: vgl. Allegorie). • Metapher = zentralste Trope, Ersatz eines Wortes durch ein Wort, das im Abbild-Verhältnis zu ihm steht (“verkürzter Vergleich”). • Hyperbel = übertreibende Formulierung • Metonymie = Formulierung, die an Stelle des gemeinten einen Ausdruck setzt, der zu jenem in einer realen Sachbeziehung steht o Synekdoche = quantitatives Verhältnis (mehr oder weniger) o Pars pro toto = (ein Teil statt des Ganzen wird ausgedrückt) • Litotes = Verstärkung einer Aussage durch doppelte Verneinung • Allegorie = bildliche Darstellung eines abstrakten Inhaltes, erweiterte!, ausgestaltete Metapher • Personifikation = Zuweisung menschlicher Eigenschaften an Dinge, Erscheinungen oder abstrakte Begriffe • Ironie = Formulierung, die das Gegenteil dessen ausdrückt, was gemeint ist

Wortfiguren = Sie operieren auf der textuellen Oberfläche und entstehen durch Umstellung, Hinzufügen oder Entfernen von Wörtern. • Anapher = Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe am Beginn von Sätzen, Satzteilen oder Versen • Klimax = Worthäufung mit inhaltlicher Steigerung • Epipher = Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe am Ende von Sätzen, Satzteilen oder Versen • Ellipse = Auslassung grammatisch notwendiger, aber leicht erschließbarer Teile eines Satzes Gedankenfiguren = dienen zur Strukturierung eines Gedankengangs. Während Wortfiguren sich auf ein Wort selbst beziehen, erkennt man Gedankenfiguren also besonders an einer bestimmten Syntax • Oxymoron = grammatische Zusammenfügung zweier sich inhaltlich ausschließender Begriffe • Chiasmus = gleichwertige Wörter, Teilsätze oder Sätze in unmittelbarer Abfolge kreuzweise entgegengesetzt angeordnet (ABBA) • Parallelismus = Wiederholte Verwendung syntaktisch gleicher Wortfolgen („Ich weißs nicht was ich wil / ich wil nicht was ich weis“ Martin Opitz) • Antithese = Gegenüberstellung zweier Gedanken / Formulierung von Gegensätzen beliebigen syntaktischen Umfangs Wirkung:Sowohl Figuren als auch Tropen dienen der sinnlichen Vergegenwärtigung und der Verdeutlichung (illustratio) des Gesagten, der Steigerung des Vergnügens für die Rezipierenden (delectatio) und der Anhebung des stilistischen Niveaus

Bedeutungselemente: Themen, Motive, Symbole, Topoi, Plot Symbole = bildhafte Zeichen  Wirkung: Eindruck von Geschlossenheit und Stimmigkeit Fabel/Plot = kurze Skizze der Handlungsstruktur / abstrakte Überblicksebene Züge = kleiner Handlungsschritt, Einzelhandlung innerhalb einer Gesamthandlung Motiv = Zusammenfassung mehrerer Handlungszüge, konkrete Handlungseinheit (z.B. verfeindete Familie) Thema = Der zentrale Grund- und Leitgedanke eines literarischen Werkes wird als Thema bezeichnet (Liebe Stoff = gemeinsame wiederkehrende Motive & Themen in vielen verschiedenen Texten, Intertextualität (Bezugnahme der unterschiedlichen Stoffe, ist ein Werk besonders einflussreich und prägend wird es zum Stoff...


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